Donnerstag, 26. Juni 2008
Nerven?
Am Arsch. Aber richtig. Das ohne Bier und mit seltensten Zigaretten. Mannmannmann...
Und endlich wieder deutscher Fußball: Scheiße spielen, trotzdem gewinnen und am Ende im Finale stehen und keiner weiß so genau wie und warum. Vielleicht könnte man nie wieder den Ösis die Übertragung inne Hand geben. Bildausfall geht gar nich. Is wie Autobahn, was auch nich geht und dann sind wir bei JBK. Der nämlich ist überflüssig und geht eigentlich auch nicht, beziehungsweise wenn er gehen würde, würde ich das als Erlösung begreifen. Würde reichen, wenn der Kloppo das allein macht, weil dieser Döskopp aus der Schweiz so Sachen sagt, wie: "Der Schiedsrichter konnte sich nicht entscheiden, ob Lahm im oder außerhalb des Strafraums gefoult wurde und das war der Grund weiterspielen zu lassen".
Irre. Echt.
Normalerweise darf solche Sätze nur der Kaiser höchstpersönlich sagen. Der aber sagte heute nur, dass man ja eigentlich schon immer gewusst habe, dass die Türken Fußball spielen könnten, nur dass sie jetzt auch Tore schießen würden, sei eine ganz neue Erkenntnis.
Nach so einem Spiel sollten einfach mal ein paar Leute die Klappe halten.

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Sakralitätlichkeit
Schön ist sie gewiss nicht und opulent auch nicht. Eigentlich ist sie selbst für das kleine Land viel zu klein geraten. Das mag vielleicht dem Umstand geschuldet sein, dass das kleine Land immer etwas bescheidener war als der Rest, was aber euphemistisch eigentlich Armut meint, wie auch der sprichwörtliche Geiz, den man der einheimischen Bevölkerung nachsagt, viel mit der Armut früherer Jahrhunderte zu tun hat.

Eigentlich war sie auch nie sonderlich wichtig und wurde schon immer von den viel gewaltigeren Sakralbauten der Nachbarn in den Schatten gestellt und weil das Geld ausging, konnte man sich noch nicht mal eine richtige und passende Turmspitze leisten, weshalb man in der Annahme Hoffnung auf den Reichtum späterer Generationen nur ein Türmchen draufsetzte. Wie man sieht, sind auch spätere Generationen nicht viel reicher, vielleicht hatte man sich auch an den Anblick gewöhnt, und so wurde das Provisorium zum Dauerzustand. Eine Art Gorleben der Kirchtürme.

Weil sie nicht katholisch ist sondern dem Protestantismus anheim gefallen ist -und auch noch dem der allerschlimmsten Prägung: Dem Pietismus- ging auch der Barock mitsamt seinen fetten Goldengeln, heulenden Madonnenfigürchen und all dem bunten Prunk an ihr vorüber. Eher karg daher das Innenleben. PietCong halt.

Noch nichtmal einen Heiligennamen trägt sie, zumindest nicht im Volksmund, sondern ganz nüchtern den Namen einer der geistigen Kaderschmiede des Klassizismus und der Romantik. Fast all diejenigen, die wir heutzutage stolz runterrattern wenn es um Philosophie, Geisteswissenschaften und Literatur geht, sind dort gewesen und haben vermutlich auch das Kirchlein besucht.


Bedeutungsvoll ist die Kirche eigentlich nur als Grablage ganzer Regentendynastien, unter anderem auch dem meistgeliebten Regenten und Finanzier der Kirche, den man während der Romantik zum mittelalterlichen Superstar und Übervater des Landes gemacht hat, ganz einfach indem man ein paar nicht ganz so nette Petitessen Passagen der Biographie geschönt hat. Und deshalb ist man bis heute der weitverbreiteten Ansicht, der Bärtige sei der einzige vernünftige Politiker gewesen, den das Land je hervorgebracht habe und damit sei man aber immer noch besser dran als die Bayern oder die Preussen.


Ich mag aber Kirchen generell, weil ich die Bauweise und das Innenleben sehr faszinierend finde. Die Architektur an sich ist schon hochinteressant und wenn man sich einmal in die Seitenschiffe und den Chor und all die Streben und Bögen mitsamt der statischen Planung hineindenkt, begreife ich zumindest ziemlichen Respekt vor der architektonischen Leistung vergangener Jahrhunderte.

Faszinierend finde ich beispielsweise auch diese Maschinchen und Uhrwerke, die für die Glocken verantwortlich sind. Das sieht erstmal unübersichtlich aus, weil die Zahnrädchen und die Riemen und Ketten scheint´s willkürlich angeordnet sind.

Und uhrplötzlich beginnen sich die Rädchen zu drehen und es klackt und die Apparatur setzt sich in Gang. Im ersten Moment ist das ziemlich interessant. Im zweiten Moment schaut man dann erst auf die Uhr (es ist 12 Uhr) und dann etwas entsetzt nach oben, weil dort die Glocken hängen.

Es ist entsetzlich laut. Es wummert und dingdongt körperlich und der Bretterboden zittert.

Vielleicht komm ich beim nächsten Mal eine Dreiviertelstunde früher.



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