Montag, 1. Dezember 2008
Zocker abzocken
gorillaschnitzel, 18:21h
An Wirtschaftsfragen bin ich ja eigentlich eher mäßig interessiert. Aber manchmal liest sich selbst das wie ein besserer Roman. In Sachen Porsche beispielsweise. Die bauen nicht nur ziemlich schöne Schwanzverlängerungen überpotenter Parvenus Flitzer, sondern haben im Technikländle auch einen exzellenten Ruf. Auf Porsche ist man stolz. Wie beispielsweise auch auf Bosch. Etwas weniger schon auf Daimler, weil seit der misslungenen Ehe mit Chrysler nicht immer alles ganz rund läuft.
Porsche aber ist scheint´s ein Erfolgsmodell: Sehr gute Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, Gewinnbeteiligung und allen möglichen anderen Kram und das in einer Branche, in der die Konkurrenten entweder nicht mehr einstellen oder gleich massig Leute entlassen. Da stört es dann auch keinen mehr, wenn der Boss der Veranstaltung 165.000 Euro einschiebt. Täglich wohlgemerkt. Weil er Porsche zu einem Konzern gemacht hat, der mehr Gewinn einfährt als er Umsatz macht. Ehrlich gesagt: Ich wusste bis dahin gar nicht, dass dies überhaupt möglich ist. Liegt am Einstieg bei VW und damit sind wir dann bei der irren Story:
Porsche steigt bei VW ein und kündigt an, VW mittelfristig ganz übernehmen zu wollen. Und wie grade die ganze Weltwirtschaft an die Wand fährt und die Banken reihenweise pleite gehen und die Automobilkonzerne einen Produktionsstop bis mindestens Weihnachten einlegen oder auch länger, genau da schlägt Porsche zu. Es ist ein Duell zwischen Porsche und den Hedgefonds und es geht so: Die VW-Aktie ist eigentlich überbewertet und zu teuer und daher setzen die Hedgefonds auf sinkende Kurse. Porsche hält dagegen und kauft VW-Aktien und Optionen darauf, abgesichert über Kredite von Banken, die sich ihrerseits ebenfalls mit VW-Aktien absichern. Dann geht alles ziemlich flott: Porsche lanciert eine Meldung, wonach man Zugriff auf 75% aller VW-Aktien habe. 20% hält dann noch das Land Niedersachsen. Verbleiben grade mal 5% auf dem freien Markt und das ist dann der Moment, in dem die Hedgefondsmanager mutmaßlich über eine Selbstentleibung nachdenken, weil: Der Kurs schießt sehr absurd in die Höhe anstatt zu fallen. So hoch, dass alleinig die VW-Aktie den Dax ins Plus dreht, obwohl alle anderen Aktien tiefrot im Minus stehen. Einmal von 200 € auf 1000 €. Und wieder retour. Weil Porsche wieder Aktien verkauft, die Gewinne einstreicht und sich vorerst wieder davon macht.
Und während man sich in Zuffenhausen wohl erst auf die Schenkel und dann auf die Schultern klopft, macht sich 80 Kilometer weiter in Blaubeuren bei Ulm das blanke Entsetzen breit: Dort sitzt Adolf Merckle, trotz des Namens lediglich zugereister Schwabe und deshalb bei weitem nicht mit dem legendären Ruf der schwäbischen Unternehmer ausgestattet und daher auch nicht so geliebt und Adolf Merckle gehört -noch- ein Imperium, das unter anderem Zement und Arznei produziert. Der Herr Merckle hängt danz dick drinnen in der Porscheaktion. Nur: Er stand auf der falschen Seite und war einer von denen, die eine Menge Geld gesetzt hatten und sich ganz gewaltig verzockt haben. Nun hat er Probleme. Ganz große Probleme. Er hätte nämlich gerne eine Bürgschaft des Landes Baden-Württemberg gehabt, um sein Firmenimperium beisammen zu halten. Die kriegt er nun nicht. Vielleicht investiert das Land ja grade in Porsche.
Porsche aber ist scheint´s ein Erfolgsmodell: Sehr gute Löhne, Arbeitsplatzsicherheit, Gewinnbeteiligung und allen möglichen anderen Kram und das in einer Branche, in der die Konkurrenten entweder nicht mehr einstellen oder gleich massig Leute entlassen. Da stört es dann auch keinen mehr, wenn der Boss der Veranstaltung 165.000 Euro einschiebt. Täglich wohlgemerkt. Weil er Porsche zu einem Konzern gemacht hat, der mehr Gewinn einfährt als er Umsatz macht. Ehrlich gesagt: Ich wusste bis dahin gar nicht, dass dies überhaupt möglich ist. Liegt am Einstieg bei VW und damit sind wir dann bei der irren Story:
Porsche steigt bei VW ein und kündigt an, VW mittelfristig ganz übernehmen zu wollen. Und wie grade die ganze Weltwirtschaft an die Wand fährt und die Banken reihenweise pleite gehen und die Automobilkonzerne einen Produktionsstop bis mindestens Weihnachten einlegen oder auch länger, genau da schlägt Porsche zu. Es ist ein Duell zwischen Porsche und den Hedgefonds und es geht so: Die VW-Aktie ist eigentlich überbewertet und zu teuer und daher setzen die Hedgefonds auf sinkende Kurse. Porsche hält dagegen und kauft VW-Aktien und Optionen darauf, abgesichert über Kredite von Banken, die sich ihrerseits ebenfalls mit VW-Aktien absichern. Dann geht alles ziemlich flott: Porsche lanciert eine Meldung, wonach man Zugriff auf 75% aller VW-Aktien habe. 20% hält dann noch das Land Niedersachsen. Verbleiben grade mal 5% auf dem freien Markt und das ist dann der Moment, in dem die Hedgefondsmanager mutmaßlich über eine Selbstentleibung nachdenken, weil: Der Kurs schießt sehr absurd in die Höhe anstatt zu fallen. So hoch, dass alleinig die VW-Aktie den Dax ins Plus dreht, obwohl alle anderen Aktien tiefrot im Minus stehen. Einmal von 200 € auf 1000 €. Und wieder retour. Weil Porsche wieder Aktien verkauft, die Gewinne einstreicht und sich vorerst wieder davon macht.
Und während man sich in Zuffenhausen wohl erst auf die Schenkel und dann auf die Schultern klopft, macht sich 80 Kilometer weiter in Blaubeuren bei Ulm das blanke Entsetzen breit: Dort sitzt Adolf Merckle, trotz des Namens lediglich zugereister Schwabe und deshalb bei weitem nicht mit dem legendären Ruf der schwäbischen Unternehmer ausgestattet und daher auch nicht so geliebt und Adolf Merckle gehört -noch- ein Imperium, das unter anderem Zement und Arznei produziert. Der Herr Merckle hängt danz dick drinnen in der Porscheaktion. Nur: Er stand auf der falschen Seite und war einer von denen, die eine Menge Geld gesetzt hatten und sich ganz gewaltig verzockt haben. Nun hat er Probleme. Ganz große Probleme. Er hätte nämlich gerne eine Bürgschaft des Landes Baden-Württemberg gehabt, um sein Firmenimperium beisammen zu halten. Die kriegt er nun nicht. Vielleicht investiert das Land ja grade in Porsche.
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