Sonntag, 30. August 2015
Laguna de Apoyo, Nicaragua
Ehe ich Ihnen Bilder zeige muss ich erstmal einen kleinen Disclaimer loswerden:

Es gibt Träume, die man einfach leben muss, auch wenn sie unter Umständen lange brauchen um verwirklicht zu werden. Die Transsib hat 20 Jahre gebraucht zwischen Traum und Umsetzung. Die Reise jetzt war sowas wie der kleine Auftakt zu einem größeren Ganzen, einem Traum. Das große Ganze ist die Panamericana. Die Transsib ist die längste Eisenbahnstrecke, die Panamericana ist die längste Straße und ich habe mir jetzt in den Kopf gesetzt, dass ich das irgendwann mal machen will. In Etappen.

Der Beginn war dann in Nicaragua. Der Weg war erstmal über Houston. Texas. USA. Was wiederum heißt: Sie müssen da einreisen und vorher versichern, dass Sie an keinem Genozid teilgenommen haben (da musste ich echt überlegen) und danach haben Sie die Gelegenheit, einen Nacktscanner zu passieren. Kann man machen, wenn man ein gesundes Vertrauen in die US-Behörden und die NSA hat. Kann man auch verweigern, wenn man das nicht hat. Sagen wir es so: Außer mir haben nicht viele Menschen ein Mißtrauen gegenüber dieser Homeland-Behörde.

Anschließend sitzen Sie dann nach 18 Stunden Reise völlig übermüdet im Flieger gemeinsam mit ziemlich vielen Südstaaten-Amis aus Louisiana, Texas oder Georgia in den Uniform-T-Shirts von "Project Hope" oder "Genesis Project" oder "VSMNW". Alles evangelikale Hilfsmissionsorganisationen und mal ehrlich unter uns: Diese Amis leben sowas von in einer völlig eigenen Welt, das glauben Sie gar nicht.

Spätabends dann ankommen, noch ein Bier zwecks dem Jet-Lag, abliegen und danach aufwachen und zwar hier mit dem ersten Blick aus dem Fenster:



Das ist Laguna de Apoyo. Ein Kratersee und sehr ideal, wenn Sie nach viel Fliegerei einfach mal kurz entspannen wollen. Viel wollen Sie da nicht, weil Sie gar nicht viel können außer Schwimmen und Kajak fahren. Aber mehr braucht es auch gar nicht.





Man kann sich die Laguna de Apoyo auch mal von etwas weiter oben anschauen, zwecks des Überblicks. Dazu kann man von meiner Herberge aus einfach mal 300 Höhenmeter hochwandern. Eine mäßige Idee bei grob 35 Grad und so etwa 95% Luftfeuchtigkeit. Oder sich per Karre 15 Kilometer fahren lassen, weil die Straßen so umständlich verlaufen.

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Ah, das hatte ich irgendwie im Urin, dass die Transamericana Sie umtreibt. Kenne zwei Typen, die da von ganz oben bis runter gebrettert sind, der eine mit einem klapprigen VW-Bus, der andere mit dem Fahrrad. Leider hat keiner der beiden ein Buch drüber geschrieben - und so harren wir dann mal Ihrer Berichte!

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Bislang bin ich ja noch am umtreiben. Ich habe aber zwei Typen getroffen, die das grade machen (Sie werdens nicht glauben!): Einen Kanadier mit dem Fahrrad (ein Wahnsinniger) und einen Argentinier im VW-Bus (Bulli).

Durchfahren geht übrigens nicht. Zwischen Kolumbien und Panama endet die Straße im Urwald.

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Da wissen Sie mehr als ich. Den besagten Spezi mit dem VW-Bus hat meine Frau kennengelernt, als sie vor über 20 Jahren in Südamerika unterwegs war, den Radfahrer hatte sie verpasst, den kannte sie zunächst nur vom Hörensagen. Auch sonst waren da unten noch paar Leutchen unterwegs, mit denen langjährige Freundschaften entstanden sind, und auf einer Geburtsfeier des VW-Bus-Piloten war der Radfahrer dann auch mit in der Runde. Und ja, ein gewisses Maß an Wahnsinn muss es gebraucht haben für einen solchen Gewaltritt.

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Haben Sie sich dem Scanner verweigert?
Mich würden die Konsequenzen interessieren. Oder ist das nach dem Motto, wird gemacht, solange niemand was sagt und wenn doch, ists auch ok?

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Die
Scannerverweigerungsfolgen hätten auch mich interessiert. Muss man dann dem Beamten in ein Kabuff folgen und sich dort dann bis auf die Unterhose (oder weiter) nackig machen?

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Bei den Amis
ist das so: Scannerei ist obligatorisch, aber freiwillig. Wer das nicht machen willen, hat zur Wahl ein "ex patdown", was wiederum heißt, dass ein Grenzbeamter einen abtastet. Aber die Amis sind ja gleichzeitig auch extreeeem prüde, heißt: Sie sparen ein paar delikate Körperteile aus und ich würde aufgrund der Erfahrung nun behaupten wollen: Ich kriege alles in einen US-Flughafen das man am Körper irgendwie befestigen kann.

Mich fragte eine sehr nette Tante ja, ob ich ihre Maschine nicht möge. Ich sagte nein und fragte sie, ob sie das selbst macht und machen würde. Sie: No.

Es gibt Schilder die drauf hinweisen, dass da auch Schwangere reinkönnen und das alles supertoll aber auch gleichzeitig freiwillig ist. Mich wundert nur, weshalb das freiwillig ist, wenn alles gleichzeitig soooo nett und harmlos ist. Beim Rückflug funzte das überhaupt nicht und sie mussten alle durch die normalen Dinger lassen.

Findet nicht im Kabuff statt sondern direkt in der Kontrollzone (ins Kabuff müssen nur die totalverschleierten Araberinnen zwecks Foto).

Mit Sicherheit hat das alles nix zu tun. Eher mit deutlich weniger Sicherheit. Den ersten Nacktscanner hätte ich übrigens in Stuttgart betreten können. Gibbet da auch. Übrigens sagt da keine Sau was das ist.

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Was sollen die auch schon sagen - die haben eher ansagt, jeman tät sagen: Spanner!
*gg* Allerdings glaube ich, wenn man täglich so viele Nacktscans sieht, interessiert einen a nimmer, was man da so sieht (also an Nichtgefahrengut).

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