Mittwoch, 17. Oktober 2012
Der Zustand der Stuttgarter CDU, oder: Und ausgerechnet das im Musterländle
In Stuttgart finden immer noch OB-Wahlen statt. Näxxten Sonntag ist der zweite Wahlgang. Wenn nicht ganz viel falsch läuft, wird der näxxte Stuttgarter OB Kuhn heißen und ein Grüner sein. Damit würde hier nicht nur das erste Bundesland grün regiert, sondern die erste Landeshauptstadt gleich noch dazu.

Das ist schon bemerkenswert, weil auch Stuttgart -wie ganz Baden-Württemberg- mal eine absolute CDU-Hochburg war, auch wenn man sich daran kaum mehr erinnern mag. War mal so. War. Früher -und so lange ist das auch wieder nicht her- fuhren sie dort mal so gegen 60% und mehr ein. Heute sind es noch 34% und das gemeinsam zusammen mit den Freien Wählern und der FDP, die entgegen dem Bundestrend hier dennoch ein bißchen mehr einfährt als sonst.

In wenigen Jahren mal schnell die Wählerzahl halbieren, muss man ja auch mal schaffen, selbst in Partnerschaft mit der FDP. Da muss man schon richtig viel falsch machen, um so einen Absturz hinzukriegen.

Dabei haben die Unionisten eigentlich eines richtig gemacht: Einen parteiunabhängigen Kandidaten aufgestellt, weil eben das die Stuttgarter eigentlich mal wollten. Dann haben die Stuttgarter aber doch Parteibuch-Kuhn von den Grünen gewählt. Warum?

Weil sie genug haben vom CDU-Filz und das hat längst nicht nur mehr mit S21 zu tun. Weil sie nicht das näxxte CDU-Rindvieh haben wollen, das beliebig austauschbar ist. Weil sie Authentizität haben wollen.

Schon lange ist die CDU nicht mehr die Nummer 1 im Kommunalparlament und die CDU hat darauf immer nur mit derselben Arroganz reagiert. Sie haben irgendwann mal am Souverän vorbeiregiert und das hat der Souverän nicht verziehen und genau das haben sie nicht verstanden.
Darum reden sie nun auch am Souverän vorbei und kapieren noch nicht mal das. Noch nicht mal, dass der Souverän in solchen Dingen extrem nachtragend ist. Im Prinzip leben sie von ein paar unverbesserlichen Restrentnern und dem Publikum auf dem flachen Land, die halt das wählen, was sie vor 50 Jahren mal gewählt haben.

Kurz: Die sind durch. Sie haben abgewirtschaftet. Es wird vemutlich wieder mal eine Nacht der langen Messer geben am Sonntagabend.

Jetzt hat sich gar Änschie als ultimative Waffe in diesen doch eher popligen OB-Wahlkampf eingemischt. Wo sonst gibt es das denn sonst? Ein OB-Wahlkampf in einer Großstadt und dann redet die Kanzlerin?

Die Not muss wirklich groß sein.

Der SWR vermeldete dann hinterher, dass sie da war und ganz viele Menschen da waren undsoweiter und drehte als CDU-treuer Sender wohlwissentlich den Ton runter.

Wie es wirklich aussieht, wenn hier die CDU auftritt -und so ging das 40 Minuten lang- sehen Sie hier:

   ... Poly-Tikk
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