Nachdem eine Folge beim büffel als Spende liegen blieb, nun die nächste Folge in der Reihe "Bierbierbier".

Heute:

Hansa Pils

4,8 Umdrehungen

Vorneweg: Eigentlich widerstrebt es mir zutiefst und alle Organe ziehen sich zusammen, eine Flasche Bier zu öffnen, die mich 26 Cent (In Worten: Sechsundzwanzig Cent) gekostet hat. Ich hab mir kurz überlegt und überschlagen, was dabei der Anteil für Flasche, Produktion, Kronkorken, Vertreib und Gewinn des Einzelhandels ist und mir dann überlegt, wieviel Bier noch tatsächlich in der Flasche ist und wieviel das wert sein mag.
Unter uns: Die Ergebnisse waren ernüchternd.

Genauso ernüchternd präsentiert sich das Bier. Um es kurz zu machen: Es gehört viel Mut und Selbstüberwindung dazu, das Zeug runterzuwürgen. Das Zeug grenzt an Körperverletzung. Die Zielgruppe dürfte definitiv im Alkoholikerbereich zu suchen sein. Vorzugsweise diejenigen, die ohnehin für selbstverletztendes Verhalten prädestiniert sind.
Das "Bier" hat einfach gar nix: Keinen Schaum (zumindest würde ich diese sahneartige Konsistenz nicht Schaum nennen), kein Charakter und es schmeckt einfach nur scheiße. Pappig. Bitter und im Abklang etwas wie Hustensaft. Dazu ist es einfach nur flach. Fazit: Bleiben lassen und besser Hustensaft saufen. Ist das Original.

Das gab's (gibt's immernoch?) auch mal in Dosen, für die ganz Abgebrühten.

Dürfte die entsprechende Werbung lauten. So viel Leidensfähigkeit, mein Gott, wie soll das noch weitergehen?

*lach*

Das Schnitzelchen wühlt sich durch die Niederungen der Bier(un-)kultur.
Eigentlich hätte ich ja eher mit Gourmet- Content gerechnet - aber stimmt schon, Verrisse sind witziger ;o)

Besser spät als nie stoße ich doch auf diesen Artikel über ein mir wohlbekanntes Bier. Hansa hat mich nicht nur meine früheste Jugend hindurch begleitet sondern ist immer noch in nahezu 100% der von mir frequentierten WGs das bière de la maison. Das vor allem aus den genannten gründen: Es ist kosteneffektiv und geschmacklich flach. Will heißen: Es schmeckt recht wässrig und so kann sich kaum jemand über einen angeblich zu herben Geschmack beschweren (wie es mir oft mit meinen Jever/Wicküler Vorräten passiert). So lautete auch immer eine meiner Zelt-Urlaubsmaximen: "Gar nicht erst an kaltes Bier gewöhnen, lieber gleich das Hansa in die Sonne stellen, dann kann man es die ganze Woche gut weiter trinken." Dennoch ist es nicht gerade eins meiner Lieblingsbiere. Es ist und bleibt charakterlos - zu flach. Aber ich muss Hansa unter den kostengünstigen Bieren noch recht weit oben einordnen (weit über Karlsquell aus dem PVC Nuckel und sowieso unerreichbar gut gegenüber Ekelötti). Im Zweifelsfall bleibt sich einfach darauf zu besinnen, dass man von Hansa wenigstens recht selten die allseits beliebten Verdauungsausfallerscheinungen erhält, die übermäßiger Alkoholkonsum gerne mit sich bringt. Kleine Anekdote zum Schluss:
A: Du trinkst Hansa?
B: Ja, wieso?
A: Bah, ist mal wieder klar, sowas kann nur jemand aus dem Norden trinken. Scheiß Lokalpatriotismus!
B: Das wird in Dortmund gebraut...