... newer stories
Mittwoch, 14. Mai 2008
Ulan Ude - Ulan Bator
gorillaschnitzel, 02:35h
In Ulan Ude muss man sich entscheiden, welche Route man nimmt: Den Klassiker nach Wladiwostok, die transmandschurische Route über Harbin mit Umfahrung der Mongolei oder die populärste, kürzeste und jüngste: Die transmongolische Strecke über Ulan Bator und südwärts durch die Mongolei.
Anfangs -bis zur russisch-mongolischen Grenze- geht es durch eine völlig vergessene Region Russlands. Hier ist nichts angekommen vom großen Gashandel. Wenig bis keine asphaltierten Straßen und anhand der Müllberge entlang der Bahntrasse darf man vermuten, dass es auch mit der Infrastruktur nicht sonderlich weit her ist. Man hat den Eindruck, der Übergang in die Mongolei sei fließend und nicht durch einen Grenzübergang markiert.
Und immer auch geht es entlang der Selenga, die aus der Mongolei kommt und von der man weiß, dass sie im wahrsten Wortsinn Gift für den Baikal ist, weil man in den Regionen entlang der Selenga das Motto "Halte deine Umwelt sauber" dadurch praktiziert, indem man den Wasserweg der Selenga nutzt.
Und dann der Grenzübergang: Nauschki-Suchbataar. Die Abfertigung dauert geschlagene 6 Stunden, was vor allem an den russischen Kontrollen liegt (4 Stunden) und der Erkenntnis, dass hier, im allerhintersten Sibirien, die Sowjetunion noch besteht. Zumindest wenn man die Freundlichkeitsquote der Grenzbeamten vor Augen hat. Vielleicht hat man uns arme Touris (dies ist der erste Abschnitt, in dem ich Touristen treffe) auch nur mit einem Gefangenentransport verwechselt.
Auch gilt: Verlasse in Nauschki nie den Zug, es sei denn, ein dringendes körperliches Geschäft ist zu erledigen. Es kann gut sein, dass auf einmal der Zug wegfährt und erst eineinhalb Stunden später wiederkommt. Diejenigen aber, die im Zug sitzen geblieben sind, können in der Zeit dann nicht auf die Toilette. Wer nicht zur Toilette muss, steht eineinhalb Stunden blöd auf dem Bahnsteig.
Übrigens: Die wichtigste Mensch im russischen Zug ist die Provodniza, die Zugbegleiterin (meistens Begleiterin). Die sorgt dafür, dass es heißes Wasser gibt, dass die Toiletten sauber sind und dass man wieder rechtzeitig an Bord ist, sollte mal gestoppt werden. Never ever mess with a provodniza. Never!
An der russisch-mongolischen Grenze durfte ich Zeuge werden, wie erst eine, dann zwei Provodnizas einen mongolischen 1,90-Geldwechsel-Hünen aus dem Zug getreten haben.
Entschädigt wird man am nächsten Morgen mit dem grandiosen mongolischen Sonnenaufgang:
Anfangs -bis zur russisch-mongolischen Grenze- geht es durch eine völlig vergessene Region Russlands. Hier ist nichts angekommen vom großen Gashandel. Wenig bis keine asphaltierten Straßen und anhand der Müllberge entlang der Bahntrasse darf man vermuten, dass es auch mit der Infrastruktur nicht sonderlich weit her ist. Man hat den Eindruck, der Übergang in die Mongolei sei fließend und nicht durch einen Grenzübergang markiert.
Und immer auch geht es entlang der Selenga, die aus der Mongolei kommt und von der man weiß, dass sie im wahrsten Wortsinn Gift für den Baikal ist, weil man in den Regionen entlang der Selenga das Motto "Halte deine Umwelt sauber" dadurch praktiziert, indem man den Wasserweg der Selenga nutzt.
Und dann der Grenzübergang: Nauschki-Suchbataar. Die Abfertigung dauert geschlagene 6 Stunden, was vor allem an den russischen Kontrollen liegt (4 Stunden) und der Erkenntnis, dass hier, im allerhintersten Sibirien, die Sowjetunion noch besteht. Zumindest wenn man die Freundlichkeitsquote der Grenzbeamten vor Augen hat. Vielleicht hat man uns arme Touris (dies ist der erste Abschnitt, in dem ich Touristen treffe) auch nur mit einem Gefangenentransport verwechselt.
Auch gilt: Verlasse in Nauschki nie den Zug, es sei denn, ein dringendes körperliches Geschäft ist zu erledigen. Es kann gut sein, dass auf einmal der Zug wegfährt und erst eineinhalb Stunden später wiederkommt. Diejenigen aber, die im Zug sitzen geblieben sind, können in der Zeit dann nicht auf die Toilette. Wer nicht zur Toilette muss, steht eineinhalb Stunden blöd auf dem Bahnsteig.
Übrigens: Die wichtigste Mensch im russischen Zug ist die Provodniza, die Zugbegleiterin (meistens Begleiterin). Die sorgt dafür, dass es heißes Wasser gibt, dass die Toiletten sauber sind und dass man wieder rechtzeitig an Bord ist, sollte mal gestoppt werden. Never ever mess with a provodniza. Never!
An der russisch-mongolischen Grenze durfte ich Zeuge werden, wie erst eine, dann zwei Provodnizas einen mongolischen 1,90-Geldwechsel-Hünen aus dem Zug getreten haben.
Entschädigt wird man am nächsten Morgen mit dem grandiosen mongolischen Sonnenaufgang:
... older stories