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Donnerstag, 12. Februar 2009
Different ways
gorillaschnitzel, 01:37h
Im April 1919 stürmten Rotgardisten der Münchner Räterepublik die Apostolische Nuntiatur des Vatikan in München. Für den Nuntius, den man dabei bedroht hatte, ein prägendes Erlebnis. Er hieß Eugenio Pacelli und sollte später als Papst Pius XII besser bekannt werden. Man kann wohl unterstellen, dass die Zeit in München und dieses Erlebnis speziell auch mit zu seiner -späteren- Haltung als Papst gegenüber den Nazis beitrug.
Im Sommer 1968 stürmen Studenten die Aulen, die Audimäxe und die Hörsäle der Universitäten. In Berlin, in Frankfurt, in München. Und in Tübingen. Dort muss sich ein so entsetzter wie junger Dekan der katholisch-theologischen Fakultät dem Ansturm stellen. Sein Name ist Joseph Ratzinger und noch heute erzählen einige Soebenrentner davon, wie man den späteren Papst niedergepfiffen habe. Für Ratzinger ein Wendepunkt, wie er selbst, aber wie auch Hans Küng -damals Kollege, Freund und Initiator des Wechsels Ratzingers nach Tübingen, heute schärfster Kritiker der Kirche im Allgemeinen und Ratzingers im Besonderen- sagt.
Beide haben mit den protestierenden Studenten zu tun, Ratzinger als Dekan vermutlich mehr denn der "gemeine Prof." Küng, aber sie gehen grundverschieden damit um: Während Küng mit den Studenten debattiert und auf diese Weise versucht, die Situation zu beruhigen, zieht sich Ratzinger in sein persönliches Schneckenhaus zurück. Der eine (Küng) meinte, dasselbe Anliegen wie der andere gehabt zu haben, der andere (Ratzinger) fühlte sich vom einen diffamiert.
Der zuvor tendenziell eher weltoffene Theologe Ratzinger zieht sich nun zurück in die Welt von Augustinus und Bonaventura und damit in die scheinbar sichere Vergangenheit.
Der Beginn zweier völlig unterschiedlicher Karrieren in der katholischen Kirche (und für einen davon auch außerhalb davon) und der Beginn einer Entwicklung, die in zwei diametral unterschiedliche Richtungen läuft.
Im Sommer 1968 stürmen Studenten die Aulen, die Audimäxe und die Hörsäle der Universitäten. In Berlin, in Frankfurt, in München. Und in Tübingen. Dort muss sich ein so entsetzter wie junger Dekan der katholisch-theologischen Fakultät dem Ansturm stellen. Sein Name ist Joseph Ratzinger und noch heute erzählen einige Soebenrentner davon, wie man den späteren Papst niedergepfiffen habe. Für Ratzinger ein Wendepunkt, wie er selbst, aber wie auch Hans Küng -damals Kollege, Freund und Initiator des Wechsels Ratzingers nach Tübingen, heute schärfster Kritiker der Kirche im Allgemeinen und Ratzingers im Besonderen- sagt.
Beide haben mit den protestierenden Studenten zu tun, Ratzinger als Dekan vermutlich mehr denn der "gemeine Prof." Küng, aber sie gehen grundverschieden damit um: Während Küng mit den Studenten debattiert und auf diese Weise versucht, die Situation zu beruhigen, zieht sich Ratzinger in sein persönliches Schneckenhaus zurück. Der eine (Küng) meinte, dasselbe Anliegen wie der andere gehabt zu haben, der andere (Ratzinger) fühlte sich vom einen diffamiert.
Der zuvor tendenziell eher weltoffene Theologe Ratzinger zieht sich nun zurück in die Welt von Augustinus und Bonaventura und damit in die scheinbar sichere Vergangenheit.
Der Beginn zweier völlig unterschiedlicher Karrieren in der katholischen Kirche (und für einen davon auch außerhalb davon) und der Beginn einer Entwicklung, die in zwei diametral unterschiedliche Richtungen läuft.
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