Dienstag, 5. Juni 2007
Wachtelkopfmarmelade
....sollt´s geben.




Linksterrorismus auf österreichisch.
Längst nicht immer waren die RAF-und-Konsorten-Kommandounternehmen sauber ausgeklügelte und perfekt durchinszenierte Aktionen.

Die Palmers-Entführung in Österreich ist bestes Studienobjekt einer einzigartigen Serie von Dummheiten und Pannen:

Einige Mitglieder der "Bewegung 2. Juni" entführen gemeinsam mit ein paar Österreichern einen Wäschefabrikanten. So weit, so bekannt.

Dann lässt man ausgerechnet den einzigen Vorarlberger in Sachen Lösegeld anrufen. Das ist in etwa so, als wenn man linguistisch unter 100 Nordfriesen Daniel Küblböck ausfindig machen müsste.
Danach verteilt man dann großzügigst überall seine Fingerabdrücke, kassiere die Kohle ein und begebe sich auf die Flucht. Natürlich mit den eigenen echten Papieren und dem eigenen Ausweis.
Ein paar Mitwisser und Mittäter lasse man mit 300 Schilling (~ 14 €) in Wien sitzen und nehme die Millionenbeute an sich. Man fahre Richtung Schweiz, wo man dann die Valuta und Großscheine nicht für die Münztankstellen benutzen kann und ein mittelgroßes Benzinproblem bekommt.

Richtig gut, macht es sich jetzt, dass der Auspuff abfällt. Jeder normale Mensch hätte nun die Mühle abgestellt und sich nach anderen Fluchtmöglichkeiten umgesehen. Die Jungs damals aber waren der Meinung, unmittelbar nach der Entführung (zudem 4 Wochen nach Schleyer), falle es nicht weiter auf, wenn 2 Jungs mit kaputtem Auspuff und seltsamen Papieren die Grenze nach Italien überschreiten wollen....

Endstation. Für die österreichischen Beteiligten. "Der 2. Juni" hat sich mit dem Geld dann bei der RAF eingekauft...

   ... Personality goes a long way
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