Sonntag, 12. April 2015
Burn Baby Burn
Ganz ehrlich unter uns gesagt: Es gibt nicht sonderlich viele Gründe für mich, an einem Samstagmorgen um 6 Uhr 30 aufzustehen. Eigentlich sind es nur drei. Der eine Grund wäre ein früher Flug in den Urlaub. Der näxxte wäre: Das Haus brennt. Der dritte ist: Schnaps brennen.

Letzteres hatte ich früher regelmäßig gemacht, dann aber beenden müssen, weil der Zwetschgenbaum dem Hausbau zum Opfer gefallen ist.

Früher war das immer ein jährlich einmaliges Exzessereignis sondergleichen. Es begann immer damit, dass ich um 7 den Kessel eingeheizt habe. Um 7 Uhr 30 kam dann der mittlerweile verstorbene Nachbar und drückte mir eine Butterbretzel in die eine Hand und eine Flasche Bier in die andere. Dann wurde gebrannt. Ein Brand nach dem anderen und meist wurde man dann genötigt, die entsprechenden Brände auch zu probieren. Das ist erstmal relativ harmlos, weil das Zeug noch warm ist und damit sehr milde. Andererseits ist das unverdünnt und damit extrem hochprozentig und läuft mit 50-80 Umdrehungen in den Eimer.

Meist war man dann um eins oder zwei froh, wenn das alles rum war und die Glasbuddel heile heimgebracht wurde und das Sofa erreichbar war.



Dieses Jahr hab ich es mal wieder versucht. Weshalb weiß ich eigentlich selbst nicht, weil ich so überhaupt nicht auf Schnaps stehe. Glaubenses oder nicht, aber ich hab noch zig Liter von vor 10 Jahren rumstehen. Das Zeug trink ich vielleicht ein Mal im Jahr. An Weihnachten. Nach dem Raclette.

Wahrscheinlich gings mir ums Event. Und den Versuch. Ich habe da nämlich noch diesen uralten Birnbaum. Eigentlich nur Mostbirnen. Aber man kann es ja mal probieren.

Um es kurz zu machen: Das Ergebnis war extrem ernüchternd, was nicht unbedingt am Material lag. 2014 war einfach ein extrem besch.....eidenes Jahr. Zu wenig Zucker und mit zu wenig Zucker entsteht halt auch kein Alkohol.

Am Ende waren es mickrige 6 Liter hochprozentiger Stoff. Gibt am Ende etwa 8-9 Liter Schnaps a ca. 43-44%. Das ist ehrlich gesagt jämmerlich. Meine bisherig mieseste Ausbeute waren 9 Liter hochprozentig (wobei da 30 Liter Maische mehr drin waren, ein Fünftel mehr als heute).

Spaß macht es aber trotzdem noch, auch wenn aus dem frühmorgendlichen Bier mittlerweile Kaffee geworden ist und sich die Schnapsprobiererei darin erschöpft, ein Mal kurz mit dem kleinen Finger durch den Strahl zu fahren und dann abzuschlecken.

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