Donnerstag, 3. Januar 2013
Der Thierse kann ja echt froh sein....
...darüber nämlich, dass er im richtigen Berliner Bezirk wohnt. So wohlstandsverwöhnt, dass er sich einiges leisten kann. Würde er nämlich in Kreuzberg oder Neukölln wohnen, hätte er wahrscheinlich wesentlich größere Probleme gekriegt, weil sich sein Text sonst so oder ähnlich angehört hätte:

"Ich habe ja nichts gegen Türken, aber da sind jetzt so viel zugezogen, dass das für den Wandel des Viertels steht. Ich habe auch nichts gegen Türkisch, das soll dort gesprochen werden wo sie sonst leben, aber wenn ich sehe, dass da beim Bäcker Fladenbrot statt Schrippen verkauft werden, dann könnten sich selbst Türken daran gewöhnen, dass wir hier Schrippen essen. Ich wünsche mir, dass sich die Türken daran gewöhnen, dass sie jetzt in Berlin leben und nicht mehr in ihrem anatolischen Dorf mit Basar. Man erkennt den Türken halt sofort wenn er den Mund aufmacht"

Das ist schon ziemlich Sarrazin. Und spätestens an dieser Stelle dürfte der Thierse froh sein, dass es hierzulande keine jüdisch dominierten Stadtviertel mehr gibt, sonst landet er noch auf der TopTen-Liste der Antisemiten. So schwierig ist das auch wieder nicht.

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Mittwoch, 7. November 2012
Es wird spannend da drüben?
Nö. Vergessen Sie all diese Schlagzeilen in den Medien. Isses nicht, die wollen Sie nur an der Stange halten. Medien halt. Sie können schlafen gehen, durchaus beruhigt.

Obama 303 wäre nun mein Tipp, brauchen täte er 270, er liegt nahezu überall vorn, wo es drauf ankommt...

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Mittwoch, 17. Oktober 2012
Der Zustand der Stuttgarter CDU, oder: Und ausgerechnet das im Musterländle
In Stuttgart finden immer noch OB-Wahlen statt. Näxxten Sonntag ist der zweite Wahlgang. Wenn nicht ganz viel falsch läuft, wird der näxxte Stuttgarter OB Kuhn heißen und ein Grüner sein. Damit würde hier nicht nur das erste Bundesland grün regiert, sondern die erste Landeshauptstadt gleich noch dazu.

Das ist schon bemerkenswert, weil auch Stuttgart -wie ganz Baden-Württemberg- mal eine absolute CDU-Hochburg war, auch wenn man sich daran kaum mehr erinnern mag. War mal so. War. Früher -und so lange ist das auch wieder nicht her- fuhren sie dort mal so gegen 60% und mehr ein. Heute sind es noch 34% und das gemeinsam zusammen mit den Freien Wählern und der FDP, die entgegen dem Bundestrend hier dennoch ein bißchen mehr einfährt als sonst.

In wenigen Jahren mal schnell die Wählerzahl halbieren, muss man ja auch mal schaffen, selbst in Partnerschaft mit der FDP. Da muss man schon richtig viel falsch machen, um so einen Absturz hinzukriegen.

Dabei haben die Unionisten eigentlich eines richtig gemacht: Einen parteiunabhängigen Kandidaten aufgestellt, weil eben das die Stuttgarter eigentlich mal wollten. Dann haben die Stuttgarter aber doch Parteibuch-Kuhn von den Grünen gewählt. Warum?

Weil sie genug haben vom CDU-Filz und das hat längst nicht nur mehr mit S21 zu tun. Weil sie nicht das näxxte CDU-Rindvieh haben wollen, das beliebig austauschbar ist. Weil sie Authentizität haben wollen.

Schon lange ist die CDU nicht mehr die Nummer 1 im Kommunalparlament und die CDU hat darauf immer nur mit derselben Arroganz reagiert. Sie haben irgendwann mal am Souverän vorbeiregiert und das hat der Souverän nicht verziehen und genau das haben sie nicht verstanden.
Darum reden sie nun auch am Souverän vorbei und kapieren noch nicht mal das. Noch nicht mal, dass der Souverän in solchen Dingen extrem nachtragend ist. Im Prinzip leben sie von ein paar unverbesserlichen Restrentnern und dem Publikum auf dem flachen Land, die halt das wählen, was sie vor 50 Jahren mal gewählt haben.

Kurz: Die sind durch. Sie haben abgewirtschaftet. Es wird vemutlich wieder mal eine Nacht der langen Messer geben am Sonntagabend.

Jetzt hat sich gar Änschie als ultimative Waffe in diesen doch eher popligen OB-Wahlkampf eingemischt. Wo sonst gibt es das denn sonst? Ein OB-Wahlkampf in einer Großstadt und dann redet die Kanzlerin?

Die Not muss wirklich groß sein.

Der SWR vermeldete dann hinterher, dass sie da war und ganz viele Menschen da waren undsoweiter und drehte als CDU-treuer Sender wohlwissentlich den Ton runter.

Wie es wirklich aussieht, wenn hier die CDU auftritt -und so ging das 40 Minuten lang- sehen Sie hier:

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Freitag, 5. Oktober 2012
Stuttgart wählt, oder: Wie Rezzo Schlauch beinahe mal OB geworden wäre
Am Sonntag mal wieder. Das ist weniger wegen der S21-Geschichte interessant, sondern wegen einer alten Geschichte die keiner vergessen hat. Weder die damals Beteiligten noch die Stuttgarter selbst.

Wie 1996 nämlich Schuster zum OB gemacht wurde. Der übrigens tritt nicht mehr an. Aus Altersgründen sagt er. Weil ihn keine Sau mehr wählen würde, sagt der Rest.

Aber zurück ins Jahr 1996. Damals ist etwas passiert, das das im übrigen Deutschland sonst nicht ganz schlechte Verhältnis zwischen SPD und Grünen für Baden-Württemberg wirklich nachhaltig und bis heute andauernd beschädigt hat. Das hat mitunter zu merkwürdigen und heute kaum mehr denkbaren Verwicklungen geführt: Zeitweise wäre Oettinger drauf und dran gewesen, eher mit den Grünen Koalitionsverhandlungen zu führen als mit FDP oder SPD, ehe er von Mappus ausgebremst wurde.

Was passiert war? Im Wahlkampf um den Stuttgarter OB-Posten traten zur Runde 1 an: Schuster, Rezzo Schlauch für die Grünen, ein zu der Zeit namen- und auch heute farbloser SPD-Kandidat und weitere aussichtslose Bewerber. Die erste Abstimmung endete so:

Schuster 35%, Schlauch 30%, Brechtken 22%, alle anderen waren unter ferner liefen und zogen dementsprechend zurück.

Wäre Schlauch auf Platz 3 eingelaufen, hätten wohl alle erwartet, dass er aufgrund der üblichen Vorgehensweisen zurückzieht und empfiehlt, den SPD-Kandidaten zu wählen. War aber nicht so. Stattdessen spielte sich eine Posse ab, die der SPD in Stuttgart bis heute nachhängt und die an ihr klebt wie das Mal an Kain. Die Leute hier haben ein gutes Gedächtnis in solchen Dingen.

Zu tief saß das. Nur noch die Nummer 3 und das in der Landeshauptstadt. Noch mehr: Die Kommunalwahlen des Vorjahres wurden nochmals bestätigt. Und so entschloss sich dann die SPD, Brechtken nicht zurückzuziehen, was wiederum viel internen Streit nach sich zog. Die Folge war, dass der OB einer Nachbarstadt, ebenfalls SPD, nun auch noch aufs Tableau sprang und ebenfalls zum zweiten Wahlgang antrat. Das wiederum erboste dann zig Mitglieder an der Basis und die wunderbare Kandidatenvermehrung der SPD ging weiter: Ca. 1 Dutzend Basismitglieder stellten sich gleich auch noch dem Votum, sodass vonseiten der SPD so um die 12-14 Kandidaten wählbar waren. Das ist mal eine Auswahl, finden Sie nicht auch?

Der zweite Wahlgang ging dann aus wie fast erwartet:

Schuster 43%
Schlauch 39%
Brechtken 13%
Becker 3%

Und weil die Beckerstimmen überwiegend aus dem konservativen Lager kamen und die 9% die Schlauch dazu gewann und Brechtken verlor irgendwie ziemlich gut passen, verwiesen die stinksauren Grünen vermutlich nicht zu Unrecht darauf, dass Schlauch ganz gute Gewinnchancen gehabt hätte, wenn sich die Stuttgarter SPD etwas weniger paddelig angestellt hätte.

Damit war das Klima völlig vergiftet und das über Jahre hinaus. 8 Jahre später rächten sich die Grünen, indem sie genau das machten, was die SPD davor nicht gemacht hatte: Sie zogen ihren Kandidaten (Boris Palmer) für den zweiten Wahlgang zurück.....

.....und empfahlen gleichzeitig indirekt die Wiederwahl Schusters, der dann auch prompt die SPD-Kandidatin bezwang.

Daher ist die Landeskoalition auch eher sowas wie eine Zwangsehe zweier Partner, die einander nicht so richtig mögen und wahrscheinlich ist es nur einem klugen, etwas älteren, katholischen Lehrer aus der Provinz zu verdanken, dass die überhaupt erst zustande gekommen ist und auch hält: Kretschmann gestand dem kleineren Partner einen Ministerposten mehr als seiner eigenen Partei zu.

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Donnerstag, 31. Mai 2012
Nette Vorschläge so nebenbei
Man kann wirklich nicht sagen, dass die iranische Politik in irgendwelcher Weise verrückt ist. Genaugenommen ist sie aus Sicht des iranischen Regimes betrachtet ziemlich rational und logisch.

Jetzt bieten sie an, die Urananreicherung auf über 20% sein lassen zu wollen, solange sie dafür die Atomkraft zivil nutzen dürfen. Das ist ziemlich lustig, weil sie da auf etwas verzichten wollen, das sie eigenen Aussagen zufolge nie betrieben haben wollen und auch in Zukunft niemals nie umzusetzen gedenken. Sanktionen tun aber weh. Und deshalb ist das ein bißchen so, als würden Sie oder ich morgen arbeitslos, gingen danach aufs Arbeitsamt und unser Angebot besteht darin, auf Banküberfälle zu verzichten, solange das Arbeitslosengeld rollt.

Sonderlich verrückter ist das auch nicht als der Vorschlag, den italienischen Fußball angesichts des Wettskandals mal kurz für drei Jahre auszusetzen. Kein Witz. Korruption ist doof. Und so. Sagt Mario Monti und der Mensch ist -und das müssen Sie sich auch erstmal zweimal vergegenwärtigen- italienischer Politiker! Italien! Politiker!

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Mittwoch, 23. Mai 2012
Tunes of the day
Heute mal was iranisches. Sie wissen, ich bin -kulturell gesehen- sehr iranophil und dieses Lied wurde während der Grünen Revolution 2009 ständig gesungen. Die Grüne Opposition gibt es übrigens immer noch, auch wenn sie unterdrückt und verfolgt wird.



Heute beginnen wieder die lange ausgesetzten Gespräche über das iranische Atomprogramm. Wo ich das so ein bißchen sehr verfolge: Ich glaube, dass es dieses Mal darum geht, wie die unmittelbare Zukunft sein wird. Ich glaube, dass dies die wichtigsten Verhandlungen in Sachen Krieg oder Frieden dort überhaupt sind.

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Dienstag, 1. Mai 2012
Maitradition

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Freitag, 30. März 2012
Der Untergang
11.000 potentielle Wähler weniger, im Saarland die Koalition platzen lassen und rausgeflogen, in NRW die Koalition platzen lassen und eventuell rausfliegend.....es mutet immer mehr suizidal an, was die so treiben.

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Mittwoch, 21. März 2012
Ja, es is schwierig
Ja, ich weiß, das Thema Griechenland geht mittlerweile eigentlich nur noch, wenn es um Olivenöl oder Badeurlaub geht, aber nicht mehr, wenn es um Finanzen geht. Geht mir ehrlich gesagt auch so. Aber hey, ich habe mich da neulich mal hingesetzt und mir das ein bißchen näher angeschaut. Als Laie. Und ich sage Ihnen: Da graust es einem wirklich. Und ich sage Ihnen gleich noch dazu: Griechenland ist wirklich sowas von am Ende und das zu nicht wenigen Teilen selbst verschuldet.

Dräuseln wir es doch mal so auf: Griechenland bekommt grade direkt oder indirekt so etwa im jährlichen Rhythmus so etwa 110-120 Milliarden. Ausgeschrieben sieht das so aus: 120.000.000.000. Eine zwölfstellige Zahl mit zehn Nullen. Sie ahnen sicher, dass Sie da lange für arbeiten müssten. Wenn Sie jährlich 30.000 Euro verdienen, müssten Sie etwa 4 Millionen Jahre arbeiten, bis Sie das abbezahlt kriegen. Da haben Sie dann aber weder gegessen noch Miete bezahlt.

Auf Griechenland übertragen hieße das wiederum: Man streicht jedem -wirklich jedem- Griechen von 0 bis 99 die Hälfte des Einkommens weg, dann könnten die Griechen das eventuell schaffen. Aber auch nur eventuell.

Problematisch wird es nämlich, wenn man sich mal die Zahlen genau anschaut: Die Verschuldung wird immer am Bruttoinlandsprodukt gemessen. Das mag zwar korrekt sein, verschleiert aber das Problem, weil Bruttoinlandsprodukt nicht gleich Einkommen des Staats ist. Bruttoinlandsprodukt ist jeder Liter Olivenöl, aber hat nichts mit Staatseinnahmen qua Steuern zu tun und nur das kann der Staat auch tatsächlich ausgeben und Sie können nicht ausgeben, was Ihnen nicht gehört. Und ich sage Ihnen nun, was der griechische Staat tatsächlich einnimmt: So grob 90 Milliarden, Tendenz sinkend. Ein paar Verpflichtigungen wie Rente, Straßenbau oder Beamtenentlöhnung hat Griechenland aber. Oder auch: Laufende Ausgaben lassen sich nicht auf null minimieren. Und wissen Sie wie der Schuldenstand vor dem großen Schnitt war: 370 Milliarden plus 65 Milliarden an Bürgschaften des Staats. Danach? 270 Milliarden plus 65 Milliarden.

Da sind wir dann beim Privathaushalt. Nehmen wir mal an, Sie verdienen besagte 30.000 im Jahr. Davon müssen Sie Miete, Ausgaben und Futter bestreiten. Sie haben zudem Schulden von 90.000 und Ausgaben, die höher sind als Ihre Einnahmen, die zudem sinkend sind. Vielleicht schießt da die Bank nochmal nach, aber wenn Sie 2x ankommen würden und jeweils 40.000 verlangen nur damit Sie Ihre Raten und Zinsen zahlen können....da würde ich wetten, dass Ihnen Ihre Bank den Hahn sehr schnell zudreht. Da sieht auch Peter Zwegat echt arm aus.

Oder auf Deutsch: Die Bank gibt Ihnen jährlich einen neuen Kredit eines mehrfachen dessen was Sie verdienen, damit Sie Ihre Schulden bedienen können. Kann das funktionieren?

Und die Griechen? Die geben doch tatsächlich noch 10% des Staatseinkommens fürs Militär aus, obwohl sie ausschließlich von Freunden umringt sind, von Mazedonien mal abgesehen, die allein aus Sicht der Griechen sich den falschen Staatsnamen ausgesucht haben. Würde Deutschland diese Militärausgaben realisieren wollen: Man müsste den Verteidigungsetat verdreifachen. Würde man die Truppengröße an Griechenland anpassen wollen, hätte Deutschland so etwas über 1,6 Mio Mann unter Waffen und nicht nur 200nochwastausend. Mal ganz abseits internationaler Verpflichtungen wie Afghanistan.

Aber die griechische Krise ist ja nicht die Krise der Banken. Neee, die verdienen sich an dem Scheiß dumm und dämlich und glauben Sie mir: Eine Bank schließt kein Geschäft ab, das nachteilig für sie wäre. Wenn Sie mich fragen: Deutschland buttert rein, deutsche Banken holen raus. Privatisierung auf neuem Weg. Auf so eine Idee muss man auch erstmal kommen....

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Freitag, 17. Februar 2012
Der Kandidat
Wir wollen zwei Sachen festhalten: Gewiss hat er sich immer korrekt verhalten und Jan Ullrich hat nie gedopt. Letzterer macht -kein Scherz- neuerdings unter dem Slogan "Doping für die Haare" Werbung, ersterer geht -auch kein Scherz- als größte Präsidentenfehlbesetzung seit Karl Dönitz in die Geschichte ein.

Wir hier beschäftigen uns nun aber mit dem Ausblick auf die Zukunft und prüfen nun einen Kandidaten auf seine Eignung als Bundespräsident. Heute:

Stefan Mappus

Vorteile:

- Hat grade Zeit, ist ohnehin arbeitslos, braucht dringend einen Posten. Seine Berufung würde die Arbeitslosenstatistik entlasten.
- Wuppt ganz alleine ganz andere Summen als schnöde Eigenheime oder blöde Urlaube, siehe EnBW-Deal.
- Schwätzt auch nicht viel blöder daher als der Lübcke
- Beste Kontakte in die Wirtschaft
- Reisefreudigkeit vorhanden


Nachteile:

- Wenig durchsetzungsfähig. Braucht mehrere Tausend Robocops um ein paar 14jährige von einer Wiese zu räumen
- Großburgwedel klingt zwar provinziell, aber noch "groß", während Pforzheim allein nach Verdauungsstörung klingt
- könnte bei Einreise in die USA mit einem Angehörigen der Cosa Nostra verwexxelt werden. Nicht nur optisch


Fazit

Bestens geeignet als Grüßgottaugust am Hindukusch. Der kleine dicke Mops könnte die ultimative Lösung für alle sein, die nicht den staatstragenden Wurf erwarten.

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