Mittwoch, 3. Dezember 2014
Makin´ StreetArt Stickers
"4 da ´hood"

Heute: Die subtile Kritik am schwäbischen Pietismus....

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Sonntag, 30. November 2014
Dinge, die wie Tiere aussehen.
Heute: Das Schüttelbrot-Meerschweinchen

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Dienstag, 25. November 2014
Aus dem Alltag
Wussten Sie, dass es iranische Klassik gibt? Sehen Sie, ich wusste das lange auch nicht. Gibt es aber. Beispielsweise Javad Maroufi. Der hat ein wunderschönes Stück geschrieben, das ich sehr gerne höre und die meisten von Ihnen wahrscheinlich bisher nicht gehört haben. Es heißt "Khab-haye talayi", übersetzt "Goldene Träume". Persisch ist eben eine sehr blumige Sprache.



Kennengelernt habe ich das Stück, weil mir das mal ein Vollpfosten vorgespielt hat. Einer den ich ja sehr mag. Aber einer, der sich selbst auch im Weg steht. Eigentlich ist es nur ein Teilzeitvollpfosten, weil er nicht wirklich ein Vollzeitvollpfosten ist, aber momentan ist er nur ein Vollpfosten, zu dem mir ansonsten nicht sonderlich viel einfällt, nicht einfallen will. Diese Art Sprachlosigkeit, weshalb intelligente Menschen dumm sein können wie ungeschnitten Brot. Spielen wird er das die näxxten Jahre eher nicht. Und das ist wirklich sehr bedauerlich. Weil es ein schönes Stück ist. Und weil er ein Vollpfosten ist.

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Sonntag, 23. November 2014
Halbdackel des Monats
Es ist mal wieder an der Zeit. Es laufen so viele Halbdackel rum, Sie brauchen da nur Nachrichten schauen. Verdient hätten es viele, aber keiner wie der Sergej, der Lawrow. Das ist der russische Außenminister. Gut, sein Chef wäre unter einigen anderen auch ein Kandidat, alleine schon für rhetorische Glanzleistungen wie die Begründung, russische Soldaten hätten sich halt auf ukrainisches Territorium verlaufen und die Jungs mit den Panzern seien grade im Urlaub oder der Spruch, man unterstütze die da in der Ukraine keineswegs, aber eine Niederlage von denen werde man definitiv nicht akzeptieren.

Aber zurück zum Sergej, dem Lawrow. Der regt sich über die westlichen Sanktionen auf. Das darf er natürlich, sind ja schließlich nicht nett. So Sanktionen. Klar, kann man schon verstehen. Er sagt aber dann diesen Satz:

Was das Konzept hinter den Sanktionen betrifft, so zeigt der Westen, dass er nicht Russland zu einer Änderung seiner Politik bewegen will, sondern dass er einen Regimewechsel bewirken will


Das klingt schon ein ganz klein wenig paranoid. Oder aber stehen schon 2 Millionen auf dem Roten Platz und fordern Putins Abgang.
Was dann kommt zeigt viel Unverständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge und noch mehr beleidigte Leberwurst: Bei Staaten wie Nordkorea oder dem Iran hätte man die Sanktionen so angelegt, dass deren Wirtschaft da keinen Schaden nehme.

Gut, über intimere Kenntnisse der nordkoreanischen Wirtschaft verfüge ich nicht. Aber ein bißchen was zum Iran kann ich wohl sagen. Dort wirken die Sanktionen durchaus und ziemlich heftig. Spürbar für jeden, selbst für den Touristen, der nur ein paar Wochen da ist: So wurde damals mein Aufenthalt täglich, wirklich täglich, billiger, weil die Währung völlig am absaufen war. Das hat dann zur Folge, dass damals die Zinsen durch die Decke gingen und der arme Hamid-Reza, kleiner Lebensmittelgroßhändler aus Arak, nicht wie ich 2,4% für einen Baukredit bezahlen würde sondern unglaubliche 25%.

Was aber wirklich hart trifft: Der Iran ist -im Gegensatz zu Russland- komplett vom internationalen Währungssystem abgeschnitten und da soll mir dann der Sergej, der Lawrow erzählen, weshalb das keine Auswirkungen auf die Wirtschaft hat.
Konkret heißt das: All das, was Sie sonst so im Urlaub kennen funktioniert nicht. Keine ec-Karte, keine Kreditkarte, Best-Western nicht, Reiseschecks nicht, Überweisungen sowieso nicht. Als Tourist kann man das mit Bargeld lösen, als Unternehmer ist das schon deutlich schwieriger.
Resultat: Mein damaliger Reisepartner Mo etwa hat im Laufe der Jahre alle iranischen Kunden verloren,ganz einfach deshalb, weil der deutsche Zoll jede Schraube kontrolliert und niemand weiß, wie man das Geld vom Iran nach Deutschland kriegt.

Mit dem neuen Präsidenten ist das etwas besser geworden. Da kann man dann schon mal einen Raketenofen in den Iran schicken, auch wenn der Zöllner hyperventiliert, wenn er das Wort auf der Ausfuhrbescheinigung liest. Und dann kommt der Mann mit dem Köfferchen. Wie im Film. Weil das mit den Überweisungen immer noch nicht geht.

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Montag, 17. November 2014
Rechts gegen Rechts

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Dienstag, 4. November 2014
Nochmal schnell Süden


Ja, ich war wieder weg. Nochmal Urlaub. Ich gebe zu: Dieses Jahr war es etwas mehr als sonst, aber das liegt dieses Mal daran, dass ich einen Halbnomaden in der Verwandtschaft habe.



Das hat erstens den Vorteil, dass man billig Urlaub machen kann weil man sich die Übernachtungskosten spart und zweitens kommt man auch ein wenig rum und sieht Gegenden in Europa, die ansonsten nicht unbedingt ganz oben auf der persönlichen Präferitätsliste stehen.



In den letzten Jahren waren das Mallorca Südwest und Südost, Lech am Arlberg, Gstaad und der Chiemsee. Dieses Mal Südtirol und wenn man dann schon mal da ist, dann ist auch der Gardasee und Verona nicht weit und dort kann man sich dann eindecken mit allerlei Leckereien.



Aber auch der Halbnomade hat etwas davon, weil er vorab Bestellungen durchgibt und die sind längst nicht rein kulinarischer Art. Dieses Mal habe ich das Mountain Bike nach Italien gefahren.



In der Vergangenheit war das aber auch durchaus skurril: Wenn Sie mal mit einem Motorblock für einen Geländewagen vorm Check-In-Schalter stehen schaut der arme Kerl dahinter schon mal sehr ungläubig und will wissen, ob das Ding wirklich mit soll, weil das doch Übergepäck kostet. Doch, musste mit, Extrakosten hin oder her.



Die gefrorenen Maultaschen hingegen lösten einen Nachkontrollalarm aus. Sie stehen dann in einem Raum, vor Ihnen Ihr Rucksack, im Halbkreis fünf Grenzschützer drum rum und der Oberschützer bittet Sie dann freundlich, den Rucksack aufzumachen, aber bitte schön langsam.



Am schönsten aber sind die ungläubigen Blicke der Mitreisenden, wenn Sie im Juli zwei Paar Ski nach Mallorca einchecken. Unbezahlbar.





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Freitag, 24. Oktober 2014
Rehab
Resozialisierung ist wirklich etwas schönes. Echt. Ich halte das für eine richtig große Errungenschaft der Gesellschaft. Ich hatte damals während des Zivildienstes beispielsweise einen Tag Extraurlaub und der nannte sich "Resozialisierung in die Gesellschaft". Kein Witz. So als wäre ich damals völlig außerhalb gesellschaftlicher Zusammenhänge gestanden. Dabei war eher das Gegenteil der Fall. Aber den Tag gab es trotzdem. Der sollte dazu dienen, sich nötigenfalls umzumelden, Behördenkäse zu erledigen undsoweiter.

Unter Resozialisierung stelle ich mir eher vor, dass jemand der straffällig wurde wieder in Lohn und Brot gesetzt wird. Das steht selbstnatürlich auch Uli Hoeneß zu. Wie reuig der Sünder Hoeneß wirklich ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber Reue spielt da noch nicht mal die Rolle.

Irgendwann Anfang 2015 kann er auf Freigang gehen. Vorausgesetzt er kann eine ordentliche Arbeit nachweisen. Und das wird er können, weil der FC Bayern ihn schon irgendwie versorgt kriegt und genau da gehts dann los: Sie planen, ihn im Jugendbereich einzusetzen.

Super! Im Jugendbereich! Wo sonst darf ein von Rechts wegen verurteilter und geständiger Täter mitsamt Haftstrafe Jugendliche betreuen? Vorbildfunktion und so?

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Mittwoch, 15. Oktober 2014
Me and my Versicherungen
Kennen Sie den Zustand, wenn Ihnen die eigene Versicherung beginnt Leid zu tun? Das gibt es wirklich.

Meine Versicherung zumindest hat nach 10 Jahren unter meiner Mithilfe entdeckt, dass meine Hütte völlig unterversichert ist und sich das noch in 1500 Goldmark von anno dazumal bemisst, was nach heutigem Wert nicht mal ansatzweise dem realen Wert entspricht.

Klar, die wollen was verkaufen, aber andererseits sind 1500 Goldmark angesichts tatsächlich in 10 Jahren eingetretener zweier Hagelschäden, zweier Hochwasser und eines Blitzschlags nun wieder auch nicht soooo viel. Genau genommen so ungefähr 10 Mal zu wenig im Fall eines Totalverlusts infolge eines Brandes etwa. Hier in Baden-Württemberg war das mal eine Pflichtversicherung und angesichts Hochwasser oder Erdbeben auch nicht ganz umsonst. Ich habe wenige Versicherungen, aber diese hat sich schon mehrfach gelohnt, weil der Versicherungsfall schon mehrfach eingetreten ist und ich zumindest letztes Mal nicht so gut abgeschnitten habe, weil die nach dem Wert auszahlen. Meine Hütte ist diesbezüglich definitiv deutlich unterversichert.

Darum schickten sie Florian. Florian ist etwa 22 Jahre alt und hypernervös. Florian tut mir so ein bißchen Leid, weil der arme Florian losgelassen wird auf die Menschheit und er brav runterbetet, was er in der Aus- oder Fortbildung gelernt hat. Ich will ihm ja nix böses, aber ich kenne all diese rhetorischen Tricks, die Leute wie er im Seminar lernen. Spätestens wie er die Solaranlage besichtigen will und wir von gegenüber aufs Haus starren, weiß ich, dass das halt auf seiner Checkliste steht, die er eben abarbeitet. Florian hat in Wirklichkeit keine leise Ahnung von Solaranlagen. Ich weiß da mehr drüber und das ist schon entsetzlich wenig. Wir standen da einfach und schauten hinauf. Fragen hatte er keine. Solar auf Dach halt. Der arme Kerl arbeitete eben seine Liste ab. Er weiß auch nicht, was er tun soll, als ich mich weigere, meinen Hausrat schätzen zu wollen, einfach weil ich dazu nicht in der Lage bin. Stand halt auch auf der Liste und ich weiß, dass er mir als näxxtes eine Hausratversicherung verkaufen will. Da hat ihm keiner gesagt, was er in dem Fall tun soll. Florian ist kurz gesagt der Typ, den ich noch nicht mal dann angehen würde, wenn ich was gegen ihn hätte. Er will alles recht machen und seinen Job gut erledigen. Was ihm fehlt sind Menschenkenntnis, Souveränität und Lebenserfahrung. Dafür kann er nix. Dafür schätze ich an ihm, dass er mir nicht mit zehntausend Worten etwas unterjubeln will. Aber ich weiß auch, dass er in 10 Jahren genau der Typ ist mit den Eurozeichen in den Augen.

Ich war nett zu ihm, auch wenn ich ihm nix abkaufe.

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Sonntag, 5. Oktober 2014
Halbdackel des Monats
Es ist Zeit, diese Rubrik mal wieder zu beleben. Weil es so viele davon gibt. Heute haben wir gleich deren zwei.

Der eine ist Helmut Kohl. Gut, ich gebe zu, dass man den die letzten 30 Jahre dauernominieren hätte können. Wenn Sie mal ein paar Sätze über ihn gelesen haben, werden Sie froh sein, ihn nicht näher zu kennen. Freunde wird er eher nicht haben. Vor mehr als 10 Jahren wurde er ausgiebig interviewt und sagte dann -ziemlich kurz nach der Parteispendenaffäre, die ausschließlich seinetwegen bis heute nicht aufgeklärt ist- über Angela Merkel folgenden Satz:
Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen.
Gut, es ließe sich jetzt herrlich darüber spekulieren, ob Frau Merkel angesichts der Mangelwirtschaft der deutschdemokratischen Republik sich vornehmlich von Soljanka ernährt hat, wobei Messer und Gabel eher hinderlich gewesen wären oder ob im Hause Merkel mehr mit den Händen gegessen wurde. Ich glaube aber viel eher, dass die Birne ein alter, verbitterter Mann ist und dringend das Bedürfnis hat nachzutreten und weil er das auf diese Weise tut, ist er nicht nur ein alter, verbitterter Mann sondern ein alter, verbitterter Depp. Ein Halbdackel.

Wie Joachim Herrmann. Bayern. CSU. Der ist zwar noch nicht ganz so alt wie die Birne, aber auf dem besten Weg, den gleichen Status erlangen zu wollen. Wie übrigens der Großteil dieser Regionalpartei, die einerseits die Geschicke dieses Landes mitbestimmt, andererseits von der Mehrheit der so vermeintlich beglückten noch nicht mal abwählbar ist.
Der Herr Herrmann jedenfalls lässt gerade einen türkischstämmigen IS-Fan abschieben. Es ist nicht so, dass der Kerl sonderlich sympathisch wäre, eher im Gegenteil, als Nachbar ist er eher verzichtbar. Der Trottel war nur dumm genug, der Süddeutschen Zeitung ein Interview zu geben und darin ein klein wenig zu ehrlich zu sein und seiner Begeisterung über Mord und Totschlag Ausdruck zu geben. Und das auch gleich noch mit Foto. Natürlich gehört so viel Naivität bestraft. Andererseits ist fraglich, wie viel Gefahr von so jemandem nun wirklich ausgeht.
Der Joachim findet: Viel. Er sagt, Zitat:
Selbstverständlich lassen wir sehenden Auges keinen ausreisen, von dem wir wissen, dass er in Syrien oder im Irak Attentate verübt
Das ist glatt gelogen. Der interviewte Trottel ist nämlich schon mal ausgereist und es ist weniger Herrn Herrmanns vermeintlichem Einsatz zu verdanken, dass der Kerl nicht in Syrien gelandet ist sondern viel eher dessen Feigheit. Mal abgesehen davon, dass sich der Trottel viel zu laut als Jubelperserislamist outet hat der Trottel keine Straftat begangen und hätte zumindest theoretisch den gleichen Status wie zigtausende Nazis hierzulande. Nur hat er dummerweise den falschen Pass und wird jetzt dank dem Joachim auf Staatskosten dorthin verfrachtet, wo der Joachim denkt, dass er sowieso hin möchte. Aber "sehenden Auges" lässt das Reisebüro Herrmann keinen ausreisen, womit der Joachim ja auch gleichzeitig einräumt, ziemlich blind zu sein. Man könnte das ja von Staats wegen anbieten und gleich als Wahlslogan verkaufen: "CSU Bayern: Wir bringen Sie dahin, wo Sie schon immer hin wollten".

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Dienstag, 30. September 2014
Ein Mann wie ein Billigbier
Es ist ganz sicher nicht so, dass Baden-Württemberg nicht ständig neue Quotenirre in höchsten politischen Ämtern beschäftigt hätte. Da spielt dann die Vorgeschichte als Nazi-Marinerichter keine Rolle und auch nicht der Vorschlag, Motorräder zwecks volkswirtschatlicher Irrelevanz zum Zwecke der Verkehrssicherheit komplett zu verbieten, sich aber gleichzeitig mit eineinhalb Umdrehungen hinters Steuer zu setzen.

Dieses Hochspülen von zumindest fragwürdigen Kombattanten kann man als gelungene Demokratie bewundern oder auch als falsch verstandene Toleranz mitsamt einer kollektiven Amnesie. Das Schöne ist: Die Knallchargen gehen wieder. Manchmal nach Brüssel. Das ist schön für Baden-Württemberg, weniger schön für Europa.

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