Samstag, 27. März 2010
Nieten der Weltgeschichte, Part II
Francisco Solano López


Noch so einer, der sein Land grundlegend ruiniert hat. Seine Qualifikation als Diktator von Paraguay? Sohn des vorherigen Diktators. Spät im Jahr 1862 trat er seinen Job an, nachdem Papa das Zeitliche gesegnet hatte und er baute sofort einen intensiven Führerkult auf und regierte absolutistisch.
Schon im darauf folgenden Jahr gab es Ärger und zwar in Uruguay und da wollte Solano López nicht außen vor bleiben, weshalb er sich da engagierte und sich damit die Brasilianer zum Feind machte, die auf der anderen Seite in Uruguay standen. Solano López marschierte daraufhin im Mato Grosso ein, was den Brasilianern herzlich egal war, die vertrieben die Paraguayer erstmal aus Uruguay.
Das konnte Solano López nicht auf sich sitzen lassen und er fragte bei den Argentiniern mal nach, ob er Argentinien mal kurz als Aufmarschgelände benutzen könne und da mal schnell durchmarschieren könne, was die Argentinier eher nicht ganz so gut fanden, weshalb Solano López da dann halt ungefragt mal schnell einmarschierte, was die Argentinier dann richtig doof fanden und nun auch den Krieg erklärten. Jetzt hatten die Paraguayer also die Brasilianer, die Uruguayer und die Argentinier gegen sich und dummerweise hatten die sich verpflichtet, gleich den Usurpator mitzustürzen und nicht nur den Krieg gewinnen zu wollen.
Der sich nun anschließende Krieg war desaströs für Solano López und noch viel mehr für Paraguay. Die Paraguayer verloren so ziemlich jede nur mögliche Schlacht und wurden auf das eigene Staatsgebiet zurückgedrängt.
Der gute Francisco gab nun allen möglichen Leuten die Schuld am Desaster: Seiner militärischen Führung, Kabinettsmitgliedern, Bischöfen, ausländische Diplomaten, seinen Brüdern, seinen Schwestern und seiner Mutter. Die alle wurden zum Tod verurteilt und so starben mehrere Hundert Menschen bei diesem Rundumschlag.
Das machte aber die militärische Lage nicht besser, die Alliierten rückten weiter vor und nahmen schließlich die Hauptstadt Asuncion ein. Wenn man aber schon untergeht, dann aber richtig, das haben ja auch andere später nachgemacht und so wollte Francisco Solano López mit dem allerletzten Aufgebot bis zum allerletzten Mann, Kind und Invaliden kämpfen, was er auch tat und schließlich auf der Flucht vor den Brasilianern erschossen wurde.

Die Folgen: Paraguay verlor die Hälfte seines Staatsgebiets, bis zu 80% seiner Bevölkerung, Männer waren -wenn noch vorhanden- zu großen Teilen kriegsversehrt, der Staat ruiniert und einer der damals fortschrittlichsten und wirtschaftlich mächtigsten Staaten Südamerikas erholte sich bis zum heutigen Tag nicht mehr von den Verhehrungen.

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