Mittwoch, 11. Juni 2008
Tschingis Aitmatow
Vor vielen Jahren las ich einst "Dshamilja", ein schmales Büchlein, geschrieben von Tschingis Aitmatow als Abschlussarbeit.

Im Vorwort hat Luis Aragon geschrieben, das Buch sei "die schönste Liebesgeschichte der Welt". Er hat Recht.

Gestern ist Tschingis Aitmatow gestorben und ich glaube, ich sollte das Buch mal wieder lesen.

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Das Buch habe ich auch.
War ein toller Autor. Schade, dass ich kein russisch kann, im Original sind seine Werke sicher noch um einiges beeindruckender.

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Russische Literatur ist sowieso sehr selten in den Buchläden vertreten.

Es gibt auch sehr viele tolle russische Krimis, aber leider nicht in deutscher Sprache. Ist doch ne absolute Marktlücke, oder?

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ist aber bereits etwas besser geworden
so einige Krimis und auch andere neuere Autoren finden sich in Übersetzung (Dankowtsewa, Daschkowa, Marinina, Andrej Kurkow ... ) Sowas ist ja immer sehr modeabhängig, aber es besteht Hoffnung, dass sich dieser Trend fortsetzt, oder nicht ?

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Ich werde grade neugierig...

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Kurkows Picknick auf dem Eis ist ganz zauberhaft. Was die russischen Krimiautoren angeht, ist auch einiger Schrott auf dem Markt. Krimis mit holzschnittartigen Charakteren, schlechten Plots und platten Dialogen. Habe aber leider die Namen der Autorinnen(!) vergessen, die mir da unangenehm aufgefallen waren.

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oh...
leihst du es mir, wenn ich mit der kurzen geschichte von fast allem und cornelia schleime - weit fort durch bin? das letztere ist gerade mein fussiguckennebenherprogramm und thematisch heftig...

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...klar, kriegste....ist die kurze Geschichte gefällig?


Ach übrigens: Du ahnst ja gar nicht, in welche Ausstellung ich wollte...

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:-))
ich krame mich gerade durch ihre biografie und bin ziemlich geplättet. die stasi-serie ist in dem zusammenhang bspw. absolut beeindruckend und traurig zugleich. na ich werde berichten...

die kurze geschichte ist gut geschriebn, inhaltlich aber grad nicht mit mir stimmig. aber ihre zeit wird kommen!

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Ich fürchte,
dieses Büchlein habe ich vielleicht nicht zum richtigen Zeitpunkt in die Hand genommen. Es mag hier und jetzt auch nicht der richtige Zeitpunkt sein für das Bekenntnis, dass ich diese Geschichte platt und kitschig fand.

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Kitschig finde ich die Erzählungen von Aitmatow überhaupt nicht, denn er schreibt nicht schwülstig, sondern eher schlicht und schöpft als Kirgise auf sehr stille Weise aus dem Bildfundus seiner Heimat. Am meisten haben mich "Frühe Kraniche", "Abschied von Gülsary" und "Der Junge und das Meer" berührt.

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Ich würde mich,
da ich es nicht persönlich vom Autor so gehört habe, nicht für die Echtheit verbürgen, aber mir wurden Interviewäußerungen von ihm hinterbracht, wo er sinngemäß selber sagte, nach dem durchschlagenden und für ihn völlig überraschenden Erfolg von "Dschamilia" in Deutschland habe er etliche seiner weiteren Geschichten mehr oder weniger am Fließband für den naturvolk-romantik-versessenen deutschen Buchmarkt runtergeschrieben.

Das finde ich mal erfrischend offenherzig, aber ich kann nicht sagen, dass diese Aussage mir sein Oeuvre näher ans Herz gelegt hätte. Mit "Kitsch" meinte ich ja auch nicht "Schwulst" sondern folkloristisch angepinselten Ethno-Kram, wie man ihn in gegenständlicher Form an Touristen verhökern würde. Und genau diesen Eindruck hatte ich davon auch schon vorher gehabt, bevor ich über diese Aussage stolperte.

Wohlgemerkt: Das muss niemanden abhalten, sich von der Schlichtheit dieser Geschichten anrühren zu lassen.

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