Dienstag, 10. Februar 2009
Halbdackel des Monats

Der Märchenonkel


Der größte Kanzler aller Zeiten (GröKaZ) hat wieder zugeschlagen: Gas-Gerd schreibt ein Essay über Afghanistan und zwar im Spiegel.
Wie nicht anders zu erwarten, erklärt er wieder mal, wie es allen besser ginge, wenn man ihn nur lassen würde. Aber dummerweise will die Welt nicht an Schröders Wesen genesen und deshalb wird er sich wohl weiter ums Gas kümmern.

Aber der Text ist großartig:
Gas-Gerd erklärt erstmal den halben Text lang, weshalb der Krieg dort überhaupt geführt wird. Ich war ja immer der Ansicht, dort werde meine Freiheit verteidigt, aber Gas-Gerd sagt, der Anblick unverschleierter Mädels in einer Schule habe ihn so berührt, dass er finde, dass das richtig sei. Ich vermute, für einen solchen Satz landet er auf der Pädophilenliste der Taliban ganz weit oben. Aber auch Afghanen sollen schließlich am deutschen Wesen genesen dürfen. Weil aber die Mädels und die Nato-Charta zur Begründung noch nicht reichen und er vielleicht doch ein schlechtes Gewissen hat, weil dort ja immer wieder deutsche Jungs krepieren, muss ein ganz dickes Kaliber her:

Erst durch den Kriegseinstieg ist die uneingeschränkte Souveränität Deutschlands wiederhergestellt worden!

Jawoll! Wumm! Um nicht weniger als um die Wiederherstellung der Souveränität Deutschlands geht es also am Hindukusch.

Und während ich noch drüber nachdenke, ob das mit der endgültigen Souveränität nicht doch vielleicht schon 11 Jahre vor Kriegsbeginn war und ob Gas-Gerd tatsächlich der direkte Nachfolger von Joseph Goebbels sein will, haut er gleich in die nächste Bresche: Erst mit dem Eintritt gen Afghanistan sei es möglich geworden, zu Irak nein zu sagen. Wow! Auch diese unerbittliche Logik ist so verblüffend wie umhauend, weil der Gas-Gerd weitsichtig wie er ist das mit dem Irak vorausgesehen hat.
Er sagt damit aber auch, dass man doch morgen auch gen Iran mitmarschiere, weil man sonst am Ende vielleicht noch gen Pakistan oder Russland marschieren müsste.


Und dann muss nochmal am deutschen Wesen die Welt genesen: Die Bundeswehrstrategie ist so einmalig toll, dass alle die hätten übernehmen sollen und die doofen Cowboys aus den USA und Kanada dürfen sich dann auch nicht wundern, wenns im Süden hoch hergeht. Er erklärt zwar nicht, weshalb er sich -wo er doch die Strategie schlechthin hatte- dem Abenteuer im Süden immer verweigert hat und woher die Taliban eigentlich stammen, aber im großen Ganzen haben Petitessen keinen Platz. Auch keine Rede davon, dass sich die überwältigende Mehrheit der Soldaten im Camp Warehouse einigelt und dann halt regelmäßig den Schädel wegduckt, wenn wieder mal eine Rakete aufs Zelt fliegt.

Genauso wenig übrigens haben auch sprachliche/ rhetorische Verrenkungen hinterfragt zu werden: Wenn Gas-Gerd sagt, man müsse die Truppen kurzfristig auf 4500 Soldaten aufstocken, dann heißt das nicht "vorübergehend", sondern ziemlich zackig schnell und endgültig. Anders kann er mir nicht erklären, weshalb er damals mal mit 2250 Soldaten angefangen hat und heute mit 4500 doppelt so viele dort hocken.
Weil es 2009 schlimmer werden wird als 2008 und das schon schlimmer war als 2007, was wieder schlimmer war als 2006, das wieder als 2005 und so weiter...


Aber immerhin hat er eine klare Perspektive: Im Gegensatz zu Herrn Beck, dessen Ziel der Abzug innerhalb von 5 Jahren ist (2013), glaubt er, in 10 Jahren sei es möglich. Sie lesen richtig. 10 Jahre. Das wäre 2019 und damit hätte man immerhin 10 Jahre länger ausgehalten als die Sowjets und das ist dann auch schon mal was. Und ich begebe mich jetzt auf die Suche, wer das letzte Mal in der deutschen Geschichte einen Krieg begonnen hat, der 18 Jahre am Stück gedauert hätte.

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Das Bobbele ist wieder da! Boris Becker schlagartig wieder 25 Jahre jünger!

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