Mittwoch, 20. Februar 2013
Damien Hirst: Mona Lisa




Dienstag, 19. Februar 2013
Kantine (III)
Heute: Hähnchenbrustgeschnetzeltes mit Schwarzwurzeln und Brokkoli, Reis, Sperma.

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Dienstag, 19. Februar 2013
Liebe Berliner,
uns kam hier vorhin eine grandiose Idee: Ihr braucht einen, wir haben einen zuviel und weil das angesichts vieler Schwaben bei euch ohnehin nicht weiter auffällt, würden wir den euch auch schicken, wenngleich der gar kein Schwabe ist sondern Badener Badenzer.

Ihr braucht nämlich einen Flughafenchef und ich kann euch sagen: Wir haben den und der wäre auch sofort und umgehend verfügbar. Ablöse müsstet ihr auch keine zahlen, im Gegenteil: Wir bieten euch an, den Länderfinanzausgleich einfach so weiter laufen so lassen, zur Not auch bis Sanktnimmerlein.

Vorteile des Kandidaten:

- Große Erfahrung bei der Durchsetzung von Großprojekten

- Ein Vokabular ("Scheißverein" über die eigene Partei), das unmittelbar und sofort Piratenparteitauglich ist und die hocken bei euch ja im Parlament

- Kennt sich mit gescheiterten Geschäften wie eurem Flughafen bestens aus, siehe Übernahme eines Energiekonzerns

- Wird hier nicht mehr gebraucht, ist sofort zu haben, könnte morgen beginnen

Darum: Ihr müsst den Mappus einfach nehmen. Ihr könnt gar nicht anders!

Danke Berlin!

PS: Wenn ihr uns noch bitte einen Gefallen tun könntet: Bitte das Gehalt bis zur Pfändungsgrenze runter komplett wegpfänden und dann das hierher überweisen. EnBW, ihr wisst schon....




Sonntag, 17. Februar 2013
Heute mal: Iranische Küche
Mit das Beste an und im Iran: Futter. Dort kochen sie völlig anders als hier. Über Stunden. Weil sie finden, dass sich Aromen erst mit viel Zeit entwickeln. Das stimmt durchaus. Es gibt da Gerichte, die erst nach 5 Stunden ihren eigentlichen Geschmack kriegen.
Da hatte ich Glück, dass dieses Ding nur zwei Stunden brauchte.

Das Ding nennt sich Khoresht und meint sowas wie eine Art Eintopf. Hauptbestandteile: Eigentlich Lamm, hier aber Kalb; Tomaten, Lapeh (iranische gelbe Linsen), Zwiebeln, getrocknete Limetten, Pommes.

Voila: Khoresht-e Qeymeh, Joghurt mit Gurke und Dill, Reis mit Berberitzen, Mandeln und Pistazien, Salat mit Chips.

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Samstag, 16. Februar 2013
Roy Lichtenstein: Mona Lisa




Mittwoch, 13. Februar 2013
Endstation. Grube gegraben.
Sie können das Stichwort "Stuttgart 21" nicht mehr hören? Wir hier lehnen uns ja immer weiter zurück und unter uns gesagt: Nicht ganz ohne Genugtuung nehmen wir zur Kenntnis, wie die strammsten Befürworter auf einmal die gleichen Bedenken äußern wie unsereins Fortschrittsverweigerer.

Wenn ein Bundesverkehrsminister seine eigenen Leute aus dem Ministerium durch die Blume mehr oder minder als Idioten bezeichnet, dann sagt das schon ziemlich viel über die Lage. Genauso wie ein Mitglied des Aufsichtsrats der Bahn plötzlich nur noch von einer 50%igen Wahrscheinlichkeit spricht, dass das Ding jemals kommt und das obwohl eigentlich schon drei Jahre gebaut wird.

Dabei hätten sie einfach mal einen Tunnelbauingenieur fragen können. Der hätte ihnen dann gesagt, was so ein Meter Tunnel kostet. Haben Sie sich das eigentlich schon mal gefragt, was ein Meter Tunnelbau kostet? Schweineteuer, sag ich Ihnen, weil völlig unberechenbar. Und Stuttgart ist geologisch seeehhhr diffizil. Das glauben Sie ja gar nicht, was das alles kostet.

In München haben sie einen unter der Isar gegraben, der kostete 70.000 €. Je Meter. Die Schweizer sind präzise und rechnen für jeden Meter Gotthard-Basistunnel mit 115.000 € und die Berliner haben immerhin satte 160.000 € für ihren Tiergartentunnel veranschlagt. Alles Meterpreise.

Auf Deutsch: Tunnelbau ist nicht berechenbar. Alles eine Frage des Untergrunds und der gilt in Stuttgart als schwierig, wo die Bahn schon jetzt, da noch kein Meter Tunnel gebohrt ist, nicht mehr weiterbaut, weil sie das Grundwasser -völlig erwartbar und allseits prohezeit- völlig falsch berechnet hat.

In Stuttgart sollen 35,1 km Tunnel entstehen. Das sind 35100 Meter. Gerne dürfen Sie nun den Taschenrechner zücken oder mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass allein die Tunnelbauten den Kostenrahmen sprengen werden. Nun ist beispielsweise der Gotthard im Vergleich zu Stuttgart relativ problemloses Geologie-Terrain. Wenn wir beispielsweise einen zweiten Blick nach München werfen wollen: Dort geht es grade um den Bau einer S-Bahn-Röhre und dort stiegen die Kosten auf zuletzt über 300.000 €. Immer noch je Meter.

Und wenn Sie das in den Taschenrechner eingeben, dann landen Sie eventuell in den Regionen, was S21 wirklich kosten wird. Bis ins Jahr 2016 etwa. Geht ja aber noch etwas länger. Zumindest bisher. 50% Wahrscheinlichkeit.

   ... Stuttgart 21
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Mittwoch, 6. Februar 2013
Kantine (II)
Heute: Spaghetti "Bolognese". Sieht ja auf den ersten Blick nicht so schlimm aus und könnte ja auch schmecken, aber die Sache hat einen Haken und den sehen Sie, wenn Sie sich das Ganze nochmal anschauen: Spaghetti "Bolognese". Die Anführungsstriche stehen da nicht umsonst, weil das mit Bolognese so viel zu tun hat wie die Mullahs im Iran mit Menschenrechten. Der Fleischanteil dieser Bolognese ist gleich Null. Das ist irgendein Sojazeugs. Selbst das könnte ja noch schmecken, aber irgendwie ist das doch recht einseitig und fade.

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Montag, 4. Februar 2013
Kantine (I)
Seit einer Weile komme ich in den überaus fragwürdigen Genuss, etwas essen zu müssen, das die Kantine "Essen" nennt, häufig mit "Essen", also Nahrungsmittelzubereitungsendprodukt, nicht so wirklich viel zu tun hat. Okay, manchmal ist wenigstens noch optisch das Ausgangsprodukt halbwegs erkennbar, was aber nicht gleichzeitig auf den zu erwartbaren Geschmack schließen lässt.

Und deshalb dachte ich mir, dass ich Sie nun einfach an diesen Wunderwerken der Einfaltsküche teilhaben lasse. Vielleicht liest ja Jamie Oliver mit.

Sieht das Plakat des Caterers nicht toll aus? Gesundes, frisches Obst und Gemüse.



Nur: Es ist wie bei den Fastfood-Ketten. Dort sehen Burger auf den Fotos auch immer völlig anders aus als die Realität auf dem Plastiktablett. Der Unterschied aber ist: Es gibt dort wenigstens Burger, während ich Erd- oder Himbeeren hier bislang noch nie gesehen habe.

Aber ich will nicht jammern.

Heute war nämlich ein guter Tag. Wiener "Saftgulasch" mit Salzkartoffeln und Salat. Gut daran war, dass es Salat gab. Salat ist nämlich überhaupt nicht selbstverständlich sondern eher die Ausnahme.

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Samstag, 26. Januar 2013
Lerne Deitsch
Hierzulande hat man es nicht so mit den Artikeln. Hier sagt man "das Teller", "der Butter", "der Bank", "das Cola" und "der Radio". Warum nicht auch "die Marktkauf"?

   ... Fundstuecke
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Mittwoch, 23. Januar 2013
My T and I
Kennen Sie diese unheimlich enge Beziehung, die man so im Laufe der Zeit zu gewissen Unternehmen entwickelt? Bei mir zum Beispiel ist es ganz eindeutig die Telekom.

Vor ein paar Jahren sind mal drei gestandene Techniker zu je 50 Euro Anfahrt und wahrscheinlich so um die 100 Euro Stundenlohn bei mir im Vorgarten gestanden und konstatierten, dass die Telefonleitung nicht funktioniert. Meine Frage, was sie glaubten, weshalb sie hier seien, haben sie dann nicht beantwortet.

Aber unsere enge Beziehung besteht auch darin, dass ich auch gleich noch Nachbar eines Telekomgrundstücks bin und dadurch zu einem regelmäßigen Besucher eines hiesigen T-Punkts wurde. Immerhin eins muss man denen wirklich lassen: Sie bemühen sich wirklich redlich um eine Problemlösung, selbst wenn sie nicht zuständig sind. Und ich muss auch sagen: Seither kommen zwei Mal jährlich die Gärtner. So ein Unternehmen kann also dazulernen.

Oder auch nur so ein bißchen.

Dieses Mal hab ich mir den Router zerschossen. Meine Schuld, ich bin da ziemlich ungeduldig in solchen Sachen. Für's Neueinrichten braucht es aber die Zugangsdaten und die sind wahrscheinlich irgendwann mal irgendwo gelandet, aber definitiv nicht an einem Ort, an dem ich sie in absehbarer Zeit wieder gefunden hätte. Aber okay, man kann ja neue Zugangsdaten anfordern.

Getan.

Und dann war das Internet tot. Flutsch und aus. Die nette Dame im T-Punkt meinte zwar, dass man mir die Zugangsdaten auch zumailen könnte, aber das ginge nur auf meine Telekommailadresse. Dazu aber bräuchte man dann schon Zugangsdaten für eine nie genutzte Emailadresse. Die können schon auch lustig sein.

Dann halt warten. Wie auf Godot. Auf den haben sie auch ziemlich lange gewartet.

Nichts tat sich. Null. Nada.

Dann habe ich mir mal eines Abends gedacht, ich könnte doch einfach mal so eine Hotline ausprobieren und das war ganz groß. Slapstick beinahe. Es lief so:

00:01: Die Hotline erklärt mir nach ungefähr 20 Sekunden, dass es heute etwas länger dauert und ich mich auf eine Wartezeit von etwa 20 Minuten einstellen soll. Toll, denk ich mir, "hot" ist an dieser Line erstmal gar nix, eher Slowline oder so.

00:05: Alle Plätze besetzt, bitte warten Sie.

00:08: Ich schalte auf Lautsprecher. Am Ohr ist das nicht zu ertragen.

00:15: Es wird langsam spannend. Bald haben wir die 20 Minuten voll.

00:20: Jetzt aber!

00:25: Hm. Sind vermutlich richtig beschäftigt.

00:30: Jetzt erstmal ein Bier.

00:40: Hm. Langsam wird es interessant.

00:50: Häh?

01:00 So. Nun haben wir die Stunde voll. Seit einer Stunde hänge ich nun in der Warteschleife.

01:00: Nochn Bier.

01:20: So, ich bleib jetzt dran. Jetzt interessiert es mich.

01:30: Ich brauch jetzt Zeugen. Rufe eine solche an. Sonst glaubt mir das niemand.

01:40: Mir beginnt der einzig diensthabende Mitarbeiter der Hotline echt Leid zu tun. Mittlerweile ist es nach Mitternacht und der arme Kerl sitzt wirklich vor einem heftigen Problem, das er schon ewig zu lösen versucht und es nicht hinkriegt.

01:56: Verdammte Scheiße! Ich hab das Telefon vom Tisch geschmissen und dabei ist es ausgegangen. Ich sah mich bereits zubettgehen und morgens wieder in der Warteschleife aufwachen. Oder nachts um halb 5 fragt mich dann ein Telekommitarbeiter, was er für mich tun kann....

Hotline....

Aber es gibt ja noch die T-Punkte. Und den armen Auszubildenden Sebastian, der in einem weißen Pulli mit magentafarbenem Telekomlogo reichlich scheiße aussieht. Er tut mir ein bißchen Leid. Einerseits weil an seinem Namensschild fett Azubi steht, aber das soll wohl auch Rücksichtnahme des Kunden suggerieren, andererseits wegen des häßlichen Pullis und dann ist er auch noch mir Internetjunkie ausgeliefert, der schon eine halbe Ewigkeit auf seine Zugangsdaten wartet. Aber Sebastian überrascht mich. Weil er nämlich herausfindet, weshalb mich die Zugangsdaten nie erreicht haben: Damals, als ich umgezogen bin, da hätte ich nämlich nicht nur sagen müssen, dass ich umziehe, sondern was ich alles umziehe. Ich hätte also nicht nur meinen Telefonanschluss umziehen müssen, neee, ich hätte auch noch sagen müssen, dass der DSL-Anschluss auch mit umzieht, weil sie eben an die alte Adresse meine Zugangsdaten geschickt haben.

Telekomlogik.

   ... Welcome to Muumuuland
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