Dienstag, 14. August 2012
41,37...
...war ziemlich lange eine ziemlich bedeutsame und ziemlich unbewegliche Zahl. 41,37 war für beinahe 27 Jahre der unerreichte Weltrekord in der Frauen-Staffel über 4x100 Meter. Erreicht hatte den 1985 die DDR-Staffel, mutmaßlich ziemlich sicher dank des Staatsplanthemas 14.25, was im DDR-Jargon wiederum bedeutet, dass man Sportler bis an den Rand der Gesundheitsschädigung mit allerlei Dreck vollpumpt und nicht selten auch darüber hinaus. Über ein Jahrzehnt hinweg brachen DDR-Staffeln so einen Weltrekord am anderen. Eigentlich nur DDR-Staffeln. Ausschließlich.

Daran brachen sich alle anderen die Zähne, Stollen und sonstwas aus: Ohne Erfolg. Man kam hin und wieder mal so grob in die Nähe des Rekords, aber nie so richtig. Seltene Versuche. Meistens fehlten grob 2 Zehntel oder mehr. Und immer war dabei mindestens eine Läuferin dabei, die nachweislich gedopt hat.

So war das bis vor einer Woche. Dann muss wirklich was passiert sein. Was, das weiß bisher keiner. Neue Spikes, neue Bahn, schnellere Läuferinnen, egal, man weiß es nicht. Aber auf einmal, fluppdiwupp, wurde dieser Dopingweltrekord von damals von vor 27 Jahren schlicht mal pulverisiert. Nicht wie damals eine grobe Annäherung oder eine zarte Verbesserung, nein, der Weltrekord wurde um eine satte halbe Sekunde verbessert.

Und Sie und ich dürfen uns nun unseren Teil denken.

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Ich
habe den ganzen Rummel nicht verfolgt, da ich mich weigere, monatlich 60 Euro für Schüsselgebühren hier in Afrika auszugeben, wenn ich eh maximal einmal die Woche weniger als eine Stunde fernsehe. Daher meine Frage: wer gewann das? Etwa die kleinen, windschlüpfrigen Chinesinnen?

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Nee, nich die Chinesinnen. Die Amis waren es. Vor Jamaika (die übrigens kaum kontrolliert werden).

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Hat
Coca-Cola etwa die Rezeptur verändert? Oder McDonalds?

Kann ja sein, so eine "Special Edition Olympia".

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Bay Area Laboratory Co-Operative legte wohl nach hat eine neue Diät erfunden....oder so...vielleicht gibt es auch einfach nur ein paar neue Wunderkinder mit Turbo im Schuh....

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Hm.... es gibt da im medizinischen Bereich eine Desinfektionslösung, die heisst "pepp"...
Am Ende hatte der Baumann doch recht, mit der Zahnkreme und so.

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...wobei das mit der Zahnpasta....das ist ja wirklich mysteriös...weshalb packt man den Scheiß in die Zahnpasta, in der Hoffnung, dass man gründlich genug putzt, damit ein leistungssteigernder Effekt einsetzt? Da glaub ich dem Dieterle ja beinahe (auch wenn er grausige Kneipen aussucht, um sich einen Kaffee zu bestellen...(so ne richtige Westerwelle-Rösler-Pinte))

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Bestimmt
waren die Zahbürstenborsten manipuliert, sodaß sie mit den angespitzten Borsten den Wirkstoff in das minimal geschlitzte Zahnfleisch und dann...

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Wir sollten hier mal
Dieters Zahngesundheit diskutieren! Definitiv...

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Immerhin sind die ohne Zahnspange gerannt.

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Stehen Gorillaschnitzel eigentlich auch auf der Dopingliste?

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Was hat Contador damals verantwortlich gemacht? Was ein Steakschnitzel war das denn? :-)

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Kalb.
Glück gehabt ;-)

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Das kann man von dem Kalb nicht sagen...

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Andererseits ist das mit dem generellen Dopingverdacht so eine Sache. Im Radsport zum Beispiel fahren heute ambitionierte Freizeitsportler bei Jedermannrennen Geschwindigkeiten, mit denen man vor 50 Jahren Profirennen gewonnen hätte.

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Wie ich irgendwo mal las, soll es längst auch überehrgeizige Amateure geben, die künstlich nachhelfen.

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@kreuzbube: Okay, die Radler stehen ja sowieso unter Generalverdacht....aber mal ernsthaft: Man schaue sich dabei mal an, welche technischen Veränderungen und Weiterentwicklungen sich bei Fahrrädern getan haben: Gewicht, Gangschaltung etc....

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Das gedoped wird, steht ja außer Frage, dazu hatte ich ja neulich schon geschrieben. Ich will trotzdem ganz ernsthaft mal auf ein paar andere Umstände hinweisen: Man hat durch Technik bedingt als Hobbysportler heute Möglichkeiten, von denen frühere Profis geträumt haben. In allerkürzest-denkbare Kürze:

Man kann als Ausdauersportler, wenn man das will, heute Leistungsdiagnostik machen, als deren Ergebnis ein Trainingsplan ausgespuckt wird, der für jede Minute des Trainings exakt vorgibt, mit welcher Herzfrequenz man trainieren muss und welche Wattzahl (Radfahrer) man treten muss. Diese Daten lädt man sich auf ein kleines Gerät, das am Lenker befestigt wird und das optisch wie akustisch die Einhaltung der Trainingsbereiche signalisiert. Ein Brustgurt erfasst die Herzschläge, eine andere Messeinrichtung die damit korrespondierende Wattzahl und die Trittfrequenz und sendet sie an das kleine elektronische Wunder. Das piepst, wenn man für die vorgesehene Trainingseinheit zu schnell ist oder zu langsam. Und so weiter und so fort.

Hier gibt es Trainingskammern, in denen Höhentraining simuliert wird: Reduzierung des Sauerstoffgehalts alle paar Minuten. (Nutzen zum Beispiel Alpinisten, die mit dem Rücksack bei 50 % Sauerstoffgehalt auf dem Laufband unterwegs sind). Es gibt Kältekammern zur Verminderung von Entzündungen und für bessere Regeneration: minus 15C° ==> minus 60 °C ==> minus 110 C° und das ganze wieder von Kammer zu Kammer retour.

Jetzt früher:

Man hält den Finger an den Hals und zählt die Herzschläge. Man fährt hinter einem Trainings-LKW der so lala das Tempo variiert. Man fährt, wenn man im Kader ist, mal nach Mexico zum Höhentraining.

Wie gesagt, wenn man das möchte und das absolut diszipliniert durchzieht, kann man da heute Sachen aus sich heraus holen, die ganz erstaunlich sind. Mich persönlich interessiert es nur eingeschränkt, aber ich sehe, warum auch jenseits des Dopings effektiver (bei teils geringerem Umfang) trainiert werden kann.

Der "zivilere" Nebeneffekt tritt übrigens bei Menschen mit Herzerkrankungen ein. Die können solcherart verkabelt und "überwacht" in sicheren Bereichen Sport treiben.

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Keine Frage: Technische Weiterentwicklungen, neue Kenntnisse bei Ernährung, Lebensweise und all das, was Sie da beschrieben haben....dazu eventuell auch die "entspanntere Haltung" damals, weil es eben noch nicht um sehr viel Geld ging: Ich erinnere da einfach mal an den unvergessenen Bahamontes.....der traute sich nicht alleine den Berg runter und wartete deshalb oben auf den Rest und lutschte dabei ein Eis. Die wollten damals auch gewinnen, aber damals ging es nicht um Millionenverträge. Was Radeln angeht: Ich habe mal nachgeschaut: Der letzte (und beinahe einzige) Sieger der Tour seit dem 2. Weltkrieg, dem nie etwas nachgewiesen wurde und der nie in Verdacht stand (was aber auch nicht heißt, dass der nicht auch....): Greg LeMond.
Solche Dinge wie neue wissenschaftliche Erkenntnisse oder allein die Technik wie leichtere Räder oder ähnliches sind für mich alles nachvollziehbar und plausibel. Weniger nachvollziehbar ist für mich dieser Sekundenbereich wie etwa die Sprintstrecken der Leichtathletik. Oder etwa, wie jemand vor 3 Jahren dank eines revolutionär neuen Schwimmanzug Weltrekord schwamm und nun genau dieser Weltrekord von jemandem bisher völlig Unbekannten OHNE diesen Anzug geschwommen wird.

(Übrigens halte ich es beinahe für hochgradig absurd, nahezu einzig die Radlerszene für besonders dopinganfällig zu halten, wie teils medial transportiert. Dort kam das ganz groß raus, mehr aber auch nicht. Doping funktioniert überall und bei Doktor Fuentes waren bei weitem nicht nur Radsportler Kunden. Ich wüsste auch nicht, weshalb da Leichtathletik oder Schwimmen besser dagegen gefeit sein sollten...)

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Jacques Anquetuil, der in der 50 und 60 er Jahren 5 x die Tour de France gewann, hat stets ganz offen ausgesprochen, dass gedoped wird. Niemand könne ohne Doping an 200 Tagen im Jahr Rennen fahren. Der Laie nimmt ja nur die Großereignisse war, die Tour oder Olympia, vielleicht eine WM. Aber dazwischen fahren die von März bis Oktober unentwegt Rennen, sind ständig am Reisen. Wenn da für gezieltes Training und für Regeneration kein Raum mehr bleibt, dann greift man wohl umso leichter zum Doping, um irgendwie noch was aus dem Körper herauszuholen, so meine Vermutung.

Andererseits war es zum Beispiel in den 50er Jahren noch Stand der "radsportwissenschaftlichen Erkenntnis", dass man während des Fahrens nicht trinken dürfe...

Und ja, die Mechanismen zur illegalen Leistungssteigerung dürften in allen Ausdauersportarten die gleichen sein.

Aber schauen wir uns doch das Publikum an. Es konsumiert zu weiten Teil legale und illegale Drogen (was für mich jeder halten kann, wie er will), ein Teil bewältigt damit den Arbeitsalltag, und sitzt dann abends vor dem Fernseher: "Die sind ja alle gedoped."

Übrigens, Nada warnt sogar vor Mohnkuchen:

Selbst der Genuss von Mohnkuchen kann zu einer Gefahr für den Sportler werden. Das Institut für Biochemie in Köln wies in einem Versuch nach, dass schon der Verzehr von einem Stück Mohnkuchen zu einem positiven Dopingbefund führen kann. Mohnsamen enthalten unterschiedliche Mengen der im Sport verbotenen Substanz Morphin. Der Morphingehalt ist nirgends angegeben. So kann unter Umständen ein Stück Mohnkuchen, das Mohnsamen mit einem hohen Morphingehalt enthält, zu einem positiven Dopingtest führen.

http://www.nada-bonn.de/praevention/achtung-dopingfalle/

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Mohnbrötchen und Mohnkuchen sind deshalb in Haftanstalten tabu :-)

Lustig finde ich ja, was grade im Fall Lance Armstrong abgeht. Da stell ich mir dann die Frage, ob sie im Nachhinein alle Titel abnehmen und vor allem, ob sie dann die jeweiligen Zweiten zum Sieger ernennen....so käme ausgerechnet Jan Ullrich noch zu weiteren Titeln...

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Kaffee dürfen die auch nicht trinken... das wäre für mich nicht so schön.
Und was ist mit Muskat?

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Prieditis hat neulich unterwegs eine Mandel-Mohn-Torte gegessen! Ich konnte diesen Vorteil nur egalisieren, indem ich auch eine verspeiste.

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Allerdings! Wie kreuzbube sich das Rennen einteilte, war grandios. Den Endspurt konnte ich nicht mehr mitgehen.
Das lag daran, daß die Torte aus einem mit Mohn und Mandel bestreuten Pfund Butter bestand, deren ziegelsteinartige Auswirkungen meinen Trainingsrückstand von ca. 8 Jahren erbarmungslos offenbarten.

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Zunächst einmal geht es zum Arzt, wegen der überflüssigen Pfunde ( ich hab es nämlich mit den Drüsen).
Da lasse ich mir was wegnehmen. Schließlich zählt am Berg jedes Jota!

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