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Montag, 2. Februar 2009
Provinzjuden
gorillaschnitzel, 01:03h
Heute hat man manches Mal das Gefühl, jüdisches Leben vor den Nazis habe mehrheitlich in Großstädten stattgefunden. Berlin, München, Köln. Das stimmt so nicht. Teile des jüdischen Lebens fanden im Kaff statt. Pures Kaff. Bäuerliches Judentum. So richtig Kaff. Heute hat das Kaff weniger als 1500 Einwohner, damals so grob ein Drittel davon. Aber trotzdem durften dort Juden siedeln aufgrund der Gnade des damaligen Großgrundbesitzers. Erst waren es 4 Familien und angesichts dessen, dass daraus dann ziemlich mehr wurden, kann man schließen, dass Juden in der Gegend vielleicht nicht erwünscht, aber doch toleriert wurden.
Matthias Erzberger , der seine Unterschrift unter den Versailler Vertrag setzen musste und damit den Schlusspunkt unter die bis dahin größte Schlächterei der Menschheitsgeschichte, das bis dahin größte Fanal, und der dafür anschließend mit seinem Leben bezahlte, auch und vor allem weil er Jude war.....er stammte aus eben einem solchen winzigkleinen bäuerlich-jüdischen Mikrokosmos.
Immerhin kriegten sie ihren eigenen Friedhof und den gibt es -auch über die Nazizeit hinweg- seit etwa 250 Jahren, auch wenn er klein ist, aber das ist das Kaff ja auch. Fernab der Dorfgrenzen liegt er und vielleicht symbolisiert das dann auch die damalige gesellschaftliche Stellung.
Und dann kamen die Nazis und das war auch für die Juden im Kaff der Moment, in dem es um Leben oder Tod ging.
Aus heutiger Sicht war Adolf und seine Judenhetze mitsamt dem Holocaust auf eine Sicht erfolgreich, weil es in dem Kaff heute keine Juden mehr gibt: Ausgewandert sind die wenigen Überlebenden nach Israel oder den USA, weil man nicht mehr mit den Tätern der Nachbarschaft und der schweigenden Dorfgemeinschaft zusammenleben wollte....
...aber den Friedhof gibt es noch, auch wenn er nach Schändungen abgeschlossen werden muss, weil Juden auch in dieser demokratischen Bundesrepublik nicht in Frieden ruhen dürfen....noch nicht mal dann, wenn sie Siebzehnhundertnochwas gestorben sind, was nun schon beinahe 300 Jahre her ist.
Matthias Erzberger , der seine Unterschrift unter den Versailler Vertrag setzen musste und damit den Schlusspunkt unter die bis dahin größte Schlächterei der Menschheitsgeschichte, das bis dahin größte Fanal, und der dafür anschließend mit seinem Leben bezahlte, auch und vor allem weil er Jude war.....er stammte aus eben einem solchen winzigkleinen bäuerlich-jüdischen Mikrokosmos.
Immerhin kriegten sie ihren eigenen Friedhof und den gibt es -auch über die Nazizeit hinweg- seit etwa 250 Jahren, auch wenn er klein ist, aber das ist das Kaff ja auch. Fernab der Dorfgrenzen liegt er und vielleicht symbolisiert das dann auch die damalige gesellschaftliche Stellung.
Und dann kamen die Nazis und das war auch für die Juden im Kaff der Moment, in dem es um Leben oder Tod ging.
Aus heutiger Sicht war Adolf und seine Judenhetze mitsamt dem Holocaust auf eine Sicht erfolgreich, weil es in dem Kaff heute keine Juden mehr gibt: Ausgewandert sind die wenigen Überlebenden nach Israel oder den USA, weil man nicht mehr mit den Tätern der Nachbarschaft und der schweigenden Dorfgemeinschaft zusammenleben wollte....
...aber den Friedhof gibt es noch, auch wenn er nach Schändungen abgeschlossen werden muss, weil Juden auch in dieser demokratischen Bundesrepublik nicht in Frieden ruhen dürfen....noch nicht mal dann, wenn sie Siebzehnhundertnochwas gestorben sind, was nun schon beinahe 300 Jahre her ist.
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