Donnerstag, 15. Mai 2008
Halbdackel des Monats

Curry-Queen



Der Ehrlichkeit halber muss ich gestehen, dass das Änschie bei mir schon eine geraume Zeit auf der Abschussliste steht. Eigentlich ist sie ja ein recht dankbares Opfer. Spätestens seit sie damals im Interview mit Campino einräumte, ein einziges Mal in ihrem Leben betrunken gewesen zu sein (bei der Abifeier) und anschließend dann von Haschischspritzen daherfaselte. Damit war das Familienministerium gänzlich neu definiert.

Jetzt ist ihr wieder ein großartiger Coup gelungen. Dieses Mal erklärt das Änschie, weshalb die Lebensmittelpreise auf einmal so angestiegen sind. Nein, es ist nicht dieses Biospritprojekt, es sind die Inder.
Die Inder nämlich essen scheint´s auf einmal 2 Mal am Tag, was selbstverständlich ein ungeheuerliches Unterfangen ist. Der gute alte Trappatoni würde an dieser Stelle ausrufen: "Was erlaube Inder?"

Nun ist es ziemlich einfach, als gut genährte und nicht ganz schlanke Matrone einer Industrienation mit 3 Mahlzeiten täglich Studien über die Ernährungsgewohnheiten in Schwellen- und Entwicklungsländern anzustellen. Letzten Endes aber ein ungeheurer Zynismus, der -konsequent zuende gedacht- kaum mehr zu überbieten ist: Sind ja irgendwie selbst Schuld an den gestiegenen Lebensmittelpreisen, essen schließlich zwei Mal täglich.


Darum:
Solidarität mit Indien! Verzichtet auf euer Frühstück! Ab heute wird nur noch zwei Mal gegessen. Zumindest so lange, bis das Änschie und Konsorten auf den Trichter kommen, dass nur weil irgendwo "bio" draufsteht, das nicht zwingend eine gute Sache sein muss und man Unsinn nicht durch Schwachfug gutreden kann.

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Freitag, 11. April 2008
Halbdackel des Monats

Der eiserne Ernst


Ernst-Reinhard Beck fristet eine bedauernswerte Existenz: Er ist Hinterbänkler im Bundestag. Das liegt wahrscheinlich daran, dass er aus dem CDU-Land Baden-Württemberg stammt und man dort als CDU-Abgeordneter nicht weiter auffällt, weil es ohnehin deren viele gibt. Vermutlich kennen ihn nicht mal seine Wähler im eigenen Wahlkreis.

Man munkelt, es seien bereits Rindviecher zu Kandidaten ernannt worden, was aber auf E.R.B. nicht zutrifft. Der hat nämlich ganz prächtige Ideen, wie es sich eben für einen Hinterbänkler gehört und damit hat er das Sommerloch schon mal in den Vorfrühling vorgezogen, was ja wiederum auch eine beachtliche Leistung ist.

E.R.B. auf jeden Fall hat, als Ex-Oberst der Bundeswehr, die Idee, das Eiserne Kreuz wieder einzuführen. Ja, er meint das ernst der Ernst. Wahrscheinlich hätte er das Ding selbst gern gehabt und irgendwie ist es ja auch verständlich, wenn man sich so Durchschnittskarrieren deutscher Männer anschaut: Ur-Oppa seinerzeit lag vor Verdun, Oppa in Stalingrad, Pappa ein friedensbesoffener Achtundsechzigeraktivist und Sohnemann hockt nun in Kabul. Da muss natürlich auch das Eiserne Kreuz wieder her.

Vielleicht könnte man dann auch das Mutterkreuz wieder einführen und diese Minister-Uschi wäre gleich die allererste Kandidatin für. Und dann wäre in HartzIV-Zeiten ja mal wieder das Winterhilfswerk gefragt und angesichts des Klimawandels gehen demnächst alle Lichter aus und es wird ab jetzt verdunkelt. Vielleicht kriegt man auch noch irgendwo nen Führer Kaiser wieder her.

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Mittwoch, 20. Februar 2008
Halbdackel des Monats

Der Erzengel



Der Erzengel darf Politik machen. Schön. Früher hat er das als Ministerpräsident tun dürfen, dann haben ihn die Wähler entsorgt und dann wurde er in einer Art Frühpensionierungsprogramm für das Umweltministerium gewonnen. Das ist erstmal ein richtig schöner Posten, weil wir alle ja mittlerweile die Umwelt schützen möchten und allesamt grüner sind als es die Grünen in den 70ern je waren. Daher eine sehr dankbare Aufgabe.
Und flugs war auch schon eine Aufgabe für den Erzengel gefunden: CO2-Emissionen senken. Auch das wäre an sich eine schöne und vielleicht einigermaßen sinnvolle Aufgabe, wenn sich der Erzengel nicht gelegentlich dauernd mal vergaloppieren würde. Den Auftritt beim Eisbären mitsamt Botschafterstatus für ein armes Waiseneisbärenkind konnte man vielleicht noch als kleinen Spaßauftritt am Rande verbuchen, seinen Flug gen Grönland zu den Gletschern schon als Emissionsschweinerei kritisieren, weil er sich vermutlich auch via Fernsehen und Internet hätte informieren können.

Konzeptlosigkeit dürfte noch das harmloseste sein, das man dem Mann nachsagt:
Dummerweise hat der Mann nie erklären können, weshalb Autos eigentlich so Scheiße sind, solange es Kühe gibt, die ja die Bilanz viel negativer belasten und ob er denn nun wirklich gern ein taurines Massensterben hätte oder nicht. Rinderwahncreutzfeldjacobderumweltzuliebe quasi.
Nun subventioniert man- CO2Emissionenseidank- Pelletheizungen. Schön das. Leider sagt Herr Erzengel aber nicht, dass eben jene Pelletheizungen feinstaubtechnisch deutlich schlimmer sind als alle dieselungefilterten LKWs und all die anderen Karren, für die wir alle diese bescheuerte Feinstaubplakette kaufen sollen müssen. Überhaupt: Biosprit ist ja sooo toll: Erzengels eigenes Umweltbundesamt konstatiert: Um 5% des Dieselkraftstoffs durch Biosprit zu ersetzen, müsste man die Hälfte der gesamten deutschen Ackerfläche mit Raps bepflanzen, was sage und schreibe 1-4% (in Worten: eins bis vier Prozent) der Treibhausgasemissionen einsparen würde. Anders gesagt: Monokulturen, wohin das Auge blickt, die Wälder Brasiliens und Indonesiens werden dafür weiter abgeholzt, mitsamt eines einhergehenden Artensterbens. Insgesamt ist das soviel "bio" wie Franz-Josef Strauß Kommunist war. Ergo: Eine Ökobilanz des Grauens, Hauptsache bleibt: Die CO2-Bilanz stimmt, wenigstens so einigermaßen und pi über den Daumen, wofür wir dem Herrn Erzengel natürlich sehr, sehr dankbar sind.

Natürlich ist das keine Umweltpolitik sondern purer Lobbyismus und blinder Aktionismus.

Wir halten das für saudumm, heuchlerisch und für ebenso halbdacklig und weil wir uns verarscht fühlen, spenden wir mal schnell nen Preis. Feel good!

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Donnerstag, 10. Januar 2008
Halbdackel des Monats

Der Staatssoziokriminologenanwalt



Roman R. ist eigentlich Staatsanwalt. Allerdings betätigt sich der Mann nebenbei noch als Hobby-Soziologe. Das allerdings betreibt er äußerst konsequent. Anders lässt sich nicht erklären, wie der gute Herr R. in erstaunlich kurzer Zeit auf erstaunliche Ergebnisse kommt. Andere müssten umständliche Feldstudien betreiben und ein ganzes Heer unterbezahlter Praktikanten und Studenten beschäftigen, Herr R. macht das im Alleingang und in wenigen Minuten. Anschließend rennt er dann damit zur saudümmsten aller Zeitungen und verbreitet seinen Stuss quer über die Republik.
In Schnellform lassen sich die Roman´schen Thesen in etwa so zusammenfassen:

Araber=wenig, trotzdem das größte Problem=allesamt von Geburt an zur Kriminalität getrimmt=wegsperren oder besser gleich alle raus.

Damit zeigt der Mann auch, dass er eigentlich schon lange in die NPD gehört, Udo Voigt vermutlich seine Einstellung erwirkt hat (das Wort "V-Mann" kriegt gleich eine ganz neue Note), und mit Horst Mahler eine WG aufmachen kann. Bei Staatsanwälten wie Roman R. denke ich nochmal über das Justizsystem gernerell nach und überlege darüber hinaus grade, ob die Sicherungsverwahrung eigentlich auch für durchgeknallte Rassisten eingeführt werden sollte.

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Samstag, 29. Dezember 2007
Halbdackel des Monats

Xenophob-Roli



Der Roland hat´s geschafft: Er ist -völlig zurecht- als erster zum zweiten Mal Halbdackel des Monats. Dieses Mal, weil er der Meinung ist, dass es in Deutschland zu viele kriminelle Ausländer gebe. Mit dieser Binsenweisheit hat er zwar Recht. Aber leider vergisst er dabei, dass es auch viel zu viele kriminelle Inländer gibt. Es gibt übrigens auch zu viele Übergewichtige, Magersüchtige, Alkoholiker, Gewaltsäue, Idioten und Politiker.
Seine Parteifreunde von der hessischen CDU zum Beispiel, deren Parteispendenaffäre er seinerzeit brutalstmöglichst aufklären musste.
Ich finde aber auch, dass es in diesem Land zu viele depperte Politiker gibt und er aus dieser Gruppe als einer der dümmsten noch deutlich heraussticht.

Man weiß ja nicht, warum er diese Xenophobie an den Tag legt. Vielleicht hat ihm einmal ein türkischer Bub im Kindergarten das Schäufelchen weggenommen. Oder ihm hat die Pizza beim Stammitaliener nicht geschmeckt. Es könnte auch sein, dass mal ein Serbe oder Kroate oder was ähnliches ihm die Freundin ausgespannt hat.
Aber alles egal. Wenn Roland "null Toleranz" gegenüber kriminellen Ausländern haben möchte....gern, aber vorher: Null Toleranz gegenüber Rolands Xenophobie.

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Mittwoch, 31. Oktober 2007
Halbdackel des Monats
Satire

Die Außerirdische


Kein Medium eignet sich besser für die Präsentation von durchgeknallten Irren, als das Fernsehen. Da kann man alles rüberbringen: Optik, Gestik, Mimik und das Geblubber und die Krakelerei des/ der Betroffenen.

Eine Sternstunde, ein wahrer Meilenstein dieses psychiatrischen Panoptikums, bot Sandra Maischberger. Die präsentierte zu einem Thema rund um Ufos, Engel und Außerirdische gleich eine Außerirdische als Gast: Nina Hagen. Das ist neu, das ist innovativ, das ist großes Fernsehen.
Nun kennt man Nina schon seit etwa 6 Jahrzehnten bestens. Sogar im Fernsehen. Früher, als das Fernsehen noch konservativ war, waren Auftritte a la Nina Hagen -masturbierend in der Talkshow- oder Klaus Kinski durchaus erheiternd, belustigend und skandalös. Jetzt aber, nach zig Folgen Big Brother, Soap Operas und seltsamen TV-Richtern hat das Publikum erkannt, dass Durchdreh-TV mittlerweile eigentlich den Standard setzt. Der Kinski hätte das erkannt. Die Nina nicht.

Und so setzt sie sich ins Fernsehen, und verwendet die Worte "Mond", "Engel", "George W. Bush", "Aliens" und "satanisches Werk" in einem einzigen Satz, ohne zu merken, dass es vielleicht ein klein wenig so klingen könnte, als sei man einen Tick neben der Spur.
Das führte dann zu seichtem Schmunzeln bei Joachim Bublath. Das ist der Bublath, bei dessen Sendungen es immer geknallt und gepufft hat. Das aber hindert die Nina nicht, ihre -etwas wirren und dem Normaldenker kaum nachvollziehbaren- Theorien noch weiter zu verbreiten. Das Ende vom Lied war ein Gekreische, wie es halt diese hysterischen und unausgeglichenen Schachteln während der Menopause haben und ein Joachim Bublath, der "einer Selbsthilfegruppe nicht teilhaben" wollte.

Leider hatte der Joachim da ziemlich Unrecht, weil geholfen war keinem und schon gar nicht von selbst.

Der Rest versuchte dann, Nina so gut es geht zu meiden, was aber angesichts einer gewissen Penetranz seitens Nina ein ziemlich schwieriges, wenn nicht unmögliches, Unterfangen ist, sodass man den Begriff "Narrenfreiheit" nun ganz neu definieren muss.

Insgesamt bot sie ein Bild wie ein zugekokster Teletubby in der Pubertät und man war wirklich geneigt, ihre Ausführungen für ein Bewerbungsgespräch bei einer psychiatrischen Klinik zu interpretieren.

Merke:

Schaut man besoffen oder bekifft oder beides eine Sendung, bei der Nina Hagen auftreten darf, dann ist mindestens einer der beiden geistig nicht zurechnungsfähig und das ist nicht der Besoffenbekiffte.

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Mittwoch, 17. Oktober 2007
Halbdackel des Monats
Satire

Hänschenklein



Leute, die in Blogs schreiben, sind zum Teil antidemokratisch. Es gibt eine Vorverachtung für jedermann. Ein Großteil der Blogs, die ich lese, ist zynisch, ist verachtend, ist böse, ist gegen jedermann.


....sagt Hans Leyendecker...

Leyendecker ist ja der, der damals derart unreflektiert recherchierte, dass ein Teil der Menschheit immer noch denkt, dass Wolfgang Grams in Bad Kleinen hingerichtet worden sei. Es ist der gleiche Leyendecker, von dem man immer dachte, er habe gar keinen Mund. So lange bis er ihn aufmachte und man erstaunt feststellte, dass er selbigen lediglich hinter seinem Bart versteckt. Jetzt redet er also über Weblogs und findet, dass mal vom Bildblog abgesehen (hat der Mann was am Schirm?), alles böse, verachtend und zynisch sei.

Ich freue mich außerordentlich, dass der Hans zu meinen Lesern gehört...
Allerdings, lieber Hans: Ja, ich bin böse, ja ich bin zynisch und ja, ich bin auch verachtend. Aber gegen jedermann bin ich nicht....nur gegen die, die es verdient haben....in dem Fall du...

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Mittwoch, 12. September 2007
Halbdackel des Monats

Der Afrikaner



Soso, Hannes Jaenicke, Sie sind also der Ansicht, dass
"in Afrika die Menschen trotz ihrer Armut so glücklich und zufrieden sind, während die Europäer obschon ihres Reichtums depressiv und unzufrieden sind"

Das mag sein. Zumindest könnte das für die glücklichen Neger am Strand zutreffen, denen Sie bisher begegnet sind.

Aber vielleicht könnten wir an dieser Stelle auch mal die vielen glücklichen Afrikaner in Erinnerung rufen, die so glücklich sind, dass ihnen zu wohl wird und sich auf große Mittelmeerfahrt begeben, um mit den Europäern ihr Glück zu teilen.

Nicht zu vergessen auch die über 3 Millionen Kongolesen, die nun leider nicht mal mehr unglücklich sein können, weil sie in den letzten Jahren während des Bürgerkriegs dahingemetztelt wurden....

all die glückseligen AIDS-Waisen des südlichen Afrika....

die Kindersoldaten aus Liberia, der Elfenbeinküste oder aus Sierra Leone...

die ruandischen Genozidwaisen und des algerischen Terrors...

die Amputierten Angolas und Mocambiques...

die überglücklichen Menschen aus Zimbabwe, die außer Robert Mugabe kein einziges Problem kennen...

Keine Rede auch von den zufriedenen und glücklichen Menschen in Darfur und dem übrigen Sudan, dem Niger, Eritrea, Äthiopien, Tschad, Uganda, Burundi, Somalia oder Guinea.


Alle glücklich und zufrieden. Leider zwar arm, aber so ein Negerlein wäre nicht mehr arm und zufrieden, wenn es je mal reich wäre. Oder: Manchmal einfach mal besser die Fresse halten....

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Mittwoch, 25. Juli 2007
Halbdackel des Monats
Dieses eine einzige Mal muss es auch mal einen regionalen Halbdackel des Monats geben....aber weil der irgendwie exemplarisch für viele steht, muss es auch mal ein Lokaler sein…

Ruuuuuuuuuuuuudi



Der Rudi ist der tollste Rudi seit Rennschwein Rudi Rüssel. Nicht so Rudi wie der Völler und auch nicht so Rudi wie der Bin Baden damals, aber schon ordentlich Rudi.

Der Rudi ist ein alter SPDler und überzeugter Gewerkschaftler. Das an sich wäre auch in der Post-Schröder-Ära nicht weiter anstößig. Der Rudi aber nimmt nun Stellung zu einem mittelgroßen Wirtschaftsverbrechensprozeß (inkl. Steuerhinterziehung) und setzt sich nun vehement für den Angeklagten ein. Nicht etwa, weil er den Mann kennt, was er natürlich nicht tut, weil er das sonst nicht täte. Nein. Einfach als Mensch. Und Gewerkschafter. Und SPDler, die ohnehin allesamt schon beim Parteieintritt den Humanismus eingepflanzt kriegen.

Rudi auf jeden Fall will nun das zuständige Gericht zum Thema des Landtags machen. Dass er damit die Unabhängigkeit der Justiz infrage stellt, beschäftigt ihn nicht weiter. Auch nicht die Tatsache, dass sich der Obergewerkschafter ausgerechnet für einen Mann einsetzt, der es über Jahrzehnte verstanden hat, jegliche Regung der Betriebsangehörigen in Richtung Betriebsrat oder Tarifvertrag oder Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft gezielt und erfolgreich zu unterdrücken. Mit allen Mitteln.
Nun aber hat man es auf einmal mit einem richtigen Ehrenmann und honorigen Familienvater zu tun und nicht mehr mit einem Steuerhinterzieher, Wirtschaftskriminellen und Lohndumper. Meint Rudi. Andererseits ist dem Rudi seine Parteinahme auch nicht wirklich geheuer und irgendwie dann doch peinlich, weshalb er darauf verzichtet, dies auf seiner Homepage breitzutreten. Dort wird lieber gegen das Lohndumping gewettert und energisch ein Mindestlohn eingefordert (mindestens letzteres kennt der angeklagte Unternehmer allenfalls vom Hörensagen der Konkurrenz)

Und weil das alles nicht zufällig kommt und man dem Rudi getrost die Hoheit über die Stammtische und politischen Opportunismus unterstellen darf, qualifiziert sich Rudi nun endgültig für den Halbdackel des Monats.

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Montag, 25. Juni 2007
Halbdackel des Monats

Alice, who the fuck is Alice?



Das ist die Geschichte von Alice im Wunderland. Alice ist so etwas wie der lebende Gegenentwurf zu Eva Herman, aber sie hat das gleiche Problem wie Eva: Das Politikerproblem. Beide meinen regelmäßig, für alle, wirklich alle, Frauen dieser Republik zu sprechen. Von HartzIV-Wanda aus Marzahn bis Prof.Dr.Dr.UschiH. aus München-Bogenhausen.
Das wäre an sich nichts neues. Neu ist nur das Buch von Fräulein Sch. und das dürfte sämtliche Rekorde brechen, wenn es endlich mal in den Comedybereich der Buchhandlungen gestellt würde.

Alice verbreitet nichts anderes und schon gar nichts neues, aber genau das ist ja das tolle nach 40 Jahren schwarzem Stillstand. Schön: Die Welt verändert sich, Alice bleibt als Konstante.

Alice findet beispielsweise, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen in ihren Partnerschaften Gewalt ausgesetzt seien. Wie sie darauf kommt verrät sie aber lieber nicht. Vielleicht kommen eigene Erfahrungen zum tragen.

Haarsträubend wird es dann, wenn Alice über Schwangerschaftsabbrüche schwadoniert. Sie behauptet nämlich, dass der Berater/ die Beraterin entscheide, ob so ein Abbruch vorgenommen werde oder nicht. Das mag eventuell für Kuwait oder Nicaragua zutreffen, für die Bundesrepublik Deutschland tut es das nicht. Entweder also ist Fräulein Sch. miserabligst informiert oder sie lügt.

Das war ja aber noch nicht alles! Da würden wir die Alice Wunderland ja schlecht kennen, wenn das schon alles gewesen wäre.
Alice redet auch noch in anderleut Sexualität rein: Alles was mit Porno oder Sadomasochismus zu tun habe, sei schon mal von Grund auf abzulehnen und verderbe die Gesellschaft. Nun gut, das könnte man auch von der überwältigenden Mehrheit der Stoiberfans hören.
Und wenn sich nun zwei Liebende dies freiwillig und gar gerne antun? Wie sich die Ablehnung von Porno und Sadomaso mit dem Recht auf die eigene Sexualität verbinden lässt, beantwortet Alice dann doch lieber nicht.

Darum: Alice hat das riesengroße Pech, dass die allermeisten Frauen sich emanzipiert haben. Auch von Alice.

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