Dienstag, 29. März 2011
TINA...
...steht ihm Englischen für There Is No Alternative, es könnte aber auch der Spitzname für Angela Merkel sein.

Was war nicht alles alternativlos: Die Bankenrettung, die Griechenlandhilfe, der Afghanistankrieg, die Gesundheitsreform, der weitere Ausbau des Frankfurter Flughafens und wahrscheinlich noch einiges mehr.

Neuerdings werden einige ehemals alternativlose Dinge durch Moratorien ersetzt:

- Die Verlängerung der AKW-Laufzeiten: mind. 3-Monats-Moratorium
- Stuttgart 21: mind. 2-Monats-Moratorium
- Baden-Württemberg-CDU: mind. 5-Jahres-Moratorium

   ... Poly-Tikk
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Phnom Penh


Ehe wir zu den schöneren Seiten kommen, erstmal die etwas hässliche Seite der kambodschanischen Medaille. Was Sie nachfolgend sehen, ist das Unabhängigkeitsdenkmal. Das an sich wäre nicht unbedingt sehenswert, wäre da nicht das Haus links davon. Für kambodschanische Verhältnisse ist das eine Riesenvilla.



In dem Haus wohnt Hun Sen, Präsident Kambodschas. Es heißt, er sei steinreich und hartnäckig werden einem immer wieder Gerüchte erzählt, wonach ein guter Teil der Eintrittsgelder für Angkor -immerhin 20 Dollar minimum je Besucher- auf seinen Konten landet. Ob das stimmt ist unsicher. Weniger unsicher ist, dass Kambodscha ein reichlich korruptes Land ist. Das geht von Bakschisch fürs Fiebermessen an der Grenze bis zu erkauften Richtersitzen im internationalen Strafgerichtshof gegen die Anführer der Roten Khmer.

Er hier



heißt Phar. Mr. Phar. Mr. Phar hat Wirtschaft und Tourismus studiert und spricht fließend Englisch. Eigentlich wären das anderswo recht gute Karriereaussichten, gerade in einem Land, das vermehrt auf Tourismus setzt. Mr. Phar fährt aber Leute wie mich mit dem Tuk-Tuk durch Phnom Penh. Weil er nicht die entsprechenden Connections hat und die sich auch nicht erkaufen kann.





Auch wenn die vielen schönen Wats und Paläste sehr hübsch sind: Abgesehen davon kann man Phnom Penh auch mit sehr viel gutem Willen nicht als architektonisch schön bezeichnen. Aber es ist lebhaft, authentisch und quirrlig. Weil alles auf der Straße stattfindet. Vom Haare schneiden bis zum Restaurantbesuch. Kein Wunder, in dieser Jahreszeit liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei so etwa 0% und die Temperatur bei 30+.
Wie so ein Openairrestaurant aussieht hier (es ist übrigens ein Kalb, das da gegrillt wurde):



Kaum zu glauben, dass die Roten Khmer seinerzeit die Stadt nach ihrem Einzug innerhalb von 24 Stunden komplett geräumt haben.







Jetzt kommen wir zum Königspalast. Über den brauch ich nicht viel erzählen, Sie können ja Bilder schauen oder im Lexikon nachschlagen googeln. Ich erzähle Ihnen jetzt was über chinesische Reisegruppen. Darunter gibt es wirklich übles Pack. Die fallen ein wie ein wildes Rudel und haben keinerlei Benimm. Die Reiseleiter nicht, besonders die nicht, die sich vor eben dem Königspalast mitsamt ihrer Dreißigmanntruppe an mir vorbeidrängeln wollte und ganz seltsam geglotzt hat als ich das weniger optimal fand und sie ein klein wenig angeraunzt habe. Und die Provinztouristen in ihren Synthetikanzügen mit sozialistischer Einheitsfrisur, bedeckt durch die immergleichen rosa Käppis haben auch keinen Benimm. Wenn da -durchaus auch chinesisch- "Bitte nicht draufsitzen" steht: Sie machens doch.
Sie reservieren Sitze die nie gebraucht werden. Sie sind laut. Sie sind hektisch. Sie sind unverfrohren. Sie sind eine Plage.






In einem waren die Khmer weiter als wir es sind und zwar bei der Frage "Was ziehe ich heute an" und das ganz speziell bei Frauen. Sie sehen nachfolgend von links nach rechts die Tage Sonntag bis Samstag.





....und dann war da noch die Begegnung mit dem Mönch. Er hatte eine Kamera, ich hatte eine Kamera und es stellte sich nach längerem hin und her heraus, dass er mich gerne fotografiert hätte und ich ihn ebenso, aber er war sich nicht so recht sicher, ob er das darf und ich mir auch nicht so recht. Wir einigten uns dann darauf, dass er ein Bild von mir schießt und ich eins von ihm. Am Ende war das so unterhaltsam geworden, dass ein amerikanischer Tourist fragte, ob wir uns kennen.

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