Sie ahnen wahrscheinlich kaum, wie sehr ich in einigen Bereichen sämtlichen männlichen Rollenklischees entspreche: Wenn ich koche, saue ich die Küche richtig ein und benutze so ziemlich das gesamte Inventar und wenn Sie nun glauben, dass ich das umgehend wieder sauber mache und wegräume, dann wissen Sie noch nicht, mit welcher Ausdauer ich eine eingesaute Küche ertragen kann. Da herrscht auch mal das mañana-Prinzip, wenngleich bei mir mañana im Gegensatz zu den Spaniern durchaus wörtlicher genommen wird.

Ich kann aber auch sehr schnell und effektiv sein. Einkauf etwa. Noch präziser: Klamottenkauf. Meist mache ich das im Ausland und in Asien etwa ist man dabei weit weniger schnell und effektiv als in den USA, weil man sonst einen Preis zahlt, der einem Chinesen oder Thai ein Luxusleben für ein Vierteljahr ermöglicht. Dafür ist Asien deutlich günstiger.

Hierzulande muss ich aber auch alle paar Jahre mal, weil die näxxte Reise noch weit weg ist. Aber es geht auch hier sehr zackig. Hier sind die Preise eindeutig, Größen mir bekannt und dann pflüge ich einmal durch den Laden. Kurz schauen, ob's gefällt und dann mitnehmen oder zurücklegen. Gekauft wird ausschließlich, was gebraucht wird, es sei denn, es sind mehrere Hosen in 34/36 vorrätig, die werden als absoluter Glücksfall alle mitgenommen, weil extrem selten, schauen Sie mal danach, wie selten die Dinger sind.

Ausbeute heute: 2 Jeans in 34x36 (geplant war 1, aber wenn schon 2 rumliegen...), 1 Pulli, 4 Unterhosen, 5 Paar Socken. Und nun speziell für die mitlesenden Damen die dafür benötigte Zeit: 10 Minuten. Okay, 5 Minuten noch an der Kasse warten, aber dafür kann ich nix.

Ich hab letzte Woche 7 Paar Socken in 3 Minuten gekauft (davor war 1 min der Weg zur Kassa).
Manche Sachen gehen einfach fix : )

Aber für die Hosensache - Respekt.
Das schaff ich nur in einem bestimmten Geschäft - hingreifen, zahlen, mitnehmen.

Es soll Männer geben, die gemeinsam mit ihrer Frau/Freundin shoppen gehen.

Was wie ein gemeinsamer Ausflug, gutgelaunt und frohen Mutes, beginnt, endet nicht selten in einem Meer von Tränen.
Es ist bedrückend miterleben zu müssen, wie Männer – Kerle wie Bäume – weinen, weil sie so leichtsinnig waren, ihre Frau/Freundin zum Shoppen mitzunehmen und diese nicht nur die Klamottenwahl ihres einzukleidenden Herrchens durch ungebetene Ratschläge – „Das steht Dir nicht/Du bist keine 20 mehr/Mit Deiner Figur kannst Du das schon lange nicht mehr tragen/Hast Du Dich mal im Spiegel gesehen?“ – torpediert, sondern die Dinge zu eskalieren drohen, in dem sie obendrein feststellt, dass sie auch mal für sich schauen müsse und „Sieh mal, das schöne Kleid, die schicke Bluse, was für ein tolle Jacke, Du schenkst mir ja keinen Schmuck“ dazu führt, dass das Männchen zum Begleitservice für den ultimativen weiblichen Shoppingmarathon degradiert wird.

Beobachten zu müssen wie imposante Mannsbilder in den Damenabteilungen der Konsumtempel schluchzend neben der Umkleidekabine stehen und sechs Blusen und drei Röcke über dem Arm balancieren, ist bedrückend.

Männer sind halt effektive Jäger. Die Beute wird anvisiert und dann kurzer Prozess gemacht.
Wären die Frauen in der Steinzeit die Jägerinnen gewesen, wäre die Menschheit bereits seit dieser Zeit ausgestorben. (Vielleicht ist aber auch die aktuelle Konstellation der zweite Versuch der Natur, nachdem die Frauen für die Jagd zuständig waren. Man weiß es nicht, es gibt ja keine Niederschriften...)

Apropos, wohin reisten Sie eigentlich, als Wulff...?

Nach Ihren Kriterien bin ich eindeutig ein Mann. Ich weiss, was ich will, kenn die Läden, die das haben und schwupps, gekauft.
Mein Mann kommt gerne mit. Weil es so schnell geht und ich danach mit ihm Sushi essen gehe.
Ich kann allerdings nicht mit Freundinnen oder der Schwester einkaufen. Grauenhaftes Theater.

Schön, dass Sie nicht umme Ecke leben. Konkurrenz beim Jeanskauf kann ich nicht brauchen, den Grund haben Sie genannt.

Das ist natürlich nicht so richtig "shoppen": ich war neulich bei einer Schneiderin. Der könnte ich den Rest meines Lebens bei der Arbeit zuschauen...

erinnert mich an einen wochenendausflug annotucktuck ins disneyworld in paris, als bei der ankunft ein mitreisender kollege feststellte, keine unterhosen eingepackt zu haben. da dort an jeder ecke ein devotionalien-shop seine ware feilbietet, waren dann auch flugs ein dreierpack unterhosen in blau/rot/grün mit mickey/donald-konterfei-abbildung über dem sogenannten besten stück erstanden. geschätze einkaufszeit: 20sek.