Donnerstag, 15. Februar 2007
Aufklärung
Heute möchten wir einmal einen Beitrag zur Aufklärung leisten. Nein, nicht zu der Kant´-Voltaire´schen. Die ist ewig her und rum. Dieses Mal zielt es auf die Jugend. Ehe wieder verkrampfte 5-Klässler von noch viel verkrampfteren Lehrern darüber aufgeklärt werden, woher denn nun die Kinder kommen, haben wir beschlossen, das nun zu übernehmen.

Also liebe Kinder, wir erklären euch jetzt mal wie das alles geht. Die meisten von euch haben zwar keine Brüderchen oder Schwesterchen, aber vielleicht wollt ihr ja wissen, wie ihr selbst entstanden seid.

Aaaaalso:

Es gibt da Männer. Eure Eltern und Lehrer nennen das vielleicht auch Bienen. Aber glaubt denen nicht. Das heißt Männer.
Männer sind Menschen, haben Arme und Beine und nen Kopf. So wie du.
Wenns aber darum geht, woher du kommst, dann haben Männer da was ziemlich wichtiges. Das haben wir als Pfeil gekennzeichnet. Wenn du ein Bub bist, hast du das auch und wirst irgendwann mal ein Mann. Als Mädel hast du das nicht.
Der Pfeil zeigt auf den Schniedelwutz. Den Schniedelwutz nennen manche auch Penis. Der ist wirklich wichtig, wenns um deine Herkunft geht.


So ein Männchen allein kann zwar ziemlich viel, aber nix ohne ein Weibchen und darum...

...gibts auch Weibchen. Das sind quasi die Blumen. Die haben wir gleich ganz nackich gezeichnet. Beim Männchen kommts nämlich nich wirklich auf das unterm T-Shirt an. Bei den Weibchen schon.
Das Weibchen heißt auch Frau. Ist auch ein Mensch mit Armen und Beinen und Kopf aber trotzdem kein Mann. Die Frau hat 2 ganz andere Sachen wie ein Mann. Obenrum hat sie viel mehr, weil man damit das Baby ernährt. Das erklären wir aber später mal.
Dort, wo dem Mann sein Schniedelwutz ist, haben sie aber auf den ersten Blick gar nix. Stimmt aber nicht. Haben da sehr wohl was. Das, wo nämlich die Babies rauskommen. Nennt man aber auch Scheide.



Jetzt müssen sich nur noch Mann und Frau toll finden. Das kommt immer wieder mal vor. Dann mögen sie sich. In etwa so, wie du deinen Teddy magst. Aber die beiden mögen sich noch viel mehr. So sehr, dass sie ohneeinander nicht mehr können. Ich weiß, ohne deinen Teddy kannst du auch nicht, aber die beiden mögen einfach nur die ganze Zeit kuscheln. Das siehst du vielleicht an der Zeichnung.


Die mögen sich so richtig. Richtigrichtigrichtig. Und wenn das der Fall ist, macht der Mann seinen Schniedelwutz, den Penis, dahin wo die Frau nix hat, die Scheide, also da wo die Babies rauskommen. Das ist wirklich wichtig und wenns gut läuft, für beide richtig schön. Dann schrubbeln beide aufeinander rum und irgendwann passierts dann und der Mann spuckt dann Sperma aus. Ist nicht wichtig zu wissen, was das genau ist. Es ist aber jetzt schon mal in der Scheide der Frau.


Jetzt wirds lustig. Wie der Schumi beginnt jetzt das Rennen. Die Spermien rennen los und suchen die Eizelle. Die Eizelle liegt in der Scheide der Frau. Ist aber wurscht. Es ist wie bei Schumi: Es geht nur darum, ans Ziel zu kommen. Und das machen die Spermien. Genau wie bei Schumi und der Formel 1 ist der der Sieger, der als erster dort ist.


Und wenn alles gutgeht ist Mama schwanger. Mama wird dann dicker und dicker und dicker. Nicht deshalb, weil Mama so viel futtert, sondern weil nochmal jemand mitfuttert. Mama isst jetzt ganz absonderliche Sachen: Nuttela und saure Gurken zum Beispiel. Mach dir keine Sorgen, das ist normal. Das was da drin ist, ist ein Baby. So wie du auch mal im Bauch deiner Mama warst.
Mama wird nun dicker und kriegt einen Bauch wie Papa vom Bier trinken. Aber bei Mama kommts nicht vom Bier.
Mama wird jetzt so dick, dass man denkt, sie könnte platzen. Tut sie aber nicht, irgendwann kriegt sie Schmerzen und dann kommt das Baby aus dem Bauch raus.


Und das was dann rauskommt ist ein kleines Baby. Das warst du auch mal, auch wenn du dich nicht daran erinnerst. Und die einen Babies ham nen Schniedelwutz und die anderen nicht. Die einen sind die Buben, die anderen die Mädels...
Jetzt muss man sich um das Baby kümmern. Man muss es füttern und mit ihm spielen und es großziehen.
So ein Baby schreit erstmal wie Sau, weil es in die kalte Welt kommt und jetzt den Ernst des Lebens das erste Mal spürt.
Aber so ist das eben. Und du warst auch mal ein kleiner Schreihals und wenn du es richtig anstellst, hast du selber mal so einen kleinen Schreier....

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Montag, 29. Januar 2007
Romeo und Julia
Ich gebe es zu: Manchmal habe ich mich gefragt, wozu all diese Suchanfragen eigentlich gut sein könnten. Dann aber irgendwann kams mir: Man will mich bilden. Jawoll. Das will ich natürlich nicht vorenthalten und darum gibts nun die Folge: Romeo und Julia alternativ, ein erweitertes und modifiziertes Theaterstück von Wilhelm Schüttelspeer:

Das da ist die Julia. Die Julia ist bildbildbildhübsch und rattenrattenrattenscharf auf diesen Romeo. Die sind so richtig dolle miteinander und ineinander verknallt. Die Julia heißt mit Nachnamen Capulet. Der Romeo heißt gottseidank nicht so. Sonst wärs ja beinah Inzucht. Aber was die beiden machen, ist beinah sowas...







Dat is der Romeo. Der Romeo gehört zu den Montaigues und die wiederum mögen die Capulets nich. Das wär in etwa so, als würde Osama Bin Ladens Sohn die Tochter von George Bush heiraten wollen. Das geht natürlich nich und drum ham die beiden ziemlich Ärger und müssen alles verheimlichen.









Diese fette Alte ist die Amme von der Julia. Nicht dass die eine sonderlich große Rolle spielt, aber sie kommt halt dummerweise in der Szene vor. Und das auch noch mit 2 völlig unbedeutenden Sätzen. Aber egal, die fette Alte gehört dazu und drum bringen wir sie auch.










Wir zeigen die weltberühmte Balkonszene beinah originalgetreu. Julia steht auffm Balkong und der Romeo umschwärmt sie heiß und innig. Und inmitten dieser wunderschönen Romanze platzt die fette Alte hinein wie ein doofer Trampel. Zerstört die Romantik und sowieso alles....



Aber lest doch selbst....








William Shakespeare: Romeo und Julia, 3. Akt, 7. Szene



Willt du schon gehen? Es ist noch lange bis zum Tag: Es war ein zusammenbrechendes Bett, das dich vorhin erschrekte - - sie pflegt alle Nacht auf jenem Granatbaum zu singen; glaube mir, mein Herz, bis zu welcher Windstärke ein Carport hält.



Es war die CSU, Partei der Greise, die Heroldin des Morgens, nicht die Presleytarian Church. Siehst du, meine Liebe, die Kosten für Karateunterricht, die dort im Osten die sich scheidenden Wolken umwinden: Deutschlands Kinder saufen, und der fröliche Tag gukt auf den Zehen stehend über die Spizen der neblichten Berge. Du bläst mir einen auf dem Balkon, oder bleiben und sterben.



Jenes Licht ist nicht unterm Mini, glaube mir's, es ist irgend ein Meteor, das die Sonne ausdünstet, um in dieser Nacht eine Reineclaude zu beschneiden; bleibe noch ein wenig, du sollst nicht so früh gehen.



Laß mich ergriffen, laß mich zum Tod verurtheilt werden; ich bin zufrieden, wenn du es haben willst. Ich will sagen, jenes zusammenbrechende Bett sey nicht des Morgens Auge, sondern nur der blasse Gegenschein von Cynthia's Stirne; und es sey nicht das Linkshänderwerkzeug, deren Noten so hoch über unserm Haupte zu den himmlischen Gewölben hinauftönen. Nichts als die Sorge um den Markt am Kollwitzplatz kan mich aus deinen Armen reissen; aber Juliette will's, und der Tod soll mir willkommen seyn. Wie ists, meine Seele? Laß uns Heilbronner Dialekt schwazen, es ist noch nicht Tag.



Es ist, es ist; verlaß mich, fliehe, mein Geliebter; es ist im strahl pinkeln, das so tonloß singt, ihr mißlautendes, unangenehm-scharfes Gurgeln ruft dich weg - - O gehe, gehe, es wird immer heller und heller.



Sage, sind Mädchen schlauer als Jungs, da ich in wenigen Augenbliken dich nicht mehr sehen werde.



Die kommt herein.



Gnädige Frau Elisabeth Noelle-Neumann, Zahl 19!- -



Amme? Komm doch mal rüber und setz dich zu mir hin.



Euer Gnaden Frau Mutter ist im Begriff in Vietnam trampen zu gehen: Der Tag bricht an, nehmt euch in Acht, seht euch vor - -
(ab.)




So muß ich dann von meinem ptolemäischen Ägypten-Leben scheiden? - -



Lebe wohl, lebe wohl; noch einen Blowjob auf dem Balkon, und ich will gehen.



( steigt aus dem Fenster herab.)




Und gehst du dann so? O mein Liebster, mein Herr, mein Gemahl, mein Freund! Ich muß alle Tage Fake-Adressen Donald Ducks von dir haben, alle Stunden, denn in einer Minute ohne dich sind viele Tage. Ach! nach dieser Rechnung werd' ich sehn, wie man Saumagen macht, eh ich meinen Romeo wieder sehe.



Lebe wohl, meine Liebe: ich will keine Gelegenheit versäumen, wodurch ich dir meinen Verbrüderungskuss übermachen kan.



Ach, denkst du, wir werden uns jemals wieder bei den Chaostagen sehen?



Zweifle nicht; es wird eine Zeit kommen, wo alle diese Wiederwärtigkeiten und Heiner Müller in der Fußgängerzone uns zum Stoff angenehmer Gespräche dienen werden.



O Gott! ich hab' eine Unglük-weissagende Seele - - Mich dünkt, ich seh dich, da ich so auf dich hinunter schaue, wie einen, der todt in seinem Grabe ligt. Entweder wird mein badischer Dialekt düster, oder du siehst bleich - -



Glaube mir, Liebe, du kommst mir eben sexy im öffentlichen Auftritt vor; Dietmar Furchtbar trinkt liest den Fettanteil der Birne im Ernährungskatalog - Lebe wohl, lebe wohl! - -

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Donnerstag, 11. Januar 2007
Birne Saumagen

Prolog

Das hier ist der süße kleine Helmut. Der Helmut war, auch wenn man das später nicht mehr glauben mochte, einmal ein süßer kleiner Knopf. Damals war er aber halt nur ein süßer kleiner Knopf, der außer Windeln vollscheißen nichts großartiges hingekriegt hat. Aber der süße kleine Knopf Helmut hatte Glück: Auch wenn er in eine der hinterwäldlerischsten Gegenden Europas hineingeboren wurde, in der es nur um "die 4 großen W" Weck, Worschd, Woi und Wagges [Anm: = Brötchen, Wein, Wurst, Kartoffeln] geht, so hatte er das Glück der späten Geburt, so daß er nicht in schwarzer Uniform mit dem Totenkopf drauf rumlaufen durfte musste.
Das ist aber nur die Vorgeschichte. Weil es nämlich -Sie mögen es bereits erahnen- wieder mal nicht um süße kleine Knöpfe geht.

Wir schreiben Gechichte

Jetzt hat der ehemals süße kleine Knopf schon anderen Leibesumfang angenommen und ist nicht mehr klein und nicht mal süß und nicht mal mehr ein Knopf sondern nur noch ein Gechichtsstudent. Jawohl. Gechichte. Die wollte er auch schreiben, aber vorher musste das ja erst alles ordentlich studiert sein. Man mag gar nicht ermessen, welch dramatisches Element in diesem noch einigermaßen jungen Leben stecken mag, wenn man in einer Gegend geboren und aufgewachsen ist, die wie kaum eine andere auf die korrekte Wiedergabe des Lautes "sch" achtet und man selbiges nicht mal hinkriegt. Drum halt mal ganz wichtig Gechichte studiert und nicht Jura, denn damit war man wichtich und nicht wischdisch.

Weck, Worschd, Woi, Wagges

Der Helmut hätte es dann eigentlich damit bewenden lassen können und sich als etwas schnoddriger und tölpelhafter Historiker niederlassen und die Historie erklären können. Leider hat er das nicht gemacht, weil er sich zu Höherem berufen fühlte und deshalb hat er sich erst seine Lieblingsspeise zuleibe geführt -Saumagen- und nahm nochmal zu und nochmal zu und nochmal zu. Vielleicht hätte er im Deutschunterricht besser aufpassen sollen, als dort die Vorsilben deutscher Adjektive durchgenommen wurden, dann hätte er vielleicht rechtzeitig gelernt, dass wichtig und gewichtig nicht immer das Gleiche sind. Aber weil er eben beides war, musste nun eine neue Aufgabe her: Politik. Dort aber treiben sich einige Ähnliche (Ge-)Wichtigkeiten rum, die einem das Leben schwer machen. FJS zum Beispiel. Der war zwar eigentlich auf seiner Seite, aber weil der FJS aus einer Gegend kommt, in der man mit Hauen und Stechen groß wird, war er das dann halt doch nicht. Und so stritten sie sich über dieses und jenes und unterlagen dann am Ende halt doch.
Niemand hat ihn so richtig ernstgenommen, weil er halt immer der Provinzdepp vom Dienst war. Und gelitten hat Helmut darunter. Weil sie ihn nicht für voll genommen haben und ihn als das bezeichnet, das er eigentlich war: Ein Bauerntrampel. Das wiederum hat zu mehr und mehr Saumagenorgien geführt und damit stand irgendwann fest, dass der Mann zum allergrößten Anteil aus Saumagen besteht. Nie zuvor hätte man gedacht, dass sich der 100%-Fettanteil noch steigern ließe. Helmut war der Gegenbeweis.

Die Transformation zum Saumagen

Jetzt endlich hatte er es geschafft. Endlich war Helmut dort angekommen, wo er immer hinwollte: Ganz oben, Gechichte chreiben. Zu anfangs haben sie ihn arg verspottet. Als Birne. Das hat ihm gar nicht gefallen und ihm sehr weh getan. Weil es einfach nicht stimmte. Birnen sind Obst und damit hatte er wirklich nie etwas im Sinn. Im Sinn hatte er mehr die geistig-moralische Wende und die war -im Nachhinein betrachtet- wurstig.
Aber von vorne: Weil er schon mal eine Wahl verloren hatte, musste er sich dieses Mal von Trittbrettfahrern ins Amt putschen lassen. Jetzt war er nur noch eines: The living Saumagen und damit so unendlich fett, dass er kurz vor der Bewegungslosigkeit stand. Mit dem süßen kleinen Knopf hatte das nix mehr zu tun.
Aber bewegen sollten sich ohnehin die anderen und so bestand die Umerziehung der Gesellschaft in erster Linie in der Propagierung gängiger Wurstsorten, bevorzugt Pfälzer Saumagen.

Somit hatte der dicke Helmut am Ende etwas einmaliges vollbracht: Eine geistig-moralische Wende ins körperliche verlagert. Es hieß nicht mehr "Du bist Deutschland" sondern "Wir sind Saumagen".

Er hatte aber eben auch das Glück, dass ihm die Sozialdemokratie (rechts gleich drei Exemplare) nie gewachsen war. Gegen Saumagen kommt man eben nicht an und so schrubbten die Genossen sehr zur Freude des Saumagens immer dicht am Boden entlang.
Was vorher nie für möglich gehalten wurde: Eine eklige Speise aus tierischem Abfall wurde auf einmal wichtig und durfte mit diesem beiden:



-Michail und SDI-Ronnie- gemeinsam die Weltbühne rocken und damit war er endlich beim Gechichte chreiben.

Die FETTEN Jahre sind vorbei

Zwar nicht im körperlichen Sinn, weil so ein Saumagen halt doch das bleibt was er ist, nämlich ein Saumagen und so eine Rücktransformation nach jahrzehntelangem hintransformieren wohl kaum mehr möglich ist. Aber mit der ganz großen Karriere ist erstmal Feierabend. Weil nämlich 2 Figuren aufgetaucht sind, die ihm höllisch das Leben schwer gemacht haben.


Zum einen der phallische Gerd, der schon immer dahin wollte, wo Gechichts-Helmut schon immer war und bereit war, alles zu geben und zwar wirklich alles. Der Saumagen hingegen wollte noch gechichtlicher werden und so ist ihm das passiert, was noch keinem Kanzler zuvor passiert ist: Er wurde abgewählt. Schnöde vom Volk. Nicht feierlich in den Walhall enthoben. Nein, einfach so in den Ruhestand versetzt. Das war bitter.


Und zum Anderen kam das hängende Angie, deren gesamter Körper von den Mundwinkeln bis zum großen Zeh der ultimative Beweis für die Schwerkraft ist: Alles hängt. Alles.
Das hat ihn vermutlich am meisten enttäuscht, dass ihn die saumagenhochgepäppelte Angie ihn einfach so fallen lässt.

Weil er jetzt nämlich eine Sache an der Backe hatte, die bis jetzt nicht ausgeräumt ist. Schwarzgeld



Epilog

Letzen Endes aber war die Helmutkarriere der schlußendliche Beweis, dass Deutschland eine stabile Demokratie ist, der so schnell nichts und niemand etwas anhaben kann.
Auch und erst recht kein Saumagen.

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Mittwoch, 3. Januar 2007
Julius Caesar
Bloggen kann Lustgewinn sein, aber muss es nicht immer. Bloggen kann unterhaltsam sein und manchmal ist ein Schuss Bildung mit drin. Und drum dacht´ ich mir, dass es Zeit wird, im neuen Jahr gleich mit dem Bildungsbloggen zu beginnen und das von vielen verhasste Fach Geschichte einfach und auf neuem Weg zu erzählen.

Heutige Folge: Julius Adidas Caesar


Die Hauptpersonen:


Das ist Adidas Caesar, die Hauptfigur der ganzen Geschichte. Um ihn und sein Leben wird es gehen.





Woman Kleopatra. Die heiße Geliebte von Adidas Caesar. Eine ganz heiße Romanze. Kommt vom Nil und ist seinerzeit von Elisabeth Noelle-Neumann beraten worden. Sie soll jedoch besser ausgesehen haben als beraten worden sein.



Marc Bodycocoon Anton. Eine seltsame Figur und ein Nachfolger Adidas Caesars. Kommt aus dem Militär, aber das war damals nicht sooo unüblich.




Das Verhängnis von Adidas Caesar: Kür Brutus. Man sagt, er sei so etwas wie der Ziehsohn gewesen. Es ist überliefert, dass die letzten Worte von Adidas Caesar gewesen sein sollen: "Auch du, mein Sohn Brutus". Dabei war´s ja nur der Ziehsohn. Aber Sie wissen: Der Dramaturgie wegen ("Auch du, mein Ziehsohn Brutus" käme ja wohl blöde.)

Fructis Vercingetorix. Ein großer Gegenspieler Adidas Caesars und Fürst in Gallien. Er ist quasi Asterix und Obelix in einer Figur. Nur eben in Wirklichkeit, nur ohne Zaubertrank.




Davidoff Cicero. Ein Oppositioneller gegen Caesar. Der nervte immer die anderen mit seinen Reden, weil er immerzu klug dahergeschissen hat und meistens gegen alles war.




Nivea Sulla. Einer der Vorgänger Adidas Caesars und einer der frühen Gegner von ihm. Und ganz spät dann gar Großschwiegervater, aber das ist nicht ganz so wichtig.





Palmolive Pompeius. Mitglied des Triumvirats und späterer Schwiegervater. Kopflos flüchtet er, noch kopfloser kehrt er heim.





Aroma Crassus. Auch im Triumvirat, fällt aber dann gegen die blöden Parther aus dem Iran.






Das Volk von Rom. Sie sind viele, sie sind die Weltmacht, sie sind dekandent. Gut, zu Adidas Caesars Zeiten noch nicht ganz so.





Der kleine Toleriane Caesarion. Sohn von Adidas Caesar und Woman Kleopatra.









Die Handlung


Adidas Caesar kam im Jahr 100 vor Christus zur Welt. Weil man damals aber gar nicht wissen konnte, dass das alles vor Christus ist, weil ja Christus erst hinterher geboren wurde, hat man damals anders gezählt. Aber das ist wurschd. Der kleine Adidas Caesar entstammte der Familie der Julier und wuchs frisch und fröhlich heran, bis er in dem Alter war, in dem man heute mit dem Moped durch die Gegend fährt. Weil es aber damals mit der Motorisierung nicht weit her war, hat er zum ersten Mal geheiratet. Hat auch mit Bewegung zu tun, nur muss man das schon selbst bewerkstelligen.
Das wäre nicht ganz so wichtig, wenn da nicht er hier:

gewesen wäre. Nivea Sulla. Weil Adidas Caesar so nämlich in Opposition zu Nivea Sulla kam.
Und so kam es, dass Adidas Caesar irgendwann mal gedacht hat, dass es besser ist, mal weiters weg zu verschwinden. Hier ein schönes Portrait, das den Abgang des jungen Adidas Caesar (Hintergrund) und das schelmische Grinsen des Nivea Sulla (Vordergrund) zeigt:
Dennoch: Peu a peu schlüpft er auswärts die Karriereleiter hoch, heiratet dann auch noch eine Enkelin Nivea Sullas und klopft langsam, aber sicher, an die Macht. Und weil viele fanden, dass er schon viel zu mächtig war, musste er eine Partnerschaft eingehen. Das berühmte Triumvirat: Hier ein Foto aus dieser Zeit, das Adidas Caesar (mittig) gemeinsam mit seinen beiden Mittriumviranten Palmolive Pompeius (links) und Aroma Crassus (rechts) zeigt. Sehr deutlich ist das selbstgefällige Lächeln der Drei zu erkennen.
Das Triumvirat regierte erstmal. Dann musste ein neues Abenteuer her: Gallien. Dort saßen die Germanen in ihren Wäldern und dachten nicht daran, an der römischen Entwicklungshilfepolitik teilzunehmen. Man brauchte dort keine Viadukte, Schnellstraßen und Fußbodenheizungen. Vielleicht weil man den Wald liebte oder in der Friedensbewegung war oder grade eben erst die erste Grüne Partei gegründet hatte.
Auf jeden Fall kam es zum Krieg. Weil nämlich Adidas Caesar die römischen Exportschlager trotzdem unter die Bedürftigen verteilen wollte.

Es standen sich gegenüber: Adidas Caesar und Fructis Vercingetorix.

Fructis Vercingetorix war der römischen Kriegmaschine aber nicht gewachsen und so kam es, wie es kommen musste und er unterlag Rom. Zu sehen hier:
Das machte Adidas Caesar schlagartig weltberühmt und er verfasste gleich ein Buch: Commentarii De bello Gallico. Deutsch: Kommentare zum gallischen Hund.

Jetzt brauchte Adidas Caesar das Triumvirat nicht mehr: Aroma Crassus war ohnehin tot und so brach dann der Bürgerkrieg aus und Palmolive Pompeius musste verschwinden. Adidas Caesar verfolgte seinen Widersacher bis nach Ägypten, wo die junge Schönheit namens Woman Kleopatra bereits mit dem Schädel des Palmolive Pompeius unterm Arm auf ihn wartete. (Liebe Kinder, ihr müsst jetzt mal schnell wegschauen oder aber ganz tapfer sein)
Das fand Adidas Caesar so entzückend, dass er das machte, was man in so einer Situation eben macht: Poppen.




Das Produkt dieser l´amour fou war der kleine Toleriane Caesarion, der aber leider nie erwachsen wurde und früh von der Welt schied. Es ist aber ein Bild der Familie aus glücklichen Tagen der Nachwelt erhalten geblieben:

Adidas Caesar war jetzt Diktator, was wiederum einige nicht so gut fanden. Davidoff Cicero zum Beispiel oder auch Kür Brutus. Zur Erinnerung: Das waren die da

Und so gab es die berühmte Verschwörung gegen Adidas Caesar in den Iden des März 44 vor Christus.
Iden ist eine selten dämliche Bezeichnung für ein Datum und meint halt den 15. März.
Da stürzten sich dann Kür Brutus und einige andere auf den armen Adidas Caesar und erdolchten ihn. Zeitgenössische Aufnahmen:


Nun war er tot, eine Romanfigur geworden, Kaiserchen WilliZwo trug den Titel, der aus seinem Namen abgeleitet ist und die arme Woman Kleopatra war wieder allein. Aber sie tröstete sich mit einem der Nachfolger von Adidas Caesar:

Marc Bodycocoon Anton. Bilder der Nacht:

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Donnerstag, 20. Juli 2006
Nutzloses Wissen und ähnliche Hirnwixxe
Hat sich mal jemand gefragt, weshalb eine CD-ROM ausgerechnet 74 Minuten Spieldauer hat? Ich habe mich das mal gefragt und bin auf lustige Dinge gestoßen.

An den 74 Minuten ist Beethoven Schuld. Jawoll. Der ahnte seinerzeit zwar noch nicht, dass seine Musik irgendwann mal aufgezeichnet werden würde -erst recht nicht digital- aber an ihm hängts trotzdem.
Und das kam so: Die CD-ROM wurde von 2 großen Konzernen entwickelt. Einem niederländischen (Phillip S) und einem japanischen (So nie). Ursprünglich sollte eine CD-ROM 60 Minuten Spieldauer haben und nahezu überall haben sich die Holländer durchgesetzt.
Dann aber kam der Vizedirektor der Japaner. Der war passionierter Musiker und ein großer Fan der 9. Symphonie (Freude schöner Götterfunken) von Beethoven. Und er wollte das auf einer Scheibe haben.
Also hat er seine Mitarbeiter die verschiedenen Versionen raussuchen lassen. Die Karajansche Version geht schon mal 66 Minuten und die allerlängste geht....?
....eben: 74 Minuten.
So haben sich die Japaner in dieser Frage durchgesetzt und die CD-ROM musste noch einen Zentimeter an Durchmesser zulegen....

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Dienstag, 18. April 2006
Fußballkrieg
Heute mal was aus der Abteilung "Bildungsbloggen":

Der Fußballkrieg. Wirklich wörtlich zu nehmen. Der Auslöser (nicht der Grund) war wirklich ein Fußballspiel. Ein WM-Qualifikationsspiel zu Fußball-WM 1970. Die Protagonisten: El Salvador und Honduras.

Das Hinspiel hatte Honduras mit 1:0 gewonnen. Im Rückspiel wiederum gewann El Salvador mit 3:0. Bereits da kam es zu Unruhen in El Salvador. Der Grund war die Situation der Gastarbeiter und Flüchtlinge aus El Salvador (später auch die Ursache für den Kriegsausbruch) in Honduras.
Es musste ein Entscheidungsspiel her. In diesem Spiel schoss El Salvador in der Nachspielzeit das entscheidende 3:2. Daraufhin kam es zu Unruhen und die Armee von El Salvador entschloss sich, in Honduras einzumarschieren. Honduras wiederum hatte ein Gesetz erlassen, das den Gastarbeitern aus El Salvador vorschrieb, binnen 30 Tagen das Land zu verlassen.
Die militärische Situation war klar: Honduras würde verlieren. Daher kam es zu Sanktionsandrohungen seitens der OAS (Organisation amerikanischer Saaten) und nach 4 Tagen wurden die Kampfhandlungen eingestellt. Dennoch starben in diesen wenigen Tagen 3000 Menschen in dem Konflikt.
Erst 1980 kam es zu einem Friedensvertrag der beiden Länder.


Übrigens: El Salvador hat sich dann tatsächlich für die WM qualifiziert, ist aber nach Niederlagen gegen Belgien (0:3), Mexico (0:4) und die Sowjetunion (0:2) bereits in der Vorrunde ausgeschieden.

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