Freitag, 28. September 2012
Esfahan
gorillaschnitzel, 04:45h
Okay, ich muss Sie nun erstmal vorwarnen. Ich werde Sie nun mit Fotos und Text erschlagen. Einfach deshalb, weil es um Esfahan geht und ich mich in diese Stadt verliebt habe. Die Iraner sagen, dass Esfahan die schönste Stadt des Iran ist. Damit haben sie durchaus recht. Etwas übermütigere Exemplare sagen, es sei die schönste Stadt der Welt. Das stimmt eher nicht so wirklich. Sie beziehen sich dabei aber auf ein Zitat und auf die frühere Pracht und die wurde so geschildert, dass man die halbe Welt gesehen hätte, wenn man mal Esfahan gesehen habe.
Schön ist die Stadt aber in jedem Fall. Wenn Sie mal im Iran sind, sollten Sie dort in jedem Fall einen Zwischenstopp einlegen. Hier hat sich vor allem Abbas der Große architektonisch ausgetobt und Geld hat vermutlich eher nicht so die Rolle gespielt. Zwar sieht das auch heute noch großartig aus, aber vor 400 Jahren muss das noch viel prächtiger gewesen sein.
Damals gingen von der Chahar Bagh, auf Deutsch "Vier Gärten" und die Hauptstraße, links und rechts große Gärten und Herrschaftshäuser ab, die Straße runter gab es Springbrunnen und in den Bäumen Lampignons. Heute ist das etwas anders: Das Wasser und die Lampignons sind weg, nur noch ein paar der Gärten, Leuchtreklame dagegen und zuviel Autos da.
yet another iphone-fuck-foto. hätte ich nur das, ich würde nie wieder Fotos machen, never ever knips.
Es bleibt aber trotzdem genug Pracht übrig. Zum Beispiel die Si-o-se-Pol, die Brücke über den Zayandeh, der zumindest theoretisch ganzjährig Wasser führen würde, wenn er nicht zurückgestaut würde. Den Esfahanis gefällt das überhaupt nicht, weil so ein Fluss kühlend wirken kann. Und wenn Sie wissen möchten, was "Si-o-se-Pol" heißt, dann zählen Sie einfach die Arkaden der unteren Reihe.
Und dann sagte Mo irgendwann mal, dass wir grade völlig auffallen und er hatte Recht, weil wir beide die einzigen waren, die in der Sonne liefen, während die Iraner ausnahmslos den Schatten nutzten.
Es gibt da ja so ein paar Dinge, die unseraller den alten Persern verdanken. Die Römer waren lange nicht und die Griechen nie in der Lage, eine Kuppel auf ein rechteckiges Gebäude zu setzen. Dazu braucht es eine Trompe und die haben die Perser erfunden. Das allererste Foto ganz oben zeigt so eine Trompe.
Oder Speiseeis. Auch die Iraner, nicht die Italiener. Sagen die Iraner. Wenn ich Ihnen nun aber erzähle, dass die Iraner Karotten als Obst behandeln und daraus Eis machen und das sogar noch schmeckt (das wollte Mo nicht versuchen, da ist er ziemlich deutsch geprägt), halten Sie mich sicher für nicht mehr ganz dicht. Aber ich konnte sogar der klassischen iranischen Eisvariante was abgewinnen und die geht so: Safraneis plus gekochte und dann tiefgefrorene Reisnudeln aus China.
...was Sie grade gesehen haben waren übrigens Gewürze. Was Sie nun sehen auch.
Und noch mehr Gewürz. Das Zeug da unten, links oben, weiß wie schwarz, das wie Nüsse aussieht ist...? Jawohl, richtig geraten! Das sind wirklich getrocknete Limonen.
Zeit, um mal über Plätze zu reden. Es gibt grandiose Plätze. Zum Beispiel in Italien. Italiener konnten mal grandios schöne Plätze bauen. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch Iraner grandios schöne Plätze brauen konnten. Also: Auch Iraner haben sensationelle Plätze gebaut und der schönste und größte ist der Nagsh-e Jahan. Alleine die Dimensionen sind riesig. So riesig, dass der Platz als der zweitgrößte Platz weltweit gilt und nachdem ich den allergrößten -Tian An Men-Platz - gesehen habe, würde ich auch sagen, dass er der schönste der großen Plätze ist.
Eigentlich ist es ein großer Garten und Gärten können die Iraner. Schon immer. Das Wort "Paradies" stammt von den alten Persern und meinte die Gärten der Herrscher. Abends kommen die Iraner in die Parks und auf die Plätze, um hier zu picknicken, zu zelten zu essen oder sich mit anderen zu treffen.
Iraner lieben es, Gärten anzulegen und sie legen dabei immer viele Bäume und Wasserquellen an. Ganz einfach deshalb, weil beides kühlende Elemente sind.
Der Nagsh-e Jahan ist komplett symetrisch angelegt und dennoch ein mathematisches Rätsel, aber darauf kommen wir später. Rund um die Arkaden verläuft der riesige Basar, der noch viel weiter geht und dessen Gassen schier unendlich wirken. Man kann sich da verirren.
Rund um den Platz gibt es drei signifikante Gebäude. Zwei Mal Moschee, ein Mal Palast. Da gäbe es mal den Ali Qapo-Palast, die "Hohe Pforte" und damit der frühere Sitz des Schah, dann die Lotfollah-Moschee und dann noch die Masjed-e Shah, die heute Masjed-e Emam heißt und nun haben Sie auch ein Beispiel dafür, wie die Mullahs Dinge umbenennen: Masjed-e Shah ist die Königsmoschee, Masjed-e Emam ist die Moschee des Imam und das meint in aller Regel Khomeini, und das wiederum, aber okay, das Wort "Arschloch" kriegen Sie auch alleine buchstabiert.
Wir brauchen jetzt mal einen kleinen Zwischeneinschub mit etwas leichterem, ehe Sie das Interesse an iranischer Kultur verlieren. Interessant wird es, wenn Sie sich mit Iranern mal ein klein wenig privater unterhalten. Die fragen wirklich so Sachen wie "was macht ihr eigentlich so in eurer Freizeit?" und meinen das wirklich ernst. Ich würde ja dann gerne zurückfragen, was um Himmels Willen sie so in der Freizeit machen, so angesichts des sehr dürftigen Angebots. So richtig staunende Gesichter kriegen Sie übrigens, wenn Sie auf Nachfrage bestätigen, dass sich im Westen tatsächlich Menschen nach dem Tod verbrennen lassen. Da haben Sie dann 5 kopfschüttelnde Iraner vor sich, die nur noch "t-t-t" sagen, weil sie es nicht fassen können. Können sie sich nicht vorstellen und liegt völlig fernab ihrer Welt.
So. Nun mal zurück zum Nagsh-e Jahan und der Lotfollah-Moschee und der Mathematik auf dem Platz. Da gibt es ein großes Rätsel, die Lotfollah-Moschee nämlich. Die Lotfollah-Moschee widerspricht allen Regeln, die sonst so eine Moschee hat: Sie hat keinen Innenhof, kein Minarett, sie hat keine Waschgelegenheit, alle Wege sind ziemlich eng und besonders signifikant und rätselhaft ist: Ihre Kuppel sitzt nicht in der Mitte. Das führt zu seltsamen Wegen wie man überhaupt in die Moschee kommt: Wenn Sie reinkommen, müssen Sie durch einen schmalen Gang, dann nach rechts, wieder nach rechts und erst dann stehen Sie in der Moschee.
Und spätestens jetzt kommt die entscheidende Frage: Ist es ein Zufall, dass man die Kuppel dieser Moschee asymetrisch zum Rest anbringt, wenn man einen völlig symetrischen Platz konstruiert? Nein, ist es meiner Ansicht nach nicht. Zufälle gibt es da nicht, zumal ein symetrischer Bau sehr wohl machbar gewesen wäre.
Es gibt verschiedene Theorien: Geheimgänge vom gegenüberliegenden Ali Qapo, Bauschwierigkeiten, Statik undsoweiter, aber einigermaßen plausibel für mich ist der Goldene Schnitt, darauf würde nämlich die Versetzung der Kuppel perfekt passen.
Und dann gibt es diese Orte, an die Sie nur gelangen, wenn Sie mit einem Muttersprachler unterwegs sind, weil Sie sonst nie auf die Idee kämen, im Basar einfach mal rechts in eine vollgestellte Garage abzubiegen, durch allerhand Trödel zu irren, danach dann links und dann stehen Sie auf einmal in einer völlig abgefahrenen Wasserpfeifenpinte, aber schauense sich das doch einfach mal selbst an:
Wir hätten dann noch eine sehr iranische Sehenswürdigkeit zu bieten. Wackelnde Minarette zum Beispiel. Da gibt es nämlich eine Moschee und die hat die für die Schia typischen zwei Minarette. Stündlich marschiert dann einer auf eins der Minarette und rüttelt mächtig, was den Effekt hat, dass sowohl das eine wie auch das andere Minarett ziemlich wackelt. Finden die lustig.
Wenn Sie nun glauben, das endete nun, sage ich Ihnen, dass es nun doch noch weitergeht mit der näxxten Moschee. Ich weiß, es wird nun grenzwertig, eben noch ne Moschee. Aber das können Sie vielleicht doch noch. Ein bißchen geht eventuell noch. Nur noch ein wenig Geduld und ich lasse Sie wirklich in Frieden.
Sehense? Schon fertig.
Schön ist die Stadt aber in jedem Fall. Wenn Sie mal im Iran sind, sollten Sie dort in jedem Fall einen Zwischenstopp einlegen. Hier hat sich vor allem Abbas der Große architektonisch ausgetobt und Geld hat vermutlich eher nicht so die Rolle gespielt. Zwar sieht das auch heute noch großartig aus, aber vor 400 Jahren muss das noch viel prächtiger gewesen sein.
Damals gingen von der Chahar Bagh, auf Deutsch "Vier Gärten" und die Hauptstraße, links und rechts große Gärten und Herrschaftshäuser ab, die Straße runter gab es Springbrunnen und in den Bäumen Lampignons. Heute ist das etwas anders: Das Wasser und die Lampignons sind weg, nur noch ein paar der Gärten, Leuchtreklame dagegen und zuviel Autos da.
yet another iphone-fuck-foto. hätte ich nur das, ich würde nie wieder Fotos machen, never ever knips.
Es bleibt aber trotzdem genug Pracht übrig. Zum Beispiel die Si-o-se-Pol, die Brücke über den Zayandeh, der zumindest theoretisch ganzjährig Wasser führen würde, wenn er nicht zurückgestaut würde. Den Esfahanis gefällt das überhaupt nicht, weil so ein Fluss kühlend wirken kann. Und wenn Sie wissen möchten, was "Si-o-se-Pol" heißt, dann zählen Sie einfach die Arkaden der unteren Reihe.
Und dann sagte Mo irgendwann mal, dass wir grade völlig auffallen und er hatte Recht, weil wir beide die einzigen waren, die in der Sonne liefen, während die Iraner ausnahmslos den Schatten nutzten.
Es gibt da ja so ein paar Dinge, die unseraller den alten Persern verdanken. Die Römer waren lange nicht und die Griechen nie in der Lage, eine Kuppel auf ein rechteckiges Gebäude zu setzen. Dazu braucht es eine Trompe und die haben die Perser erfunden. Das allererste Foto ganz oben zeigt so eine Trompe.
Oder Speiseeis. Auch die Iraner, nicht die Italiener. Sagen die Iraner. Wenn ich Ihnen nun aber erzähle, dass die Iraner Karotten als Obst behandeln und daraus Eis machen und das sogar noch schmeckt (das wollte Mo nicht versuchen, da ist er ziemlich deutsch geprägt), halten Sie mich sicher für nicht mehr ganz dicht. Aber ich konnte sogar der klassischen iranischen Eisvariante was abgewinnen und die geht so: Safraneis plus gekochte und dann tiefgefrorene Reisnudeln aus China.
...was Sie grade gesehen haben waren übrigens Gewürze. Was Sie nun sehen auch.
Und noch mehr Gewürz. Das Zeug da unten, links oben, weiß wie schwarz, das wie Nüsse aussieht ist...? Jawohl, richtig geraten! Das sind wirklich getrocknete Limonen.
Zeit, um mal über Plätze zu reden. Es gibt grandiose Plätze. Zum Beispiel in Italien. Italiener konnten mal grandios schöne Plätze bauen. Das ist bekannt. Weniger bekannt ist, dass auch Iraner grandios schöne Plätze brauen konnten. Also: Auch Iraner haben sensationelle Plätze gebaut und der schönste und größte ist der Nagsh-e Jahan. Alleine die Dimensionen sind riesig. So riesig, dass der Platz als der zweitgrößte Platz weltweit gilt und nachdem ich den allergrößten -Tian An Men-Platz - gesehen habe, würde ich auch sagen, dass er der schönste der großen Plätze ist.
Eigentlich ist es ein großer Garten und Gärten können die Iraner. Schon immer. Das Wort "Paradies" stammt von den alten Persern und meinte die Gärten der Herrscher. Abends kommen die Iraner in die Parks und auf die Plätze, um hier zu picknicken, zu zelten zu essen oder sich mit anderen zu treffen.
Iraner lieben es, Gärten anzulegen und sie legen dabei immer viele Bäume und Wasserquellen an. Ganz einfach deshalb, weil beides kühlende Elemente sind.
Der Nagsh-e Jahan ist komplett symetrisch angelegt und dennoch ein mathematisches Rätsel, aber darauf kommen wir später. Rund um die Arkaden verläuft der riesige Basar, der noch viel weiter geht und dessen Gassen schier unendlich wirken. Man kann sich da verirren.
Rund um den Platz gibt es drei signifikante Gebäude. Zwei Mal Moschee, ein Mal Palast. Da gäbe es mal den Ali Qapo-Palast, die "Hohe Pforte" und damit der frühere Sitz des Schah, dann die Lotfollah-Moschee und dann noch die Masjed-e Shah, die heute Masjed-e Emam heißt und nun haben Sie auch ein Beispiel dafür, wie die Mullahs Dinge umbenennen: Masjed-e Shah ist die Königsmoschee, Masjed-e Emam ist die Moschee des Imam und das meint in aller Regel Khomeini, und das wiederum, aber okay, das Wort "Arschloch" kriegen Sie auch alleine buchstabiert.
Wir brauchen jetzt mal einen kleinen Zwischeneinschub mit etwas leichterem, ehe Sie das Interesse an iranischer Kultur verlieren. Interessant wird es, wenn Sie sich mit Iranern mal ein klein wenig privater unterhalten. Die fragen wirklich so Sachen wie "was macht ihr eigentlich so in eurer Freizeit?" und meinen das wirklich ernst. Ich würde ja dann gerne zurückfragen, was um Himmels Willen sie so in der Freizeit machen, so angesichts des sehr dürftigen Angebots. So richtig staunende Gesichter kriegen Sie übrigens, wenn Sie auf Nachfrage bestätigen, dass sich im Westen tatsächlich Menschen nach dem Tod verbrennen lassen. Da haben Sie dann 5 kopfschüttelnde Iraner vor sich, die nur noch "t-t-t" sagen, weil sie es nicht fassen können. Können sie sich nicht vorstellen und liegt völlig fernab ihrer Welt.
So. Nun mal zurück zum Nagsh-e Jahan und der Lotfollah-Moschee und der Mathematik auf dem Platz. Da gibt es ein großes Rätsel, die Lotfollah-Moschee nämlich. Die Lotfollah-Moschee widerspricht allen Regeln, die sonst so eine Moschee hat: Sie hat keinen Innenhof, kein Minarett, sie hat keine Waschgelegenheit, alle Wege sind ziemlich eng und besonders signifikant und rätselhaft ist: Ihre Kuppel sitzt nicht in der Mitte. Das führt zu seltsamen Wegen wie man überhaupt in die Moschee kommt: Wenn Sie reinkommen, müssen Sie durch einen schmalen Gang, dann nach rechts, wieder nach rechts und erst dann stehen Sie in der Moschee.
Und spätestens jetzt kommt die entscheidende Frage: Ist es ein Zufall, dass man die Kuppel dieser Moschee asymetrisch zum Rest anbringt, wenn man einen völlig symetrischen Platz konstruiert? Nein, ist es meiner Ansicht nach nicht. Zufälle gibt es da nicht, zumal ein symetrischer Bau sehr wohl machbar gewesen wäre.
Es gibt verschiedene Theorien: Geheimgänge vom gegenüberliegenden Ali Qapo, Bauschwierigkeiten, Statik undsoweiter, aber einigermaßen plausibel für mich ist der Goldene Schnitt, darauf würde nämlich die Versetzung der Kuppel perfekt passen.
Und dann gibt es diese Orte, an die Sie nur gelangen, wenn Sie mit einem Muttersprachler unterwegs sind, weil Sie sonst nie auf die Idee kämen, im Basar einfach mal rechts in eine vollgestellte Garage abzubiegen, durch allerhand Trödel zu irren, danach dann links und dann stehen Sie auf einmal in einer völlig abgefahrenen Wasserpfeifenpinte, aber schauense sich das doch einfach mal selbst an:
Wir hätten dann noch eine sehr iranische Sehenswürdigkeit zu bieten. Wackelnde Minarette zum Beispiel. Da gibt es nämlich eine Moschee und die hat die für die Schia typischen zwei Minarette. Stündlich marschiert dann einer auf eins der Minarette und rüttelt mächtig, was den Effekt hat, dass sowohl das eine wie auch das andere Minarett ziemlich wackelt. Finden die lustig.
Wenn Sie nun glauben, das endete nun, sage ich Ihnen, dass es nun doch noch weitergeht mit der näxxten Moschee. Ich weiß, es wird nun grenzwertig, eben noch ne Moschee. Aber das können Sie vielleicht doch noch. Ein bißchen geht eventuell noch. Nur noch ein wenig Geduld und ich lasse Sie wirklich in Frieden.
Sehense? Schon fertig.
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prieditis,
Freitag, 28. September 2012, 05:47
Das war eine schöne Geschichte!
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kelef,
Freitag, 28. September 2012, 06:02
ja. haben sie wieder sehr fein gemacht. und von zu lange oder zu viel oder gar langweilig kann aber schon ganz überhaupt nicht die rede sein.
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:25
Danke!
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kelef,
Samstag, 29. September 2012, 07:12
tun sie sich nur keinen zwang an, demnäxxt. bitte. wir freuen uns schon darauf.
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mark793,
Freitag, 28. September 2012, 09:51
Oh, schon zu Ende?
Schade, ich könnte solche Beiträge endlos...
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:21
Ich sags Ihnen nur unter uns:
Ich hatte ja eigentlich vor, noch mehr zu verbrechen, aber ich dacht mir dann irgendwann, dass das nun ohnehin keiner mehr liest und es jetzt besser ist, das umgehend abzubrechen, weil es ins bodenlose geht.
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arboretum,
Samstag, 29. September 2012, 12:41
Oooch, nicht schon aufhören. Büdde, büdde, zeigen Sie auch noch Ihre anderen Fotos.
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jotwede,
Freitag, 28. September 2012, 10:52
Hui, ist das schön da!
Ist übrigens unsere Partnerstadt, auch wenn da an partnerschaftlichem Austausch z.Zt, recht wenig läuft. Aber inoffiziell und auf kleiner Flamme köchelnd ist die Beziehung noch lebendig.
Und danke für Bericht und Fotos.
Ist übrigens unsere Partnerstadt, auch wenn da an partnerschaftlichem Austausch z.Zt, recht wenig läuft. Aber inoffiziell und auf kleiner Flamme köchelnd ist die Beziehung noch lebendig.
Und danke für Bericht und Fotos.
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:19
....es ist wunderschön da. Mal ehrlich: Ich war teilweise überwältigt. Der Platz? Wahnsinn. Als ich ging, musste ich mich noch mal umdrehen. Einfach wegen des allerallerletzten Blicks. Den man dann nie vergessen wird.
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strelnikov,
Freitag, 28. September 2012, 11:21
Tolle Fotos, tolle Geschichte, bitte noch viel davon?
In Reiseführern wird ja vom fotografieren abgeraten wie machen Sie das? Gibt es wirklich keine Bankautomaten im Land und man muss vorher ausreichend Geld umtauschen?
In Reiseführern wird ja vom fotografieren abgeraten wie machen Sie das? Gibt es wirklich keine Bankautomaten im Land und man muss vorher ausreichend Geld umtauschen?
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:15
Fotografieren ist wirklich schwierig. Vor allem dann, wenn es um staatliche Einrichtungen und Sicherheitskräfte geht. Oder so Sachen wie Atomkraftzeugs oder Luftabwehrgeschütze. Aufpassen sollte man daher auf jeden Fall und daher tun die Reiseführer gut daran, da eher mehr als weniger den Zeigefinger zu erheben.
Was ich fotografiert habe sind in dem Fall allerdings eher Touristensachen und das geht problemlos.
Bankautomaten gibt es übrigens en masse in dem Land. Selten habe ich so viele Banken auf einem Haufen gesehen. Nur: Die bringen Ihnen nix. Sie brauchen ein iranisches Konto. Es stimmt wirklich, dass Sie vorher ausreichend Geld tauschen müssen. Liegt an den Sanktionen.
Was ich fotografiert habe sind in dem Fall allerdings eher Touristensachen und das geht problemlos.
Bankautomaten gibt es übrigens en masse in dem Land. Selten habe ich so viele Banken auf einem Haufen gesehen. Nur: Die bringen Ihnen nix. Sie brauchen ein iranisches Konto. Es stimmt wirklich, dass Sie vorher ausreichend Geld tauschen müssen. Liegt an den Sanktionen.
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pathologe,
Freitag, 28. September 2012, 12:34
Sie
verstehen es, Lust auf andere Länder zu wecken. Chapeau!
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:16
Dankeschön
(Liegt eventuell daran, dass mir dieses Land aber mal sowas von gefällt)
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mark793,
Freitag, 28. September 2012, 17:29
Weils grad passt,
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:09
Haaaach
herzlichen Dank dafür. Ich habe vorhin mal schnell jemanden verblüfft ("muss Kanada sein, oder Schottland").
Ich will nun nicht angeben oder den Besserwisser spielen, aber ehrlich gesagt: Ich hab das bei Bild 1 erkannt (aber halt weil ich dort war)
Ich will nun nicht angeben oder den Besserwisser spielen, aber ehrlich gesagt: Ich hab das bei Bild 1 erkannt (aber halt weil ich dort war)
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me.nicky,
Samstag, 29. September 2012, 03:58
Die Fotos...
...sind wunderschön. Danke, dass Sie die mit der Welt teilen.
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 05:22
Sehr gerne,
Ich habe daran auch großen Spaß. Wirklich.
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gorillaschnitzel,
Samstag, 29. September 2012, 22:10
Nachschub
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croco,
Sonntag, 30. September 2012, 14:09
Schön, wirklich wunderschön.
Diese Plätze, diese Gebäude beeindrucken sehr.
Und wenn man bedenkt, in welch politisch verquerer Situation das Land steckt, ist es um so beeindruckender, zu sehen,was es auch noch gibt.
Und dass man das Land nicht mit dem ganzen Fusselbärtigem und Widersinnigem gleichsetzt, das man offiziell so liest und hört.
Danke:-)
Diese Plätze, diese Gebäude beeindrucken sehr.
Und wenn man bedenkt, in welch politisch verquerer Situation das Land steckt, ist es um so beeindruckender, zu sehen,was es auch noch gibt.
Und dass man das Land nicht mit dem ganzen Fusselbärtigem und Widersinnigem gleichsetzt, das man offiziell so liest und hört.
Danke:-)
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kelef,
Sonntag, 30. September 2012, 16:46
ganz gross, vielen dank. von mir aus bräuchten sie gar nicht aufhören mit solchen bildern.
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gorillaschnitzel,
Sonntag, 30. September 2012, 16:47
@croco: Wenn Sie mal dort landen sollten, werden Sie -wie ich- sehen, dass wir hier ein völlig falsches Bild von dem Land haben. Klar gibt es die Mullahs, die Diktatur, die Menschenrechtsverletzungen, den Atomscheiß und die Willkür. Aber eben nicht nur. Zwischen Schwarz und Weiß gibt es auch viel Grau. Und Bunt. Und vor allem Lapislazuliblau.
@kelef: Der Vorrat an Bildern ist leider endlich. Aber ich schaue nachher nochmal, ob ich noch 2 oder 3 hab.
@kelef: Der Vorrat an Bildern ist leider endlich. Aber ich schaue nachher nochmal, ob ich noch 2 oder 3 hab.
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arboretum,
Sonntag, 30. September 2012, 18:19
Diese Mullahs wäre ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung auch nur zu gerne los.
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gorillaschnitzel,
Sonntag, 30. September 2012, 18:38
....und der nicht unbeträchtliche Teil zeigt das manchmal auch erstaunlich offen: Hamidreza, Cousin von Mo, zeigt jedes Mal wenn er unter einem der Khomeini- oder Chameneiplakate durchfährt den ausgestreckten, nach oben gerichteten Daumen. Bei uns mag das positiv sein, im Iran entspricht es dem westlichen Mittelfinger.
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gorillaschnitzel,
Montag, 1. Oktober 2012, 02:25
@mark793: Ja, das ist durchaus richtig. Wenn man sich mal mit Iranern unterhält, stellt man fest, dass die unter dem bestehenden Image durchaus leiden. Gerade die Teheranis, aber auch die Esfahanis wollen keine durchgeknallten irren Extremisten sein. Und was die Frauen angeht: Die sind besonders findungsreich und lassen das Kopftuch mal gleich aufs angesteckte Haarteil fallen und legen damit die Ohren frei. Und "aus Versehen" fällt das ohnehin oft genug.
Bei Unterhaltungen kommt raus, dass dieses Mullah-Image ungefähr dem Deutschland-Hitler-Image nahekommt.
Nur haben leider nicht wenige Iraner ein ziemlich positives Hitlerbild.
Bei Unterhaltungen kommt raus, dass dieses Mullah-Image ungefähr dem Deutschland-Hitler-Image nahekommt.
Nur haben leider nicht wenige Iraner ein ziemlich positives Hitlerbild.
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mark793,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 21:19
Und weil wir gerade dabei sind:
Eine aus jener Ecke unerwartete Stimme der Vernunft.
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bellaantonia,
Sonntag, 30. September 2012, 19:26
sie haben mich wirklich mit ihrem reisebericht erstaunt und berührt.niemals hätte ich gedacht,solche wunderschönen gebäude und kulturgüter zu sehen.
auch hätte ich ijm traum nicht daran gedacht,dass man das land touristisch bereisen kann.
ich selbst hätte viel zu viel schiss dazu.
nun kann ich auch noch mehr nachvollziehen,was die emigrierten iraner hier vermissen (müssen)und ihre sehnsucht nach dieser schönheit nachvollziehen.
da muss einem ja das herz brechen,wenn man so ein land verlassen muss.
schade,dass der westen immer derartig stark vorgefertigte meinungen produziert.
also doppelt dank für diese berichte,für die wunderbaren fotos,auch,weil ich selbst wieder einige vorurteile über bord geworfen habe.
sehr sehr empfehlenswerter blog!
auch hätte ich ijm traum nicht daran gedacht,dass man das land touristisch bereisen kann.
ich selbst hätte viel zu viel schiss dazu.
nun kann ich auch noch mehr nachvollziehen,was die emigrierten iraner hier vermissen (müssen)und ihre sehnsucht nach dieser schönheit nachvollziehen.
da muss einem ja das herz brechen,wenn man so ein land verlassen muss.
schade,dass der westen immer derartig stark vorgefertigte meinungen produziert.
also doppelt dank für diese berichte,für die wunderbaren fotos,auch,weil ich selbst wieder einige vorurteile über bord geworfen habe.
sehr sehr empfehlenswerter blog!
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gorillaschnitzel,
Montag, 1. Oktober 2012, 02:04
Alle (Exil)Iraner die ich kennengelernt habe, sind zuerst mal iranische Patrioten. Und die Exilanten leiden teilweise wirklich unter ihrem Exilantenstatus. Sie würden gerne zurück, können oder wollen aber nicht wegen des Regimes. Entsprechend haben die wirklich großen Herzschmerz, wenn es wieder nach Hause ins Exil geht.
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kreuzbube,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 21:48
Naja, ich hab durchaus welche kennengelernt, denen es anders geht und die auch bei einem Regimewechsel nicht in den Iran zögen. Ein Freund von mir hat die Schulzeit dort verbracht, lebt aber seitdem in Deutschland und würde das auch nicht ändern. Auch einigen persischen Ärzten/ Zahnärzten geht es so, die sich hier Praxen und ein Leben drum herum aufgebaut haben. Der Iran entlässt Ärzte übrigens nicht aus der Staatsangehörigkeit, wenn diese z.B. Deutsche werden wollen. Aus diesem Grund erteilt Deutschland ihnen die Staatsangehörigkeit, auch ohne dass der Iran mitspielt.
Möglicherweise ist das auch eine Frage des Lebensalters - und ob die Betreffenden noch unter dem Schah in Persien lebten...
Möglicherweise ist das auch eine Frage des Lebensalters - und ob die Betreffenden noch unter dem Schah in Persien lebten...
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gorillaschnitzel,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 23:27
Zurück wollen sicher nicht mehr alle. Da stecken ja auch Existenzen dahinter.
Der Iran entlässt übrigens nicht nur Ärzte nicht aus der Staatsbürgerschaft, der Iran entlässt überhaupt keinen seiner Staatsbürger aus der iranischen Staatsangehörigkeit. Einmal Iraner, immer Iraner. (Soweit ich weiß, macht das Mazedonien mindestens auch so). Heißt für Exilanten: Sie besitzen dann den Pass des Landes in dem sie leben plus den iranischen Pass, werden aber im Iran ausschließlich als Iraner behandelt und können auch nicht auf konsularische Hilfe zurückgreifen. Das kann ziemlich tricky sein: Junge Männer etwa können pro Jahr maximal 3 Monate in den Iran reisen, sonst werden sie zwecks Wehrpflicht eingezogen.
Und es kommt noch wilder: Eine nichtiraniche Frau, die einen Iraner heiratet, wird automatisch auch zur Iranerin und braucht dann auch einen iranischen Pass. Mo hat damit Riesenstress, weil er genau damit jedes Mal Ärger hat: Seine Frau darf im Iran ihren christlichen Namen nicht behalten, weil ja mit einem Muslim verheiratet, behält aber trotzdem ihren Mädchennamen, weil im Iran so üblich (den sie aber bei Heirat ablegte). Und so hat sie nun 2 völlig unterschiedliche Namen und das erklären Sie dann mal beim Einchecken am Flughafen...
Der Iran entlässt übrigens nicht nur Ärzte nicht aus der Staatsbürgerschaft, der Iran entlässt überhaupt keinen seiner Staatsbürger aus der iranischen Staatsangehörigkeit. Einmal Iraner, immer Iraner. (Soweit ich weiß, macht das Mazedonien mindestens auch so). Heißt für Exilanten: Sie besitzen dann den Pass des Landes in dem sie leben plus den iranischen Pass, werden aber im Iran ausschließlich als Iraner behandelt und können auch nicht auf konsularische Hilfe zurückgreifen. Das kann ziemlich tricky sein: Junge Männer etwa können pro Jahr maximal 3 Monate in den Iran reisen, sonst werden sie zwecks Wehrpflicht eingezogen.
Und es kommt noch wilder: Eine nichtiraniche Frau, die einen Iraner heiratet, wird automatisch auch zur Iranerin und braucht dann auch einen iranischen Pass. Mo hat damit Riesenstress, weil er genau damit jedes Mal Ärger hat: Seine Frau darf im Iran ihren christlichen Namen nicht behalten, weil ja mit einem Muslim verheiratet, behält aber trotzdem ihren Mädchennamen, weil im Iran so üblich (den sie aber bei Heirat ablegte). Und so hat sie nun 2 völlig unterschiedliche Namen und das erklären Sie dann mal beim Einchecken am Flughafen...
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kreuzbube,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 23:47
Tricky ist auch, dass das iranische Generalkonsulat den Leuten nicht sagt, dass das mit der Aufgabe der Staatsangehörigkeit ohnehin nichts wird...
http://irangkm.de/DE/subcat/?id=MjE=
Ich dachte bisher, die entlassen nur bestimmte Berufsgruppen, wie eben die besagten Ärzte, oder Ingenieure, nicht aus der iranischen Staatsbürgerschaft. Dass das hingegen alle betrifft... wieder was gelernt.
http://irangkm.de/DE/subcat/?id=MjE=
Ich dachte bisher, die entlassen nur bestimmte Berufsgruppen, wie eben die besagten Ärzte, oder Ingenieure, nicht aus der iranischen Staatsbürgerschaft. Dass das hingegen alle betrifft... wieder was gelernt.
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gorillaschnitzel,
Mittwoch, 3. Oktober 2012, 00:45
...es wird wohl v.a. an 2.) (Bzw auch 3 und 4) Ihres Links scheitern. Das ist eher was theoretisches, das in der Praxis nicht vorkommt.
Die Iraner hier kennen das aber und finden sich damit ab. Die kennen die Lügen des Regimes. (und die sind übrigens wirklich multipel)
Die Iraner hier kennen das aber und finden sich damit ab. Die kennen die Lügen des Regimes. (und die sind übrigens wirklich multipel)
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dergeschichtenerzaehler,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 19:52
Schon wieder so tolle Bilder! Das erinnert mich an meinen Urlaub in Syrien. Solche tollen Basare gab es da auch. Wobei der eine Souk in Aleppo jetzt teilweise zerstört wurde...sowas tut echt weh, wenn man weiß was die für eine wunderschöne Kultur haben.
Zu den iPhone Fotos: Ist das nicht sogar viel riskanter, als die Spiegelreflex? Immerhin hat das Telefon GPS und kann die Bilder mit Koordinaten versehen. Das vierte Bild hat zum Beispiel welche. Wenn man da zufällig ein wichtiges Gebäude fotografiert und zusätzlich noch die Koordinaten im Bild speichert, kann man sich sicherlich auf eine lange Haftzeit einstellen.
Zu den iPhone Fotos: Ist das nicht sogar viel riskanter, als die Spiegelreflex? Immerhin hat das Telefon GPS und kann die Bilder mit Koordinaten versehen. Das vierte Bild hat zum Beispiel welche. Wenn man da zufällig ein wichtiges Gebäude fotografiert und zusätzlich noch die Koordinaten im Bild speichert, kann man sich sicherlich auf eine lange Haftzeit einstellen.
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gorillaschnitzel,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 23:16
An die GPS-Daten dachte ich gar nicht. Hätte ich dann eventuell abschalten sollen. Wobei die nicht Handys durchsuchen, bzw. wenn, dann ist man bei irgendwas erwischt worden. Ich hatte da irgendwann mal ein "Marg bar Chamenei"-Graffiti fotografiert (Tod dem Chamenei) und das habe ich gemailt und dann gelöscht. Für alle Fälle.
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kreuzbube,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 21:43
Alles von allen schon gesagt. Sehr gelungen!
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gorillaschnitzel,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 23:17
Vielen Dank.....ich sollte mich mal an den näxxten Teil machen...
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carodame,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 21:48
Wenn einer eine Reise tut...
dann reist er auch für andere. Wunderschön. Dort kommen die Märchen her. Eine mir nicht löschbare Verknüpfung, angesichts solch toller Berichte.
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gorillaschnitzel,
Dienstag, 2. Oktober 2012, 23:18
....es hat tatsächlich manchmal was von 1001 Nacht. Aber leider nur manchmal. Dann kommt die näxxte Straßensperre.
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