Donnerstag, 5. Juni 2008
beFÖRDERung
Mitunter erlebt man hin und wieder mal Überraschungen. So wie neulich, als mir der größte Drogendealer meiner Heimatstadt während der 90er auf einmal als ernstzunehmender Förderschullehrer gegenüberstand. Vermutlich aber waren seine Gedankengänge ähnlich den meinen und seine Überraschung eventuell nicht minder groß.
Genau so überraschend war dann die Erkenntnis, dass es für Förderschulen im Transportwesen ganz eigene Regeln gibt: Wer nämlich im Schulbus sich nicht benehmen kann, der kriegt die Fahrkarte entzogen. Nun besteht aber halt doch Schulpflicht für alle und so eine Förderschule ist manchmal auch nicht ums Eck. Deshalb hat man sich etwas einfallen lassen: Diejenigen, denen die Fahrkarte entzogen wurde, die dürfen Taxi fahren. Zur Not auch 8jährige 2.-Klässler. Morgens fährt das Taxi vor und fährt die lieben Kleinen in die Schule, danach werden sie wieder abgeholt, daheim abgeliefert und sind in Sicherheit. Die busfahrenden Mitschüler wohl ebenfalls.
Bedauerlicherweise empfinden die betroffenen Schüler den Privatchauffeur auf Steuerzahlerkosten als große Schande. Vermutlich wäre ihnen eine Fahrt im Gefängnistransporter mitsamt vermummtem Sondereinsatzkommando und Pump Guns lieber....

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Ist
das bei den Erwachsenen nicht immer noch so? Diejenigen, die am wenigsten Skrupel besitzen, am weitesten das Maul aufreissen und sich am wenigsten benehmen koennen, fahren mit Chauffeur durch die Gegend.

Die anderen versuchen, einen der wenigen, nicht vom Fahrplan gestrichenen Zuege der Bahn AG zu ergattern.

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Scheint wohl so zu sein. Verhaltensauffälligkeit befähigt zum Chauffeur. Wär ja auch noch schöner, wenn die sich auch noch hinters Steuer setzten. Reicht so ohnehin schon.

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Verhaltensauffälligkeit
befähigt zu einer Aufsichtsratsposition. Zumindest aber zum Manager.

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....und wenn beides nicht hinhauen sollte, bliebe immer noch die Politik.

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