Freitag, 29. Dezember 2006
Jahresrückblick a la Gorillaschnitzel
gorillaschnitzel, 11:07h
Ich hatte mir ja lang überlegt, ob ich einen persönlichen Jahresrückblick schreiben soll....
...darüber zum Beispiel, dass ich Tom Cruise für die größte Flachbürste des Jahres halte, weil er seinerzeit die Plazenta seines neugeborenen Kindes essen wollte. (Und Tom? Ordentlich gekotzt?)
....oder darüber, dass einer wie Günter Beckstein immer noch Innenminister (in Bayern) sein darf...
...oder über das großartigste Ereignis, das diese Republik je gesehen hat: Die Fußball-WM als größte Party dieses Planten seit dem Urknall.
Aber dann hab ich mir gedacht: Nein, diese Jahresrückblicke kann jeder und außerdem nerven sie enorm, weil sie immer in diesem Pathos ersaufen. Drum mach ich ganz was anderes und verfass´ jetzt einen Text der nix mit Rückblick zu tun hat. Darum:
Erstens: Schreiben, schreiben, schreiben! Und dabei immer ansatzweise freundlich bleiben. Die Rotzigkeit hebt man sich für die Privatwirtschaft -vorzugsweise Kommunikationsunternehmen- auf. Aber bleiben Sie trotzdem penetrant.
Die Jungs und Mädels bei Behörden sind gehalten das zu beantworten und weil denen ohnehin meistens recht langweilig ist, tun die das mit Freude. Vor allem dann, wenn man sie mit Formulierungen bekanntmacht, die sie zuvor nie gelesen haben:
Die Leute dort lesen gern. Sie werden praktisch dafür bezahlt. Also versorgen Sie die Menschen dort mit dem Notwendigen.
Stellen Sie die Menschen vor ganz neue Herausforderungen: Fragen Sie Sachen, die nicht umgehend beantwortet werden können und hauen Sie den Leuten Paragraphen ums Ohr. Das wollen die hören...
Setzen Sie sich doch zur Abwechslung mal penetrant in ein Büro und schaun´se mal, wer länger Zeit hat. Die Menschen freuen sich über Besuch.
Es lohnt in jedem Fall, 2 bis 3 schlecht erzogene Kinder mitzubringen (die gibts in jeder Kita stundenweise abzuholen; die Erzieherinnen werden es Ihnen danken) und Käsebrote auszupacken. Sie ahnen gar nicht, wie schnell auf einmal etwas bearbeitet werden kann. Um Fünfzehndreißig ist Dienstschluss und das Ding fertig.
...darüber zum Beispiel, dass ich Tom Cruise für die größte Flachbürste des Jahres halte, weil er seinerzeit die Plazenta seines neugeborenen Kindes essen wollte. (Und Tom? Ordentlich gekotzt?)
....oder darüber, dass einer wie Günter Beckstein immer noch Innenminister (in Bayern) sein darf...
...oder über das großartigste Ereignis, das diese Republik je gesehen hat: Die Fußball-WM als größte Party dieses Planten seit dem Urknall.
Aber dann hab ich mir gedacht: Nein, diese Jahresrückblicke kann jeder und außerdem nerven sie enorm, weil sie immer in diesem Pathos ersaufen. Drum mach ich ganz was anderes und verfass´ jetzt einen Text der nix mit Rückblick zu tun hat. Darum:
How to nerv a normal Behörde
Erstens: Schreiben, schreiben, schreiben! Und dabei immer ansatzweise freundlich bleiben. Die Rotzigkeit hebt man sich für die Privatwirtschaft -vorzugsweise Kommunikationsunternehmen- auf. Aber bleiben Sie trotzdem penetrant.
Die Jungs und Mädels bei Behörden sind gehalten das zu beantworten und weil denen ohnehin meistens recht langweilig ist, tun die das mit Freude. Vor allem dann, wenn man sie mit Formulierungen bekanntmacht, die sie zuvor nie gelesen haben:
....könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sich die örtliche Presse für diese Causa interessieren könnte.
....habe ich eine Kopie dieses Schreibens an die übergeordnete Behörde weitergeleitet.
...bin ich über Ihr Gebahren so verwundert, dass ich in Betracht ziehe, den Vorgang im Gesamten zu publizieren
....bin ich doch sehr erstaunt, wie in Ihrer Behörde mit datenschutzrechtlichen Vorschriften umgegangen wird, sodass ich mich gezwungen sehen könnte, dies an eine entsprechende Stelle weiterzuleiten
Die Leute dort lesen gern. Sie werden praktisch dafür bezahlt. Also versorgen Sie die Menschen dort mit dem Notwendigen.
Stellen Sie die Menschen vor ganz neue Herausforderungen: Fragen Sie Sachen, die nicht umgehend beantwortet werden können und hauen Sie den Leuten Paragraphen ums Ohr. Das wollen die hören...
Setzen Sie sich doch zur Abwechslung mal penetrant in ein Büro und schaun´se mal, wer länger Zeit hat. Die Menschen freuen sich über Besuch.
Es lohnt in jedem Fall, 2 bis 3 schlecht erzogene Kinder mitzubringen (die gibts in jeder Kita stundenweise abzuholen; die Erzieherinnen werden es Ihnen danken) und Käsebrote auszupacken. Sie ahnen gar nicht, wie schnell auf einmal etwas bearbeitet werden kann. Um Fünfzehndreißig ist Dienstschluss und das Ding fertig.
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chauvi,
Freitag, 29. Dezember 2006, 12:21
Und die Drohung mit der Pressekeule funktioniert heute noch? Ich meine, wo das in jedem schlechten Film so gemacht wird ...
Ein Tipp monetärer Art gab uns unserer Rechtsdozent im ersten Semester mit: Wenn wir uns über einen Strafzettel in Höhe von 20 EUR ärgern, sollen wir einfach 19,90 EUR überweisen und uns auf einen lustigen Papierkrieg freuen. Oder, noch besser, 20,01 EUR überweisen; dann sind die Herrschaften maßlos überfordert, weil sie nicht wissen, wohin sie diesen einen Cent zu buchen haben.
Ein Tipp monetärer Art gab uns unserer Rechtsdozent im ersten Semester mit: Wenn wir uns über einen Strafzettel in Höhe von 20 EUR ärgern, sollen wir einfach 19,90 EUR überweisen und uns auf einen lustigen Papierkrieg freuen. Oder, noch besser, 20,01 EUR überweisen; dann sind die Herrschaften maßlos überfordert, weil sie nicht wissen, wohin sie diesen einen Cent zu buchen haben.
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bonafide,
Freitag, 29. Dezember 2006, 12:36
die sache mit dem einen cent mehr hab ich mal gemacht, sehr spassig. ;-)
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gorillaschnitzel,
Freitag, 29. Dezember 2006, 16:07
Ich hab mal 1 Pfennig zu wenig überwiesen. Resultat: Eine "Mahnung", die allein schon mal portohalber 11 Mark (!) gekostet hat plus 26 DM Verwaltungskosten.
Man wendet doch tatsächlich 37 DM auf, um 1 Pfennig einzutreiben!
@chauvi: Das mit der Presse funzt immer noch. Zumindest manchmal. In dem Fall gings um einen fotokopierten Ausweisungsbescheid, in dem nur noch von Hand der Namen eingetragen wurde....
Man wendet doch tatsächlich 37 DM auf, um 1 Pfennig einzutreiben!
@chauvi: Das mit der Presse funzt immer noch. Zumindest manchmal. In dem Fall gings um einen fotokopierten Ausweisungsbescheid, in dem nur noch von Hand der Namen eingetragen wurde....
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