Mittwoch, 10. Juni 2009
Charlevoix
Ehe wir nun in der Endstation Quebec City landen, düsen wir da dran nochmal vorbei ins Charlevoix. Das ist Pampa pur und dort, wo Kanada am französischsten ist.
Jetzt aber erstmal ein Zwischenstop in Sainte-Anne-de-Beaupré. Das ist so eine Art kanadisches Lourdes und eigentlich nichts anderes als eine Riesenansammlung an Motels und Hotels um eine Basilika. Aber göttlicher Beistand kann auch Agnostikern wie mir nicht schaden.



Von vielen Wundern hört man. Meist sind Lahme wieder gehend worden und konnten sich so ihrer Prothesen und Gehhilfen entledigen, die dann an den Pfeilern aufgehängt werden. Hätte ich davon früher gehört, hätte ich meine alten DocMartens mitgenommen, weil auch das ein Wunder war, wie lange ich mit denen über den Planeten laufen konnte.



Jetzt aber Baie-Saint-Paul im Charlevoix. Vermutlich müssen alle Dörfer und Städte jenseits von Quebec heilig sein, zumindest tragen viele diesen Sankt-Zusatz, bei dem ich mich unentwegt in Bayern oder Tirol wähne. Würde da nicht ausschließlich Französisch gesprochen und zwar teilweise wirklich ausschließlich ausschließlich, so ausschließlich, dass es da Leute gibt, die einzig und allein nur Französisch sprechen und kaum ein Wort Englisch. Ich überlege bis heute, ob sie nicht können oder nicht wollen.



Baie-Saint-Paul liegt auch am Sankt-Lorenz-Strom, aber so weit den Fluss hinauf, dass man das andere Ufer nicht mehr sehen kann. Außerhalb der Saison ist das ein Kaff, das mausetot ist und ich war verdammich außerhalb der Saison dort. Alles zu. Selbst die Kunstgalerien und außer drei Restaurants (zwei geschlossen) gibt es sonst nichts außer Kunstgalerien. Ich glaube, man hat alle Künstler Kanadas nach Baie-Saint-Paul gesperrt, anders kann das nicht sein. Dort wird dann gemalt auf Teufel komm raus. Oder es werden Schiffsskulpturen am Fluss erstellt.



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