Sonntag, 11. Mai 2008
Filmfußball
gorillaschnitzel, 02:52h
Seit einigen Jahrzehnten machen sich am Wochenende Väter (und nicht selten auch Mütter) mitsamt ihren Sprösslingen auf und marschieren auf den Sportplatz. Dort schaut man dann, wie Sohnemann versucht Tore zu schießen, blutgrätscht und mal gewinnt, mal verliert.
Ein deutsches Ritual.
Früher stand dann Papi mit der Leica am Spielfeldrand und knipste Fotos von Thomas oder Stefan oder Michael, die dann entwickelt wurden und wenn man Glück hatte, waren die auch gelungen und man konnte sie Oma Herta zeigen. Heute steht Thomas oder Stefan oder Michael als Papi da und jetzt heißen die Buben Jan-Luka und Kevin-Alexander und es wird auch noch geknipst, aber eben digital und der ein oder andere dreht ein kleines Filmchen, das man dann in dieser herrlich modernen Zeit in einem Videoportal einstellt, damit auch Tante Gertrud an der Nordsee und die Krisenreaktionskräfte in Afghanistan das anschauen können.
So weit so banal. Denkt man. Eigentlich interessieren solche Filmchen außer den stolzen Eltern und den Filius keinen so richtig.
Doch. Den Württembergischen Fußballverband (WFV) interessiert das und damit interessiert das auch den Deutschen Fußballverband (DFB) als allerobersten Hüter des allerheiligsten Nationalsports.
Beim WFV nämlich findet man, dass alle Veranstaltungen -bis runter in die F-Jugend- alle vom DFB ausgehen und damit sämtliche Rechte am Bild beim DFB liegen und deshalb kommt man auf die großartige Idee, Camcorder, Fotos und Handys vom Spielfeldrand verbannen zu wollen.
Wir reden übrigens noch immer vom Amateurbereich.
Geklagt hat man zumindest schon mal und auch erstinstanzlich gewonnen. Die Begründung, weshalb man das überhaupt macht liest sich zumindest recht dürftig: Bei so viel ehrenamtlichem Engagement dürfe es nicht sein, dass es da ein kommerzielles Angebot Dritter (Seite im Internet mitsamt beinhalteter Werbung) gäbe. Vom Wurststand und Bierverkauf beim TuS Talle sagten sie nix.
Und wenn da alle Urteile für den WFV ausfallen sollten, haben sie dennoch ein Eigentor geschossen.
Ein deutsches Ritual.
Früher stand dann Papi mit der Leica am Spielfeldrand und knipste Fotos von Thomas oder Stefan oder Michael, die dann entwickelt wurden und wenn man Glück hatte, waren die auch gelungen und man konnte sie Oma Herta zeigen. Heute steht Thomas oder Stefan oder Michael als Papi da und jetzt heißen die Buben Jan-Luka und Kevin-Alexander und es wird auch noch geknipst, aber eben digital und der ein oder andere dreht ein kleines Filmchen, das man dann in dieser herrlich modernen Zeit in einem Videoportal einstellt, damit auch Tante Gertrud an der Nordsee und die Krisenreaktionskräfte in Afghanistan das anschauen können.
So weit so banal. Denkt man. Eigentlich interessieren solche Filmchen außer den stolzen Eltern und den Filius keinen so richtig.
Doch. Den Württembergischen Fußballverband (WFV) interessiert das und damit interessiert das auch den Deutschen Fußballverband (DFB) als allerobersten Hüter des allerheiligsten Nationalsports.
Beim WFV nämlich findet man, dass alle Veranstaltungen -bis runter in die F-Jugend- alle vom DFB ausgehen und damit sämtliche Rechte am Bild beim DFB liegen und deshalb kommt man auf die großartige Idee, Camcorder, Fotos und Handys vom Spielfeldrand verbannen zu wollen.
Wir reden übrigens noch immer vom Amateurbereich.
Geklagt hat man zumindest schon mal und auch erstinstanzlich gewonnen. Die Begründung, weshalb man das überhaupt macht liest sich zumindest recht dürftig: Bei so viel ehrenamtlichem Engagement dürfe es nicht sein, dass es da ein kommerzielles Angebot Dritter (Seite im Internet mitsamt beinhalteter Werbung) gäbe. Vom Wurststand und Bierverkauf beim TuS Talle sagten sie nix.
Und wenn da alle Urteile für den WFV ausfallen sollten, haben sie dennoch ein Eigentor geschossen.
... comment
ericpp,
Dienstag, 13. Mai 2008, 01:30
Erklär das mit dem Eigentor doch mal einen Fußballfunktionator.
Die sind dich durch die (auch GEZ- finanzierten) Erstliga- Lizenzen so verwöhnt, daß sie jetzt glauben, mit ihren Märchenbeträgen auch jeden Website- Betreiber abzocken zu können.
Naja, bleibt wohl nur noch eines für stolze Väter: Ab mit den Kleinen auf den Bolzplatz und ihnen von den gesparten Mitgliedsbeiträgen ne Extraportion Eis kaufen.
Die sind dich durch die (auch GEZ- finanzierten) Erstliga- Lizenzen so verwöhnt, daß sie jetzt glauben, mit ihren Märchenbeträgen auch jeden Website- Betreiber abzocken zu können.
Naja, bleibt wohl nur noch eines für stolze Väter: Ab mit den Kleinen auf den Bolzplatz und ihnen von den gesparten Mitgliedsbeiträgen ne Extraportion Eis kaufen.
... link
gorillaschnitzel,
Dienstag, 13. Mai 2008, 12:26
Ich hätte das alles ja noch ansatzweise verstanden, wenn es um irgendwelche Bildverwertungsrechte in der Bundesliga oder Champions League geht. Die meinen aber tatsächlich die Kreisklasse
... link
... comment
socrates,
Dienstag, 16. Dezember 2008, 12:52
Urteilsverkündung
Hi,
ich möchte nur kurz auf den Tag der Entscheidung hinweisen: Am 18.12.2008 verkündet das OLG Stuttgart in der Sache Hartplatzhelden.de sein Urteil.
Daumen drücken ist also erste Bürgerpflicht;-)
Viele Grüße,
Thomas
ich möchte nur kurz auf den Tag der Entscheidung hinweisen: Am 18.12.2008 verkündet das OLG Stuttgart in der Sache Hartplatzhelden.de sein Urteil.
Daumen drücken ist also erste Bürgerpflicht;-)
Viele Grüße,
Thomas
... link
... comment