Dienstag, 9. September 2008
Gallische Dörfer in Alemannien, oder: Die Psyche des Fridolin Gscheidle
gorillaschnitzel, 14:38h
Schwaben sind schrullig. Zweifellos. Zumindest einige. Es gibt noch einige der zu meinem Bedauern weniger werdenden Exemplare, die von jedem Psychiater diagnostiziert bekämen, sozialunverträglich und irgendwie auffällig zu sein.
Viele von denen weigern sich bis heute so beharrlich wie erfolgreich, Hochdeutsch auch nur entfernt als LinguaFranca Teutonica zu akzeptieren, einige "Querulanten" gelten als streitsüchtig und cholerisch und nicht wenige als hartnäckige Mostsäufer mit rotem Schädel.
Im Grunde ihres Herzens sind diese Leute das geblieben, was ihre Vorfahren jahrhundertelang waren, Bauern nämlich, auch wenn sie mittlerweile Ingenieur in einem Automobilzulieferbetrieb sind.
Und sie wurden auch weitergehend in jeglicher Hinsicht durch eben diese Jahrhunderte geprägt. Willkürherrschaft und Polizeistaat haben dazu geführt, dass man spät den Mund aufmacht, dass man vieles toleriert, oft zu viel schluckt und man Direktiven aus fernen Hauptstädten widerspruchslos hinnimmt. Man bruddelt (vulgo: schimpft) dann zwar vor sich hin, aber solange man nicht persönlich betroffen ist, geht einen das blöde G´schwätz vom Vortag am nächsten Tag dann nichts mehr an. Eigentlich aber hält man nichts von den Regierenden, ganz egal, wer das nun sein mag und trägt eine tiefe Grundskepsis gegenüber aller Macht in sich.
Wenn das gerüttelt Maß voll ist, legt man dann aber los.
Das war schon beim Armen Konrad so, der den Herrschenden immerhin ein Vertragswerk abnötigte, das damals in deutschen Landen einmalig war und vielleicht ist die Grundunzufriedenheit gegenüber allen Autoritäten auch ein Grund, weshalb der ein oder andere aus der Gegend sich auch mit dem Naziregime anlegte.
Heute ist das alles tiefdemokratisch, was aber nicht heißt, dass sich dadurch der eigentliche Charakter geändert hätte. Bis heute liebt man es, wenn man "denen oben" eins auswischen kann. Am liebsten geriert man sich als einsamer Kämpfer gegen einen übermächtigen Gegner.
Und weil es mittlerweile allerorten Erfolgsgeschichten des David-Goliath-Reloaded-Duells gibt -eingestellte Bauvorhaben, abgewählte Bürgermeister, deren Karriereplanung eigentlich von "lebenslang" ausging, und anderes Tamtam- entwickelt sich das so langsam zum Volkssport. Weil man nämlich in einer Demokratie wesentlich mehr Mittel zur Verfügung hat, Steine gegen Goliath zu schleudern und auch wohl deshalb, weil es wesentlich ungefährlicher ist.
Den jüngsten Coup hat eine Kleinstadt gewagt, genauer genommen gar nur ein Teil davon, eine Art gallisches Dorf inmitten alemannischen Stammlands.
Dort hat man kurzerhand einen international erfolgreichen und einigermaßen bekannten Modekonzern besiegt.
Wie es dazu kam: Der Modekonzern ist ein alt eingesessener Ex-Familien-Betrieb und jahrzehntelang folgte die Kommunalpolitik getreu den Wünschen des Konzerns. Im Schatten des Labels aufsteigen, gemeinsam Geld verdienen und das ist dann gut für alle. So simpel funktioniert schwäbische Mittelstandsförderung.
Diesem Konsens haben sich alle über die Jahrzehnte gebeugt. Das ging so weit, dass man am Ende die komplette Innenstadt úmstrukturierte und auch die Verkehrsführung den Konzernwünschen anpasste.
Nun sollte das neueste Beglückungsmoment realisiert werden: Ein riesiges Logistikzentrum (etwa 300x200 Meter) in den Vorort mit grade mal ein paar Tausend Einwohnern. Und noch schlimmer: Direkt vor die malerischen Weinberge in ein ohnehin schon reichlich enges Tal. Aber immerhin sollten ja 400 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Vorhaben hätte in weiten Gegenden Sachsen-Anhalts und Brandenburgs vermutlich Begeisterungsstürme ausgelöst und die kompletten Gemeinderäte zum Spalierstehen mit Blumen veranlasst. Nicht aber hier. Hier stand keiner Spalier und schon gar nicht mit Blumen. Stattdessen standen Hunderte Demonstranten mit Plakaten und bildeten eine Menschenkette.
Angesichts von 400 Arbeitsplätzen schien das von Konzernseite ja ein schönes Angebot zu sein und die Gegnerschaft schien zuerst recht irrational zu handeln. Aber angesichts einer Nahezuvollbeschäftigung in der Gegend konnte man auf die Solidarität mit anderen Landstrichen verweisen und fluxx wurde eine Bürgerinitiative gegründet.
Die ehemalige Inhaberfamilie hätte als Schwabeninsider an diesem Punkt wohl erkannt, wie ernst es ihre Landsleute meinen, mittlerweile gehört der Konzern aberden Heuschrecken internationalen Investoren und denen ist die Schwabenseele erstmal herzlich egal -den Gemeinderat wusste man mehrheitlich ja hinter sich- und so haben sie die Sturheit der Leute unterschätzt.
Der Gegenwind gegen das Projekt wäre wohl weit weniger heftig gewesen, wenn man sich einen anderen Standort ausgesucht hätte, aber dieser Platz, der war von vorneweg völlig falsch. Die Gegner taten dann das, was so ein gewöhnlicher Bürgermeister mitsamt Gemeinderat am meisten hasst: Sie schrien nach Basisdemokratie in Form eines Bürgerentscheids und sammelten kräftig Unterschriften. So viele Unterschriften, dass man nicht mehr umhin kam, den Plebiszit durchzuführen, weil man nicht an dergestalt vielen Bürgern vorbeiregieren kann.
Ergebnis: Grob 60% dagegen.
Noch am gleichen Abend ist der -an und für sich beliebte- Bürgermeister zurückgetreten und spitze Zungen mutmaßten, das sei auch deshalb geschehen, weil die Wahlbeteiligung höher gewesen sei, als bei seiner Wiederwahl. Der Gemeinderat entsetzt. Einige waren der Ansicht, man könne und dürfe eine solche Entscheidung nicht den Bürgern überlassen und andere verteilten der Bevölkerung das Attribut "unregierbar", womit sie wiederum nicht ganz falsch lagen, aber gleichzeitig vergaßen, dass dies eigentlich ja schon immer so war.
Und so geriet der ganz große Wurf des Bürgermeisters, die Eröffnung der seit 80 Jahre geplanten und seit 50 Jahren herbeigesehnten Umgehungsstraße drei Tage später zum faden Beiwerk mit zwangslächelnden Beteiligten.
Das Logistikzentrum soll nun 20 Kilometer weiter gebaut werden. Aber auch dort hat sich -getreu dem Vorbild- bereits eine Bürgerinitiative gegründet.
Viele von denen weigern sich bis heute so beharrlich wie erfolgreich, Hochdeutsch auch nur entfernt als Lingua
Im Grunde ihres Herzens sind diese Leute das geblieben, was ihre Vorfahren jahrhundertelang waren, Bauern nämlich, auch wenn sie mittlerweile Ingenieur in einem Automobilzulieferbetrieb sind.
Und sie wurden auch weitergehend in jeglicher Hinsicht durch eben diese Jahrhunderte geprägt. Willkürherrschaft und Polizeistaat haben dazu geführt, dass man spät den Mund aufmacht, dass man vieles toleriert, oft zu viel schluckt und man Direktiven aus fernen Hauptstädten widerspruchslos hinnimmt. Man bruddelt (vulgo: schimpft) dann zwar vor sich hin, aber solange man nicht persönlich betroffen ist, geht einen das blöde G´schwätz vom Vortag am nächsten Tag dann nichts mehr an. Eigentlich aber hält man nichts von den Regierenden, ganz egal, wer das nun sein mag und trägt eine tiefe Grundskepsis gegenüber aller Macht in sich.
Wenn das gerüttelt Maß voll ist, legt man dann aber los.
Das war schon beim Armen Konrad so, der den Herrschenden immerhin ein Vertragswerk abnötigte, das damals in deutschen Landen einmalig war und vielleicht ist die Grundunzufriedenheit gegenüber allen Autoritäten auch ein Grund, weshalb der ein oder andere aus der Gegend sich auch mit dem Naziregime anlegte.
Heute ist das alles tiefdemokratisch, was aber nicht heißt, dass sich dadurch der eigentliche Charakter geändert hätte. Bis heute liebt man es, wenn man "denen oben" eins auswischen kann. Am liebsten geriert man sich als einsamer Kämpfer gegen einen übermächtigen Gegner.
Und weil es mittlerweile allerorten Erfolgsgeschichten des David-Goliath-Reloaded-Duells gibt -eingestellte Bauvorhaben, abgewählte Bürgermeister, deren Karriereplanung eigentlich von "lebenslang" ausging, und anderes Tamtam- entwickelt sich das so langsam zum Volkssport. Weil man nämlich in einer Demokratie wesentlich mehr Mittel zur Verfügung hat, Steine gegen Goliath zu schleudern und auch wohl deshalb, weil es wesentlich ungefährlicher ist.
Den jüngsten Coup hat eine Kleinstadt gewagt, genauer genommen gar nur ein Teil davon, eine Art gallisches Dorf inmitten alemannischen Stammlands.
Dort hat man kurzerhand einen international erfolgreichen und einigermaßen bekannten Modekonzern besiegt.
Wie es dazu kam: Der Modekonzern ist ein alt eingesessener Ex-Familien-Betrieb und jahrzehntelang folgte die Kommunalpolitik getreu den Wünschen des Konzerns. Im Schatten des Labels aufsteigen, gemeinsam Geld verdienen und das ist dann gut für alle. So simpel funktioniert schwäbische Mittelstandsförderung.
Diesem Konsens haben sich alle über die Jahrzehnte gebeugt. Das ging so weit, dass man am Ende die komplette Innenstadt úmstrukturierte und auch die Verkehrsführung den Konzernwünschen anpasste.
Nun sollte das neueste Beglückungsmoment realisiert werden: Ein riesiges Logistikzentrum (etwa 300x200 Meter) in den Vorort mit grade mal ein paar Tausend Einwohnern. Und noch schlimmer: Direkt vor die malerischen Weinberge in ein ohnehin schon reichlich enges Tal. Aber immerhin sollten ja 400 neue Arbeitsplätze entstehen.
Das Vorhaben hätte in weiten Gegenden Sachsen-Anhalts und Brandenburgs vermutlich Begeisterungsstürme ausgelöst und die kompletten Gemeinderäte zum Spalierstehen mit Blumen veranlasst. Nicht aber hier. Hier stand keiner Spalier und schon gar nicht mit Blumen. Stattdessen standen Hunderte Demonstranten mit Plakaten und bildeten eine Menschenkette.
Angesichts von 400 Arbeitsplätzen schien das von Konzernseite ja ein schönes Angebot zu sein und die Gegnerschaft schien zuerst recht irrational zu handeln. Aber angesichts einer Nahezuvollbeschäftigung in der Gegend konnte man auf die Solidarität mit anderen Landstrichen verweisen und fluxx wurde eine Bürgerinitiative gegründet.
Die ehemalige Inhaberfamilie hätte als Schwabeninsider an diesem Punkt wohl erkannt, wie ernst es ihre Landsleute meinen, mittlerweile gehört der Konzern aber
Der Gegenwind gegen das Projekt wäre wohl weit weniger heftig gewesen, wenn man sich einen anderen Standort ausgesucht hätte, aber dieser Platz, der war von vorneweg völlig falsch. Die Gegner taten dann das, was so ein gewöhnlicher Bürgermeister mitsamt Gemeinderat am meisten hasst: Sie schrien nach Basisdemokratie in Form eines Bürgerentscheids und sammelten kräftig Unterschriften. So viele Unterschriften, dass man nicht mehr umhin kam, den Plebiszit durchzuführen, weil man nicht an dergestalt vielen Bürgern vorbeiregieren kann.
Ergebnis: Grob 60% dagegen.
Noch am gleichen Abend ist der -an und für sich beliebte- Bürgermeister zurückgetreten und spitze Zungen mutmaßten, das sei auch deshalb geschehen, weil die Wahlbeteiligung höher gewesen sei, als bei seiner Wiederwahl. Der Gemeinderat entsetzt. Einige waren der Ansicht, man könne und dürfe eine solche Entscheidung nicht den Bürgern überlassen und andere verteilten der Bevölkerung das Attribut "unregierbar", womit sie wiederum nicht ganz falsch lagen, aber gleichzeitig vergaßen, dass dies eigentlich ja schon immer so war.
Und so geriet der ganz große Wurf des Bürgermeisters, die Eröffnung der seit 80 Jahre geplanten und seit 50 Jahren herbeigesehnten Umgehungsstraße drei Tage später zum faden Beiwerk mit zwangslächelnden Beteiligten.
Das Logistikzentrum soll nun 20 Kilometer weiter gebaut werden. Aber auch dort hat sich -getreu dem Vorbild- bereits eine Bürgerinitiative gegründet.
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alumitnieten,
Dienstag, 9. September 2008, 23:33
Holy Shit werden die sich gedacht haben, gut dass mer reschtzeitisch verkauft henn. Ich glaub mindestens einer von den Brüdern fuhr übrigens mal Range Rover. Und nen Blazer hatten die auch mal, also so einen mit V8 und Allrad.
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gorillaschnitzel,
Mittwoch, 10. September 2008, 01:24
....mindestens einem der Brüder wurde mehrmals in Marbella seine Karre aus der immergleichen Hotelgarage geklaut. Könnte ein Range Rover gewesen sein. Der andere war -wenn ich recht erinnere- ziemlich überzeugter Porscheianer....
....der Dialekt allerdings ist wohl eher in der Kurpfalz anzusiedeln, denn im tiefsten Schwaben (dort würde man eher sagen: "Heidanai, do seie mr abr mol ächd froh, dass mr dees vrkauft hend")
....der Dialekt allerdings ist wohl eher in der Kurpfalz anzusiedeln, denn im tiefsten Schwaben (dort würde man eher sagen: "Heidanai, do seie mr abr mol ächd froh, dass mr dees vrkauft hend")
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gorillaschnitzel,
Mittwoch, 10. September 2008, 01:37
...wo wir schon bei den Brüdern wären....nennen wir sie einfach mal Uwe und Jochen. Es gibt die landläufigen und die weltläufigen Schwaben. Die einen verschwinden bei der ersten Gelegenheit, die anderen bleiben bei ihrer Scholle. Wie auch die Brüder: Der eine (Jochen) hat sich ziemlich schnell in Richtung Starnberg verdünnisiert, der andere (Uwe) blieb und widmete sich seinem Hobby: Der Restauration von alten Immobilien, was eine wirklich schöne -echt völlig wertfrei- Tätigkeit war und sehr positiv aufgenommen wurde (man mag hier die Landläufer). Nur: Aufgrund des immensen Kapitals im Background (man munkelte seinerzeit einen erzielten Verkaufspreis von gut und gerne 700 Millionen Mark geteilt durch zwei und das ist ja auch schon 20 Jahre her) wurde der Hauptbeauftragte in den hiesigen Architekturbüros (und wirklich nicht nur dort) durchgängig mit "ja, Herr Hinzkunz, kein Problem, Herr Hinzkunz" und "machen wir, Herr Hinzkunz" empfangen...
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siria,
Mittwoch, 10. September 2008, 00:24
Danke für diese hübsche Beschreibung schwäbischen Wesens - in meiner Familie gab es auch Bruddler und Siebengescheite...
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gorillaschnitzel,
Mittwoch, 10. September 2008, 01:25
....sehr, sehr gerne geschehen....ich hoffe, es hat gefallen/unterhalten
Wenn es die Bruddler gab, brauchen Sie sich keine Sorgen um die Zukunft machen. Dann wird es spannend werden in der Famlilie. Ich selbst übrigens finde ja, dass die Bruddler sehr sympathisch sind (und übe die Bruddelei immer noch)
Wenn es die Bruddler gab, brauchen Sie sich keine Sorgen um die Zukunft machen. Dann wird es spannend werden in der Famlilie. Ich selbst übrigens finde ja, dass die Bruddler sehr sympathisch sind (und übe die Bruddelei immer noch)
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croco,
Mittwoch, 10. September 2008, 12:00
Was? Sensation! Metzingen hat 'ne Umgehungsstrasse :-))
Mit der Charakterisierung haben Sie schon recht. Schwaben sind belastbar, schaffig und bemüht. Aber wenn es reicht, dann reicht es.
Die einzigen Bomben gegen Hitler wurden tatsächlich von Schwaben gelegt.
Schwaben haben Probleme mit Hierarchien. Im Grunde genommen anerkennen sie niemanden über sich. Politiker müssen einige aushalten. Wenn ihr was nicht gepasst hat , hat meine Tante den Hut aufgesetzt, die Handtasche geschnappt und ist nach Stuttgart ins Ministerium gefahren.
" Dord sizzt dr Sepp, den hann i scho als Kind kennd. Dem han i abr d'Meinong gschdossa."
Da die Schwaben der Meinung sind, es gibt keinen über ihnen, so gibt es auch keinen unter ihnen. Verjagt wird niemand, auch kein abgesetzter König. Man grüßt ihn beim spazieren gehen ganz freundlich.
"Grüß Gott, Herr König."
Quelle
Mit der Charakterisierung haben Sie schon recht. Schwaben sind belastbar, schaffig und bemüht. Aber wenn es reicht, dann reicht es.
Die einzigen Bomben gegen Hitler wurden tatsächlich von Schwaben gelegt.
Schwaben haben Probleme mit Hierarchien. Im Grunde genommen anerkennen sie niemanden über sich. Politiker müssen einige aushalten. Wenn ihr was nicht gepasst hat , hat meine Tante den Hut aufgesetzt, die Handtasche geschnappt und ist nach Stuttgart ins Ministerium gefahren.
" Dord sizzt dr Sepp, den hann i scho als Kind kennd. Dem han i abr d'Meinong gschdossa."
Da die Schwaben der Meinung sind, es gibt keinen über ihnen, so gibt es auch keinen unter ihnen. Verjagt wird niemand, auch kein abgesetzter König. Man grüßt ihn beim spazieren gehen ganz freundlich.
"Grüß Gott, Herr König."
Quelle
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 11. September 2008, 00:37
Ich kanns auch noch gar nicht glauben. Ich dachte ja schon, dass das zu meinen Lebzeiten nicht mehr gebaut würde.
Und der schwäbische WilhelmZwoi war auch im Gegensatz zu seinem preussischen Namensvetter WillemZwo beinahe schon ein Musterdemokrat und Pazifist. Wäre es nach dem Württemberger-Wilhelm gegangen: Der erste Weltkrieg hätte nie stattgefunden.
Diese nicht vorhandene Über-Unterordnung (die es übrigens dennoch gibt/gab und zwar im teilweise noch vorhandenen binnenfamiliären Patriarchat: Ich hörte bereits life und leibhaftig folgenden Satz: "Du glaobsch doch wohl et, dass I en dr Kellr gang zom Moschd hola, wenn I drei Weibr em Haus hao") und gleichzeitig die Tatsache, dass man eigentlich schon immer Ein-, Durch- und Auswanderland war, macht es möglich alle Ausländer aus Griechenland, Sachsen oder anderswoher einigermaßen zu integrieren.
Zwecks der Quelle: Blogger.de hat nach dem letzten Serverumzug und einem Update das Problem, dass Links nicht richtig dargestellt werden, bzw. alles "ref" nach dem "a" rausschmeißt. Könnten Sie den bitte nochmal einstellen?
EDIT: Ich habe es selbst nochmal probiert mit dem Link zu Wikipedia und irgendwie frißt dat hier keine Sonderzeichen. Schwierig bis unmöglich. Selbst händisch jeht dat nich...
Und der schwäbische WilhelmZwoi war auch im Gegensatz zu seinem preussischen Namensvetter WillemZwo beinahe schon ein Musterdemokrat und Pazifist. Wäre es nach dem Württemberger-Wilhelm gegangen: Der erste Weltkrieg hätte nie stattgefunden.
Diese nicht vorhandene Über-Unterordnung (die es übrigens dennoch gibt/gab und zwar im teilweise noch vorhandenen binnenfamiliären Patriarchat: Ich hörte bereits life und leibhaftig folgenden Satz: "Du glaobsch doch wohl et, dass I en dr Kellr gang zom Moschd hola, wenn I drei Weibr em Haus hao") und gleichzeitig die Tatsache, dass man eigentlich schon immer Ein-, Durch- und Auswanderland war, macht es möglich alle Ausländer aus Griechenland, Sachsen oder anderswoher einigermaßen zu integrieren.
Zwecks der Quelle: Blogger.de hat nach dem letzten Serverumzug und einem Update das Problem, dass Links nicht richtig dargestellt werden, bzw. alles "ref" nach dem "a" rausschmeißt. Könnten Sie den bitte nochmal einstellen?
EDIT: Ich habe es selbst nochmal probiert mit dem Link zu Wikipedia und irgendwie frißt dat hier keine Sonderzeichen. Schwierig bis unmöglich. Selbst händisch jeht dat nich...
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croco,
Donnerstag, 11. September 2008, 01:07
...ich komme aus einer seltenen, aber streng matriarchalischen schwäbischen Familie, mütterlicherseits. Die Frauen waren die Klugen, die Männer eher nicht, naja....Die väterliche Linie strebt Posten und Pöstchen an, und hat das Jovial-verbindliche, aber sie holen alle den Most selber.
Apropos, hab gerade Apfelsaft gemacht, und überleg mir, ob ich nicht ein Mostfässchen anschaff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Württemberg)
Komisch, blogger nimmt die letzte Klammer nicht. Wenn man die per Hand dranhängt, klappt der link.
Apropos, hab gerade Apfelsaft gemacht, und überleg mir, ob ich nicht ein Mostfässchen anschaff.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_II._(Württemberg)
Komisch, blogger nimmt die letzte Klammer nicht. Wenn man die per Hand dranhängt, klappt der link.
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gorillaschnitzel,
Donnerstag, 11. September 2008, 02:04
Ich glaub ja nicht mal, dass die matriarchalischen Familien hier sooo selten sind. Wobei die meinige väterlicherseits sehr extrem patriarchalisch veranlagt war (Oppa hat sich erst nach der eigenen Hochzeit im seligen Alter von Mitte 30 getraut, vor Uroppa öffentlich zu rauchen und Oppas Bruder wurde von Uroppa wegen demselben Vergehen noch aus der Kneipe geprügelt....obwohl, andererseits: Nach 2 Herzinfarkten hat sich Oppa nie wieder getraut, vor Omma öffentlich zu rauchen). Zumindest waren es meist die Männer, die in diesem Zweig die "wichtigen Rollen" übernommen haben, will heißen: Von denen auch nach dem Ableben noch die Rede ist und deren (Un)Taten überliefert wurden. Ich weiß -wo ich grade drüber nachdenke- über die männliche Verwandtschaft deutlich mehr als über die weibliche Verwandtschaft (und das väterlicher- wie mütterlicherseits; mütterlicherseits finde ich das deshalb überraschend, weil den 2. WK nur die Frauen überlebt haben und ich die auch noch kennengelernt habe)
Schaffense sich ein Mostfäßchen an, muss ja nicht gleich eins dieser 120-Liter-Fässchen sein. (Ich schlechter Schwabe übrigens steh übrigens nicht mal sonderlich auf Moschd). Schnaps hab ich aber schon selbst gebrannt. Das ist eine sehr geniale Tradition (und führt mitunter dazu, dass die Alkoholwerte bereits nachmittags bedenkliche Werte annehmen).
....das mit dem linken ist ziemlich nervig. Irgendwie bäh...
Schaffense sich ein Mostfäßchen an, muss ja nicht gleich eins dieser 120-Liter-Fässchen sein. (Ich schlechter Schwabe übrigens steh übrigens nicht mal sonderlich auf Moschd). Schnaps hab ich aber schon selbst gebrannt. Das ist eine sehr geniale Tradition (und führt mitunter dazu, dass die Alkoholwerte bereits nachmittags bedenkliche Werte annehmen).
....das mit dem linken ist ziemlich nervig. Irgendwie bäh...
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croco,
Donnerstag, 11. September 2008, 02:17
Heut muss man den Moschd schon Cidre nennen.
Leider vertrag ich ja nicht mal mehr einen Tropfen Alkohol. Nur ein Löffelchen und schon erschlägt mich die Migräne, das Mistvieh.
Dafür mach ich halt Bier und Wein mit meinen Zöglingen, in 25 Liter- Fässchen :-)
Moralisch etwas unsauber , macht aber allen Spaß.
Leider vertrag ich ja nicht mal mehr einen Tropfen Alkohol. Nur ein Löffelchen und schon erschlägt mich die Migräne, das Mistvieh.
Dafür mach ich halt Bier und Wein mit meinen Zöglingen, in 25 Liter- Fässchen :-)
Moralisch etwas unsauber , macht aber allen Spaß.
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