Mittwoch, 5. Dezember 2007
Umkehrungen


AFRICA TODAY


Tanger: Auf der Konferenz der Europa-Anrainerstaaten kam es auch am letzten Tag zu keiner Verhandlungslösung. Marokkos Außenminister el-Hakim hatte angeregt, sog. Auffanglager bereits in Europa zu errichten. Malta beispielsweise sei hierfür sehr gut geeignet. Die Vertreter Algeriens und Ägyptens hingegen wiesen diesen Vorschlag mit Hinweis auf Menschenrechtsverletzungen zurück. Auch sie seien durch den gewaltigen Flüchtlingsstrom aus Europa betroffen, es stünde aber der Selbsthilfegedanke weiterhin im Vordergrund. Europa müsse seine Probleme selbst in den Griff bekommen.


Kapstadt: Die Parlamentarier Azanias haben mit überwältigender Mehrheit den Vorschlag eines Bürgerrechtlers abgelehnt, zugunsten der weißen Minderheit die Stadt Tshwane in Pretoria umzubenennen.


Lagos: Auf der Konferenz der Erdöl fördernden Länder machten sich Vertreter Nigerias für eine Begrenzung der Förderquote stark. Nigerias Wirtschaft leide sonst zu sehr unter dem Ölpreis und Nigeria bezahle die Entwicklung Europas nicht mit dem Verlust von einheimischen Arbeitsplätzen, sagte ein Sprecher der Regierung.
Die arabischen Staaten hatten angeregt, die Europäer durch billigeres Öl zu unterstützen, waren jedoch bei Umweltpolitikern auf heftigen Widerstand gestoßen.


Nairobi: Die Delegierten der Friedenskonferenz für Europa betrachen die Verhandlungen als gescheitert. Solange sich die Positionen der deutschen Bürgerkriegsparteien und der französischen Truppen im Krisengebiet nicht annäherten, sei eine friedliche Lösung des Konflikts nicht in Sicht.


Lusaka: Der sambische Präsident Nkono kritisierte die großen Wirtschaftsunternehmen Afrikas. Auch die Wirtschaft müsse ihren Teil dazu beitragen, soziale Belange zu erfüllen. Die Abwanderung in europäische Billiglohnländer lehnte er ab. Ferner machte er sich für eine Begrenzung der Waffenlieferung nach Europa stark, solange dort marodierende Banden umherzögen und chaotische Verhältnisse herrschten. Ferner müssten sich auf der anstehenden Geberkonferenz auch die aufstrebenden Wirtschaftsnationen Indien und Amerika engagieren.


Luanda: Wie die Hilfsorganisation "Europe Aid" mitteilte, sind die Zustände in vielen Ländern Europas noch immer besorgniserregend. Zurückzuführen sei dies auf Missmanagement, korrupte Regierungen und fehlgeleitete Entwicklungshilfe. Auch die Alphabetisierung sei längst nicht abgeschlossen. Im Rahmen des Projekts "Nuts4Europe" biete man momentan biologisch geerntete Haselnüsse von landwirtschaftlichen Kooperativen aus Europa zum Verkauf an. Der Erlös komme direkt den Krisengebieten zugute.

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