Mittwoch, 17. Januar 2007
FDP
Gibts die eigentlich noch?

   ... Poly-Tikk
  ... link [13 Kommentare]   ... comment



Dienstag, 16. Januar 2007
Edes Abgang
Edes Abgesang zieht sich ohne Ende. Das Drama nimmt so langsam tragikomische Züge an.

Und es nimmt an Härte und Vehemenz deutlich zu: Die Seehofer-Affären-Geschichte wurde nicht umsonst jetzt in den Medien lanciert. Wer die moralischen Ansichten eines Teils der Bayern und einiger hinterwäldlerischer CSU-Wähler aus Rottach-Egern und Passau kennt, weiß, dass dies ziemlich leicht im politischen Rufmord endet.

Es zeigt aber auch die innere Befindlichkeit einer Partei. Und eine Partei, die das C im Namen hochhält wie keine zweite sieht ziemlich bescheuert aus, wenn sie ihren eigenen moralischen Maßstäben nicht mehr genügt. Bezeichnend.

   ... Poly-Tikk
  ... link [2 Kommentare]   ... comment



Sonntag, 14. Januar 2007
Die Königin des Wahhabismus
Natana DeLong-Bas kennt eigentlich keine Sau. Muss man auch nicht. Bis vor ein paar Tagen kannte ich die Dame selbst nicht.
Aber die Frau ist großartig. Kein Hingucker, aber ein Brüller. Sie demonstiert nämlich die Strapazierfähigkeit westlicher Demokratien alltäglich aufs Neue.
Von vorne: Die Dame hat den Doktortitel erworben mit einem Pamphlet, das den schönen Titel "Wahhabi Islam: From Revival and Reform to Global Jihad" trägt. Zu Deutsch in etwa: Der wahhabitische Islam: Vom Erwachen und der Reformierung zum weltweiten Djihad [Anm.: Frei übersetzt von mir selbst]. Nun könnte man Bücher mit solchen Titeln natürlich schreiben, wie man will. Natana-Schatz aber macht gleich klar, worum es geht:
I Do Not Find Any Evidence That Would Make Me Agree That Osama bin Laden was Behind the Attack on the Twin Towers
Wumm! Eine Dummschwätzerin auf niederem Niveau? Professorale Dummheit gepaart mit Verschwörungstheorien? Mag sein. Aber die Frau hats wirklich drauf: Sie durfte nämlich diese Thesen auch verbreiten. Öffentlich. An Hochschulen. Nicht in Riad, nicht in Mekka oder in Kairo. Und auch nicht in Teheran oder in Peschawar.

Sie durfte das in Boston, Massachusetts, USA und Waltham, Massachusetts, USA, tun. Letztere Adresse ist übrigens die Brandeis University und selbige wird überwiegend von der jüdischen Gemeinde finanziert.

Aber wenn man, wie Natana DeLong-Bas in der westlichen Hemisphäre hockt und allenfalls zu Studien- und Touristikzwecken gen Saudi-Arabien reist, hat man gut reden. Dann kann man natürlich den Wahhabismus mit all seinen "Errungenschaften" (Diskriminierung von Frauen im gesamten zivilen Leben) verteidigen. Viel Spaß dabei weiterhin, Natana. Aber zieh dir wenigstens eine Burka über und gib deinen Führerschein ab.

   ... Poly-Tikk
  ... link [0 Kommentare]   ... comment



Samstag, 13. Januar 2007
Genozid
Stellen wir uns einmal folgendes Szenario vor:

Es gibt da ein Land, in dem es einen riesigen Konflikt zweier Volksgruppen gibt, ja, in dem sich gar ein Völkermord großen Ausmaßes abspielen könnte.
Natürlich reagiert da die Weltgemeinschaft und schickt Blauhelmtruppen. Zumindest im Idealfall.
Nun sitzen da, sagen wir mal 2500 Mann Blauhelme in dem Land.

Die Situation eskaliert weiter und das Morden beginnt. Der zuständige Kommandeur versucht, das zu unterbinden und fordert dazu Verstärkung aus der New Yorker Zentrale an. 2000 zusätzliche Mann will er haben. Er ist sich sicher, mit knapp 5000 Mann eine Eskalation des Konflikts unterbinden zu können.
Die Reaktion der Zentrale: Absage. Er kriegt keinen einzigen Mann zusätzlich. Im Gegenteil: Seine Truppe wird auf 250 Mann reduziert.
Das Morden geht nun richtig los. Verzweifelt versucht der Kommandeur, wenigstens das zu tun, was er überhaupt noch tun kann und richtet einige Inseln ein, in die sich Flüchtlinge flüchten können. Es sind nicht genug. Die Welt schaut zu, wie der Völkermord beginnt. Vor allem 2 Staatschefs verweigern gezielt das Wort "Genozid" und beharren darauf, den Konflikt sich selbst zu überlassen.
Dann endlich kommen Elitetruppen führender Militärnationen. Aber nicht, um den Konflikt zu beenden, sondern um ihre Staatsbürger auszufliegen. So schnell, wie sie da waren, waren sie auch wieder weg.
Der Kommandeur versucht weiterhin das menschenunmögliche: Er verweigert Befehle der Zentrale und handelt nun eigenmächtig, indem er den Befehl zum kompletten Abzug ignoriert und "seine" Flüchtlinge weiter verteidigt und die wenigen sicheren Inseln nicht aufgibt.

100 Tage ging das so. Dann beendete nicht die internationale Gemeinschaft sondern eine einheimische Streitmacht den Völkermord.


Das könnte natürlich alles nur Fiktion sein und gäbe bestes Filmmaterial für Hollywood ab. Es ist aber keine Fiktion. Es ist die Geschichte von Romeo Dallaire, dem Kommandeur der UN-Truppen 1994 in Ruanda.
Beim schlimmsten Genozid seit dem 2. Weltkrieg starben mindestens 800.000 Menschen.

Die beiden Präsidenten, die beharrlich drauf drängten, das nicht "Genozid" zu nennen (weil sie dann gemäß UN-Charta zu Eingreifen verpflichtet gewesen wären), sondern "guerre civil", sind natürlich auch namentlich bekannt:

Francois Mitterand starb hochdekoriert (im Jahr des Ruandamassakers hat er übrigens den Medienpreis der Stadt Baden-Baden erhalten) und mit allen staatstragenden Ehren zu Grabe getragen im Jahr 1996.

Bill Clinton erfreut sich allerbester Gesundheit und ist ein sehr beliebter Gast in der ganzen Welt.


Romeo Dallaire aber ging es nicht ganz so gut: Er wurde erstmal wegen des Einsatzes vor Gericht gestellt (freigesprochen), litt unter starken Depressionen und unternahm 2 Suizidversuche. Bis heute fühlt er sich mitschuldig, den Genozid nicht verhindert zu haben.


Sein damaliger Chef und Befehlsgeber des Rückzugs verabschiedete sich vor kurzem aus einem hohen Amt, weshalb wir diesen Beitrag ihm zum Abschied in den Geschenkekorb legen.
Sein Name ist Kofi Annan und er ging mit dem Friedensnobelpreis nach Hause.

   ... Poly-Tikk
  ... link [7 Kommentare]   ... comment



Mittwoch, 10. Januar 2007
Tu Felix Austria
Österreich hat sich nach langem Hin und Her nun doch entschlossen, eine Regierung zu bilden. Man hatte ja schon gedacht, die Art und Weise, wie sich Deutschland zur Kanzlerin gequält hat sei relativ einmalig gewesen. Die Nachbarn haben dem aber noch einen draufgesetzt. Ein paar böse (österreichische) Zungen haben es "Bananenrepublik" genannt, oder auch "größter Witz der zweiten Republik".

Liebe Österreicher, lasst mich dies -völlig ohne Häme, Besserwisserei und wirklich ernstgemeint- als Piefke und Beobachter von außerhalb sagen: Ihr seid ein glückliches Land. Ein Land, das sich eine Italienisierung seiner Politik leisten kann und dennoch prächtig funktioniert, ist wahrhaft ein glückliches Land. Ein Land, dass die eigentliche Schonfrist für eine Regierung (100 Tage) allein zur Findung selbiger verwenden kann, ist gesund.
Ich glaube beinahe, ihr wärt in der Lage gewesen, die erste funktionierende Republik zu werden, die gänzlich ohne Regierung auskommt.
In diesem Sinne: Bei allen Fehlern, mit denen diese Regierung schon vor der Vereidigung (Angelobung) startet....
.....ihr hattet schon schlechtere Regierungen.

   ... Poly-Tikk
  ... link [4 Kommentare]   ... comment



Dienstag, 9. Januar 2007
Stoiber
Schon spaßig, wenn der Stoiber (*1941) so langsam altershalber in den Ruhestand geschickt werden soll und seine potentiellen Erben Beckstein (*1943) und Huber (*1946) heißen sollen...

Also ich würde den ja inhaltlich und aufgrund seiner Politik loswerden wollen und nicht alterstechnisch...

   ... Poly-Tikk
  ... link [7 Kommentare]   ... comment



Montag, 8. Januar 2007
Eine Fabel
oder:

Die Reise zum Arsch der Erkenntnis


Stellen wir uns mal vor, es gibt da so was wie ein Paralleluniversum. Das gibts bestimmt ziemlich sicher. Und wenn nicht, ist zumindest die Vorstellung schön, dass es sowas geben könnte.
Nehmen wir also mal an, es gibt da in zig Lichtjahren Entfernung einen Planeten. Schön blau schwirrt er durchs Weltall. Bewohnt wird der Planet ausschließlich durch Ratten:
Wanderratten, Hausratten, Beutelratten, Bisamratten, Malaiische Ratten, Reisfeldratten, Savahratten, Himalajaratten und vielen anderen mehr. Überall Ratten.

Sie haben dort viele verschiedene funktionierende Gemeinwesen aufgebaut. Eines wird vom Rattenkönig regiert, ein anderes ist ein rattokratisches Staatswesen, wieder ein anderes eine Rattogarchie. Sie leben zusammen, manchmal auch nicht. Manchmal streiten sie sich und hin und wieder soll es sogar Rattenkriege geben.

Darunter das allerschönste und blühendste Rattenland von allen, das berühmt war für seine beiden geistreichen Ratten, die längst das Zeitliche gesegnet hatten, das bekannt war für Wälder, Seen, seine endlosen Müllhalden, die zum Stöbern einluden, seine wunderschönen Kanäle und Entwässerungsanlagen, die traumhaft schöne Wohnungen abgaben (während in anderen Ländern die Ratten in Wiesen und Wäldern ihr Dasein fristen mussten) und einem perfekt funktionierenden Rattenstaat. Alles klappte, aber trotzdem war keiner zufrieden. Aber es ließ sich blendend leben im kleinen Rattenparadies.

Weil Ratten, wie allseits bekannt, kluge Tiere sind, haben sie natürlich auch das Fernsehen erfunden und betreiben in unserem schönen Rattenland ein revolutionäres Fernsehprogramm: Sendungen wie "Big Rat" oder "Rattenland sucht die Super-Ratte" sind sehr erfolgreiche Formate.
Wenig beachtet dagegen die feine sonntagnächtliche Politshow "Christiratsen", in der sich Rattenpolitiker aller Art treffen und die sowas wie die periodische Presseshow des Rattenstaats ist.

Moderiert wird die Show von Christiratsen, eine ältlich werdende Rättin, die aber eine alte Häsin Rättin auf dem Mediengebiet ist. Jedes Mal lädt sie sich Gäste aus der Rattenpolitik ein.

Es gibt da zum Beispiel Rattenkoch. Eine listige Oportunisten-Ratte mit allerlei Dreck am Stecken aber dennoch mit genügend Hinterhalt allenthalben.

Oder Rasierratte. Ein rasanter Aufsteiger unter den Ratten und daher noch ein bißchen tapsig. So ein bißchen wie eine Ratte, die etwas zu viel Markumar erwischt hat.

Westerratte grinst unablässig in die Kameras und redet in schneidendem Ton von der Kanalliberalisierung.

Sonnenblumenratte findet, dass man die Kanalsysteme ausbauen müsse und die Fäkalquote erhöht werden sollte.

Rotratte sitzt auch oft in der Runde, redet aber meist nur wirres Zeugs.

Braunratte mögen sie nicht und deshalb laden sie ihn nie ein. Braunratte hetzt ohnehin nur gegen die Beutelratten.



Nun ist es erstmals gelungen, eine dieser Sendungen aufzuzeichnen. Es ist -gelinde gesagt- eine mittlere Sensation. Es ist ein Protokoll aus der Welt der Ratten. Dies folgt in den Kommentaren

   ... Poly-Tikk
  ... link [14 Kommentare]   ... comment



Freitag, 5. Januar 2007
Die Irren von Teheran
Mittlerweile liebe ich Mahmud Ahmadinedschad wirklich inständig. Die Holocaustkonferenz, die wohl -wie zu erwarten war- ereignislos vor sich hindümpelte, all das Geschrei und die Dauerdurchdreher. Der Mann ist immer für einen Heuler gut. Leider ist der letzte etwas verpufft, denn der war richtig klasse und ist quasi ein Ergebnis der Lügenkonferenz!

Mahmud erklärt Geschichte im Allgemeinen und Adolf Hitler im Besonderen neu. Vieles ist ja schon geschrieben worden über Adolf Hitler. Eigentlich hatte man nichts ausgelassen. Aber Mahmud Ahmadinedschad bringt sämtliche Theorien zusammen und strickt die Hitlerforschung komplett neu. Nur damit das alle ein für allemal kapieren:

Adolf Hitler war Jude. Nun, diese Theorie ist ja nicht ganz neu und damit halt nur geklaut. Die Iraner erweitern sie aber noch und erklären gleich hinterher: Sowohl Hitlers Oma, als auch sein Opa waren auch Juden. Hitlers Vater habe seinen jüdischen österreichischen Namen [sic: Schickelgruber] dann aus purem Selbsthass in "Hitler" geändert. (Frage: Sind viele Österreicher und ein Teil der Bayern damit Juden?).
Hitler sei sowohl projüdisch gewesen, als auch antisemitisch (WOW!). Dies komme daher, weil seine Mutter -diplomatisch ausgedrückt- sehr promiskuitiv gelebt habe.
Hitlers Antisemitismus speist sich - laut "Generaldirektor des Instituts für Holocauststudien" aus Selbsthass, weil er Jude gewesen sei. Deshalb sei er an der Verschwörung beteiligt gewesen, gemeinsam mit den bösen Bolschewisten und den Engländern einen Judenstaat außerhalb Europas zu gründen.


Ach übrigens:

Lenin war Jude, Stalin war auch Jude. Sagt Mahmud Ahmadinedschad, bzw. ein sehr enger Berater von ihm.


Ich frag mich nur, was die Horst Mahlers dieser Welt als große Parteigänger des Herrn Ahmadinedschad nun dazu sagen werden?

Quelle: Middle East Media Research Institute

   ... Poly-Tikk
  ... link [6 Kommentare]   ... comment



Donnerstag, 4. Januar 2007
Wie man die Miete drückt...
Mietminderung, weil HartzVI-Empfänger im Haus verkehren? Das geht.

Die Begründung ist echt lustig:
Quantität und Qualität des Besucherverkehrs von Mitmietern können als Mangel im Rahmen des gewerblichen Mietverhältnisses bewertet werden
und
dass sich unter den Besuchern der Hartz-IV-Abteilung, der Suchtberatungsstelle und der Schuldnerberatung ein überdurchschnittlicher Anteil von sozial auffällig gewordenen Personen befindet

Geklagt hatten die Mitmieter, weil sie befanden, dass sie in einem exklusiven Ambiente hausen. Vielleicht sollte man da aber erst sagen, wo sich der Fall abgespielt hat: In Heilbronn! Die Perle am Neckar. Exklusives Ambiente und Heilbronn! Das an sich schließt einander schon mal aus. In Heilbronn ist nichts exklusiv, außer der außerordentlich exklusiven Hässlichkeit des gesamten Stadtensembles. Heilbronn und Exklusivität ist wie Helmut Kohl und Anorexie oder saumagenfutternde Veganer.


Darum: Das können wir auch. Zumindest diejenigen, die in Mietwohnungen leben.
Jetzt wo die Mehrwertsteuer erhöht ist, lässt sich Miete sparen! Einfach ein Gewerbe für die Wohnung anmelden und regelmäßig einen HartzIV-Empfänger einladen und schon kann man die Wohnungsmiete um 15% mindern.
Daraus lässt sich dann ein gesamter Geschäftszweig machen: Legen Sie um Sie herum Briefkastenfirmen an, am besten in exklusiver Bahnhofsnähe und im exklusiv zwielichtigen Milieu. Oder bringen Sie ein gesamtes exklusives Neubaugebiet in Verruf, indem Sie eine Obdachlosenparty beim Nachbarn veranstalten. Lassen Sie die Sau raus und zwar exklusiv ordentlich und dann schlagen wir mehr als 15 Prozentchen raus.

   ... Poly-Tikk
  ... link [18 Kommentare]   ... comment



Donnerstag, 4. Januar 2007
Schäuble?
Abschießen!

   ... Poly-Tikk
  ... link [10 Kommentare]   ... comment