Dienstag, 13. November 2007
An die bundestäglichen Datensammler
Sehr geehrter Herr Abgeordneter meines Wahlkreises,

mit großem Interesse verfolge ich die Debatte bzgl. der Vorratsdatenspeicherung. Da diese Diskussion immer wieder etwas -sagen wir mal- hitzig geführt wird, möchte ich Ihnen in aller Güte meinen Vorschlag diesbezüglich unterbreiten:

Ich verstehe natürlich, wenn Sie ein Interesse daran haben, möglichst viele Daten zu sammeln und ich kann Ihnen vorab versichern, dass dies auch gelingen wird. Das überaus erfreuliche für Sie: Es wird sogar ganz ohne Gesetz gehen (das ja ohnehin umstritten ist und viel Ärger und Umstände einbringt). Sie brauchen auch gar nicht viel zu tun, Sie müssen nur abwarten und das Gesetz wieder zurücknehmen.
Abwarten so lange, bis diese -meine- Generation der "Umdie30er" älter geworden ist. Nur noch wenige Jahre und dann ist diese Generation satt und zufrieden. Zig Rentner verlassen die Arbeitswelt und all die bisher arbeitslosen Juristen und Mediziner werden dringend benötigt und kaufen sich anschließend Eigentumswohnungen und Porsche Cayennes. Dazu brechen dann die Erbschaftsmilliarden auf uns hernieder.
Es ist daher absehbar, wann diese Generation sowohl zu alt, als auch zu wohlhabend und zu gut situiert sein wird, um noch irgendeine Gefahr darzustellen.

Alles was danach kommt -sagen wir mal die "Ab1985er"- kennt sowas wie Datenschutz doch gar nicht mehr. Die geben alles preis, garantiert: Name, Anschrift, Bild, Handynummer, Sexualverhalten, Name des Haustiers, letzte Menstruation, Autokennzeichen.
Kurz: Ein Traumzustand für jeden Datensammler.Sie brauchen hier nicht einmal heimlich agieren, Sie können das ganz offen machen. Sie brauchen evtl. nur ein Profil bei mySpace oder bei einer dieser VZs, aber das sollte kein Problem sein.

Ich hoffe, zu einer Lösung beigetragen zu haben und verabschiede mich mit freundlichen Grüßen und in ebensolcher Erwartung einer Antwort

gorillaschnitzel


PS: Das merk ich mir.