Sonntag, 23. November 2014
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 00:37h
Es ist mal wieder an der Zeit. Es laufen so viele Halbdackel rum, Sie brauchen da nur Nachrichten schauen. Verdient hätten es viele, aber keiner wie der Sergej, der Lawrow. Das ist der russische Außenminister. Gut, sein Chef wäre unter einigen anderen auch ein Kandidat, alleine schon für rhetorische Glanzleistungen wie die Begründung, russische Soldaten hätten sich halt auf ukrainisches Territorium verlaufen und die Jungs mit den Panzern seien grade im Urlaub oder der Spruch, man unterstütze die da in der Ukraine keineswegs, aber eine Niederlage von denen werde man definitiv nicht akzeptieren.
Aber zurück zum Sergej, dem Lawrow. Der regt sich über die westlichen Sanktionen auf. Das darf er natürlich, sind ja schließlich nicht nett. So Sanktionen. Klar, kann man schon verstehen. Er sagt aber dann diesen Satz:
Das klingt schon ein ganz klein wenig paranoid. Oder aber stehen schon 2 Millionen auf dem Roten Platz und fordern Putins Abgang.
Was dann kommt zeigt viel Unverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und noch mehr beleidigte Leberwurst: Bei Staaten wie Nordkorea oder dem Iran hätte man die Sanktionen so angelegt, dass deren Wirtschaft da keinen Schaden nehme.
Gut, über intimere Kenntnisse der nordkoreanischen Wirtschaft verfüge ich nicht. Aber ein bißchen was zum Iran kann ich wohl sagen. Dort wirken die Sanktionen durchaus und ziemlich heftig. Spürbar für jeden, selbst für den Touristen, der nur ein paar Wochen da ist: So wurde damals mein Aufenthalt täglich, wirklich täglich, billiger, weil die Währung völlig am absaufen war. Das hat dann zur Folge, dass damals die Zinsen durch die Decke gingen und der arme Hamid-Reza, kleiner Lebensmittelgroßhändler aus Arak, nicht wie ich 2,4% für einen Baukredit bezahlen würde sondern unglaubliche 25%.
Was aber wirklich hart trifft: Der Iran ist -im Gegensatz zu Russland- komplett vom internationalen Währungssystem abgeschnitten und da soll mir dann der Sergej, der Lawrow erzählen, weshalb das keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Konkret heißt das: All das, was Sie sonst so im Urlaub kennen funktioniert nicht. Keine ec-Karte, keine Kreditkarte, Best-Western nicht, Reiseschecks nicht, Überweisungen sowieso nicht. Als Tourist kann man das mit Bargeld lösen, als Unternehmer ist das schon deutlich schwieriger.
Resultat: Mein damaliger Reisepartner Mo etwa hat im Laufe der Jahre alle iranischen Kunden verloren,ganz einfach deshalb, weil der deutsche Zoll jede Schraube kontrolliert und niemand weiß, wie man das Geld vom Iran nach Deutschland kriegt.
Mit dem neuen Präsidenten ist das etwas besser geworden. Da kann man dann schon mal einen Raketenofen in den Iran schicken, auch wenn der Zöllner hyperventiliert, wenn er das Wort auf der Ausfuhrbescheinigung liest. Und dann kommt der Mann mit dem Köfferchen. Wie im Film. Weil das mit den Überweisungen immer noch nicht geht.
Aber zurück zum Sergej, dem Lawrow. Der regt sich über die westlichen Sanktionen auf. Das darf er natürlich, sind ja schließlich nicht nett. So Sanktionen. Klar, kann man schon verstehen. Er sagt aber dann diesen Satz:
Was das Konzept hinter den Sanktionen betrifft, so zeigt der Westen, dass er nicht Russland zu einer Änderung seiner Politik bewegen will, sondern dass er einen Regimewechsel bewirken will
Das klingt schon ein ganz klein wenig paranoid. Oder aber stehen schon 2 Millionen auf dem Roten Platz und fordern Putins Abgang.
Was dann kommt zeigt viel Unverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und noch mehr beleidigte Leberwurst: Bei Staaten wie Nordkorea oder dem Iran hätte man die Sanktionen so angelegt, dass deren Wirtschaft da keinen Schaden nehme.
Gut, über intimere Kenntnisse der nordkoreanischen Wirtschaft verfüge ich nicht. Aber ein bißchen was zum Iran kann ich wohl sagen. Dort wirken die Sanktionen durchaus und ziemlich heftig. Spürbar für jeden, selbst für den Touristen, der nur ein paar Wochen da ist: So wurde damals mein Aufenthalt täglich, wirklich täglich, billiger, weil die Währung völlig am absaufen war. Das hat dann zur Folge, dass damals die Zinsen durch die Decke gingen und der arme Hamid-Reza, kleiner Lebensmittelgroßhändler aus Arak, nicht wie ich 2,4% für einen Baukredit bezahlen würde sondern unglaubliche 25%.
Was aber wirklich hart trifft: Der Iran ist -im Gegensatz zu Russland- komplett vom internationalen Währungssystem abgeschnitten und da soll mir dann der Sergej, der Lawrow erzählen, weshalb das keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Konkret heißt das: All das, was Sie sonst so im Urlaub kennen funktioniert nicht. Keine ec-Karte, keine Kreditkarte, Best-Western nicht, Reiseschecks nicht, Überweisungen sowieso nicht. Als Tourist kann man das mit Bargeld lösen, als Unternehmer ist das schon deutlich schwieriger.
Resultat: Mein damaliger Reisepartner Mo etwa hat im Laufe der Jahre alle iranischen Kunden verloren,ganz einfach deshalb, weil der deutsche Zoll jede Schraube kontrolliert und niemand weiß, wie man das Geld vom Iran nach Deutschland kriegt.
Mit dem neuen Präsidenten ist das etwas besser geworden. Da kann man dann schon mal einen Raketenofen in den Iran schicken, auch wenn der Zöllner hyperventiliert, wenn er das Wort auf der Ausfuhrbescheinigung liest. Und dann kommt der Mann mit dem Köfferchen. Wie im Film. Weil das mit den Überweisungen immer noch nicht geht.
Sonntag, 5. Oktober 2014
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 15:56h
Es ist Zeit, diese Rubrik mal wieder zu beleben. Weil es so viele davon gibt. Heute haben wir gleich deren zwei.
Der eine ist Helmut Kohl. Gut, ich gebe zu, dass man den die letzten 30 Jahre dauernominieren hätte können. Wenn Sie mal ein paar Sätze über ihn gelesen haben, werden Sie froh sein, ihn nicht näher zu kennen. Freunde wird er eher nicht haben. Vor mehr als 10 Jahren wurde er ausgiebig interviewt und sagte dann -ziemlich kurz nach der Parteispendenaffäre, die ausschließlich seinetwegen bis heute nicht aufgeklärt ist- über Angela Merkel folgenden Satz:
Wie Joachim Herrmann. Bayern. CSU. Der ist zwar noch nicht ganz so alt wie die Birne, aber auf dem besten Weg, den gleichen Status erlangen zu wollen. Wie übrigens der Großteil dieser Regionalpartei, die einerseits die Geschicke dieses Landes mitbestimmt, andererseits von der Mehrheit der so vermeintlich beglückten noch nicht mal abwählbar ist.
Der Herr Herrmann jedenfalls lässt gerade einen türkischstämmigen IS-Fan abschieben. Es ist nicht so, dass der Kerl sonderlich sympathisch wäre, eher im Gegenteil, als Nachbar ist er eher verzichtbar. Der Trottel war nur dumm genug, der Süddeutschen Zeitung ein Interview zu geben und darin ein klein wenig zu ehrlich zu sein und seiner Begeisterung über Mord und Totschlag Ausdruck zu geben. Und das auch gleich noch mit Foto. Natürlich gehört so viel Naivität bestraft. Andererseits ist fraglich, wie viel Gefahr von so jemandem nun wirklich ausgeht.
Der Joachim findet: Viel. Er sagt, Zitat:perserislamist outet hat der Trottel keine Straftat begangen und hätte zumindest theoretisch den gleichen Status wie zigtausende Nazis hierzulande. Nur hat er dummerweise den falschen Pass und wird jetzt dank dem Joachim auf Staatskosten dorthin verfrachtet, wo der Joachim denkt, dass er sowieso hin möchte. Aber "sehenden Auges" lässt das Reisebüro Herrmann keinen ausreisen, womit der Joachim ja auch gleichzeitig einräumt, ziemlich blind zu sein. Man könnte das ja von Staats wegen anbieten und gleich als Wahlslogan verkaufen: "CSU Bayern: Wir bringen Sie dahin, wo Sie schon immer hin wollten".
Der eine ist Helmut Kohl. Gut, ich gebe zu, dass man den die letzten 30 Jahre dauernominieren hätte können. Wenn Sie mal ein paar Sätze über ihn gelesen haben, werden Sie froh sein, ihn nicht näher zu kennen. Freunde wird er eher nicht haben. Vor mehr als 10 Jahren wurde er ausgiebig interviewt und sagte dann -ziemlich kurz nach der Parteispendenaffäre, die ausschließlich seinetwegen bis heute nicht aufgeklärt ist- über Angela Merkel folgenden Satz:
Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen.Gut, es ließe sich jetzt herrlich darüber spekulieren, ob Frau Merkel angesichts der Mangelwirtschaft der deutschdemokratischen Republik sich vornehmlich von Soljanka ernährt hat, wobei Messer und Gabel eher hinderlich gewesen wären oder ob im Hause Merkel mehr mit den Händen gegessen wurde. Ich glaube aber viel eher, dass die Birne ein alter, verbitterter Mann ist und dringend das Bedürfnis hat nachzutreten und weil er das auf diese Weise tut, ist er nicht nur ein alter, verbitterter Mann sondern ein alter, verbitterter Depp. Ein Halbdackel.
Wie Joachim Herrmann. Bayern. CSU. Der ist zwar noch nicht ganz so alt wie die Birne, aber auf dem besten Weg, den gleichen Status erlangen zu wollen. Wie übrigens der Großteil dieser Regionalpartei, die einerseits die Geschicke dieses Landes mitbestimmt, andererseits von der Mehrheit der so vermeintlich beglückten noch nicht mal abwählbar ist.
Der Herr Herrmann jedenfalls lässt gerade einen türkischstämmigen IS-Fan abschieben. Es ist nicht so, dass der Kerl sonderlich sympathisch wäre, eher im Gegenteil, als Nachbar ist er eher verzichtbar. Der Trottel war nur dumm genug, der Süddeutschen Zeitung ein Interview zu geben und darin ein klein wenig zu ehrlich zu sein und seiner Begeisterung über Mord und Totschlag Ausdruck zu geben. Und das auch gleich noch mit Foto. Natürlich gehört so viel Naivität bestraft. Andererseits ist fraglich, wie viel Gefahr von so jemandem nun wirklich ausgeht.
Der Joachim findet: Viel. Er sagt, Zitat:
Selbstverständlich lassen wir sehenden Auges keinen ausreisen, von dem wir wissen, dass er in Syrien oder im Irak Attentate verübtDas ist glatt gelogen. Der interviewte Trottel ist nämlich schon mal ausgereist und es ist weniger Herrn Herrmanns vermeintlichem Einsatz zu verdanken, dass der Kerl nicht in Syrien gelandet ist sondern viel eher dessen Feigheit. Mal abgesehen davon, dass sich der Trottel viel zu laut als Jubel
Dienstag, 4. Dezember 2012
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 00:30h
Den Adrian, den Zielcke, den kennen Sie sicher nicht, aber das ist auch nicht so schlimm, weil Sie da auch nichts verpasst haben. Der Adrian, der Zielcke ist ein Journalist und beleidigt mit dieser Berufsbezeichnung schon mal per se eine ganzen Berufsstand.
Der Adrian, der Zielcke war mal bei einer Stuttgarter Zeitung und durfte in meiner Sonntagszeitung regelmäßig Kommentare schreiben.
Der Adrian, der Zielcke erreichte beinahe mal so halb Berühmtheit, weil er mal von sich gab, dass Stuttgart 21 ohne das freundliche Zutun der Medien gar nicht möglich gewesen wäre. Damit hat er zwar nicht ganz unrecht, aber: Er meinte das durchaus in Form eines Eigenlobs.
Damit wären wir dann bei dem WAS er so schreibt und vor allem: Für WEN. Richtig gute Journalisten sagen -gemäß Hajo Friedrichs-, dass sich ein guter Journalist nicht mit einer Sache gemein mache, auch nicht mit einer guten. Er sei überall dabei, gehöre aber nirgends dazu.
Von diesem Grundsatz hielt der Adrian, der Zielcke nicht sonderlich viel und deshalb engagierte er sich mittels Kolumnen ziemlich vehement im Stuttgarter OB-Wahlkampf. Lesen brauchen Sie den Stuss nicht, es ist schlecht genug für alle Bild-Leser geschrieben, die Quintessenz ist, dass Stuttgart quasi im eigenen Kessel versinkt, wenn nicht der CDU-FDP -FW-Kandidat das Rennen macht.
Der Höhepunkt war dann, als er sich in die Behauptung verstieg, nur mit seinem Kandidaten seien Mehrkosten bei S21 zu verhindern. Das alles hat aber nicht verhindert, dass sein Kandidat doch verloren hat und das Ende Stuttgarts nun echt nah ist.
Der Adrian, der Zielcke, der ist nun ziemlich durch. Und im Kampf gegen die eigene Bedeutungslosigkeit helfen wirklich nur mächtige Sätze. Sätze, die ich noch nicht mal offline legen würde, aber genießen Sie doch mal eine Kostprobe:
VW sponesert die russische Fußbalmmnationalmannschaft und die Olympischen Spiel in Sotschi, die friedliche Eroberung der Welt..........
Wenn Sie nun glauben, sowas sei unter Einflussnahme irgendwelcher entrückender Substanzen zustande gekommen, dann sage ich Ihnen, dass der Adrian, der Zielcke doch ziemlich dauerberauscht sein muss. Wie der mal einen Arbeitsvertrag gekriegt hat, das wissen wir nicht, aber wir wissen, dass er ein ganz, ganz grottiger Schreiberling ist.
Der Adrian, der Zielcke war mal bei einer Stuttgarter Zeitung und durfte in meiner Sonntagszeitung regelmäßig Kommentare schreiben.
Der Adrian, der Zielcke erreichte beinahe mal so halb Berühmtheit, weil er mal von sich gab, dass Stuttgart 21 ohne das freundliche Zutun der Medien gar nicht möglich gewesen wäre. Damit hat er zwar nicht ganz unrecht, aber: Er meinte das durchaus in Form eines Eigenlobs.
Damit wären wir dann bei dem WAS er so schreibt und vor allem: Für WEN. Richtig gute Journalisten sagen -gemäß Hajo Friedrichs-, dass sich ein guter Journalist nicht mit einer Sache gemein mache, auch nicht mit einer guten. Er sei überall dabei, gehöre aber nirgends dazu.
Von diesem Grundsatz hielt der Adrian, der Zielcke nicht sonderlich viel und deshalb engagierte er sich mittels Kolumnen ziemlich vehement im Stuttgarter OB-Wahlkampf. Lesen brauchen Sie den Stuss nicht, es ist schlecht genug für alle Bild-Leser geschrieben, die Quintessenz ist, dass Stuttgart quasi im eigenen Kessel versinkt, wenn nicht der CDU-FDP -FW-Kandidat das Rennen macht.
Der Höhepunkt war dann, als er sich in die Behauptung verstieg, nur mit seinem Kandidaten seien Mehrkosten bei S21 zu verhindern. Das alles hat aber nicht verhindert, dass sein Kandidat doch verloren hat und das Ende Stuttgarts nun echt nah ist.
Der Adrian, der Zielcke, der ist nun ziemlich durch. Und im Kampf gegen die eigene Bedeutungslosigkeit helfen wirklich nur mächtige Sätze. Sätze, die ich noch nicht mal offline legen würde, aber genießen Sie doch mal eine Kostprobe:
VW sponesert die russische Fußbalmmnationalmannschaft und die Olympischen Spiel in Sotschi, die friedliche Eroberung der Welt..........
Wenn Sie nun glauben, sowas sei unter Einflussnahme irgendwelcher entrückender Substanzen zustande gekommen, dann sage ich Ihnen, dass der Adrian, der Zielcke doch ziemlich dauerberauscht sein muss. Wie der mal einen Arbeitsvertrag gekriegt hat, das wissen wir nicht, aber wir wissen, dass er ein ganz, ganz grottiger Schreiberling ist.
Montag, 4. Juni 2012
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 13:58h
WiederRainerkannskeiner
Der Rainer ist einer dieser Quotenirren, die in der Annahme, das Tragen einer Uniform verpflichte zu unablässigem Salbadern einen Scheiß am anderen verzapfen. Meistens ganz, ganz flüssiger Art. Der Rainer darf Vorsitzender einer Polizeigewerkschaft sein und in dieser Funktion zeigt er, dass es besser ist, ein klein wenig misstrauisch gegenüber der Exekutive zu sein.
Zum Beispiel sagte er mal hinsichtlich zig verletzter Demonstranten inklusiver bleibender Augenschäden im Stuttgarter Schlossgarten, dass polizeiliche Maßnahmen nun mal weh tun müssten, sonst wirkten sie auch nicht.
Wolfgang Thierse nannte er mal einen "Totalausfall" und die "personifizierte Beschädigung für das Ansehen des Parlaments", weil der sich herausgenommen hatte, sein Grundrecht als Demonstrant in Anspruch zu nehmen.
Und dann findet er noch, die Polizei solle nun so viel ausspähen wie nur gehe, ruhig auch präventiv, weil alles was man mal habe, das habe man und vielleicht ist das irgendwann mal von Nutzen. Deshalb findet er es auch überhaupt nicht gut, wenn das Bundesverfassungsgericht der Ansicht ist, die Überwachung von Telekommunikation gehöre kontrolliert. Er hätte gerne, dass die Politik da eingreift und die bösen Richter zurückpfeift, damit seine Kollegen freien Zugriff kriegen. Was das noch mit Demokratie und Gewaltenteilung zu tun hat? Fragen Sie den Rainer.
Den neuesten Deppenkommentar lieferte er anlässlich den Hamburger Geländespielen mit Nazis und Autonomen. Da wiederholte er mal wieder seine Forderung nach Gummischrotgeschossen. Das Zeug wollte er schon für Heiligendamm haben. Nicht normale Gummimunition, nee, wenn dann gleich richtig Zeugs, das ordentlich streut. Weil nämlich Polizisten hätten getötet werden sollen. Aha. Drunter gehts gar nicht. Wahrscheinlich fordert er als näxxtes Präventivwarnschüsse oder ähnliches.
Wobei der Rainer schon auch eine ganz arme Wurst ist: Für die Gestapo zu spät geboren, für die Stasi auf der falschen Mauerseite. Irgendwie verpfuscht das Alles.
Donnerstag, 23. Februar 2012
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 01:00h
Die Ziege Zigge
Ich habe Claudia Pechstein nie persönlich kennengelernt und ich glaube, ich lege auch nicht größeren Wert darauf, dass sich an diesem Zustand in näherer wie auch fernerer Zukunft etwas ändern wird. Sagen wir es mal so: Nicht eben wenige Zeitgenossen beschreiben die Frau als klein wenig schwierig, zurückhaltend gesagt. Etwas detaillierter war da der damalige Innenminister de Maiziere. Der hatte mit ihr vor allem deshalb zu tun, weil Claudi bei der Bundespolizei angestellt war und während ihrer Dopingsperre dort hätte zum Dienst antreten sollen. Was sie an 5 Tagen ihrer zweijährigen Sperre auch tat. Die übrige Zeit verbrachte sie mit Urlauben und Krankenscheinen.Mit Kolleginnen lief es auch nie besonders gut. Wenn die noch wohlwollend gesinnt waren, sagten sie nix. Die Claudi sagte manchmal mehr und nicht weniges klingt wie Hybris. Oder unverschämt.
Wenn es um die Antidopingagentur geht, fallen Worte wie "zu blöd", "Denunzianten" oder "Hexenjäger", wobei letzteres bei genauer Betrachtung mindestens ein kleiner Selbstknieschuß ist.
Die Claudi wurde am Mittwoch 40. Da gratulieren wir natürlich. Die Polizei tat das auch mittels einer Hausdurchsuchung, weil die Claudi zwei angeklagten Hells Angels ihr Haus und Auto zur Nutzung überlassen hat.
Wir hier sagen: Dr Schwob wird erscht mit 40 g'scheid und ergänzen gerne: Die andre et en Ewigkeit.
Donnerstag, 16. Juni 2011
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 01:14h
Dumm, wenn man beim Schummeln ertappt wird. Diese Erfahrung machen grade einige Doktoren und Ex-Doktoren. Und weil das richtig peinlich ist, entschwinden sie dann nach Amerika (Gutti) oder zucken noch ein wenig rum und tun empört, wenn man ihnen den Titel wieder abnimmt (Koch-Mehrin). Ziemlich lustig, wieviele Doktorarbeiten mittlerweile untersucht werden und man fragt sich beinahe, wer morgen dran ist.
Seit Guttenberg gilt es vermutlich bereits als wahre Heldentat, nur ein Drittel seiner Doktorarbeit gefälscht zu haben. So schreibt "Dr." Bijan Djir-Sarai, FDP-Abgeordneter im Bundestag folgende Sätze auf seiner Homepage:
Seit Guttenberg gilt es vermutlich bereits als wahre Heldentat, nur ein Drittel seiner Doktorarbeit gefälscht zu haben. So schreibt "Dr." Bijan Djir-Sarai, FDP-Abgeordneter im Bundestag folgende Sätze auf seiner Homepage:
Unabhängig davon prüfe ich derzeit die im Internet verbreiteten Vorwürfe von Verstößen gegen die Grundsätze wissenschaftlichen Arbeitens. Diese Prüfung meinerseits wird allerdings aufgrund der Anzahl der zum Teil nur wenige Zeilen betreffenden Textfragmente eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen.Das ist wirklich sehr erfreulich. Weil es so wenige sind, brauchts natürlich etwas länger, das erklärt die Logik der FDP vollends. Es sind wirklich nur ganz, ganz wenige Zeilen betroffen.
Dienstag, 7. Juni 2011
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 02:35h
Der von der Promillepartei
Kennen Sie eigentlich Frank Schäffler? Sehense. Ich auch nicht. Den muss man auch nicht kennen. Der Mann nennt sich "Finanzexperte" einer Partei, die im deutschen Parteienwesen grade in die Bedeutungslosigkeit entschwindet. Will heißen: Die 18%-Partei, die es mit der Interpunktion nicht so sehr hat und demnäxxt mal bei 1,8 statt 18 landen wird.Frank Schäffler hat einen Satz gesagt. Einen saudummen. Hier ist er:
Wer seinen Sozialstaat massiv ausbaut, muss auch für die Folgen gradestehen.
Das bezog sich auf Griechenland und die Tatsache, dass man herausgefunden hat, dass angesichts erneuter etwa 70 Milliardenzahlungen der griechische Staat mutmaßlich 16 Millionen verschleudert hat.
Ich erlaube mir jetzt den Umkehrschluss und frage: Was erlaube Schäffler? Will er damit sagen, dass eine der allergrößten Errungenschaften der Menschheit, wenn nicht DIE größte überhaupt, -der Sozialstaat- dafür verantwortlich sein soll, wenn ein Staat bankrott geht? So ein Blödsinn! Argentinien ging den Bach runter und hat bei weitem nicht das soziale Netz Europas und Russland erstarb auch mal, ohne je Sozialstaat nennenswerteren Ausmaßes gewesen zu sein.
Der logische Umkehrschluss heißt nun aber auch: Weniger Sozialstaat ist besser und führt quasi automatisch dazu, dass Staaten besser dastehen und da beweist der Mensch doch gleich wieder, wes Geistes Kind er und seine Partei sind: Nicht rechnen können, aber von Zahlen daherschwallern.
So a Halbdackel.
Montag, 11. April 2011
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 20:08h
´s Hemmadscheißrle
Der Jan meint, dass er ein Konservativer sei. Ist er natürlich nicht, er meint es nur. So wie der Guttenberg meint, er sei ein Konservativer oder der Mappus. Beide sind so wenig konservativ wie der Jan. Aber ausgerechnet über "konservativ" schreibt der Jan allerlei lustige Kolumnen, die allesamt so klingen, als sei er der Sprecher von Helmut Kohl und habe noch immer nicht begriffen, dass eben dieser Kohl längst ins Altersheim entsorgt ist. Im besten Fall kann man das sehr lustig finden, wenn man nicht wüsste, dass jenseits von mittelinks keinerlei Humor existiert. Oder haben Sie schon mal von einem konservativen Humoristen gehört? Na sehen Sie!
Seit es mit der CDU ziemlich den Bach runtergeht, hat auch den Jan die Panik ergriffen. Verlierer sein ist nicht schön. Noch weniger schön ist erkennen zu müssen, auf der vollkommen falschen Atomseite gestanden zu haben. Deshalb werden die Kolumnen jetzt immer apokalyptischer. Der Blick in den Abgrund muss grausig sein. Wahrscheinlich hat er beim Betrachten der letzten Wahlergebnisse geweint. So wie Pfarrer Hinze geweint hat, als Bimbes abgewählt wurde.
Neulich hat der Jan nicht weniger als den Untergang Deutschlands herbeigeschrieben, weil nämlich erst Baden-Württemberg den Bach runtergeht und dann als direkte Folge Zahlungen in den Länderfinanzausgleich ausbleiben und dann gehts auch Ihnen allen außerhalb Baden-Württembergs an den Kragen.
Neuester Coup: Der Kommentar "Die Streben der Demokratie werden aus ihrem Gleisbett gelöst" zur geplanten Volksabstimmungsnovelle der baden-württembergischen Grünen.
Dem möchte ich dialektisch entgegnen: Härr, schmeiß Hirn ra.
Als Mittlerweileeisenbahnexperte gezwungenermaßen und themenhalber kann ich sagen: Das was da im Gleisbett liegt, das sind mitnichten Streben. Da liegt Schotter und da liegen Schwellen, aber keine Streben.
Noch viel lustiger wird es aber inhaltlich: Die BW-Grünen möchten das Quorum von 33% der Wahlberechtigten auf 25% senken und das ist für den Jan natürlich ein Angriff auf die Demokratie an sich. Auf jeden Fall etwas richtig bedrohliches. Dabei verschweigt er natürlich, dass Baden-Württemberg in Sachen Volksentscheid eine der allermiesesten Regelungen hat. Stattdessen werden "Streben aus der Demokratie" gelöst. Na dann wollen wir mal nachschauen, wo sonst noch überall die "Streben der Demokratie aus dem Gleisbett gelöst" sind und quasi unmittelbar der Zusammenbruch droht.
Wir sind fündig geworden:
Bayern (kein Quorum)
Berlin (25%)
Brandenburg (25%)
Bremen (20%)
Hamburg (kein Quorum/20%)
Hessen (kein Quorum)
Niedersachsen (25%)
Nordrhein-Westfalen (15%)
Rheinland-Pfalz (25%)
Sachsen (kein Quorum)
Sachsen-Anhalt (25%)
Schleswig-Holstein (25%)
Thüringen (25%)
Sie brauchen nicht nachschauen: Die Jan´sche Welt ist nur noch im Saarland und Mecklenburg-Vorpommern in Ordnung. Nur dort gibt es ähnliche (McPom) und schlechtere Regelungen (Waggesland) was Volksentscheide angeht.
Wenn mir Möchtegernkonservative aus Hamburg (!) die baden-württembergische Landesverfassung und deren Regelungen zu Volksabstimmungen erklären möchten, muss ich leider nochmal dialektisch werden: A bissle domm isch jeder, aber so domm wia mancher isch koiner, du Halbdaggl!
Samstag, 12. März 2011
Doppelhalbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 01:01h
Endlich wieder ein Halbdackel des Monats. Und weil es erstens so lange keinen mehr gab und sowieso zur Feier des Tages und weil es angebracht ist, ist es nicht nur ein Halbdackel, nein, erstmals habe ich Ihnen zwei Halbdackel auf einmal mitgebracht. Kaum verwunderlich, dass in Wahlkampfzeiten beide Mitglieder der CDU sind.
Der eine ist Mitglied des Landtags und kandidiert erneut und zwar in Stuttgart, was als CDU-Kandidat zugegebenermaßen momentan nicht ganz einfach ist. Kennen muss man Reinhard Löffler nicht, wählen gleich dreimal nicht und vielleicht genau deshalb ist er etwas lauter und arroganter. Lustig ist aber ein Miniaufsatz auf seiner Homepage. Googeln Sie mal und dann: Siehe "Politik" -> "Überzeugungen" und sie kriegen was über Gänse erzählt. Kein Witz.
Die andere darf im Bundeskanzleramt Sessel vollfurzen und ist daher etwas bekannter.
Als Halbdackel geboren, als Halbdackel groß geworden und wenn sie dann einmal das zeitliche segnen, werden sie das auch als Halbdackel tun. Die Auszeichnung erhalten sie allerdings aufgrund folgender rhetorischer Leistungen. Zitate:
Reinhard Löffler: "Mit der Freiheit ist es wie mit dem Schießpulver: Die Dummen haben es nicht erfunden, ballern aber damit herum."
Angela Merkel: "Wenn ich Argumente habe, stehe ich hier nicht mit 'ner Trillerpfeife im Maul."
Wer derart offen Wähler beschimpft hat erstens Panik und zweitens in der Politik nix verloren.
Der Löffler ist wie der Mappus Badenzer und deshalb möchte man ihm -wie auch dem Mappus- zurufen: Verschwinde dahin, wo du hergekommen bist. Zurück in den Schwarzwald, in diese inzuchtverseuchten Gebiete der ewigen Rückständigkeit, wo der Modernisierungsstau wirklich virulent ist.
Und Fräulein Merkel soll einfach was anderes machen. Bundeskanzler auf jeden Fall nicht. Fischen in der Mecklenburger Seenplatte zum Beispiel. Das wär besser. Nicht für die Fische, aber für uns und sie selbst sowieso. Oder Ferkelzucht. Das gäbe wenigstens einen lustigen Firmennamen. Nichts reimt sich auf Merkel
Die Nervenverlierer
Der eine ist Mitglied des Landtags und kandidiert erneut und zwar in Stuttgart, was als CDU-Kandidat zugegebenermaßen momentan nicht ganz einfach ist. Kennen muss man Reinhard Löffler nicht, wählen gleich dreimal nicht und vielleicht genau deshalb ist er etwas lauter und arroganter. Lustig ist aber ein Miniaufsatz auf seiner Homepage. Googeln Sie mal und dann: Siehe "Politik" -> "Überzeugungen" und sie kriegen was über Gänse erzählt. Kein Witz.Die andere darf im Bundeskanzleramt Sessel vollfurzen und ist daher etwas bekannter.
Als Halbdackel geboren, als Halbdackel groß geworden und wenn sie dann einmal das zeitliche segnen, werden sie das auch als Halbdackel tun. Die Auszeichnung erhalten sie allerdings aufgrund folgender rhetorischer Leistungen. Zitate:
Reinhard Löffler: "Mit der Freiheit ist es wie mit dem Schießpulver: Die Dummen haben es nicht erfunden, ballern aber damit herum."
Angela Merkel: "Wenn ich Argumente habe, stehe ich hier nicht mit 'ner Trillerpfeife im Maul."
Wer derart offen Wähler beschimpft hat erstens Panik und zweitens in der Politik nix verloren.
Der Löffler ist wie der Mappus Badenzer und deshalb möchte man ihm -wie auch dem Mappus- zurufen: Verschwinde dahin, wo du hergekommen bist. Zurück in den Schwarzwald, in diese inzuchtverseuchten Gebiete der ewigen Rückständigkeit, wo der Modernisierungsstau wirklich virulent ist.
Und Fräulein Merkel soll einfach was anderes machen. Bundeskanzler auf jeden Fall nicht. Fischen in der Mecklenburger Seenplatte zum Beispiel. Das wär besser. Nicht für die Fische, aber für uns und sie selbst sowieso. Oder Ferkelzucht. Das gäbe wenigstens einen lustigen Firmennamen. Nichts reimt sich auf Merkel
Montag, 13. Dezember 2010
Halbdackel des Monats
gorillaschnitzel, 22:55h
Es gibt wieder einen Halbdackel. Dieses Mal ist es Stefan Keilbach. Kennen Sie nicht? No wonder. Der Mann ist Bürgerreferrent der Stuttgarter Polizei und damit für die Kommunikation zwischen Öffentlichkeit und Polizei verantwortlich.
Seinen ersten großen Auftritt hatte er am 30. September 2010, dem Tag der Eskalation in Stuttgart. Damals durfte er in die Tagesschaukamera folgenden Satz sagen:
"Dann wird auch noch behauptet, wir seien gegen extrem junge und extrem alte Menschen vorgegangen. Ja, das ist die Stuttgarter Polizei. Die Leute hatten Gelegenheit, rechtzeitig wegzugehen."
Das an sich ist schon ein saudummer Satz, aber mit viel gutem Willen mag man ihm den angesichts der damaligen Emotionen nachsehen. Sogar ich kann das nachsehen, als jemand, der an diesem Tag Zeuge werdendurfte musste und der klar sagen kann: Nein, es war nie und nirgends ersichtlich, wann und wo es gefährlich wird.
Mit reichlich Abstand geht es aber auch noch "besser". Dieses Mal entblödet sich der Kerl nicht, drei Monate später zur Erblindung eines Stuttgarter Ingenieurs an diesem Tag Stellung zu nehmen. Das häßlichste Bild des Tages, die allerschlimmste Folge des Tages. Das Foto, das die Republik erschüttert hat. Finde ich zumindest.
Als Polizist könnte man nun vieles sagen. Das beste wäre vermutlich "wir bedauern die Eskalation an diesem Tag und die Folgen für Herrn Wagner". Das hätte ich noch einigermaßen verstanden. Das hätte zwar auch nicht so recht gepasst, aber wäre wahrscheinlich nahe dem gekommen, was menschlich noch so einigermaßen nachvollziehbar gewesen wäre. Hätte er das gesagt, ich hätte kein Wort, nicht ein einziges drüber verloren.
Stattdessen sagte er folgende Sätze:
"Man hätte den Einsatz nicht abbrechen können".
Dem möchte ich entgegnen: Doch, hätte man. Man hätte nicht nur können, du Dackel, man hätte sogar müssen.
Bezüglich Herrn Wagner kommt dann das:
"Herr Wagner hätte Gelegenheit gehabt, es nicht passieren zu lassen."
Wumm! Achso! Herr Wagner hätte es nicht passieren lassen müssen......Herr Wagner hätte also die Möglichkeit gehabt, den Wasserstrahl um sich rumzudirigieren? Sich wegzuducken? Seine Augen in Sicherheit zu bringen? Eine Schutzmaske aufzuziehen, ehe er die Schlacht betritt?
Zu einer solchen Aussage gehört viel Chuzpe, aber es kommt noch besser:
Ob Herr Wagner selbst schuld an seiner Erblindung ist?
"Ja".
Ich bin ja nicht der allergescheiteste auf diesem Planeten und ein großer Vereinfacher sowieso, aber in letzter Konsequenz sagt Keilbach in etwa damit, dass sich der Herr Wagner die Augen quasi selbst ausgeschossen hat.
Und wissen Sie, was er zum Einsatz an dem Tag insgesamt sagt? Bitte:
"Der Polizeieinsatz war eine geordnete Sache an diesem Tag".
Prost Mahlzeit! Wenn derErfüllungsgehilfe von Mappus Pressesprecher einen Einsatz mit 400 Verletzten, darunter 3 Schwerverletzte mit bleibenden Augenschäden und einen Totalerblindeten als "geordneten Einsatz" beschreibt, dann will man nicht wissen, wie ein ungeordneter Einsatz erst aussieht.
nur ganz nebenbei: "geordnete Einsätze" laufen bei der Polizei im Allgemeinen so ab: Sie werden wegbeordert, in Busse verfrachtet, wissen nicht, wohin sie kommen und weshalb und dann stehen sie da, irgendwo im nirgendwo und müssen mal schnell funktionieren. So zumindest hat es ein Leiter der Rheinland-Pfälzischen Polizei vor dem Untersuchungsausschuss des Baden-Württembergischen Landtags geschildert, der nicht der allerblassesten Schimmer hatte, wohin er und seine Leute gerieten.
Seinen ersten großen Auftritt hatte er am 30. September 2010, dem Tag der Eskalation in Stuttgart. Damals durfte er in die Tagesschaukamera folgenden Satz sagen:
"Dann wird auch noch behauptet, wir seien gegen extrem junge und extrem alte Menschen vorgegangen. Ja, das ist die Stuttgarter Polizei. Die Leute hatten Gelegenheit, rechtzeitig wegzugehen."
Das an sich ist schon ein saudummer Satz, aber mit viel gutem Willen mag man ihm den angesichts der damaligen Emotionen nachsehen. Sogar ich kann das nachsehen, als jemand, der an diesem Tag Zeuge werden
Mit reichlich Abstand geht es aber auch noch "besser". Dieses Mal entblödet sich der Kerl nicht, drei Monate später zur Erblindung eines Stuttgarter Ingenieurs an diesem Tag Stellung zu nehmen. Das häßlichste Bild des Tages, die allerschlimmste Folge des Tages. Das Foto, das die Republik erschüttert hat. Finde ich zumindest.
Als Polizist könnte man nun vieles sagen. Das beste wäre vermutlich "wir bedauern die Eskalation an diesem Tag und die Folgen für Herrn Wagner". Das hätte ich noch einigermaßen verstanden. Das hätte zwar auch nicht so recht gepasst, aber wäre wahrscheinlich nahe dem gekommen, was menschlich noch so einigermaßen nachvollziehbar gewesen wäre. Hätte er das gesagt, ich hätte kein Wort, nicht ein einziges drüber verloren.
Stattdessen sagte er folgende Sätze:
"Man hätte den Einsatz nicht abbrechen können".
Dem möchte ich entgegnen: Doch, hätte man. Man hätte nicht nur können, du Dackel, man hätte sogar müssen.
Bezüglich Herrn Wagner kommt dann das:
"Herr Wagner hätte Gelegenheit gehabt, es nicht passieren zu lassen."
Wumm! Achso! Herr Wagner hätte es nicht passieren lassen müssen......Herr Wagner hätte also die Möglichkeit gehabt, den Wasserstrahl um sich rumzudirigieren? Sich wegzuducken? Seine Augen in Sicherheit zu bringen? Eine Schutzmaske aufzuziehen, ehe er die Schlacht betritt?
Zu einer solchen Aussage gehört viel Chuzpe, aber es kommt noch besser:
Ob Herr Wagner selbst schuld an seiner Erblindung ist?
"Ja".
Ich bin ja nicht der allergescheiteste auf diesem Planeten und ein großer Vereinfacher sowieso, aber in letzter Konsequenz sagt Keilbach in etwa damit, dass sich der Herr Wagner die Augen quasi selbst ausgeschossen hat.
Und wissen Sie, was er zum Einsatz an dem Tag insgesamt sagt? Bitte:
"Der Polizeieinsatz war eine geordnete Sache an diesem Tag".
Prost Mahlzeit! Wenn der
nur ganz nebenbei: "geordnete Einsätze" laufen bei der Polizei im Allgemeinen so ab: Sie werden wegbeordert, in Busse verfrachtet, wissen nicht, wohin sie kommen und weshalb und dann stehen sie da, irgendwo im nirgendwo und müssen mal schnell funktionieren. So zumindest hat es ein Leiter der Rheinland-Pfälzischen Polizei vor dem Untersuchungsausschuss des Baden-Württembergischen Landtags geschildert, der nicht der allerblassesten Schimmer hatte, wohin er und seine Leute gerieten.
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