Montag, 25. Juni 2007
Aus der Rubrik: Straßen, in denen ich immer schon leben wollte

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Samstag, 16. Juni 2007
Altes Gemäuer
300 und mehr Jahre für so ein Häuschen sind ordentlich viel. Allein der Gedanke daran, dass die Holzbalken dann gut 400 Jahre und älter sind und damit Wallenstein und Götz von Berlichingen gesehen haben könnten, ist interessant. Noch interessanter ist der Gedanke, wer wohl schon alles das Gemäuer, oder in dem Fall das Gebälk, bewohnt haben mag.

Natürlich hält da der Denkmalschutz ein waches Auge drauf ("Nein, Sie müssen schon die Fenster einbauen, die wir Ihnen vorschreiben") und mit etwas Pech saftet der Sandstein hinweg und man braucht einen neuen Estrich, wenn man sich mit Schlaglöchern in der Küche nicht anfreunden mag. Und über allem steht die Demut, die man ab einer Körpergröße von 1,80 Meter ohnehin angesichts der Stock"höhe" erlernt.

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Freitag, 18. Mai 2007
Schmalste Straße der Welt
Mäßige 31 cm...

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Dienstag, 15. Mai 2007
Kassel: 4ladies
Ach Kassel,

was hat man dich nicht alles bitterböse verleumdet. Verspottet. "Hässlichste Stadt Deutschlands" hat man dich genannt und das ohne Pforzheim je besucht zu haben. "Einzige Stadt ohne jegliche Sehenswürdigkeit" hat man gesagt.
Von 1825 Tagen seien exakt 1725 trostlos. Hieß es. Und damit hat man dezent auf die documenta hingewiesen, die alle 5 Jahre Kassel zur Kunsthauptstadt macht. Machen soll.

Dabei ist Kassel sooo übel nun wirklich nicht. Ehrlich.

Außerdem ist Kassel Vorreiter. Jawoll. In Sachen Emanzipation nämlich. Ein viertelstündiger Spaziergang auf der Wilhelmshöher Allee reicht:


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Freitag, 11. Mai 2007
Wie ich einen Zug gerettet habe
Nichts, wirklich nichts bleibt anonym in den Großraumabteilen eines ICE. Sei es das Telefonat des hinten sitzendenden mit Tante Helga, sei es das Geschmatze des Kerls nebenan mit dem grausligen Musikgeschmack, der aus dem ipod dröhnt und schon gar nicht der Furz dieser viel zu früh verrenteten frigiden Kuh schräg vorn.
Kurz: Im Idealfall eine große Familie.

Aber nicht immer. Mittlerweile fahren beinahe ausschließlich Grenzdebile und Wichtigtuer mit. Und neben denen allen ich natürlich.

Die heutigen Akteure sind:

- Herr Insterburg und sein Sohn. Herr Insterburg wiegt etwa 200 Kilo und verdankt seinen Sitzplatz lediglich der Tatsache, dass Sitze der Deutschen Bahn offenkundig extrem strapazierfähig sind. Der Sohn von Herrn Insterburg ist nicht so fett, dafür im fortgeschrittenen Zustand der Verblödung.

- Osama Bin Ladens Sohn. Jawoll, der saß mir gegenüber. Er telefonierte unentwegt und jedes Telefonat endete mit einem zünftigen "Allahu Akbar".

- Schnösel. Tut wichtig, ist aber auf den ersten Blick eine winzige Figur.

- 2 Theologiestudenten. Einer dumm, der andere saudumm.


Babba, sin mir jetz in Freiburg?

Nai,du Dubbel, du. Mir sin in Mannhem.

Mannhem is schee.

Ach, du Dubbel. Mannhem is doch net schee. Die han a ganz beschissene Straßaführung. Des is bei uns in Kallsruh ganz annersch.


Ja, sag denen, dass sie eine excuse form ausfüllen müssen und dann muss das ans EsPieVie, damit das den Holländer zur correction vorgelegt werden kann. Dann gib mir ne notice und sag dem office Bescheid......wie? Ja, mir musst du das business nicht erklären.


Hachakch ul machkchchak merdan chubichak wa nulallagba. Allahu Akbar.


....meinte der Schmid denn nun?

Na, dass man auch als Politiker immer ethisch handeln muss.

Aha. Meinst du, das kann man nochmal downloaden? Ich hab das beim ersten Mal gar nicht verstanden. Das mit der Quintessenz.

Die Religion draußen lassen.

Wovon?

Na aus der Politik.

Aso.


...wege jedem Scheißdreck hasch Angschd.

Babba, schau mol: Die Waschbärfabrik!

Babbel net.

Sin mir jetz in Freiburg?

Mir fahre nach Frankfurt, du Dubbel.

Sin mir in Frankfurt?

Drauß sin Bäum. Meinsch, die Frankfurter wohne uff de Bäum?

Nei.

Siehschde. Zepp....moment....Zeppelheim. Zeppelheim steht do. Zeppelheim.


bechachrik fa hli chakdarak. Allahu Akbar!


aber der Schmid, also der hat doch gar nicht gesagt, dass man nicht gläubig sein darf.

Das hat er doch gesagt, der Schmid. Unsere Siedlersäschn neulich war ja wieder voll gut.

Echt?

Klar. Den Markus haben wir gezwungen, dass er wieder seine Städte abbauen musste.

Ja?

Klar. Protestiert hat der, hat aber nix genutzt. Keine Ritter eben. Dann kann das so gehen.


Jachmaluk chatisch allah allah, bechdalluh. Duisburg gabwad llaillach. Allahu Akbar.



Während ich also als einziger der Gefahr offen ins Auge schaute -und Osama Bin Ladens Sohn sieht furchterregend aus; besonders, wenn er Döner frisst- plapperte der Rest sinnlosen Käse zusammen. Mir war klar: Wenn einer dieses Attentat verhindern kann, dann bin ich das! Ich war bereit. Aufs äußerste. Die Muskeln gespannt. Hellwach. Während der Rest sich über Frankfurter auf Bäumen unterhielt oder über die Siedler von Catan, war ich im Begriff, die Welt -oder zumindest diesen Zug- zu retten.

Der Araber verließ erfolglos den Zug.

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Donnerstag, 19. April 2007
Dreier

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Dienstag, 17. April 2007
Bürokrabotschaft
Botschaften und Konsulate sind Welten für sich. Ganz speziell die afrikanischen Botschaften. An keinem Platz sonst können schurkische Diktatorenstaaten hemmungsloser ihre Macht deutlicher präsentieren denn hier. Leider geht dies selten mit einer gleichzeitigen Prachtentfaltung einher.
Meistens aber sind die Besuche eine Mischung aus Lehre und hoher Comedy. Das beginnt bereits beim Einlass: Man klingelt. Man klingelt nochmal. Nichts geschieht. Man wartet. Und wenn sich dann nach gut 15 Minuten genug Menschen angesammelt haben, die auch alle reinwollen, aber auch nicht reindürfen, entschließen sich die Beamten, dass es sich nun endlich lohnt, die Meute zu empfangen. Man steht dann meist zu zehnt in einem 9-Quadratmeterraum, schwitzt und wartet. Ab jetzt geht es nicht mehr vor und nicht mehr zurück (weil sich sämtliche Türen ausschließlich durch den Öffner der Empfangsdame öffnen lassen) und man wird auf einen Schlag Teil einer großen Familie. Ab jetzt teilt man sämtliche Schicksale aller umstehenden Menschen, ganz einfach, weil es zum einen kaum vorwärts geht, zum anderen, weil man bereits ahnt, dass das Begehren ohnehin erfolglos sein wird: Der Kerl, der 8 Stunden angefahren kam und nun wieder weggeschickt wird, weil Formular 82c nur an Donnerstagen ausgeteilt wird. Die scheinheiratswillige Dame, die nicht weitergelassen wird, weil eine Bescheinigung fehlt. Dem Menschen, der bereits einen Tag auf irgendeine Unterschrift wartet.
In großen Glücksfällen wird man dann vom Empfang weitergereicht zu einem Kerl, der tatsächlich was zu sagen hat und meist Juvenile, Evaristo oder Columbus heißt. Der erklärt dann zwischen 6 Telefonaten, weshalb er einem kein Visum ausstellen kann, weil nämlich die grüne Karte fehlt und die muss nun extra eingeflogen werden und außerdem hätte man da doch vorher anrufen müssen und das Problem liegt sowieso beim anderen Land XY, das die grünen Dinger drucke und er könne aber beim allerbesten Willen nicht, aber übermorgen gehe das bestimmt ganz sicher, immer nur an ihn wenden, er habe das voll im Griff, das sei üüüberhaupt gar kein Problem und so weiter.
Natürlich weiß er so gut wie man selbst, dass dies eine Farce ist und alles Teil einer gespielten afrikanischen Hilfsbereitschaft, aber wenigstens ist allen Beteiligten klar, dass die Situation so eindeutig wie aussichtslos ist. Wenigstens etwas...

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Montag, 26. März 2007
Grenzgang
Behördenwahn ist man gewöhnt, Behördenwahn erwartet man mehr oder weniger. Vor allem dann, wenns um Ausländerdinge geht. Nie sprechen deutsche Behörden so undeutlich, was vielleicht auch mit der Materie an sich zu tun hat.

Problemlos übertroffen werden die staatlichen Regulatoren aber durch die Privatwirtschaft:

Ich habe neulich einen Flug gebucht. Nach Berlin. Nicht wegen mir, sondern wegen 2 Mitreisenden, die dringend da hin müssen zwecks Beschaffung eines Passes. So weit, so problemlos. Geht dank Internet ja relativ schnell und billig.
Weil man ja aber ein klein wenig vorsichtig ist und die Pappenheimer kennt, fragt man sicherheitshalber doch mal lieber nach, was man denn so braucht, um ein Flugzeug besteigen zu dürfen um einen Inlandsflug zu absolvieren.

Die nette Dame vom Bundesgrenzschutz meint, man braucht für so einen Inlandsflug nix. Außer einem gültigen Ticket natürlich. Aber ich solle doch mal bei der entsprechenden Fluggesellschaft nachfragen, die hätten teilweise sehr unterschiedliche Ansprüche an ihre Passagiere.
Die Fluggesellschaft nannte sich früher mal Ha-El-Icks und firmiert mittlerweile unter dem tollen Namen Tui-Fly. Da kann man sogar eine EMail hinschreiben und kriegt die auch beantwortet. Nur nicht mit einer befriedigenden Antwort. Aber gottseidank gibt es ja den Hinweis auf die Hotline. 0900nochwas für schlappe 99 Cent die Minute.
Hilft alles nix.
Anruf 1: Blabla, dieser Anruf kostet Sie 1,49 € je Minute. Grade eben hieß es zwar noch 99 Cent, aber vielleicht kommt ja jetzt die Megasuperduperspezialbetreuungshotline. Erstmal kommt: "Leider sind alle Leitungen belegt. Tütütüt."

Wumm. Einsneunundvierzig innen Wind geblasen. Versuch Nummer zwei einige Minuten später: Dasselbe Resultat. Mittlerweile sind 3 Euro zum Teufel und die Airline schon suspekt.
Aber man versuchts ja gern auch dreimal. Dieses Mal mit Erfolg und tatsächlich mit einer leibhaftigen Dame am Telefon. Also schnell alles runtergerattert und die Geschichte erzählt. Rückfrage der Dame:

"...und die haben keine Pässe?"

"Was glauben Sie, weshalb wir nach Berlin fliegen?"

"Die brauchen aber Pässe sonst kommen die nicht in den Flieger."

"Den Bundesgrenzschutz störts aber nicht, die haben da kein Problem mit."

Was nun als Antwort folgt, hätte ich vielleicht noch verstanden, wenn das die Sicherheitsmenschen am Flughafen gesagt hätten oder wenns vom Bundesgrenzschutz oder vom Ausländeramt gekommen wäre:

"Wir sind bei Nicht-EU-Ausländern strenger und wollen da immer einen Pass sehen, das dient zu unserer Sicherheit."

Davon lässt sie sich nicht mehr abbringen und es ist völlig egal, ob die Sicherheitsjungs am Flughafen und der Bundesgrenzschutz sicherheitstechnisch mit einer gültigen Aufenthaltsgenehmigung längst zufrieden sind.
Und so brauchen wir nun noch zusätzlich nur für Tui-Fly eine amtliche Bestätigung mit ordentlichem Stempel und Unterschrift, dass zwei Menschen innerhalb von Deutschland von A nach B dürfen müssen.

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Montag, 12. März 2007
Franken
...könnte ein sensationell toller Landstrich sein. Verhindert wird das nur durch zwei Umstände: Der Tatsache, dass Franken zu Bayern gehört und durch die Franken selbst.

Irgendwie sind die Franken die Kurden Deutschlands....kämpfen seit Jahrtausenden um ein Bundesland und keiner gibts ihnen. Wirklich bedauerlich. Stattdessen geht der Nürrrrnbärrrchär Krischdkindlesmarchd mit allen Nürrrrrnbärrrchär Würschdäln und Nichdwürschdäln ganz unter im weiß-blauen Bayerngloriahosiannaundnirwana.

Aber mal ehrlich: Was soll man von einem Landstrich halten, dessen drei größte Komiker Urban Priol, Lodda Maddeus und der Beckstein sind?

Wie schön wäre Franken ohne die Franken.....

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Donnerstag, 8. März 2007
Häuser in der Toskana
Ende der 80er-Jahre gabs mal eine phantastische Fernsehserie: "Ein Haus in der Toskana". Nun muss man dazu sagen, dass meine Generation die Nase gehörig voll davon hatte, 68er-Lehrer und Spaßbremsen in uralten Autos durch die Toskana brettern zu sehen. Auch die Toskana selbst: Najaaa, nicht schlecht, aber überlaufen und Hügel gibts auch woanders. Gut, der Wein wäre ein richtig gutes Argument.
Zigtausende aber waren vom toskanischen Gesamtkonzept überzeugt, was vielleicht auch an der Fernsehserie gelegen haben mag. Und so zogen unterforderte Hausfrauen zum Töpferkurs in die Hügel und genauso unterforderte Oberstufenlehrer belegten völlig überteuerte Malkurse und schwitzten sich in Schwitzhütten ihre Männlichkeit raus.
All die Ledersandalenträger durften sich dort über lange Jahre austoben und richteten damit einen früher wunderschönen Landstrich ein für alle mal in deutscher Gründlichkeit zugrunde.
Spätestens als die Politik ("Toskanafraktion") dann auf die Idee kam, ihren vermeintlichen Wählern hinterherzureisen, hätte dies eigentlich genug Grund gegeben, die Gegend weiträumig zu meiden. Wer will schon freiwillig in Otto Schilys Nähe sein? Aber selbst davon ließen sich die Hartgesottenen nicht zurückschrecken und betreiben den weiteren Untergang. Sie spielen dort mittlerweile Einheimische und Insider. Auch wenn sie keinen Wein mögen und kein Italienisch können.

Dabei gab es damals nur einen einzigen Grund, die Sendung zu schauen: Muriel Baumeister.

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