Donnerstag, 25. November 2010
Halbdackel des Monats

Häschen


Selten hätte es einer gleich zum mehrmonatlichen Dauerserienhalbdackel geschafft, aber beim Rüdi von der Bahn ist es endlich soweit. Er ist damit sowas wie der Superhalbhalbdackel, weil er mindestens die Monate August, September, Oktober und November problemlos und unangefochten ganz vorne steht. Ehe wir zur allgemeinen Langeweile alles nochmal von vorne durchkauen -so interessant ist der Kerl auch wieder nicht- picken wir uns mal ein Beispiel raus.

Da wäre beispielsweise ein Papier der Bahn, das niemand einsehen durfte. Überhaupt niemand. Auch nicht das Heinerle oder die Schlichtungsteilnehmer, trotz angeblicher Offenlegungspflicht. Noch nicht mal Volksvertreter, die darüber abstimmen sollten (und das gar taten). Noch nicht mal geschwärzt.
Da steigt selbst dem bestgläubigen Menschen dieses G´schmäckle in die Nase und man wagt dann doch irgendwann mal eine recht gute wie ebenso knappe Frage zu stellen: Wozu?

Fakt ist: Bis gestern war das Ding im Bahntresor weggeschlossen und dort sollte es wohl auch bleiben. Dann kam der "Stern" und nun müssen Sie einen kleinen Ausflug erdulden: Arno Luik ist Journalist beim "Stern" und ärgert die Bahn schon seit Monaten mit seinen Artikeln.
Aber so richtig. Da schlagen schön regelmäßig gut recherchierte Geschosse ins Hauptquartier am Potsdamer Platz und die Kommunikatoren dort haben allergrößte Mühe, das wieder halbwegs gradezubiegen, was ihnen nicht wirklich immer gelingt, eigentlich eher nie, weil der Herr Luik immer wieder eine Formulierung anbringen kann wie "laut einem internen Papier der Bahn, das dem "Stern" vorliegt". Da kann man schon mal schlecht aussehen. Am störendsten findet man dort wahrscheinlich, dass der gute Herr Luik immer wieder mal Sachen schreibt, das darauf schließen lassen könnte, dass er über Insiderinformationen verfügen und/ oder es einen Maulwurf geben könnte. So, schon ist der kleine Ausflug zuende und wir sind wieder beim supersupergeheimen Papier aus dem Giftschrank:

Arno Luik hat es getan. Veröffentlicht. Wie, ist mir ehrlich gesagt, erstmal egal.

Um es zusammenfassend kurz zu machen: Der Vorwurf ist, dass die Bahn bereits 2002 von Kosten in Höhe von 4,2 Milliarden ausgegangen ist, den Parlamenten aber grade mal 2 Milliarden zur Bewilligung vorgelegt hat. Die momentane Kostenschätzung geht ja von 4,1 Milliarden aus. Wir sprechen übrigens grade von Euro. Das ist wichtig.

Weil die Bahn sagt, dass man in dem Papier schlicht D-Mark und Euro verwechselt habe.

Für diesen brachialen Gag gehört der Kommunikationsabteilung der Deutschen Bahn eigentlich der Comedypreis verliehen. Wir wollen nur noch mal festhalten:

Es geht hier mal so ganz nebenbei um Milliardenbeträge und nicht weniger als die Zukunft Europas (zumindest wenn man der Bahn und einigen anderen Befürwortern glauben darf). Es geht also um nicht weniger als darum, ob die Pariser morgen noch Baguettes kaufen können und die Berliner auch weiterhin sorglos ihren Wasserhahn aufdrehen können, sollte dieser Bahnhof nicht gebaut werden.

Und die Deutschbahner geben jetzt allen Ernstes zu, dass sie zu blöde sind, Euro und Mark bei diesem "wegweisenden, alternativlosen Projekt" auseinanderzuhalten und es ihnen wahrscheinlich deshalb zu peinlich ist, das Ding vorzulegen? 8 Jahre lang fällt das dort überhaupt niemandem auf und es muss ein dahergelaufener Sternjournalist sein, der die Bahn auf "Rechtschreibfehler" hinweist? 8 Jahre hat keiner bemerkt, dass man da einen klitzekleinen Fehler gemacht hat? Dilettanten!

Diese Schwachmaten soll man einen Bahnhof bauen lassen? Die kriegen doch keinen Bolzen in eine Schiene. Oh, what Krisenkommunikation! Herrlich! Werden die eigentlich schon von der Harald-Schmidt-Show bezahlt oder bewerben die sich damit grade?
Weiter würde ich auch gerne mal wissen: Ist das denen bei ihren Gehältern etwa auch passiert? Euro und Mark verwechselt?

Und: Mal angenommen, die Bahnerklärung stimmte tatsächlich. Gut, okay, kann ja sein, dass schlecht bezahlte Sekretärinnen sich mal verhacken, das dann hinterher keiner querliest und dann hat man so ein blödes Papier an der Hacke.

Nehmen wir also an, die Bahn sagt die Wahrheit (wozu ich eigentlich nicht den geringsten Anlass hätte selbiges zu tun): Dann heißt das doch, dass in 8 Jahren sich die Kosten mittlerweile um 100% erhöht haben. Gebaut werden soll nochmal so ca. 10 Jahre und wenn ich das jetzt so weiter hochrechne, dann liegen wir bei zu befürchtenden weiteren Kostensteigerungen von nochmal circa 125% und damit sind wir dann bei Endkosten von so grob übern Daumen bei 9 Milliarden. Welch Wunder: Das ist genau die Summe, die ein Gutachter errechnet hat und dessen Zahlen von der Bahn vehement bestritten werden.

Für diesen ganzen Scheiß zeichnet der Grube als Chef des Ganzen. Das Problem mit dem Grube aber ist: Den wird man nicht so einfach los wie den Mappus. Den einen können wir demnäxxt in der Grube beerdigen, wie man den anderen reinkriegt, das ist noch nicht bekannt.

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Montag, 26. Juli 2010
Halbdackel des Monats

Die Brustverächterin


Ich hatte nicht geglaubt, dass ich mich jemals wieder würde über Eva Herman auslassen. Ganz einfach deshalb, weil sie völlig untergegangen war und irgendwo in irgendeiner Schmuddelecke mit Matsch spielt. Gut, okay, letzteres tut sie tatsächlich. Ich muss zugeben, dass ich mich zeitweise der Vorstellung hingegeben habe, die Frau habe sich an den Herd zurückgezogen und trainiere mittlerweile fürs Mutterkreuz, aber das war illusorisch.
Jetzt ist Evachen beim Kopp-Verlag gelandet und sehr wahrscheinlich gehört sie ganz genau da auch hin. Mitten rein in die Combo der Nazimystiker und Braunesoteriker. Wie etwa Jan Udo Holey, der von Reichsflugscheiben in Neuschwabenland oder der hohlen Erde schwadroniert und bei dem man nie sicher sein kann, ob er das nun ernst meint oder doch nicht. Oder Verschwörungsschwurbler wie Gerhard Wisnewski, ganz alleiniger Besitzer der absoluten Wahrheit.

Auf deutsch: Bei Kopp kommen die unter, die in der Lage sind genug Schwachsinn zu verzapfen, aber nicht so viel, dass es zur Psychiatrie reicht.

Und nun hat das Eva einen Text von sich gelassen, in dem sie spekuliert, dass die Katastrophe bei der Loveparade sowas wie eine göttliche Strafe sei. Von Drogen und Alkohol, wobei sie da vergisst, dass man bei dieser schrägen Logik besser auch gleich das Oktoberfest verbieten sollte und die Fußballbundesliga idealerweise auch gleich auflösen könnte. Nun gut, überraschend kommt der Text nicht. Vielleicht sollte man sowas erwarten bei einer Tante, die Behindertentoiletten zuscheißt.
Ich muss aber ehrlich gestehen, dass mich manche Sätze nicht wirklich entsetzt haben. Stattdessen eher amüsiert.


Wer sich die Bilder der Loveparades aus den zurückliegenden Jahren ansieht, glaubt, in der Verfilmung der letzten Tage gelandet zu sein, wie sie in der Bibel beschrieben werden.

Ganz spontan habe ich mich bei der Lektüre dieses Satzes gefagt, ob Eva Mitglied bei den Zeugen Jehovas ist. Das hat was offenbarerisches, apokalyptisches. Die Endzeit ist nah, Amargeddon steht unmittelbar davor.


Viele Mädchen haben den Busen blank gezogen, manche sind fast völlig nackt.

Ja. Und das auch noch freiwillig. Noch schrecklicher sind die völlig enthemmten Exzesse an deutschen FKK-Stränden. Dort sollen Menschen nicht nur fast nackt liegen. Nein, es wurden dort sogar bereits völlig nackte Exemplare gesehen. So ganz ohne alles. Blankgezogene Männer, blankgezogene Frauen.
Und dann erst dein Verlag! Zeigt die blankgezogenen Mädels auch noch. Wahrscheinlich für den Fall, dass die Phantasie der Frührentnerkunden nicht mehr ausreicht.


Das ohrenbetäubende, stereotype Rave-Gehämmere, das nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff von Musik zu tun hat, zerschmettert ihnen über zahllose Stunden Trommelfelle und Nervenkostüme.

Deine stupide, dumme Schreiberei, die nicht mehr im Geringsten etwas mit dem einstmaligen Begriff Journalismus zu tun hat, nervt über zahllose Zeilen unser aller Logik und Intelligenz.


Begriffe wie Sittlichkeit oder Anstand haben sich [...] ins Nichts aufgelöst.

Das, liebe Eva, gilt auch für den Bundestag, alle Landesparlamente, die französische Fußballnationalmannschaft, die katholische Kirche, so einige Internate, die CDU, jeden durchschnittlichen Puff und nicht zuletzt für dich selbst. Sonst wärst du nicht auf der Idee verfallen, solch einen Dreck zu schreiben.


Man muss nicht ausgesprochen prüde sein, um sich hier nach kurzer Zeit mit Grausen abzuwenden. Riesige dunkle Wolken der Enthemmung und Entfesselung treiben über dem Geschehen, die jungen Menschen wirken, als hätten sie jegliche Selbstkontrolle abgegeben, ekstatisch und wie im Sog folgen sie dem finsteren Meister der sichtbaren Verführung.

Enthemmung, Entfesselung.....mal ehrlich Eva: So schreibt doch nur ein Insider. Ich kann nachvollziehen, wenn dir Ekstase so völlig abgeht, schließlich kommst du ja aus Ostfriesland und in dem Landstrich sind Leute zuhause, für die Kuhfürze hinterm Deich schon richtige Höhepunkte sind.


Die unheilvollen Auswüchse der Jetztzeit sind, bei Licht betrachtet, vor allem das Ergebnis der Achtundsechziger, die die Gesellschaft »befreit« haben von allen Zwängen und Regeln, welche das »Individuum doch nur einengen«.

Wow! Jetzt ist es raus. Fritz Teufel hat Schuld. Oder der Kunzelmann. Oder beide. Jetzt mal ehrlich, Eva: Das ist schon steil, wie du da von der Bibel über Techno dann bei den 68ern landest. Vielleicht könnte man auch gleich noch Islamisten reinwursten.
Da biste eine Propagandistin eines Weltbilds, dem du nach 4 Scheidungen und Alibieinzelkind selbst nicht gerecht wirst. Ich such hier übrigens immer noch eine Putze.

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Mittwoch, 21. Juli 2010
Halbdackel des Monats

´s Bürgermeischd´rle




In den letzten 8 oder 9 Jahren ist aus dem Hamid ein Hamidle geworden und das ist nicht gut, weil es eigentlich ganz genau andersrum hätte laufen sollen. Aber selbst ums Hamidle reißt sich die Welt. Anders ließe sich kaum erklären, weshalb 70 Vertreter aus zig Nationen in eine hermetisch abgeriegelte ausgestorbene Stadt reisen und das auch noch mehr oder minder freiwillig. Und weil das Hamidle wichtig ist, spielt es auch nicht wirklich eine Rolle, die wievielte Konferenz dieser Art das nun gewesen sein mag und welch salbungsvollen Worte er dieses Mal an die Weltgemeinschaft abzüglich der Staaten Swaziland, Andorra, Papua-Neuguinea und Tonga wohl richten mag. Im Prinzip sind es ja immer dieselben: Mit der Korruption wird es bald ein Ende haben, er braucht noch ein bißchen Zeit und dann werden auch die Taliban zu Kuschelfriedensbewegern, die "Blowin´ in the wind" im Paschtu-Chor singen und überhaupt ist man ganz, ganz dicht an der Problemlösung.
Diese Liste der Versprechungen und Vorhersagungen ließe sich problemlos erweitern, wenn sich das Hamidle nur entsprechend interessieren würde und wenn das von ihm verlangt und finanziell entsprechend honoriert würde und zwar um:

- Der Deutsche Fußballmeister 2011 heißt FC St. Pauli
- Stalin war ein sympathischer Kerl
- Saudi-Arabien bekommt nächstes Jahr eine Königin
- Die Mongolei liegt am Meer und
- Die Erde ist eine Scheibe.

Natürlich wissen sie alle, dass er das nicht einhalten kann. Sonst müsste er erstmal sich selbst absetzen. Wenn das Hamidle über Korruption spricht ist das in etwa so, als hörten Sie einem Seminar von Charles Manson zum Thema Pazifismus und Nächstenliebe zu. Genauso gut könnten Sie von Kim Jong-Il erwarten, umgehend, sofort und bedingungslos den Kapitalismus einzuführen. Der Unterschied besteht allerdings darin, dass das Hamidle jetzt noch ein bißchen mehr Geld in die Hand kriegt und der Boss einer Regierung ist, die nie gewählt wurde, zumindest dann nicht, wenn man die von Saddam Hussein vorgegebenen 100% Zustimmung als Richtwert nimmt und die locker getoppten 100% in einzelnen Bezirken nicht als Richtscheit einer halbwegs ehrlichen Wahl herhalten müssen.

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Montag, 29. März 2010
Halbdackel des Monats
Der Ratz



Lasset die Kindlein zu mir kommen



Gütiger Ratze! Dass es in einer Institution wie der katholischen Kirche zu sexuellem Mißbrauch Vergewaltigungen (den überaus unpassenden Euphemismus "Mißbrauch" lassen wir mal beiseite, zumal es in solchen Fällen "Gebrauch" erst gar nicht geben kann) kommt, ist weder neu, noch dürfte es die Mehrheit der Gläubigen und Ungläubigen überraschen. Wenn man sich mal quer durch die Kirchengeschichte quält, finden sich genug Vorgänger auf diesem Stuhl, der vielleicht doch nicht so heilig ist. Der Ratze zumindest hat eingeräumt, dass er bis Ende der 70er-Jahre noch die lieben Kleinen verprügelt geohrfeigt hat und sehr froh war, als das von Staats wegen verboten wurde. Herrlich! An dieser Stelle übrigens bin ich froh darüber, dass die 0,8-Promillegrenze im Straßenverkehr auf 0,5 gesenkt wurde und ich nicht mehr so viel saufen muss, ehe ich mich hinters Steuer setze und Hallelujahgottseisgepriesen sind Prügel jetzt illegal, sonst würde ich aber jeden zweiten undso.....

Wenn also so ein Prügelknabe wie der Ratze als damaliger Erzbischof wissentlich einen vergewaltigenden Priester in seine Diözese aufnimmt und der dort grade weitermacht und das alles dann anschließend unter den Teppich gekehrt wird, dann sei die Frage erlaubt, welche Werte der Ratze eigentlich vertritt und ob da die Unfehlbarkeit des Papsts nicht noch gleich eine ganz neue Bedeutung bekommt, zumal er keinerlei Probleme hatte, gegen einen Priester vorzugehen, der auf einer Friedensdemo eine Messe gehalten hatte.
Wie man auch vermuten darf, dass Ratze über die Vergewaltigungen bei den Regensburger Domspatzen sehr wohl bestens Bescheid wusste, zumal er den damaligen Domkapellmeister gekannt haben dürfte: Es ist sein Bruder.

Keiner hat den Umgang mit den pädophilen Priestern mehr geprägt als Ratze, keiner kennt das Ausmaß besser und es war der Ratze selbst der gar auf disziplinarrechtlichen Konsequenzen für einen Täter verzichtete, von juristischen ganz zu schweigen.

Wer dann anschließend für eine Stellungnahme ein Jahr braucht und dann nur allenfalls feuchtwarme Worte für den irischen Skandal findet, zu ähnlichen Fällen in den USA, Deutschland, der Schweiz, Österreich, Frankreich, Italien, Niederlande, Polen, Spanien und so weiter aber schweigt, dem wünscht man, dass er doch fehlbarer ist als er denkt, sonst endet das alles noch im Fegefeuer. Abgesehen davon ist er trotzdem ein Halbdackel.

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Sonntag, 14. März 2010
Halbdackel des Monats

Der Außenministerspieler


Der Guido sagt, dass es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik eine derartige Kampagne gegen einen Außenminister gegeben habe, der sich grade im Ausland befunden habe. Da hat er Recht. Wirklich.

Es hat aber auch noch nie in der ganzen Geschichte der Bundesrepublik einen Außenminister gegeben, der sein Amt nur darstellt und es hat auch noch nie einen Außenminister gegeben, in dessen Entourage nahezu ausschließlich Spez´ln von ihm sitzen. Man fragt sich mitunter, wer von der Familie Westerwelle eigentlich daheim bleiben muss und warum.
Auch hat es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland noch nie einen Außenminister gegeben, der nur mit innenpolitischen Themen auffällt.
Wobei man so gemein zum Guido ja auch nicht sein darf, weil sein Vorstoß in Sachen Löhne ja wirklich ehrenwert ist. Wenn der Guido nämlich sagt, dass diejenigen, die arbeiten mehr verdienen müssen als diejenigen, die nicht arbeiten, während gleichzeitig das Bundesverfassungsgericht anmahnt, dass die HartzIV-Sätze angehoben gehören, dann lautet die logische Schlussfolgerung doch nur, dass die Reallöhne deutlich angehoben werden müssen, weshalb Guido dann problemlos bei Die Linke eintreten könnte.

Kurzum: Wer so tappig daherkommt -und ich glaube felsenfest, dass der Guido einer derjenigen war, die früher mit Seitenscheitel und Aktenköfferchen in die Schule gegangen sind und das waren genau die, die wir früher immer mächtig geärgert haben- und sein Amt allenfalls schlecht schauspielert, den könnte man schon mal für einen Halbdackel halten.

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Sonntag, 13. September 2009
Halbdackel des Monats
Ganz Europa lag im Krieg damals. Ganz Europa? Nicht ganz. Ein kleiner neutraler Schweizflecken lag einigermaßen friedlich inmitten der Katastrophe. Nun hatte die von den Nazis umschlossene Schweiz damals wirklich allen Grund, sehr besorgt zu sein, ob man nicht irgendwann das nächste Opfer des nazistischen Rassenwahns sein könnte und genau deshalb hatte man damals sehr zurecht mobil gemacht.

So weit die Geschichte. Ein (zugegeben kleiner) Teil der Schweizer sieht den Fortgang nun so: Heldenhaft hat sich die kleine Schweiz mit ihrer kleinen Armee gegen die große Naziwehrmacht behauptet und dank der Mobilmachung überhaupt verhindert, gen Schweiz marschiert zu sein. Weshalb es beispielsweise den Polen oder den Russen anders erging, spielt da dann auch nicht wirklich eine Rolle.

Und nun gibt es da den Kollegen Rebsamen. Wenn Sie dessen Namen extrem drollig finden sollten: Es ging mir ähnlich. Aber auch drollige Schweizer können einen Haufen Mist erzählen, wenn es der eigenen Saga dient.

Die Schweizer haben Grund und Boden während des Zweiten Weltkriegs mit ihrem Blut verteidigt. Sagt der Kerl wörtlich. Mit ihrem Blut, auch wenn gottseidank wenigstens Schweizer Blut eher wenig geflossen sein dürfte. Überall fielen die Nazis ein, nur die Schweiz blieb standhaft. Deshalb braucht es auch weiterhin eine starke Milizarmee, weil man ja nicht weiß, welche Zuwanderergruppen Rabatz machen. Auch so ein Originalzitat. Oder weil man nie sicher sein kann, ob der Steinbrück und der Münte da nur verbal auf die Schweiz eindreschen oder ob sie nicht irgendwann mal richtige Truppen schicken. Noch ein Originalzitat und es klingt nicht unbedingt so, als glaube er nicht inbrünstig daran. Und so vermischen sich munter Fehlannahmen, Geschichtsrevisionismus, Paranoia und Größenwahn.

Wir können jetzt aber auch mal festhalten, worin der "Kriegseinsatz" des Kollegen Rebsamen tatsächlich bestand: Versehentlich wurde durch die Alliierten mal kurz schweizer Territorium beschossen. Die Trümmer der Granate mussten beseitigt werden.

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Donnerstag, 10. September 2009
Halbdackel des Monats

Abu Franz-Josef


Vor ein paar Jahrzehnten hat man Gegner der Rasterfahndung in RAF-Nähe gerückt und dass diese Tradition nie beendet wurde, beweisen gewisse Kreise, die Gegner der Onlinemaßnahmen der Regierung umgehend in die potentielle Kinderschänderecke drücken bis heute. Grundtenor: Wer nicht meiner Ansicht ist, der ist für den Gegner.

Die neueste Knallcharge ist der Franz, der Josef, der Jung. Der findet, dass wer den Afghanistaneinsatz kritisiert oder ablehnt, quasi die Taliban unterstützt.

Damit offenbart er ein Demokratieverständnis, das in seinen Defiziten dem der Taliban nicht unähnlich ist und wahrscheinlich ist er nur deshalb nicht deren Feldkommandeur ehrenhalber, weil er noch nicht konvertiert ist und sich der Kampfname "Abu Franz-Josef" selbst in Talibankreisen eher schlecht vermarkten lässt.
Kritik sakrosankt, Jubelperser erwünscht. Der große Vereinfacher: Wer nicht für den Krieg ist, ist der WehrkraftBundeswehrzersetzer. Es bröckelt an der Heimatfront und die sockenstrickenden Witwen der Winterhilfe sind mittlerweile auch hinweggestorben. Da darf man vielleicht auch mal drüber spekulieren, wie sehr der Hardthöhe-BaumWald wirklich brennt.

Ich finde: Der ist ein Halbdackel. Aber so richtig.

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Freitag, 10. Juli 2009
Halbdackel des Monats

Grüne Theorie - Graue Wirklichkeit


Selten hat jemand treffender mit einer Arbeit promoviert als Dieter, der einen Nachnamen hat wie ein französischer Turnschuh, der mittlerweile aber in Herzogenaurach gelandet ist. Der Sportschuh, nicht der Dieter. Letzterer ist mittlerweile in Freiburg gestrandet, der wahrscheinlich in jeglicher Hinsicht allergrünsten Großstadt Deutschlands und damit hat man dann schon das allerbeste Image schlechthin, solange man ein paar Solaranlagenfirmen mit Geldern aus dem Stadtsäckel subventioniert.
Man hat dann ein noch besseres Image, wenn man wortreich fordert, doch mehr für die Bildung und die kleinen Kinder zu tun und da mehr zu investieren, während man gleichzeitig einen rigiden Sparkurs fährt.

Mir hier aber ist Geplapper egal, ich ziehe es vor, an Taten zu messen. Da mutieren dann nämlich die einstmals Grünen recht schnell zu sehr konservativen Christdemokraten und zwar spätestens dann, wenn sie an kommunalpolitischen Positionen sitzen: Da wird aus der entsetzten Ablehnung eines Großprojekts erst zaghafte Zustimmung und am Ende in einem fundamentalen Wandel wie das Fähnlein im Wind große Begeisterung.
Grüne Theorie, graue Wirklichkeit und schon sind wir wieder beim Dieter und dessen Doktorarbeit.

Der nämlich ist als Oberbürgermeister auch kommunaler Arbeitgeber und hat momentan mit ein paar Mädels (meistens zumindest Mädels) so ein paar kleine Probleme. Die wollen nämlich mehr verdienen und man könnte meinen, dass das bei einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich 1200 Euro netto auch irgendwie verständlich ist.
Nicht für Dieter, denselben Dieter, der ja mehr für Bildung und so, das sei nochmals kurz erwähnt, der spricht von "Tricksereien". Das mit dem Gesundheitsschutz sei ein "Trojanisches Pferd" und diene einer "Berufsgruppe zur Durchsetzung ihrer Interessen und überhaupt nicht der Zukunft der Kinder".
Nun muss man Herrn Doktor Dieter S., einem Menschen mit abgeschlossenen Studium und Promotion auch noch erklären, dass Gewerkschaften quasi schon per Existenz Interessenvertretungen sind? Der IG Metall geht es ja auch nicht um die Qualität der Metallteile im Automobilzulieferbetrieb.
Muss man Herrn Doktor Dieter S., dem Menschen mit abgeschlossenen Studium und Promotion auch noch erklären, dass der Beruf der Erzieherin in der Lärmkategorie in etwa auf Platz 10 aller Berufe liegt?
Überhaupt hätten die Erzieherinnen längst die Busfahrer und Müllwerker in Sachen Streikbereitschaft überholt, sagt er, was wiederum Rückschlüsse darauf zulässt, welche Berufsgruppen er noch weiter unten anordnet.
Er kann aber noch besser: Die Kinder (und ihre Eltern) sind in Geiselhaft genommen worden. Nicht mehr und nicht weniger.
Wie gesagt: Der Mann ist bei den Grünen und noch immer nicht in der CDU. Momentan stelle ich mir angesichts dieser martialischen Rhetorik vor, wie ein paar 20jährige Blondinchen Stacheldraht um die Kindergärten der Stadt Freiburg gezogen haben und sich dort mit den wehrlosen Bälgern verschanzt haben.

Was er aber nicht begriffen hat und wahrscheinlich auch nicht begreifen will, weil sich das in seinem Berufsfeld diametral anders verhält: Gute Leute und gute Arbeit kriegt man nur, wenn man sie gut bezahlt und mit Arbeitsbedingungen ausstattet, die nicht demotivieren.
Nicht zuletzt die Bezahlung führt letzten Endes dazu, dass Männer in der frühkindlichen Erziehung und im Grundschulbereich kaum mehr präsent sind und das - man darf es so sagen- ist politisch auch so gewollt.

Fazit: Leute, deren Grundgehalt -ohne Zuschläge und Unkostenpauschalen- ab dem ersten Tag bei ca. 6500 Euro liegt, haben hinsichtlich der Beurteilung von Berufsgruppen, deren finales Endgehalt nach 40 Berufsjahren bei 2600 Euro (natürlich brutto) liegt, das Maul zu halten und sich stattdessen Gedanken zu machen, wer sie eigentlich bezahlt.

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Montag, 22. Juni 2009
Halbdackel des Monats

Opi erklärt das Internet


Ich bin der festen Überzeugung, dass Leute, die Herfried oder Ferfried getauft werden, bereits dann merken, dass ihr Name allenfalls suboptimal ist, wenn sie mal im Zoo verloren gehen und die Eltern dann vor dem Seehundbecken nach ihnen rufen. Da ist dann so eine Karriere wirklich vorgezeichnet. In den letzten Jahren war eher Ferfi für die Schlagzeilen zuständig, jetzt ist es Herfi und der schrub doch tatsächlich in der Frankfurter Rundschau, dass die Leute, die diese Online-Petition mit unterzeichnet haben entweder kriminelle Geschäftemacher oder aber Anarchokommunisten sind.
Nun muss ich das mal zugeben: Ich bin eher wenig kriminell (Stephans blaues Auge tut mir echt Leid, aber ich war erst 9, die Strafzettel sind allesamt bezahlt und das bißchen Konsum nicht ganz legaler Substanzen fällt hoffentlich in das Kapitel Jugendsünden) und Geschäfte mache ich im Internet allenfalls wenn ich mal Bücher bestelle oder was ersteigere, weshalb ich dem Syllogismus Herfis folgend, mich den Anarchisten und Kommunisten zurechnen darf.
Das finde ich aber allemal eine bessere Gesellschaft, denn als Halbdackel zu enden und das zumindest muss man Herfi zugestehen, ist ihm allerbestens gelungen: Noch´n Opi der mir das Internet erklären will, mutmaßlich aber nicht mal seinen PC eingeschaltet kriegt. Anders ließe sich die Argumentation kaum noch logisch nennen, aber was ist schon Logik in Herfis Weltsicht: Da schreibt er doch wirklich das:

Das Gesetzesvorhaben sollte bloß sicherstellen, dass das, was für Printmedien gilt, auch im Internet gelten soll: dass der Erwerb von Kinderpornografie unter Strafe steht.

Ein ganz kleiner Hinweis meinerseits: Der Besitz von Kinderpornos ist auch via Computer strafbar, wie Herr Tauss grade feststellen darf. Würde ich so arbeiten wie Herfi schreibt: Ich müsste ernsthaft meine Entlassung fürchten. Und ich Depp dachte, dass solche Jungs wissenschaftlichen Standards unterworfen sind...

Nichts hat er verstanden! Nichts!

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Dienstag, 2. Juni 2009
Halbdackel des Monats
Der Bernd



Heute beschäftigen wir uns mal mit dem Bernd. Der Bernd heißt ja eigentlich gar nicht Bernd sondern Steffen, aber ehe Steffen hinterher noch beleidigt ist, nennen wir ihn der Einfachheit halber einfach Bernd. Steffen, äh, Bernd ist der Boss von nem TV-Sender, genauer gesagt: Ein Fernsehsender, der einzig dazu da ist, Kleinkinder möglichst früh an den Fernseher ranzuführen. Konkret gesagt: Es ist der Kinderkanal, der von ARD und ZDF finanziert wird und damit unter anderem auch durch mich (naja eher so indirekt, weil mich die GEZ irgendwie nullkommanull auf dem Schirm hat und ich daher -was diesen Verein betrifft- eher im Verborgenen lebe). Aber immerhin zahlt der Rest ja, Sie da draußen vielleicht ja auch. Ich bin kein Fachmann und schaue den Sender ungefähr gar nie, würde aber mal behaupten, das Angebot richtet sich so ungefähr an 6jährige.

Bisher sendet der Kanal bis 21 Uhr. Der Steffenbernd möchte nun aber das Angebot erweitern um 2 Stunden und hätte gerne, dass bis 23 Uhr gesendet wird. Begründung von Berndsteffen:

Um den Sehgewohnheiten der Zielgruppe Rechnung zu tragen.

Sie glauben nun sicherlich, ich hätte mich vertippt, habe ich aber nicht und damit Sie das wirklich glauben, dürfen Sie es nochmals schwarz auf weiß sehen:

Um den Sehgewohnheiten der Zielgruppe Rechnung zu tragen.


Ich weiß nicht, ob Steffen-Bernd Kinder hat, aber die meinigen -so ich welche hätte- befänden sich um 23 Uhr schon einige Zeit in der Tiefschlafphase.
Mein Verdacht ist ja, dass sich Bernd-Steffen seinem eigenen Senderaushängeschild annähert und dann zumindest wäre der endgültige Nachweis erbracht, weshalb Brot mit dem Adjektiv "dumm" zusammen genannt wird.

Wir fordern daher: Wenn schon, dann aber richtig! Kleinkinder können nicht früh genug an das herangeführt werden, was sie fernsehmedial erwartet. Unser Vorschlag lautet daher:

- Das Programm des Senders braucht dringend eine Kinder-Poker-Sendung.
- Es fehlt eine Real-Life-Soap: "Live aus der Kindertagesstätte für verhaltensauffällige Kinder"
- Comeback der Mini-Playback-Show mit MareikeIchweißnichtmehrwiedieheißt
- Der Sender braucht dringend 0900er-Gewinnspiele ("zock dir dein Lego unter 0900-900900900")
- Vielleicht könnte dazu eine angehende Erzieherin in die Kamera stöhnen. Oder so.

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