Mittwoch, 29. Dezember 2010
Strom
gorillaschnitzel, 00:28h
Ich muss es ehrlich zugeben: Das mit dem Strom habe ich nie so ganz verstanden. Ich weiß zwar, dass der Strom aus der Steckdose kommt und ich weiß auch, dass man den auf unterschiedliche Weise erzeugen kann, aber ansonsten bin ich völlig blöde. Um auch das mal ehrlich zuzugeben.
Aber ich bin auch ein halbwegs aufgeklärter Verbraucher und deshalb weiß ich, woher mein Strom kommt. Hiervon, zu 100%:
Das sagt zumindest mein Versorger und ich muss ihm wohl glauben, weil ich es auch nicht besser weiß und auch wenn es keine paar Kilometer sind ich dennoch nicht in der Lage bin, all die Amperes und Volts durch die Leitung zu begleiten.
Es ist mir immer ein Mysterium geblieben, wie die Versorger zwischen Atom, Wind und Wasser auswählen und das dann tarifgerecht auf die Haushalte verteilen wollen und mir ist ehrlich gesagt auch nie ein Mensch begegnet, der mir das schlüssig erklären kann (wenn sich jemand finden sollte: nur zu, ich bin aufnahmebereit).
Noch viel irrer sind die Stromtarife an sich: Mein Ökostrom qua Wasser ist durch Umstellung auf Onlinetarif auf einmal 2 Cent je Kilowattstunde billiger. Unterschied zu Nichtonline? Gibt es nicht, ich übermittle die Stände der Zähler noch immer per Postkarte und nicht online (wozu ich ja auch sehr gerne bereit wäre), der einzige Unterschied ist: Ich habe online einen anderendenselben Tarif gewählt.
Noch etwas wilder wird es dann, wenn man die Anbieter untereinander vergleicht: Ich könnte mir durchaus was billigeres aussuchen, aber halten die mich für bescheuert? Bei denen muss für 1 Jahr Vorkasse geleistet werden und das für eine Einsparung von so grob 30 - 40 Euro im Jahr! Oder: 3 Jahre Vertragsbindung! Das kennt man doch noch nicht mal vom Handy.
Den absoluten Abschuss macht aber der baden-württembergische Arschlochkonzern. Der drittgrößte Energieversorger Deutschlands. Schlagense da doch mal auf dessen Homepage nach Preisen nach. Sie finden keine? No wonder? Der Atomstrom der EnBW (Mix zu gut 50% Atom, 25 % fossil, bezüglich dessen ungeschlagen in ganz Deutschland) ist in seiner billigsten Variante bei mir um einiges teurer. Ich red hier nicht von der EnBW-Ökovariante, danach habe ich gar nicht erst geschaut (vermutlich gibt es sie auch gar nicht).
Und im Gegensatz zu meinem Versorger erhöht die EnBW ihre Preise zum 01. Januar um doch sehr, sehr mäßige 10%.
Aber ich bin auch ein halbwegs aufgeklärter Verbraucher und deshalb weiß ich, woher mein Strom kommt. Hiervon, zu 100%:
Das sagt zumindest mein Versorger und ich muss ihm wohl glauben, weil ich es auch nicht besser weiß und auch wenn es keine paar Kilometer sind ich dennoch nicht in der Lage bin, all die Amperes und Volts durch die Leitung zu begleiten.
Es ist mir immer ein Mysterium geblieben, wie die Versorger zwischen Atom, Wind und Wasser auswählen und das dann tarifgerecht auf die Haushalte verteilen wollen und mir ist ehrlich gesagt auch nie ein Mensch begegnet, der mir das schlüssig erklären kann (wenn sich jemand finden sollte: nur zu, ich bin aufnahmebereit).
Noch viel irrer sind die Stromtarife an sich: Mein Ökostrom qua Wasser ist durch Umstellung auf Onlinetarif auf einmal 2 Cent je Kilowattstunde billiger. Unterschied zu Nichtonline? Gibt es nicht, ich übermittle die Stände der Zähler noch immer per Postkarte und nicht online (wozu ich ja auch sehr gerne bereit wäre), der einzige Unterschied ist: Ich habe online einen anderen
Noch etwas wilder wird es dann, wenn man die Anbieter untereinander vergleicht: Ich könnte mir durchaus was billigeres aussuchen, aber halten die mich für bescheuert? Bei denen muss für 1 Jahr Vorkasse geleistet werden und das für eine Einsparung von so grob 30 - 40 Euro im Jahr! Oder: 3 Jahre Vertragsbindung! Das kennt man doch noch nicht mal vom Handy.
Den absoluten Abschuss macht aber der baden-württembergische Arschlochkonzern. Der drittgrößte Energieversorger Deutschlands. Schlagense da doch mal auf dessen Homepage nach Preisen nach. Sie finden keine? No wonder? Der Atomstrom der EnBW (Mix zu gut 50% Atom, 25 % fossil, bezüglich dessen ungeschlagen in ganz Deutschland) ist in seiner billigsten Variante bei mir um einiges teurer. Ich red hier nicht von der EnBW-Ökovariante, danach habe ich gar nicht erst geschaut (vermutlich gibt es sie auch gar nicht).
Und im Gegensatz zu meinem Versorger erhöht die EnBW ihre Preise zum 01. Januar um doch sehr, sehr mäßige 10%.
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mark793,
Mittwoch, 29. Dezember 2010, 02:15
Es ist mir immer ein Mysterium geblieben, wie die Versorger zwischen Atom, Wind und Wasser auswählen und das dann tarifgerecht auf die Haushalte verteilen wollen und mir ist ehrlich gesagt auch nie ein Mensch begegnet, der mir das schlüssig erklären kann...
Geht mir genauso. Unter uns gesagt halte ich diesen Mix auch nur für eine kalkulatorische, bzw. tarifrelevante Größe, aber nicht für technische Realität, dergestalt, dass da jedem Kunden seine Elektronen unterschiedlicher Herkunft im richtigen Mischungsverhältnis zugeteilt würden.
Ansonsten habe ich auch festgestellt, wenn man mal die Angebote mit Vorkasse und elend langen Vertragslaufzeiten aussiebt, dann hält sich das Einsparpotenzial durch Vertragswechsel in ziemlich überschaubarem Rahmen.
Geht mir genauso. Unter uns gesagt halte ich diesen Mix auch nur für eine kalkulatorische, bzw. tarifrelevante Größe, aber nicht für technische Realität, dergestalt, dass da jedem Kunden seine Elektronen unterschiedlicher Herkunft im richtigen Mischungsverhältnis zugeteilt würden.
Ansonsten habe ich auch festgestellt, wenn man mal die Angebote mit Vorkasse und elend langen Vertragslaufzeiten aussiebt, dann hält sich das Einsparpotenzial durch Vertragswechsel in ziemlich überschaubarem Rahmen.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 30. Dezember 2010, 12:40
So ähnlich stelle ich mir das auch vor. Anbieter die nur wenig Strom selbst erzeugen kaufen Kapazitäten vom Oligopol.....
....und ich würde ja beinahe behaupten, dass Ihre Einsparung nicht so dicke ist, wenn Sie für ein ganzes Jahr im Voraus bezahlen (mal abgesehen davon, dass eine dreijährige Vertragsbindung ganz schnell ein Schuss in den Ofen sein kann).
....und ich würde ja beinahe behaupten, dass Ihre Einsparung nicht so dicke ist, wenn Sie für ein ganzes Jahr im Voraus bezahlen (mal abgesehen davon, dass eine dreijährige Vertragsbindung ganz schnell ein Schuss in den Ofen sein kann).
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conma,
Mittwoch, 29. Dezember 2010, 08:32
Ich bin froh, dass es wackere Verbraucher gibt, die das Sparpotential analysieren und dann ggf. auch den Anbieter wechseln. Wenn da alle so faul wären wie ich, die einfach den Strom der heimischen Stadtwerke nehmen, würden die Stromkonzerne sicher noch mehr Profite machen.
Deshalb Dankeschön!
Deshalb Dankeschön!
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 30. Dezember 2010, 12:45
....ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich häufig durchaus zu Bequemlichkeit neige und es sich bei mir sicher das ein oder andere Einsparpotenzial gäbe.
Was die Stromsache angeht: Da kommt der heilige Zorn dazu seit da ein mühsam ausgehandelter gesellschaftlicher (Atom)Konsens (den die überwältigende Mehrheit hier vollkommen mitgetragen hat) in einer Nacht- und Nebelaktion übern Haufen geschmissen wurde.
EnBW bietet da für mich neuerdings so viel Reibefläche wie seit dem dicken Bimbes aus der Pfalz nicht mehr.
Was die Stromsache angeht: Da kommt der heilige Zorn dazu seit da ein mühsam ausgehandelter gesellschaftlicher (Atom)Konsens (den die überwältigende Mehrheit hier vollkommen mitgetragen hat) in einer Nacht- und Nebelaktion übern Haufen geschmissen wurde.
EnBW bietet da für mich neuerdings so viel Reibefläche wie seit dem dicken Bimbes aus der Pfalz nicht mehr.
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sethos,
Donnerstag, 30. Dezember 2010, 14:49
Die müssen sich doch jetzt schon darauf vorbereiten, ab April das Gehalt vom Mappus zu zahlen, falls der nicht tatsächlich wieder zum Siemens-Vertrieb zurückgeht...
Außerdem müssen die ja jetzt die Zinsen für ihren Rückkauf selber amortisieren. Zumal, wenn der Mappus da Chef wird. Die 10% werden die dringend brauchen.
Außerdem müssen die ja jetzt die Zinsen für ihren Rückkauf selber amortisieren. Zumal, wenn der Mappus da Chef wird. Die 10% werden die dringend brauchen.
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gorillaschnitzel,
Freitag, 31. Dezember 2010, 01:05
Ich würde ja sagen: Der Mappus geht nicht zu Siemens....der geht zur EnBW. Für einen solchen Posten hat der die letzten Monate echt hart gearbeitet...
(EnBW zahlt die Zinsen ja nicht wirklich....EnBW ist -wie die Bahn- ein Staatsbetrieb (okay, die Bahn ist Staat, die EnBW ist Land, aber hey, beidesmal sind es meine Steuern und mir ist es scheißegal, ob der Staat oder das Land das verpulvert). Das zahlen die Baden-Württemberger letzten Endes. Per Kredit. Den der Mappus als EINZELPERSON aufgenommen hat bei einem befreundeten Banker und das obwohl er nie gewählt wurde. Niemand hat den je gewählt.)
(EnBW zahlt die Zinsen ja nicht wirklich....EnBW ist -wie die Bahn- ein Staatsbetrieb (okay, die Bahn ist Staat, die EnBW ist Land, aber hey, beidesmal sind es meine Steuern und mir ist es scheißegal, ob der Staat oder das Land das verpulvert). Das zahlen die Baden-Württemberger letzten Endes. Per Kredit. Den der Mappus als EINZELPERSON aufgenommen hat bei einem befreundeten Banker und das obwohl er nie gewählt wurde. Niemand hat den je gewählt.)
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siria,
Donnerstag, 30. Dezember 2010, 20:56
Glückwunsch zu dem privaten Atomausstieg!
Als alte Ökostromerin (seit mehr als zehn Jahren bei Naturstrom) kann ich mal einen Versuch wagen: Selbstverständlich gibt es keinen gelben oder grünen Strom - der kommt aus einem gemeinsamen Stromsee, in den Strom aus unterschiedlichen Erzeugerquellen einfließt und aus dem Stromverkäufer unterschiedliche Mengen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen entnehmen.
Die "echten" (zertifizierten) Ökostromerzeuger investieren allerdings ihre Gewinne ausschließlich in die Erschließung neuer regenerativer Energiequellen (Wind, Solar, neue Pumpspeicher). Andere Stromer kaufen (abgeschriebene) Wasserkraftwerke und werben dann mit Ökostrom, was zwar nicht ganz falsch ist, aber den Anteil der regenerativen Energien im Stromsee natürlich nicht erhöht.
Die Veränderung des Strommixes in Richtung erneuerbare Energien aber ist das wichtigste Ziel, wenn man keine neuen Kohlekraftwerke oder Strom aus Biblis und anderen abgeschrieben Uraltmeilern (=Gelddruckmaschinen) haben will. Und keine Castoren und dergleichen. Und wenn man den vier großen Reibachmachern Oligopolisten, die unser Land unter sich aufgeteilt haben, ihren Gewinn und ihre Macht nicht gönnen mag.
Da sich dank Ihres Umstieges aber der Strommix schon wieder ein klein wenig verändert hat, reagieren Eon, Vattenfall, RWE und EnBW inzwischen auch und bieten "Ökostrom" an...
Als alte Ökostromerin (seit mehr als zehn Jahren bei Naturstrom) kann ich mal einen Versuch wagen: Selbstverständlich gibt es keinen gelben oder grünen Strom - der kommt aus einem gemeinsamen Stromsee, in den Strom aus unterschiedlichen Erzeugerquellen einfließt und aus dem Stromverkäufer unterschiedliche Mengen in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen entnehmen.
Die "echten" (zertifizierten) Ökostromerzeuger investieren allerdings ihre Gewinne ausschließlich in die Erschließung neuer regenerativer Energiequellen (Wind, Solar, neue Pumpspeicher). Andere Stromer kaufen (abgeschriebene) Wasserkraftwerke und werben dann mit Ökostrom, was zwar nicht ganz falsch ist, aber den Anteil der regenerativen Energien im Stromsee natürlich nicht erhöht.
Die Veränderung des Strommixes in Richtung erneuerbare Energien aber ist das wichtigste Ziel, wenn man keine neuen Kohlekraftwerke oder Strom aus Biblis und anderen abgeschrieben Uraltmeilern (=Gelddruckmaschinen) haben will. Und keine Castoren und dergleichen. Und wenn man den vier großen
Da sich dank Ihres Umstieges aber der Strommix schon wieder ein klein wenig verändert hat, reagieren Eon, Vattenfall, RWE und EnBW inzwischen auch und bieten "Ökostrom" an...
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gorillaschnitzel,
Freitag, 31. Dezember 2010, 01:01
Vielen Dank! Sie haben es mir schon wesentlich begreifbarer gemacht (und ich habe heute schon mal was dazugelernt, weshalb heute ein auch ein guter Tag war)
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cabman,
Freitag, 31. Dezember 2010, 13:24
OT: Dir auch ein Gutes 2011, Du Grieskram;-)
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dergeschichtenerzaehler,
Montag, 3. Januar 2011, 16:52
Huch...lange nicht mehr hier gewesen..aber trotzdem ein interessantes Thema.
Als Mann vom Fach, kann ich da nur sagen, dass der Strom, der im Kraftwerk erzeugt wird, niemals bei Ihnen ankommen wird, Herr Schnitzel. Der Wechselstrom aus der handelsüblichen Steckdose ändert ziemlich genau 50 mal in der Sekunde seine Richtung, fließt also aus dem Kraftwerk kurz hinaus und sofort wieder hinein. Theoretisch kann man Ihnen also etwas, was ja offensichtlich niemals ankommt, auch nicht in Rechnung stellen... :)
Aber jetzt mal Spaß beiseite...in Deutschland gibt es ja nur 4 große Stromkonzerne und die haben sich den Markt aufgeteilt. Sehr clever muss ich sagen, da man dadurch Preise erfinden und gestalten kann, wie man lustig ist. Und natürlich gibt es Fremdanbieter (Yellowstrom), aber das sind quasi auch nur Großkunden, welche den Strom in größeren Mengen abkaufen und dadurch einen Rabatt bekommen.
Nun hat man ein neues Gesetz auf die Wege gebracht um das Monopol aufzubrechen. Die Stadtwerke mussten sich in eine Netzgesellschafft und eine Vertriebsgesellschafft aufteilen um den Wettbewerb anzukurbeln...das heißt, den Stadtwerken wurde quasi das Netz (Kabel,Trafostationen und die ganze Infrastruktur eben) weggenommen und sie müssen Gebühren zahlen, wie jeder andere Fremdanbieter. Ob das was gebracht hat, kann ich aber auch nicht sagen...ich bin schon froh, dass ich es bis hierhin kapiert habe. :)
Als Mann vom Fach, kann ich da nur sagen, dass der Strom, der im Kraftwerk erzeugt wird, niemals bei Ihnen ankommen wird, Herr Schnitzel. Der Wechselstrom aus der handelsüblichen Steckdose ändert ziemlich genau 50 mal in der Sekunde seine Richtung, fließt also aus dem Kraftwerk kurz hinaus und sofort wieder hinein. Theoretisch kann man Ihnen also etwas, was ja offensichtlich niemals ankommt, auch nicht in Rechnung stellen... :)
Aber jetzt mal Spaß beiseite...in Deutschland gibt es ja nur 4 große Stromkonzerne und die haben sich den Markt aufgeteilt. Sehr clever muss ich sagen, da man dadurch Preise erfinden und gestalten kann, wie man lustig ist. Und natürlich gibt es Fremdanbieter (Yellowstrom), aber das sind quasi auch nur Großkunden, welche den Strom in größeren Mengen abkaufen und dadurch einen Rabatt bekommen.
Nun hat man ein neues Gesetz auf die Wege gebracht um das Monopol aufzubrechen. Die Stadtwerke mussten sich in eine Netzgesellschafft und eine Vertriebsgesellschafft aufteilen um den Wettbewerb anzukurbeln...das heißt, den Stadtwerken wurde quasi das Netz (Kabel,Trafostationen und die ganze Infrastruktur eben) weggenommen und sie müssen Gebühren zahlen, wie jeder andere Fremdanbieter. Ob das was gebracht hat, kann ich aber auch nicht sagen...ich bin schon froh, dass ich es bis hierhin kapiert habe. :)
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gorillaschnitzel,
Montag, 3. Januar 2011, 17:42
Hallo Herr geschichtenerzaehler.....vielen Dank für den Versuch mir das zu erklären....
Sehr lustig finde ich bei der Preisgestaltung ja auch örtliche Unterschiede, selbst bei den großen Monopolisten.
Yellostrom übrigens ist eine 100%ige Tochter eins der 4 großen Unternehmen: EnBW
Sehr lustig finde ich bei der Preisgestaltung ja auch örtliche Unterschiede, selbst bei den großen Monopolisten.
Yellostrom übrigens ist eine 100%ige Tochter eins der 4 großen Unternehmen: EnBW
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