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Samstag, 8. Januar 2011
Von blauen Bananen und anderen menschlichen Anhäufungen
gorillaschnitzel, 02:08h
Heute habe ich wieder was gelernt. Was die "Blaue Banane" ist. Fragen Sie mich nicht wie ich da gelandet bin, aber ich würde sagen, dass "surfen" ein für mich sehr zutreffender Fall bezüglich meiner Internetgewohnheiten ist.
Wenn Sie es interessieren sollte brauchen Sie jetzt Ihren Atlas: Die Blaue Banane ist ein ziemlich dicht besiedelter Wirtschaftsraum ohne größeren organisatorischen Zusammenhang. Beginnend im Norden Englands (Manchester/Liverpool), über London und die Beneluxstaaten, das Ruhrgebiet und den Großraum Frankfurt über Baden-Württemberg und die Schweiz bis nach Norditalien um Mailand und Turin. Kennzeichnend sei eine hohe Produktivität, eine hohe Bevölkerungsdichte, enge Handelswege und moderne Industrien.
Ich bin nun kein Wirtschaftsexperte, aber in Geographie kenne ich mich ein bißchen aus und eines ist mir sofort aufgefallen: Die Blaue Banane hat ein dickes, fettes Loch, liegt doch die menschenleere Pfalz mittendrin, deren Produktivität in erster Linie im Kartoffelanbau besteht. Okay, Wein noch. Von Urbanität kann man da nicht wirklich sprechen. Von Hochtechnologie auch nicht wirklich. Kurz: Die Pfalz ist so interessant wie Rudolf Scharping gemüütlisch und Kurt Beck unterhaltsam sind.
Darum habe ich dann mal nachgeschaut, was es in diesem Bereich sonst noch so gibt. Es gibt Metropolregionen. New York Metropolitan Area etwa, oder Greater Tokio. In Deutschland gibt es auch Metropolregionen und zwar 11. Sogar.
Ruhrgebiet inklusive Köln und Düsseldorf hätte ich spontan gesagt, Rhein/Main/Frankfurt auch. Rhein/Neckar um Mannheim hätte ich Rhein/Main zugeschlagen und mit viel gutem Willen hätte ich auch die Großräume Stuttgart, München und Hamburg akzeptiert.
Vor dem nun folgenden habe ich nur ganz kurz die Wikipediadefinition für "Metropolregion" zur Hand:
Berlin mag zweifellos eine Metropole sein. Aber Brandenburg? Und mit der Metropolregion Berlin-Brandenburg meinen die wirklich ganz Brandenburg, nicht nur Potsdam. Dabei weiß jeder Berliner, dass jenseits der Stadtgrenzedas Naturschutzgebiet die komplette Einöde wartet.
Gut, okay, dazu muss man sagen, dass -zumindest in Deutschland- solche Metropolregionen nicht nach normativen Fakten erstellt werden sondern durch eine Vielzahl von Leuten, die eine Menge Interessen haben: Ministerien, Landräte, Wirtschaftsverbände undsoweiter. Niedersachsen scheint eine ganz besondere Lobby gehabt zu haben. Ganz Niedersachsen ist nämlich Metropolregion. Ganz Niedersachsen? Nicht ganz. Ein schmaler Emslandstreifen an der Grenze zu Holland widersetzt sich scheints.
Ansonsten aber: Ganz Niedersachsen Metropole. Den Norden hat man gen Hamburg geschlagen, das Zentrum zu Bremen und ganz besonders lustig ist die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Diese deckt ganz Südniedersachsen ab und endet seltsamerweise immer an der niedersächsischen Landesgrenze, völlig ignorierend, dass Kassel nicht soo weit von Göttingen entfernt liegt, während es von Göttingen nach Wolfsburg doch eine ganze Strecke ist. Die Region ist auch deshalb lustig, weil Braunschweig und Wolfsburg doch recht nah an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegen, man aber mit den Ossis metropolhaft nix zu tun haben will.
Ganz besonders toll aber finde ich, dass zu dieser "Metropolregion" auch die halbe Lüneburger Heide gehört, inklusive des Landkreises Soltau-Falligbostel. Waren Sie da mal in der Gegend? Ich ja. Und ich kann sagen, dass Soltau und Umgebung wegen mir die Metropole für Heidschnucken und Pferdezucht sein mögen, die Gegend aber sonst nicht so wirklich motorhaft in Erscheinung tritt.
Würde man die niedersächsischen Maßstäbe an den Rest Deutschlands anlegen, hätte man mit Sicherheit 30 Metropolregionen. Unter anderem gehörte dann komplett Baden-Württemberg zur Metropolregion Stuttgart und wo die Metropolregion Ruhrgebiet endet, wollen wir erst gar nicht wissen (vermutlich nördlich kurz vor Oldenburg, südlich weit hinter Koblenz und westlich kurz vor der Champs Elysee)....eventuell hätte man aber auch nur noch eine einzige Metropolregion und das wäre dann auch gleichzeitig die größte der Welt: Deutschland, 82 Millionen Einwohner
Wenn Sie es interessieren sollte brauchen Sie jetzt Ihren Atlas: Die Blaue Banane ist ein ziemlich dicht besiedelter Wirtschaftsraum ohne größeren organisatorischen Zusammenhang. Beginnend im Norden Englands (Manchester/Liverpool), über London und die Beneluxstaaten, das Ruhrgebiet und den Großraum Frankfurt über Baden-Württemberg und die Schweiz bis nach Norditalien um Mailand und Turin. Kennzeichnend sei eine hohe Produktivität, eine hohe Bevölkerungsdichte, enge Handelswege und moderne Industrien.
Ich bin nun kein Wirtschaftsexperte, aber in Geographie kenne ich mich ein bißchen aus und eines ist mir sofort aufgefallen: Die Blaue Banane hat ein dickes, fettes Loch, liegt doch die menschenleere Pfalz mittendrin, deren Produktivität in erster Linie im Kartoffelanbau besteht. Okay, Wein noch. Von Urbanität kann man da nicht wirklich sprechen. Von Hochtechnologie auch nicht wirklich. Kurz: Die Pfalz ist so interessant wie Rudolf Scharping gemüütlisch und Kurt Beck unterhaltsam sind.
Darum habe ich dann mal nachgeschaut, was es in diesem Bereich sonst noch so gibt. Es gibt Metropolregionen. New York Metropolitan Area etwa, oder Greater Tokio. In Deutschland gibt es auch Metropolregionen und zwar 11. Sogar.
Ruhrgebiet inklusive Köln und Düsseldorf hätte ich spontan gesagt, Rhein/Main/Frankfurt auch. Rhein/Neckar um Mannheim hätte ich Rhein/Main zugeschlagen und mit viel gutem Willen hätte ich auch die Großräume Stuttgart, München und Hamburg akzeptiert.
Vor dem nun folgenden habe ich nur ganz kurz die Wikipediadefinition für "Metropolregion" zur Hand:
Eine Metropolregion ist ein stark verdichteter Ballungsraum einer Metropole. Metropolregionen werden als Motoren der sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes betrachtet.Diese Rumdefiniererei dient nur dem jetzt Folgenden. Wissen Sie, was sonst noch so deutsche Metropolregionen sind? Nürnberg (mitsamt ganz (ganz!) Franken, das Sachsendreieck (Leipzig, Dresden, Halle, Chemnitz, Zwickau) und Berlin-Brandenburg.
Berlin mag zweifellos eine Metropole sein. Aber Brandenburg? Und mit der Metropolregion Berlin-Brandenburg meinen die wirklich ganz Brandenburg, nicht nur Potsdam. Dabei weiß jeder Berliner, dass jenseits der Stadtgrenze
Gut, okay, dazu muss man sagen, dass -zumindest in Deutschland- solche Metropolregionen nicht nach normativen Fakten erstellt werden sondern durch eine Vielzahl von Leuten, die eine Menge Interessen haben: Ministerien, Landräte, Wirtschaftsverbände undsoweiter. Niedersachsen scheint eine ganz besondere Lobby gehabt zu haben. Ganz Niedersachsen ist nämlich Metropolregion. Ganz Niedersachsen? Nicht ganz. Ein schmaler Emslandstreifen an der Grenze zu Holland widersetzt sich scheints.
Ansonsten aber: Ganz Niedersachsen Metropole. Den Norden hat man gen Hamburg geschlagen, das Zentrum zu Bremen und ganz besonders lustig ist die Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Diese deckt ganz Südniedersachsen ab und endet seltsamerweise immer an der niedersächsischen Landesgrenze, völlig ignorierend, dass Kassel nicht soo weit von Göttingen entfernt liegt, während es von Göttingen nach Wolfsburg doch eine ganze Strecke ist. Die Region ist auch deshalb lustig, weil Braunschweig und Wolfsburg doch recht nah an der Landesgrenze nach Sachsen-Anhalt liegen, man aber mit den Ossis metropolhaft nix zu tun haben will.
Ganz besonders toll aber finde ich, dass zu dieser "Metropolregion" auch die halbe Lüneburger Heide gehört, inklusive des Landkreises Soltau-Falligbostel. Waren Sie da mal in der Gegend? Ich ja. Und ich kann sagen, dass Soltau und Umgebung wegen mir die Metropole für Heidschnucken und Pferdezucht sein mögen, die Gegend aber sonst nicht so wirklich motorhaft in Erscheinung tritt.
Würde man die niedersächsischen Maßstäbe an den Rest Deutschlands anlegen, hätte man mit Sicherheit 30 Metropolregionen. Unter anderem gehörte dann komplett Baden-Württemberg zur Metropolregion Stuttgart und wo die Metropolregion Ruhrgebiet endet, wollen wir erst gar nicht wissen (vermutlich nördlich kurz vor Oldenburg, südlich weit hinter Koblenz und westlich kurz vor der Champs Elysee)....eventuell hätte man aber auch nur noch eine einzige Metropolregion und das wäre dann auch gleichzeitig die größte der Welt: Deutschland, 82 Millionen Einwohner
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