Samstag, 21. März 2009
Blaues Blut
Inzest ist so ein Tabuthema. Zurecht. Weil das irgendwann völlige Schwachmaten hervorbringt.
Richtige Fachleute diesbezüglich gibt es allerdings zuhauf und die finden sich sehr häufig im Adel.

Da wären Schorsch, Nicky und Willi. Deren Verwandtschaftsverhältnisse sind zwar nun nicht inzestuös, aber vielleicht ein Synonym dafür, wie eine Familienfehde in einen Weltkrieg ausarten kann: Willys Mutter ist die Schwester von Schorschis Papa, Schorschis Mama ist die Schwester von Nickys Mama und Nickys Urgroßmama ist die Schwester von Willys Opa.

Sehr viel erfolgreicher waren die Habsburger beispielsweise, die waren irgendwann so eng miteinanander verwandt, dass sich daraus mehr als nur ein geisteskrankes Familienmitglied ableiten lässt.

Der gute Erzherzog Franz heiratete mit Maria Theresia seine Cousine ersten Grades und war sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits mit ihr verwandt.

Das prominenteste Beispiel aber ist Don Carlos, , spanischer Infant, derselbe, den dann Schiller verdichtet hat. Das ist so eine Art Prototyp. Ein Musterbeispiel genetischer Determination. Carlos hatte statt der üblichen 8 Urgroßeltern nur 4 Urgroßeltern. Und statt 16 Ururgroßeltern nur deren 6. Wenig Wunder, dass der Kerl als reichlich geisteskrank in die Geschichte einging und vom eigenen Vater abserviert wurde.

Und weil das graphisch viel toller aussieht, habe ich kurz gebastelt und das sieht dann so aus (Verwandtschaftsebenen jeweils in verschiedenen Farben und viel bunt):


....etwas größere Version...

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