Dienstag, 5. Februar 2008
Obsoleter Krimskrams
Die deutsche Sprache ist eine der allergroßartigsten der Welt. Es lassen sich herrliche Schachtelsätze bauen, die man wild vor sich hinwuchern lassen kann, wie diesen hier, und am Ende lässt man sie zusammensacken und fertig ist die Sprach- und Wortjonglage. Das alles kann man anreichern mit Hilfe von Adjektiven, Fremdwörtern und allerlei Kram. Im besten Fall kommen wunderschöne Dinge dabei raus. Wenn´s nicht so gut läuft, taugts immerhin noch als Stilblüte für den HohlSPIEGEL.


Eine Weile lang hatte ich mir den Spaß gemacht, in Privat- oder Geschäftsbriefe immer ähnliche Formulierungen einzubauen. Eine Art zweite Kommunikation unter Zuhilfenahme des Fremdwörterlexikons. In Berichten an die Chefetage versuchte ich stets, 2 immer gleiche Worte unterzubringen: "Ressourcenorientierung" und "obsolet". "Ressourcenorientierung" ist so nichtssagend wie harmlos und deshalb universell einsetzbar. Es passt immer, hört sich vielversprechend an und deshalb findet man auch immer einen geeigneten Platz im Text. Schwieriger ist da schon "obsolet", weil das auch viel schneller auffällt und ich mich ohnehin schon fragte, weshalb mich nach 4 Jahren und gut und gerne 25-30 Berichten noch kein Mensch angesprochen hatte.
Dieses Mal habe ich etwas so auffällig in Satz 3 oder 4 positioniert, dass es einfach auffallen muss: "Pekuniäre Affekthandlung"....