Dienstag, 10. Mai 2011
Von Zensus zu Zensur ist nur ein Tastensprung
Sie mögen mich für altmodisch halten, aber ich finde, ich habe ein Recht auf Privatsphäre. So ganz privat, im Netz sowieso, vor allem aber auch braucht der Staat nicht alles von mir wissen. Er weiß ohnehin schon genug von mir. Er weiß wie ich heiße, wie ich aussehe, wann und wo ich geboren bin, wo ich wohne, wann ich aus- und einreise und wie groß ich bin. Und wenn er will, wäre es ihm ein Leichtes, herauszufinden, wann und wo ich zur Schule gegangen bin und ich je irgendwo gearbeitet habe und was ich dabei verdient habe. Ich finde, das reicht dann aber auch. Oder auch nicht.

Mittlerweile sind die Unterlagen zur Volkszählung da und ich darf vermelden, dass es da ein paar knifflige Fragen gibt. Die Frage "Wie viele Personen wohnen am 9. Mai 2011 in der Wohnung" ist schon mal extrem schwer zu beantworten, weil mich ein schwedisches Möbelhaus schon seit Jahren fragt, ob ich noch wohnen oder schon leben würde und ich mich bei der Beantwortung der Frage recht schwer tu´.

Und auch sonst ist das mächtig kompliziert: Auf die Frage, wie viele Räume ich habe, konnte ich nur antworten "zwischen 4 und 11, je nach Zählweise". Sie ahnen ja gar nicht, wie kompliziert Räume zugeschnitten sein können und wo so ein Raum anfängt und er wieder aufhört.

Oder die Anzahl der Quadratmeter! Bin ich Mathematiker? Oder Vermesser? Dann wüsste ich das natürlich. Aber so.....Mein Angebot an die Volkszähler ist, dass sie ein nettes Vermessungsteam vorbeischicken und ich mach dann auch Kaffee und Kuchen für alle.

Wo aber Schluss mit lustig ist, das ist dieses Scheißthema. Die fragen ja tatsächlich, ob ich ein Klo hab´. Nein, natürlich nicht, ich habe sogar deren zwei. Aber selbst wenn ich keines hätte und den Kompost zukacken würde, ginge das den Staat wirklich einen Scheiß an.

Eine Heidenarbeit. Das vorläufige Zwischenergebnis sieht so aus:



Kollegen wissen nun, welche Konzentration mir das abverlangte, man möchte ja nix falsch ankreuzen. Sie wissen es deshalb, weil sie wissen, dass ich immer rumkritzle, wenn ich mich konzentrieren muss, weshalb das nun ein klein wenig nach Kindergeschmiere aussieht. Vermutlich muss ich bis zur Mahnung auch noch ein paar Mal prüfen, ob alles stimmt, weshalb das da befürchtungsweise noch nicht das Endprodukt sein wird.
....und was den Kaffeefleck auf dem maschinenlesbaren Barcode angeht: Es war wahrscheinlich ein Zufall, dass ich meine Kaffeetasse heut morgen ausgerechnet da drüber abgestellt habe.

   ... Poly-Tikk
  ... link [38 Kommentare]   ... comment