Dienstag, 8. August 2006
Urlaub...
gorillaschnitzel, 13:58h
So....ganz kurz mal schnell ins Internet gehuscht...
Wird Zeit, das Blog mal wieder etwas zu beleben und weil das zwecks baldiger Wiederabwesenheit nur kurz geht, darf die geneigte Leserschaft nun ueber die naechste Geschichte abstimmen (damit die Umfrageoption auch mal genutzt wird). Veroeffentlicht wird das ganze dann vermutlich Freitag....
¿Was soll denn die naexxte Geschichte sein?
66.67% (6 Stimmen)
Syp, Dottor und Frau Antje
22.22% (2 Stimmen)
Warum muessen alle Maurizio Dorazio heissen?
11.11% (1 Stimme)
Erzaehl mir was anderes
Wird Zeit, das Blog mal wieder etwas zu beleben und weil das zwecks baldiger Wiederabwesenheit nur kurz geht, darf die geneigte Leserschaft nun ueber die naechste Geschichte abstimmen (damit die Umfrageoption auch mal genutzt wird). Veroeffentlicht wird das ganze dann vermutlich Freitag....
¿Was soll denn die naexxte Geschichte sein?
Syp, Dottor und Frau Antje
Warum muessen alle Maurizio Dorazio heissen?
Erzaehl mir was anderes
Insgesamt: 100% (9 Stimmen)
Angelegt von gorillaschnitzel am Di, 8. Aug, 13:55.
Diese Abstimmung wurde am Do, 10. Aug, 18:51 beendet.
Diese Abstimmung wurde am Do, 10. Aug, 18:51 beendet.
Dienstag, 4. Juli 2006
Zampano
gorillaschnitzel, 14:51h
Ich war ja eigentlich der Meinung, Kollege zampano sei ein integrer Mensch. Doch soeben habe ich da eine Meldung gefunden, wonach quasi mit seinem Eintreffen in Thailand der Alkoholkonsum deutlich angestiegen ist.
Ich werde noch recherchieren, ob zampano die Leutchens dort verführt oder ob sie wegen der bloßen Anwesenheit dem Alkoholismus verfallen sind....
Ich werde noch recherchieren, ob zampano die Leutchens dort verführt oder ob sie wegen der bloßen Anwesenheit dem Alkoholismus verfallen sind....
Samstag, 10. Juni 2006
Straßenname
gorillaschnitzel, 14:52h
...in so ner Straße möcht ich auch gerne wohnen...


Donnerstag, 1. Juni 2006
Homo Pensionatus Germanicus
gorillaschnitzel, 13:37h
Die allerschlimmste Spezies der Auslandsresidenten aka Auswanderer ist der Rentner. Vorzugsweise deutsch.
Meist lässt er sich in Südspanien nieder. An der Costa Brava oder der Costa del Sol. Ökonomisch besser gestellte und bildungstechnisch elaboriertere Vertreter der Spezies wurden auch schon in der Toscana gesehen.
Sein Traum findet der homo pensionatus germanicus aber endgültig auf Mallorca. Nach langem und hartem Arbeitsleben richtet er sich hier für seine Rente ein.
Selbstverständlich gehört er von Anfang an dazu. Er ist keiner der dummen Touris mehr, die nach 2 Wochen Suff wieder heimfliegen. Er ist jetzt praktisch Insider. Er kennt die ganze Insel. Alles. Er nur weiß, wo die schönsten und einsamsten Buchten sind. Er weiß auch, wo die nächste Bäckerei und Metzgerei sind. Deutsche Bäckereien und deutsche Metzgereien. Gerne nimmt er auch 1 Stunde Fahrt in den nächsten Schlecker in Kauf, weil es nur dort die Haribo Gummibärchen gibt.
Der Höhepunkt ist der abendliche Gang ins Städtchen, wenn er sich unters spanische Volk mischt. Er kann zwar auch nach 15 Jahren Insel immer noch kein Wort Spanisch, aber das braucht er auch nicht können: Die Spanier sprechen schließlich deutsch. Oder haben gleich Deutsche eingestellt. Natürlich bestellt er sich keinen Grünkohl mit Pinkel, keine Linsen mit Spätzle, kein Schnitzel und kein Wammerl. Das machen die Touristen. Er selbst isst das nur zu Hause auf der Finca.
Er bringt sich umgehend ins soziale Leben ein. Mit Verbesserungsvorschlägen in Sachen Wasserversorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Kommunalverwaltung.
....und nach Jahren regt er sich noch immer über die viel zu kleinen Schlitze an spanischen Mülleimern auf. Vermutlich denkt er immer noch, dass "Correos" Müll bedeutet...
Meist lässt er sich in Südspanien nieder. An der Costa Brava oder der Costa del Sol. Ökonomisch besser gestellte und bildungstechnisch elaboriertere Vertreter der Spezies wurden auch schon in der Toscana gesehen.
Sein Traum findet der homo pensionatus germanicus aber endgültig auf Mallorca. Nach langem und hartem Arbeitsleben richtet er sich hier für seine Rente ein.
Selbstverständlich gehört er von Anfang an dazu. Er ist keiner der dummen Touris mehr, die nach 2 Wochen Suff wieder heimfliegen. Er ist jetzt praktisch Insider. Er kennt die ganze Insel. Alles. Er nur weiß, wo die schönsten und einsamsten Buchten sind. Er weiß auch, wo die nächste Bäckerei und Metzgerei sind. Deutsche Bäckereien und deutsche Metzgereien. Gerne nimmt er auch 1 Stunde Fahrt in den nächsten Schlecker in Kauf, weil es nur dort die Haribo Gummibärchen gibt.
Der Höhepunkt ist der abendliche Gang ins Städtchen, wenn er sich unters spanische Volk mischt. Er kann zwar auch nach 15 Jahren Insel immer noch kein Wort Spanisch, aber das braucht er auch nicht können: Die Spanier sprechen schließlich deutsch. Oder haben gleich Deutsche eingestellt. Natürlich bestellt er sich keinen Grünkohl mit Pinkel, keine Linsen mit Spätzle, kein Schnitzel und kein Wammerl. Das machen die Touristen. Er selbst isst das nur zu Hause auf der Finca.
Er bringt sich umgehend ins soziale Leben ein. Mit Verbesserungsvorschlägen in Sachen Wasserversorgung, Einkaufsmöglichkeiten und Kommunalverwaltung.
....und nach Jahren regt er sich noch immer über die viel zu kleinen Schlitze an spanischen Mülleimern auf. Vermutlich denkt er immer noch, dass "Correos" Müll bedeutet...
Sonntag, 28. Mai 2006
Blumenladen
gorillaschnitzel, 11:50h
Dubai. Abend. Es hat trotzdem noch 39 Grad.
Mit dem Taxifahrer aus Bangla Desh geht es zurück ins Hotel. Eigentlich bin ich müde und will nicht reden, aber der Kerl plappert munter drauf los.
Where do you come from?
Oh Gott, immer derselbe Smalltalkkrampf (denke ich).
Germany (sage ich)
Oh. Wonderful. I like Germany. German people are wonderful. English people aren´t nice. Germans are very nice
Jaja, und nachher steigt ein Engländer oder Schwede ein, dem du das auch erzählst. Nur andersrum (denke ich).
Thank you (höre ich mich zu meiner Überraschung sagen)
You know, my brother lives in Germany
Ja genau. Alles haben sie Verwandtschaft in Deutschland. Und die Erde is ne Scheibe (denke ich).
Really? (sage ich)
Yes. He lives in a small town near Frankfurt. Called Hannou
Vielleicht stimmts dieses Mal sogar (denke ich).
Hanau (sage ich)
Yesyesyes. You know that?
Ach du scheiße (denke ich).
No. Never been there (sage ich)
He is there because he is looking for political asylum
Dachte ich mir (denke ich).
Ah, I understand (sage ich)
Mustn´t leave the district. Forbidden by law
Da erklärt mir jetzt ein Bangladeshi im Taxi mitten in Dubai die Feinheiten der deutschen Asylgesetzgebung (denke ich).
Yes, thats true (sage ich)
Er erzählt dann noch allerlei Details zum Thema Asyl, Hessen und Hanau, dass ich beschließe ihm zu glauben.
My brother has an own business in Germany
Ja sicher. Ganz genau. Und Bayern München ist ne sympathische Mannschaft... (denke ich).
Really? (frage ich)
Yes. He has an own shop there. A flower shop
Na aber sicher doch. Einen Blumenladen (denke ich).
Ah (sage ich)
Yesyes. But not normal flower shop. Mobile flower shop, you know. Allways afraid from police
Erst da kapier ich, wovon er spricht: Ein Rosenverkäufer...
Das ist der Moment, in dem wir beide lachen.
Mit dem Taxifahrer aus Bangla Desh geht es zurück ins Hotel. Eigentlich bin ich müde und will nicht reden, aber der Kerl plappert munter drauf los.
Where do you come from?
Oh Gott, immer derselbe Smalltalkkrampf (denke ich).
Germany (sage ich)
Oh. Wonderful. I like Germany. German people are wonderful. English people aren´t nice. Germans are very nice
Jaja, und nachher steigt ein Engländer oder Schwede ein, dem du das auch erzählst. Nur andersrum (denke ich).
Thank you (höre ich mich zu meiner Überraschung sagen)
You know, my brother lives in Germany
Ja genau. Alles haben sie Verwandtschaft in Deutschland. Und die Erde is ne Scheibe (denke ich).
Really? (sage ich)
Yes. He lives in a small town near Frankfurt. Called Hannou
Vielleicht stimmts dieses Mal sogar (denke ich).
Hanau (sage ich)
Yesyesyes. You know that?
Ach du scheiße (denke ich).
No. Never been there (sage ich)
He is there because he is looking for political asylum
Dachte ich mir (denke ich).
Ah, I understand (sage ich)
Mustn´t leave the district. Forbidden by law
Da erklärt mir jetzt ein Bangladeshi im Taxi mitten in Dubai die Feinheiten der deutschen Asylgesetzgebung (denke ich).
Yes, thats true (sage ich)
Er erzählt dann noch allerlei Details zum Thema Asyl, Hessen und Hanau, dass ich beschließe ihm zu glauben.
My brother has an own business in Germany
Ja sicher. Ganz genau. Und Bayern München ist ne sympathische Mannschaft... (denke ich).
Really? (frage ich)
Yes. He has an own shop there. A flower shop
Na aber sicher doch. Einen Blumenladen (denke ich).
Ah (sage ich)
Yesyes. But not normal flower shop. Mobile flower shop, you know. Allways afraid from police
Erst da kapier ich, wovon er spricht: Ein Rosenverkäufer...
Das ist der Moment, in dem wir beide lachen.
Donnerstag, 18. Mai 2006
Warum müssen denn alle Jim heißen?
gorillaschnitzel, 13:59h
Taveva Island. Ein winziger Flecken Insel. Ein letzter Vorposten der Zivilisation. Oder eben das, was man da noch Zivilisation nennen kann.
3 km lang, 1 km breit. Die Insel zu umrunden dauert nur ein paar Stunden. Stunden aber auch nur deshalb, weil es eine sehr felsige Nordküste gibt.
Es leben etwa 30 Menschen dauerhaft dort. Sie ernähren sich in erster Linie vom Tourismus. Die Kinder müssen ins Internat auf die Nachbarinsel und kommen nur am Wochenende. Sonntags ist Gottesdienst. Man ist sehr gläubig.
Es existieren eigentlich nur 3 männliche Vornamen auf der Insel: John, Peter und Jim.
Wir haben v.a. die Jims kennengelernt:
- Big Jim. Der Boss der Insel. In der Südsee ists noch arg hierarchisch.
- Little Jim. Der kleine Sohn von Big Jim.
- Jim. Der Barkeeper der kleinen "Bar".
- Super-Jim. Das Mädchen für alles. Sowas wie der persönliche Betreuer der Touris. Weil er als einziger passabel Englisch spricht. Schneller als ihn hab ich keinen Menschen je einen Baum hochklettern sehen.
Strom: 3 Stunden am Tag. Von 19-22 Uhr. Dann wird 2x vorgewarnt und beim 3. Mal schalten sie dann den Generator ab.
"Bar" geöffnet: 19-22 Uhr. Es gibt: Bier und Whiskey. Leider vergeht die Lust am Trinken schon wenn man die Bar betritt: Direkt neben dem Eingang liegen 2 Gräber der Vorfahren. Die sieht man dann wieder, wenn man wieder rausgeht.
3 km lang, 1 km breit. Die Insel zu umrunden dauert nur ein paar Stunden. Stunden aber auch nur deshalb, weil es eine sehr felsige Nordküste gibt.
Es leben etwa 30 Menschen dauerhaft dort. Sie ernähren sich in erster Linie vom Tourismus. Die Kinder müssen ins Internat auf die Nachbarinsel und kommen nur am Wochenende. Sonntags ist Gottesdienst. Man ist sehr gläubig.
Es existieren eigentlich nur 3 männliche Vornamen auf der Insel: John, Peter und Jim.
Wir haben v.a. die Jims kennengelernt:
- Big Jim. Der Boss der Insel. In der Südsee ists noch arg hierarchisch.
- Little Jim. Der kleine Sohn von Big Jim.
- Jim. Der Barkeeper der kleinen "Bar".
- Super-Jim. Das Mädchen für alles. Sowas wie der persönliche Betreuer der Touris. Weil er als einziger passabel Englisch spricht. Schneller als ihn hab ich keinen Menschen je einen Baum hochklettern sehen.
Strom: 3 Stunden am Tag. Von 19-22 Uhr. Dann wird 2x vorgewarnt und beim 3. Mal schalten sie dann den Generator ab.
"Bar" geöffnet: 19-22 Uhr. Es gibt: Bier und Whiskey. Leider vergeht die Lust am Trinken schon wenn man die Bar betritt: Direkt neben dem Eingang liegen 2 Gräber der Vorfahren. Die sieht man dann wieder, wenn man wieder rausgeht.
Mittwoch, 17. Mai 2006
Kava
gorillaschnitzel, 13:01h
Zampano und meine Wenigkeit sind grade im Erfahrungsaustausch in Sachen berauschende Mittelchen auf Reisen. Hier mein Beitrag.
Kava.
In der Südsee muss man das mitmachen. Eigentlich ja nur die Männer, aber im Interesse des Tourismus ist man mittlerweile auch bereit weibliche Reisende zu integrieren.
Kava ist ein Pfefferstrauch. Dessen Wurzeln werden gemahlen und dann wird die Brühe angesetzt: Das Pulver wird in ein Tuch eingeschlagen, dann wird Wasser drübergelert, das Tuch noch ein wenig im Wasser geschwenkt. Fertig.
Das Endprodukt sieht wirklich aus wie eine Dreckbrühe. Braun. Wie Dünnschiss. Oder wie eine dreckige Pfütze nach schwerem Regen.
Hilft alles nix. Muss man jetzt durch. Der erste zeigt, wie es geht: Halbe Kokosnuss voll, "Bula" sagen, in die Hände klatschen, der Rest sagt auch "Bula" und klatscht in die Hände, wech das Zeuch, wieder "Bula" und Händeklatschen, der Rest auch wieder "Bula", Klatschklatsch. Der nächste ist dran. Alles wieder von vorne. Und so geht das den ganzen Abend. Stundenlang.
Bula ist so ziemlich das nützlichste Wort, das es auf Fidschi gibt. Es heißt einfach alles: Hallo, Danke, Guten Morgen, Prost, Bitte....
Mittlerweile sind 2 Runden rum. Meine Frau meint, dass das Zeug beschissen schmecke und ohnehin die berauschende Wirkung ausbleibt. Stimmt nicht. Mit der 3. Runde kommt die Wirkung: Es ist ein Gefühl wie bei einer Oralanästhesie. Und mangels Gefühl im Mund- und Rachenraum verebben die Gespräche. Man hockt da und hört fidschianische Folklore.
Ein Bier ist besser.
Kava.
In der Südsee muss man das mitmachen. Eigentlich ja nur die Männer, aber im Interesse des Tourismus ist man mittlerweile auch bereit weibliche Reisende zu integrieren.
Kava ist ein Pfefferstrauch. Dessen Wurzeln werden gemahlen und dann wird die Brühe angesetzt: Das Pulver wird in ein Tuch eingeschlagen, dann wird Wasser drübergelert, das Tuch noch ein wenig im Wasser geschwenkt. Fertig.
Das Endprodukt sieht wirklich aus wie eine Dreckbrühe. Braun. Wie Dünnschiss. Oder wie eine dreckige Pfütze nach schwerem Regen.
Hilft alles nix. Muss man jetzt durch. Der erste zeigt, wie es geht: Halbe Kokosnuss voll, "Bula" sagen, in die Hände klatschen, der Rest sagt auch "Bula" und klatscht in die Hände, wech das Zeuch, wieder "Bula" und Händeklatschen, der Rest auch wieder "Bula", Klatschklatsch. Der nächste ist dran. Alles wieder von vorne. Und so geht das den ganzen Abend. Stundenlang.
Bula ist so ziemlich das nützlichste Wort, das es auf Fidschi gibt. Es heißt einfach alles: Hallo, Danke, Guten Morgen, Prost, Bitte....
Mittlerweile sind 2 Runden rum. Meine Frau meint, dass das Zeug beschissen schmecke und ohnehin die berauschende Wirkung ausbleibt. Stimmt nicht. Mit der 3. Runde kommt die Wirkung: Es ist ein Gefühl wie bei einer Oralanästhesie. Und mangels Gefühl im Mund- und Rachenraum verebben die Gespräche. Man hockt da und hört fidschianische Folklore.
Ein Bier ist besser.
Saumäßig
gorillaschnitzel, 10:44h
Es war eine der grausamsten Nächte meines Lebens. Sie fand statt in den Drakensbergen in Südafrika. An der Grenze zu Lesotho. Wir -3 Ex-Zivis- fuhren da hin, weil wir den Sani Pass hochwandern wollten. Der Aussicht wegen. Der letzte Posten der Zivilisation war damals Underberg. Fast 30 km entfernt. Wir wollten in einem winzigen Backpacker schlafen, dessen Adresse mehr oder weniger per Mund-zu-Mund-Propaganda weitergegeben wurde.
Winzig war es denn auch. So winzig, dass es voll war. Aber wir konnten noch im Garten campen. Das Angebot nahmen wir an. War ne nette Wiese.
Erst aber sollten wir mal die Bong testen und ein Bierchen dazu trinken. Es war 2 Uhr am Nachmittag, die Sonne knallte vom Himmel und da ist man dann über eine kurze Pause ganz froh. Also erstmal ein Bierchen und....ja, doch...gerne mal ziehen an dem Ding. Wir setzen uns. Es ist lustig. Wir bringen den Kerls bei, dass wir Blubber dazu sagen. Fanden sie sehr spaßig. Es ist richtig nett. So sitzen wir auf der Terasse und haben viel Spaß. Sie zeigten uns "Erdloch rauchen", wir ihnen, was "Eimer rauchen" ist.
Bis einer von uns schlafen wollt. Es war mittlerweile 22 Uhr, kuhfinster und wir allesamt hackebreit. Ein weiteres Problem war: Wir hatten das Zelt nur geliehen und nie zuvor aufgebaut.
Erste Maßnahme war, das Auto richtig zu positionieren. Das musste ich Gottseidank nicht übernehmen. Dann Licht an damit wir was sehen. Wir konnten beginnen.
Kurz: Es war eine Katastrophe. Wir brauchten eine gute Stunde, sind dabei über die Schnüre gefallen, haben das Zelt immer wieder eingerissen und dabei wohl auch beschädigt. Das sollte sich noch rächen. Später.
Endlich stand das Ding. Die begeisterten Kerls auf der Veranda hatten das Schauspiel freudig begleitet und hatten Hilfeversuche schnell wieder abgebrochen als sie bemerkt haben, in welcher Konstitution sie selbst waren. Darauf lieber noch nen Blubber.
Einer von uns dreien konnts nicht lassen: Bläst sich tatsächlich ne Luftmatratze auf. Wir beiden anderen nannten ihn "Mamakind", "Jammerlappen" und "Weichei". Richtige Männer schlafen auf Isomatten. Das reicht ewig.
Wir haben dann noch ein Bier getrunken, 1 oder 2x beblubbert und uns dann schlafen gelegt.
Ein paar Stunden lang ging alles gut. Mitten in der Nacht wach ich dann auf, weils einen Wolkenbruch gibt. Es schüttet was runterkann. Neben mir seh ich den hilflosen Kollegen, der mit einer Kaffeetasse versucht, das eindringende Wasser wieder rauszubugsieren. Beim Aufbau hatten wir offensichtlich eine Naht weggerissen.
Ich merke: Mein Schlafsack ist schon partiell nass, den armen Kollegen rechts von mir hats schlimmer erwischt. Er kniet praktisch schon 5 cm im Wasser. Links von mir schläft das Mamakind den Schlaf derGerechten Cleveren. Durch die Luftmatratze liegt er hoch genug. Er schläft auch selig durch, während wir den Untergang des Zelts bekämpfen. Aber es ist ziemlich sinnlos. Nach einer Stunde geben wir auf. Mir ist der Mensch rechts von mir wurschd. Ich weiß nicht, wie er dann geschlafen hat, bei mir gings so einigermaßen.
Frühmorgens bin ich als erster wach. Es ist kurz nach 5. Ich höre seltsame Geräusche. Es grunzt seltsam.
Anfangs denke ich noch im Halbschlaf, dass ichs träume und ignoriers. Aber es lässt sich nicht ignorieren, also grunzt es weiter.
Da beschließ ich dann, noch einigermaßen übernächtigt, verkatert und schlaftrunken, den Reißverschluß zu öffnen und nachzusehen. Ich zieh den Reißverschluß langsam hoch, schau raus und erschrecke zu Tode: In weniger als 1 Meter Abstand glotzt mich ein ausgewachsenes Hausschwein an und grunzt.
Ich beschließe, das nicht zu glauben und denke an Halluzinationen, Rauschnachwirkungen oder eine Fata Morgana.
Aber das Grunzen geht trotzdem weiter. Ich muss mich damit abfinden, dass das Ding real ist.
Es war wirklich real. Ihr Hausschwein war auf Streifzug gegangen...
Ich hab nen starken Kaffee gebraucht.
Winzig war es denn auch. So winzig, dass es voll war. Aber wir konnten noch im Garten campen. Das Angebot nahmen wir an. War ne nette Wiese.
Erst aber sollten wir mal die Bong testen und ein Bierchen dazu trinken. Es war 2 Uhr am Nachmittag, die Sonne knallte vom Himmel und da ist man dann über eine kurze Pause ganz froh. Also erstmal ein Bierchen und....ja, doch...gerne mal ziehen an dem Ding. Wir setzen uns. Es ist lustig. Wir bringen den Kerls bei, dass wir Blubber dazu sagen. Fanden sie sehr spaßig. Es ist richtig nett. So sitzen wir auf der Terasse und haben viel Spaß. Sie zeigten uns "Erdloch rauchen", wir ihnen, was "Eimer rauchen" ist.
Bis einer von uns schlafen wollt. Es war mittlerweile 22 Uhr, kuhfinster und wir allesamt hackebreit. Ein weiteres Problem war: Wir hatten das Zelt nur geliehen und nie zuvor aufgebaut.
Erste Maßnahme war, das Auto richtig zu positionieren. Das musste ich Gottseidank nicht übernehmen. Dann Licht an damit wir was sehen. Wir konnten beginnen.
Kurz: Es war eine Katastrophe. Wir brauchten eine gute Stunde, sind dabei über die Schnüre gefallen, haben das Zelt immer wieder eingerissen und dabei wohl auch beschädigt. Das sollte sich noch rächen. Später.
Endlich stand das Ding. Die begeisterten Kerls auf der Veranda hatten das Schauspiel freudig begleitet und hatten Hilfeversuche schnell wieder abgebrochen als sie bemerkt haben, in welcher Konstitution sie selbst waren. Darauf lieber noch nen Blubber.
Einer von uns dreien konnts nicht lassen: Bläst sich tatsächlich ne Luftmatratze auf. Wir beiden anderen nannten ihn "Mamakind", "Jammerlappen" und "Weichei". Richtige Männer schlafen auf Isomatten. Das reicht ewig.
Wir haben dann noch ein Bier getrunken, 1 oder 2x beblubbert und uns dann schlafen gelegt.
Ein paar Stunden lang ging alles gut. Mitten in der Nacht wach ich dann auf, weils einen Wolkenbruch gibt. Es schüttet was runterkann. Neben mir seh ich den hilflosen Kollegen, der mit einer Kaffeetasse versucht, das eindringende Wasser wieder rauszubugsieren. Beim Aufbau hatten wir offensichtlich eine Naht weggerissen.
Ich merke: Mein Schlafsack ist schon partiell nass, den armen Kollegen rechts von mir hats schlimmer erwischt. Er kniet praktisch schon 5 cm im Wasser. Links von mir schläft das Mamakind den Schlaf der
Frühmorgens bin ich als erster wach. Es ist kurz nach 5. Ich höre seltsame Geräusche. Es grunzt seltsam.
Anfangs denke ich noch im Halbschlaf, dass ichs träume und ignoriers. Aber es lässt sich nicht ignorieren, also grunzt es weiter.
Da beschließ ich dann, noch einigermaßen übernächtigt, verkatert und schlaftrunken, den Reißverschluß zu öffnen und nachzusehen. Ich zieh den Reißverschluß langsam hoch, schau raus und erschrecke zu Tode: In weniger als 1 Meter Abstand glotzt mich ein ausgewachsenes Hausschwein an und grunzt.
Ich beschließe, das nicht zu glauben und denke an Halluzinationen, Rauschnachwirkungen oder eine Fata Morgana.
Aber das Grunzen geht trotzdem weiter. Ich muss mich damit abfinden, dass das Ding real ist.
Es war wirklich real. Ihr Hausschwein war auf Streifzug gegangen...
Ich hab nen starken Kaffee gebraucht.
Dienstag, 16. Mai 2006
Bungee
gorillaschnitzel, 12:51h
Ich wollte das nicht. Nie. Verstanden hatte ich das nie.
Wir waren in Südafrika. An einer Brücke entlang der Garden Route haben sie Bungeejumping veranstaltet. Das wussten wir. Und weils ohnehin auf dem Weg lag, sind wir mal schnell rausgefahren. Einfach mal zuschauen. Minutenlang ergötzen wir uns daran, wie bescheuert jemand sein muss, der sowas macht.
Dann ist eine blutjunge Engländerin dran. Die kommt schon kaum übers Geländer. Dann steht sie vorn und versucht mühsam die Arme auszubreiten. Sie zittert. Sie hat Angst. Sie weint fast. Jetzt weiß ich, was es heißt, wenn einem sprichwörtlich die Füße schlottern.
2 Minuten reden sie auf sie ein. Was ich nie dachte: Sie springt. Selbständig. Weg is sie...
In dem Moment denk ich nur noch: "Ja, ich auch. Blöder stell ich mich nimmer an."
Ab da läuft alles wie in Trance: Zurück zum Auto, Geld holen, anmelden, warten, Seil umschnallen. Geht alles von alleine und alles ist elendig lange weg.
Dann komm ich dran: Über die Brüstung ist kein Problem. Noch ist alles ganz cool. Man fragt mich, ob alles ok sei. Na klar. Frau steht zum Foto bereit. Sie erzählt mir hinterher, dass mein rechtes Auge extrem gezuckt hätte. Ich hab das nicht mal bemerkt.
Dann zählen sie den Countdown. Von 5 runter. Bis 1 ist alles relativ locker. Bei 1 frag ich mich, wieso ich verdammt nochmal hiersteh. Ich überleg mir, dass es eine ziemlich bescheuerte Idee war, das jetzt zu tun und ich bin mir im Klaren, dass ich es mit Sicherheit nicht machen werde.
Und dann kommt 0. Für mich war zwischen 1 und 0 eine Viertelstunde vergangen (tatsächlich wars 1 Sekunde). Ich beschließe, dass ich runter muss. Koste es, was es wolle....
Und so stelle ich mir vor, ich würde einen Stuhl runterhopsen, mach die Augen zu und es geht abwärts....
".....wie dumm muss man sein", denk ich während des Falls und mach auch die Augen auf. Blöderweise. 3 Sekunden freier Fall sind beschissen lang und ich hab einfach nur Todesangst.
Dann macht es endlich plopp, man wird nach oben gerissen und das Gehirn rastet gänzlich aus. Man fühlt sich wie berauscht. Wie auf Drogen.
Unten kommt man an, wird abgeschnallt und sieht die ganzen Jungs und Mädels, die es vorher getan haben. Alle mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Man weiß: Ich hab das gleiche Grinsen. Keiner sagt auch nur ein Wort.
Oben angekommen dann die überflüssigste Frage, die man jetzt stellen kann: "Wie wars?"
Ich konnte eine Stunde lang nimmer Auto fahren und selbst abends im Bett bin ich noch auf- und abgewippt.
Wir waren in Südafrika. An einer Brücke entlang der Garden Route haben sie Bungeejumping veranstaltet. Das wussten wir. Und weils ohnehin auf dem Weg lag, sind wir mal schnell rausgefahren. Einfach mal zuschauen. Minutenlang ergötzen wir uns daran, wie bescheuert jemand sein muss, der sowas macht.
Dann ist eine blutjunge Engländerin dran. Die kommt schon kaum übers Geländer. Dann steht sie vorn und versucht mühsam die Arme auszubreiten. Sie zittert. Sie hat Angst. Sie weint fast. Jetzt weiß ich, was es heißt, wenn einem sprichwörtlich die Füße schlottern.
2 Minuten reden sie auf sie ein. Was ich nie dachte: Sie springt. Selbständig. Weg is sie...
In dem Moment denk ich nur noch: "Ja, ich auch. Blöder stell ich mich nimmer an."
Ab da läuft alles wie in Trance: Zurück zum Auto, Geld holen, anmelden, warten, Seil umschnallen. Geht alles von alleine und alles ist elendig lange weg.
Dann komm ich dran: Über die Brüstung ist kein Problem. Noch ist alles ganz cool. Man fragt mich, ob alles ok sei. Na klar. Frau steht zum Foto bereit. Sie erzählt mir hinterher, dass mein rechtes Auge extrem gezuckt hätte. Ich hab das nicht mal bemerkt.
Dann zählen sie den Countdown. Von 5 runter. Bis 1 ist alles relativ locker. Bei 1 frag ich mich, wieso ich verdammt nochmal hiersteh. Ich überleg mir, dass es eine ziemlich bescheuerte Idee war, das jetzt zu tun und ich bin mir im Klaren, dass ich es mit Sicherheit nicht machen werde.
Und dann kommt 0. Für mich war zwischen 1 und 0 eine Viertelstunde vergangen (tatsächlich wars 1 Sekunde). Ich beschließe, dass ich runter muss. Koste es, was es wolle....
Und so stelle ich mir vor, ich würde einen Stuhl runterhopsen, mach die Augen zu und es geht abwärts....
".....wie dumm muss man sein", denk ich während des Falls und mach auch die Augen auf. Blöderweise. 3 Sekunden freier Fall sind beschissen lang und ich hab einfach nur Todesangst.
Dann macht es endlich plopp, man wird nach oben gerissen und das Gehirn rastet gänzlich aus. Man fühlt sich wie berauscht. Wie auf Drogen.
Unten kommt man an, wird abgeschnallt und sieht die ganzen Jungs und Mädels, die es vorher getan haben. Alle mit einem dicken Grinsen im Gesicht. Man weiß: Ich hab das gleiche Grinsen. Keiner sagt auch nur ein Wort.
Oben angekommen dann die überflüssigste Frage, die man jetzt stellen kann: "Wie wars?"
Ich konnte eine Stunde lang nimmer Auto fahren und selbst abends im Bett bin ich noch auf- und abgewippt.
Montag, 15. Mai 2006
Manana
gorillaschnitzel, 13:26h
Als ich Marks Automobile Aha-Erlebnisse gelesen hab, ist mir spontan eine alte Geschichte eingefallen.
1993 wars. Wir waren mit 2 alten und klapprigen Autos unterwegs in Richtung Atlantik. Im uralten Citroen 4 Personen, in meinem 10 Jahre alten und über 250.000 km gelaufenen Fiat Uno 2 Personen plus das gesamte Gepäck.
Speziell wir im Fiat müssen wirklich wild ausgesehen haben. Der Beifahrer hatte nen Iro, zerissene Jeans und ein löchriges T-Shirt, ich eine verwegene Mischmaschfrisur aus Philip Boa, Eddie Vedder und Robert Smith. Dazu Klamotten im schwarzen Indie-Gothic-Stil. So wild, dass man uns an der deutsch-französischen Grenze erstmal 2 Stunden lang auf Drogen untersucht hat. Hätten sie mal besser bei den anderen gesucht. Sein und Schein und stille Wasser und so...
In der Nähe von St.Etienne bemerken wir erstmals Probleme mit dem Fiat. Springt nach Tankstopp nimmer an. Ein netter Mensch klärt uns blutjunge Autodilettanten auf: Der Anlasser. Tatsächlich helfen ein paar Hammerschläge und es funzt wieder. In der Folge lernen wir auf der Strecke zwischen St.Etienne und Bordeaux, wie man das Ding wieder zum Laufen kriegt: Mit dem Hammer oder aber alternativ anschieben, eine Steigung runterrollen lassen und aufspringen. Die erste Woche gehts einigermaßen gut. Aber man muss immer öfter und heftiger hämmern.
Mitten in einem Kreisverkehr in Bilbao ist dann endgültig Schluss. Nix geht mehr. Um einen herum: Dauerhupende und fluchende Spanier -respektive: Basken. Wir lernen ziemlich schnell einen Großteil des spanischen Schimpfwortvokabulars und brauchen einen Abschleppwagen.
Damals war Bilbao noch nicht Guggenheim sondern nur eine potthäßliche Industriestadt. San Sebastian war nett, aber Bilbao eine öde Steinwüste.
Die Mechaniker antworteten auf die Frage, wie lange es denn dauern würde mit dem Wörtchen "manana". Schön. Morgen. Wir frischselbständigen Volltrottel -mit der spanischen Mentalität noch gänzlich unerfahren- haben das tatsächlich geglaubt und sind fröhlich am nächsten Tag wieder aufmarschiert.
Natürlich war noch nix gemacht. Stattdessen sehen wir, wie die Jungs wirklich arbeiten: Irgendnen Motor anwerfen, dann 2x kurz Gas geben, weglaufen, Zigarettenpause, wieder kurz Gas geben, in den Motor schauen, kurz was schrauben, Vesperpause.
An Tag 3 lernen wir ein Pärchen aus Neuseeland kennen, das uns erzählt, sie stünden mit ihrem Wohnmobil schon knappe 2 Wochen hier blöde rum.
Da haben wir uns dann zusammengetan. Mittlerweile war auch der Citroen gestorben und in der gleichen Werkstatt.
Mario hat sich mit dem Neuseeländer unterhalten und die beiden hatten eine großartige Idee. Derart dreist, dass sie nur von Iro-Mario kommen konnte: Die beiden erzählten den Mechanikern, dass sie aus dem Hotel geflogen wären und nun in den Autos schlafen würden. Dann breitete Mario eine Isomatte auf der Rückbank aus und warf seinen Schlafsack rein. Der Neuseeländer samt Freundin verschwand im Wohnmobil.
Das wiederum passte den Basken nicht, weil die Autos in ihrer Werkstatt standen und sie wohl dem Punk mit dem Iro überhaupt nicht trauten. Und weil sie die Arbeit bereits begonnen hatten, mussten sie den Job auch fertig machen. So schnell wie möglich....was sie auch taten.
Wenigstens wars vergleichslos billig. Im Vergleich zu Deutschland.
1993 wars. Wir waren mit 2 alten und klapprigen Autos unterwegs in Richtung Atlantik. Im uralten Citroen 4 Personen, in meinem 10 Jahre alten und über 250.000 km gelaufenen Fiat Uno 2 Personen plus das gesamte Gepäck.
Speziell wir im Fiat müssen wirklich wild ausgesehen haben. Der Beifahrer hatte nen Iro, zerissene Jeans und ein löchriges T-Shirt, ich eine verwegene Mischmaschfrisur aus Philip Boa, Eddie Vedder und Robert Smith. Dazu Klamotten im schwarzen Indie-Gothic-Stil. So wild, dass man uns an der deutsch-französischen Grenze erstmal 2 Stunden lang auf Drogen untersucht hat. Hätten sie mal besser bei den anderen gesucht. Sein und Schein und stille Wasser und so...
In der Nähe von St.Etienne bemerken wir erstmals Probleme mit dem Fiat. Springt nach Tankstopp nimmer an. Ein netter Mensch klärt uns blutjunge Autodilettanten auf: Der Anlasser. Tatsächlich helfen ein paar Hammerschläge und es funzt wieder. In der Folge lernen wir auf der Strecke zwischen St.Etienne und Bordeaux, wie man das Ding wieder zum Laufen kriegt: Mit dem Hammer oder aber alternativ anschieben, eine Steigung runterrollen lassen und aufspringen. Die erste Woche gehts einigermaßen gut. Aber man muss immer öfter und heftiger hämmern.
Mitten in einem Kreisverkehr in Bilbao ist dann endgültig Schluss. Nix geht mehr. Um einen herum: Dauerhupende und fluchende Spanier -respektive: Basken. Wir lernen ziemlich schnell einen Großteil des spanischen Schimpfwortvokabulars und brauchen einen Abschleppwagen.
Damals war Bilbao noch nicht Guggenheim sondern nur eine potthäßliche Industriestadt. San Sebastian war nett, aber Bilbao eine öde Steinwüste.
Die Mechaniker antworteten auf die Frage, wie lange es denn dauern würde mit dem Wörtchen "manana". Schön. Morgen. Wir frischselbständigen Volltrottel -mit der spanischen Mentalität noch gänzlich unerfahren- haben das tatsächlich geglaubt und sind fröhlich am nächsten Tag wieder aufmarschiert.
Natürlich war noch nix gemacht. Stattdessen sehen wir, wie die Jungs wirklich arbeiten: Irgendnen Motor anwerfen, dann 2x kurz Gas geben, weglaufen, Zigarettenpause, wieder kurz Gas geben, in den Motor schauen, kurz was schrauben, Vesperpause.
An Tag 3 lernen wir ein Pärchen aus Neuseeland kennen, das uns erzählt, sie stünden mit ihrem Wohnmobil schon knappe 2 Wochen hier blöde rum.
Da haben wir uns dann zusammengetan. Mittlerweile war auch der Citroen gestorben und in der gleichen Werkstatt.
Mario hat sich mit dem Neuseeländer unterhalten und die beiden hatten eine großartige Idee. Derart dreist, dass sie nur von Iro-Mario kommen konnte: Die beiden erzählten den Mechanikern, dass sie aus dem Hotel geflogen wären und nun in den Autos schlafen würden. Dann breitete Mario eine Isomatte auf der Rückbank aus und warf seinen Schlafsack rein. Der Neuseeländer samt Freundin verschwand im Wohnmobil.
Das wiederum passte den Basken nicht, weil die Autos in ihrer Werkstatt standen und sie wohl dem Punk mit dem Iro überhaupt nicht trauten. Und weil sie die Arbeit bereits begonnen hatten, mussten sie den Job auch fertig machen. So schnell wie möglich....was sie auch taten.
Wenigstens wars vergleichslos billig. Im Vergleich zu Deutschland.
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