Donnerstag, 12. Januar 2012
Minimal
Ich mag ja Minimalismus. Heute hatte ich ein geniales Beispiel eines vollendet maulfaulen Eventualstummen. Ich war hungrig und so sollte es noch schnell eine Rote Wurst sein, eine hiesige Bratwurstspezialität. Richtig gut fand ich dabei, dass der Gesamtdialog zum Erwerb und Erhalt einer solchen (mitsamt Senf) sich auf ganz exakt eineinhalb Worte beschränkte und die kamen von mir.
Ich laufe also an diesen Imbißwagen, der Verkäufer blickt von seiner Zeitung auf und blickt mich fragend an.
Ich: "'ne Rote".
Er steht auf, nimmt einen Wecken, der anderswo Brötchen heißt, schneidet ihn umständlich auf. Es braucht aber auch eine Serviette und auf dem Serviettenstapel steht grade sein Currypulver für die Currywurst. Er ist zu faul, den extra wegzustellen und deshalb hat er die vollkommene Technik entwickelt, die Serviette exakt so schnell unter dem Currypulver wegzuziehen, ohne dass es umkippt.
Er nimmt die Rote, legt sie ins Brötchen und dann kommt der spannende Moment, weil ich Senf möchte und er mich jetzt eigentlich fragen müsste. Tut er aber nicht. Stattdessen hält er die Wurst hoch und macht mit der anderen Hand eine Bewegung, die für das Ausquetschen einer Plastikflasche stehen soll.
Da denk' ich mir: Weshalb so viel reden? Und nicke nur noch.

Und das näxxte Mal werde ich versuchen, das völlig ohne Worte hinzukriegen. Die sind ohnehin überschätzt.

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Erinnert mich an Dienstag, da war ich fix Brot (ab)holen.
Hin und nach hinten gelächelt, sie hob das Brot an, ich nickte lächelnd und hob zwei Finger, legte den Schein auf die Theke und suchte nach dem Kleingeld, sagte nebenbei "danke, kein Sackerl" - und dann unterhielten wir uns (während ich eingepackt hab) 10 Sekunden über die Preissteigerung, weil das Brot nimmer das Übliche gekostet hat.
Hab ihr einen schönen Tag gewünscht und ging meines Weges.
Das Ganze ging in einer knappen halben Minute über die Bühne.

Ist aber wirklich klasse und sehr verläßlich mit denen : )

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Haben Sie es nicht gemerkt? Das war bestimmt Bruno, der taubstumme Wurstverkäufer. Aber von den Lippen ablesen kann er...

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Verkaufsseminare, Verkaufspsychologie, Storytelling im Verkauf, Schulungen wie „Der Kunde und Du“ – alles Mumpitz.
Wenn´s um die Wurst geht, gilt es, kein überflüssiges Wort zu verlieren.

Vorreiter dieser revolutionären Taktik waren jene Verkaufsstrategen, die – nicht nur in Berliner Kneipen – ihr Angebot auf die Worte „Wolle Rose kaufe?“ reduzierten.

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Weil wir gerade in Berlin sind, ich dort frühmorgens:

Kellner: Kaffe, wa?

Ich: Nicken.

Eigentlich ganz simpel.

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Wörter und Worte
'Ne rote': zwei Wörter, ist das nicht zu viel vom guten? Geht's auch - ohne ganz und gar zu schweigen - mit weniger? Ich frag mal.
Gruß, T.

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Ich hab da für den Friseur so 'ne Regel: Klappe halten=Trinkgeld, blöden Quatsch erzählen=kein Trinkgeld.

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