Mittwoch, 24. Dezember 2014
Schöne Weihnachten!


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Montag, 22. Dezember 2014
Wie ich einmal gleich zwei perfekte Abende hatte und Glück scheißen konnte. Dank Joe Cocker.
Vor knapp 20 Jahren gab es in einer vor mir damals wie heute gut frequentierten Kneipe eine Lotterie. Es gab exakt zwei Hauptgewinne und sonst nichts außer dem zu gewinnen. Pro gekauftem Getränk gab es ein Los. Ich saß am Ende mit 5 Losen da, weil mich der Hauptgewinn gar nicht so sehr interessierte. Andere aber horteten Lose von anderen, die auch kein Interesse hatten oder nach Hause gingen. Ich würde schätzen, es waren etwa 50 Leute da und einige davon hatten gut und gerne 15 oder 20 Lose. Insgesamt waren 300 oder 400 Lose im Spiel. Hätte ich geschätzt.

Dann die Ziehung. Erstes Los: 42133. Das war ich, die Losnummer kenne ich bis heute. Cool. Einer der beiden Hauptgewinne war meiner. Dann ließen sie "With a little help from my friends" in der Joe-Cocker-Version laufen.

Dann kam die zweite Ziehung: 42179. Kenne ich auch noch. Wieder ich. Ich wollte einen anderen vorschicken, aber der hätte meinen Gewinn kassiert.


Sagen wir es mal so: Es war ein klein wenig peinlich, auch noch den zweiten Gewinn abzuholen, weil der Kneipier mich fragte, was ich schon wieder da wolle, die eine Hälfte "Saalrunde, Saalrunde" rief und die andere Hälfte "Schiebung, Schiebung". Es endete damit, dass sich der Kneipier nachts um halb 2 mit Megafon in die völlig tote Fußgängerzone stellte um den schlafenden Bürgern mitzuteilen, welch ungeheuerliches Glück ich gehabt habe. Er nannte mich namentlich.

Martin findet bis heute, dass ich für diesen Dusel eigentlich verprügelt gehöre und das hat sich seither zu einem Running Gag entwickelt.

Irgendwie aber hatte er Recht: An diesem Abend hätte ich Glück und Dusel scheißen können und so kam ganz kurz die Überlegung auf, jetzt noch ins Casino zu fahren, was aber wieder verworfen wurde.

Ich habe nie ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, mit 5 Losen aus 350 alle beide Gewinne zu ziehen. Statistik und Wahrscheinlichkeit habe ich im Studium gehasst. Sonderlich hoch dürfte es nicht sein.

Der Hauptgewinn waren zwei Karten für ein Open Air mit Joe Cocker. Ich war nie großer Fan, aber hey, der Mann ist schon in Woodstock aufgetreten, hatte ein Leben hinter sich, wie sich das mancher Rocker allenfalls träumt und hatte auf der Bühne selbst mit diesen spastischen Bewegungen eine irre Ausstrahlung und Präsenz.

Die Stimme ist ohneseits alles begreiflichen.

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Donnerstag, 11. Dezember 2014
No woman, no drive
Ein herrliches Video. Eine wunderbare, textlich leicht modifizierte Version eines schönen Reggaeklassikers. Von einem Saudi. Aktivist. Künstler. Weil Frauen da nicht Auto fahren dürfen. Ein großartiger Typ, ein toller Clip:

Das Original können Sie in Deutschland nur dann schauen, wenn Sie die Gema-Beschränkungen umgehen und das geht ganz einfach: Entweder sie installieren ProxFlow in Ihren Browser, das geht schnell und kostet nix. Wenn Sie das nicht wollen, probieren Sie es mal über Unblockyoutube mit diesem Link:

https://www.youtube.com/watch?v=aZMbTFNp4wI&list=PLSJ4iuBhJTjmf1WKOL-JwzFAOIzedoyqz&pxtry=2

Und wenn alles nicht hilft, dann eventuell Tante Google: "No woman, no drive" und Sie finden dann kastrierte Videos für alle einsehbar.

The one and only Bob Marley of the Middle East!

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Dienstag, 9. Dezember 2014
Sprachligkeiten
Vor einem Jahr gab es mal diesen Vorschlag der Grünen einen vegetarischen Tag in Kantinen einzuführen. Darüber kann man ja diskutieren.....

Der Seehofer befand damals, dass man den Leuten doch nicht in die Privatheit pfuschen kann. Ich gebe ihm selten recht, aber da muss man ihm echt Recht geben: Es ist nicht Angelegenheit der Politik, eben dieselbe ins Privatleben fortzutragen.

Was erlaube nun CSU genau das machen zu wollen? Was erlaube CSU, vorzuschlagen, dass Migranten nun nur noch Deutsch sprechen zu haben?

Das von einer Partei, deren Mitglieder in der überwältigenden Mehrheit sich schwer tun, überhaupt Hochdeutsch anständig zu reden und die nicht in der Lage ist, zwischen Deutsch und deutsch zu unterscheiden.

Ich will ehrlich sein: Ich verfolge keine uneigennützigen Motive, zumal ich jemand bin, der zuhause und auch in der Öffentlichkeit nicht Hochdeutsch spricht. Hochdeutsch beherrsche ich nur leidlich und unwillig und auch nur dann, wenn ich außer Landesgrenzen bin.

Aber eines hat meine Sprache gegenüber dem Dialekt der Bayern gschafft: Es qualifiziert sich als Sprache mit eigenem Vokabular und eigener Grammatik. Bairisch hingegen ist -um es mal bairisch zu sagen- rundergewixxdes Hochdeitsch und nix anderes.

Und diese Pfosten wollen uns sagen, wie wir zuhause zu reden haben. Wir hier antworten in solchen Fällen so: Dia kennad aos amol am Fiedle, dia Hamballe. Kreizweis.

   ... Poly-Tikk
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Samstag, 6. Dezember 2014
Da hatte einer Humor....

   ... Fundstuecke
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Donnerstag, 4. Dezember 2014
226
Vor dreieinhalb Jahren hat sich dieses Bundesland entschieden, etwas zu machen was hier völlig neu ist und es zuvor auch noch nicht gegeben hat. Das kriegt man durchaus mit, im Alltag, auch im Job. Neuerungen, Änderungen.

Trotzdem: Man kann in einer Demokratie die Regierung austauschen, nicht aber Beamte und anderes handelndes Personal. Tja.

Die Folgen ließen sich beim "Wasserwerferprozeß" beobachten. Mal angenommen, Sie oder ich würden uns mit XY schlägern und XY verlöre dabei auch nur ein Auge: Wir säßen für mindestens ein Jahr im Knast. Oder länger. Bei Absicht oder mit Wissen, minimum drei Jahre.
Ich zumindest finde: Zurecht. Das Gesetz ist okay. §226 StGB, schwere Körperverletzung.

Das aber gilt nur für Zivilisten wie Sie und mich. Nicht dann, wenn Sie oder ich in hoheitlichem Auftrag handeln würden. Dann darf man das. Dann kann man schon mal Leuten das Augenlicht nehmen und es wird dann die "geringe Schuld" festgestellt.

Und weil wir ja in einer kapitalistischen Gesellschaft leben, können wir ja auch genau sagen, wir gering die Schuld ist oder andersrum gesagt: Die Fähigkeit sehen zu können war am 30.09.2010 im Stuttgarter Schloßpark exakt 3000 € wert. Geteilt durch 5 dauerhaft Geschädigte.

Ich war damals da und ich habe gesehen, dass die Leute im Wasserwerfer durchaus ihren Spaß hatten. Da saßen keine, die ihren Befehl auch nur im Ansatz hinterfragt hätten und ich kann Ihnen sagen: Mit ein paar der damals Beteiligten könnte man jedes KZ betreiben. Dumm nur, dass man die nicht abwählen kann.

   ... Poly-Tikk
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Mittwoch, 3. Dezember 2014
Makin´ StreetArt Stickers
"4 da ´hood"

Heute: Die subtile Kritik am schwäbischen Pietismus....

   ... Art
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Sonntag, 30. November 2014
Dinge, die wie Tiere aussehen.
Heute: Das Schüttelbrot-Meerschweinchen

   ... Fundstuecke
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Dienstag, 25. November 2014
Aus dem Alltag
Wussten Sie, dass es iranische Klassik gibt? Sehen Sie, ich wusste das lange auch nicht. Gibt es aber. Beispielsweise Javad Maroufi. Der hat ein wunderschönes Stück geschrieben, das ich sehr gerne höre und die meisten von Ihnen wahrscheinlich bisher nicht gehört haben. Es heißt "Khab-haye talayi", übersetzt "Goldene Träume". Persisch ist eben eine sehr blumige Sprache.



Kennengelernt habe ich das Stück, weil mir das mal ein Vollpfosten vorgespielt hat. Einer den ich ja sehr mag. Aber einer, der sich selbst auch im Weg steht. Eigentlich ist es nur ein Teilzeitvollpfosten, weil er nicht wirklich ein Vollzeitvollpfosten ist, aber momentan ist er nur ein Vollpfosten, zu dem mir ansonsten nicht sonderlich viel einfällt, nicht einfallen will. Diese Art Sprachlosigkeit, weshalb intelligente Menschen dumm sein können wie ungeschnitten Brot. Spielen wird er das die näxxten Jahre eher nicht. Und das ist wirklich sehr bedauerlich. Weil es ein schönes Stück ist. Und weil er ein Vollpfosten ist.

   ... Welcome to Muumuuland
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Sonntag, 23. November 2014
Halbdackel des Monats
Es ist mal wieder an der Zeit. Es laufen so viele Halbdackel rum, Sie brauchen da nur Nachrichten schauen. Verdient hätten es viele, aber keiner wie der Sergej, der Lawrow. Das ist der russische Außenminister. Gut, sein Chef wäre unter einigen anderen auch ein Kandidat, alleine schon für rhetorische Glanzleistungen wie die Begründung, russische Soldaten hätten sich halt auf ukrainisches Territorium verlaufen und die Jungs mit den Panzern seien grade im Urlaub oder der Spruch, man unterstütze die da in der Ukraine keineswegs, aber eine Niederlage von denen werde man definitiv nicht akzeptieren.

Aber zurück zum Sergej, dem Lawrow. Der regt sich über die westlichen Sanktionen auf. Das darf er natürlich, sind ja schließlich nicht nett. So Sanktionen. Klar, kann man schon verstehen. Er sagt aber dann diesen Satz:

Was das Konzept hinter den Sanktionen betrifft, so zeigt der Westen, dass er nicht Russland zu einer Änderung seiner Politik bewegen will, sondern dass er einen Regimewechsel bewirken will


Das klingt schon ein ganz klein wenig paranoid. Oder aber stehen schon 2 Millionen auf dem Roten Platz und fordern Putins Abgang.
Was dann kommt zeigt viel Unverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und noch mehr beleidigte Leberwurst: Bei Staaten wie Nordkorea oder dem Iran hätte man die Sanktionen so angelegt, dass deren Wirtschaft da keinen Schaden nehme.

Gut, über intimere Kenntnisse der nordkoreanischen Wirtschaft verfüge ich nicht. Aber ein bißchen was zum Iran kann ich wohl sagen. Dort wirken die Sanktionen durchaus und ziemlich heftig. Spürbar für jeden, selbst für den Touristen, der nur ein paar Wochen da ist: So wurde damals mein Aufenthalt täglich, wirklich täglich, billiger, weil die Währung völlig am absaufen war. Das hat dann zur Folge, dass damals die Zinsen durch die Decke gingen und der arme Hamid-Reza, kleiner Lebensmittelgroßhändler aus Arak, nicht wie ich 2,4% für einen Baukredit bezahlen würde sondern unglaubliche 25%.

Was aber wirklich hart trifft: Der Iran ist -im Gegensatz zu Russland- komplett vom internationalen Währungssystem abgeschnitten und da soll mir dann der Sergej, der Lawrow erzählen, weshalb das keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Konkret heißt das: All das, was Sie sonst so im Urlaub kennen funktioniert nicht. Keine ec-Karte, keine Kreditkarte, Best-Western nicht, Reiseschecks nicht, Überweisungen sowieso nicht. Als Tourist kann man das mit Bargeld lösen, als Unternehmer ist das schon deutlich schwieriger.
Resultat: Mein damaliger Reisepartner Mo etwa hat im Laufe der Jahre alle iranischen Kunden verloren,ganz einfach deshalb, weil der deutsche Zoll jede Schraube kontrolliert und niemand weiß, wie man das Geld vom Iran nach Deutschland kriegt.

Mit dem neuen Präsidenten ist das etwas besser geworden. Da kann man dann schon mal einen Raketenofen in den Iran schicken, auch wenn der Zöllner hyperventiliert, wenn er das Wort auf der Ausfuhrbescheinigung liest. Und dann kommt der Mann mit dem Köfferchen. Wie im Film. Weil das mit den Überweisungen immer noch nicht geht.

   ... Halbdackel des Monats
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