Dienstag, 27. Januar 2009
Rituale



Das ist eine Mutschel, wenn auch ein eher mißlungenes Exemplar. Sie müssen nicht wissen, was eine Mutschel ist, das weiß man eventuell schon 30 Kilometer weiter nicht mehr, auch wenn das Ding schon eine etwas weitere Verbreitung gefunden hat als noch vor einer Dekade, was wiederum absurderweise ausgerechnet an den großen Backfabriken und deren Expansionstrieb liegt.
8 Zacken brauchts, dazu den Ring und obendrauf einen kleinen Turm, der aber in der obigen Mutschel eher eine Ruine ist. Alles Handarbeit und deshalb auch etwas teurer.
Nur einige wenige Wochen gibts das Zeug (so etwa von Dezember bis Januar) und vielleicht ist es genau deshalb etwas besonders geblieben. Über Jahrhundert schon, so sagt man. Genauer: 8 Jahrhunderte.
So lange gibt es angeblich den Mutscheltag und das ist dann der Anlass zu seltsamen Würfelspielen, die sich "langer Entenschiss" oder "Nacktes Luisle" nennen, um die Dinger zu zocken und sich dabei kollektiv zu betrinken.
Aber regionale Bräuche muss man pflegen. Auch und gerade in einer globalisierten Welt.

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