Samstag, 6. Juni 2009
QualWahl, oder: DemoBürokratie at its best...


Das sind 1,7 Quadratmeter Kommunalwahl (ok, es ist auch vielleicht 0,3 m² Europawahl dabei).
Baden-Württemberg hat das komplizierteste Kommunalwahlrecht, das ich kenne. Kumulieren und Panaschieren kennt man auch noch mindestens in Hessen und hier wie dort kann man das allenfalls erklären, wenn man ein paar Bier kumuliert und ein paar Schnäpse von der Flasche gen Gläschen panaschiert hat. Zusätzlich gibt es dann noch die unechte Teilortswahl und das ist eine rein baden-württembergische Besonderheit, die während der Gemeindreform der 70er-Jahre entstanden ist.
Die Auszählung dauert in der Regel die ganze Nacht und Ergebnisse gibt es dann meist 2 oder 3 Tage später.
Da verwundert es mich dann, dass angesichts einer zwar hohen Ungültig-Quote (bis 5%) doch so viele in der Lage sind, die Zettel ordentlich und fehlerfrei auszufüllen.

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Montreal
Immer den Sankt-Lorenz-Strom entlang durch eher öde Landwirtschaftslandschaft mit zu dieser Jahreszeit abgemähten braunen Stoppelfeldern gehts jetzt nach Montreal.
Das eine der Städte mit den allerwaghalsigsten Autobahnbrückenüberleitungssystemen, die ich je sah und fuhr. Obendrüber, untendrunter und dann im Kreis. Es ist erstaunlich, wenn man dann feststellt, dass man das Ziel erreicht hat, ohne sich zu verfahren. Montreal liegt, wie ich mir erklären ließ, nicht am St.Lorenz-Strom sondern mittendrin auf einer großen Insel.



Wir sind jetzt in Quebec und flupperdiwupp ist alles Französisch. Quebec ist etwas speziell, weil die allen Ernstes vor noch nicht allzu langer Zeit einen eigenen Staat gründen wollten und nur sehr kanpp daran gescheitert sind.
Unter anderem auch an den Montrealern, weil dort nicht nur die Quebecois wohnen sondern ein wildes Mischmasch aller möglichen Herkünfte. Und das kann sprachlich im gleichen Satz Französisch beginnen und Englisch enden.



Montreal ist auf den ersten Blick eine nordamerikanische Stadt wie jeder andere und so ein kleines bißchen hat man den Eindruck, als seien die besten Montrealer Jahre die 60er- und 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen, weil aus dieser Zeit noch potthäßliche Olympiadörfer herumstehen und ein noch häßlicheres Olympiastadion.



Aber ganz so gemein darf man dann nicht sein, weil Montreal auch eine Altstadt hat, Vieux Montreal. Nun gut, zumindest das, was man in Nordamerika für "Altstadt" hält. Ganz nett anzuschauen und auch einigermaßen hübsch, aber eben auch nicht ein so großer Wurf wie die Altstadt von Quebec.
Viel schöner sind schon die ganz normalen Wohnbezirke und Stadtteile wie das Quartier Latin, das etwas siffig rüberkommt, mittlerweile aber so etwas wie ein Szeneviertel mit den allersonderlichsten Gestalten ist, seit sich dort die Lesben- und Schwulencommunity breitgemacht hat.



Am schönsten aber ist der Mont Royal, der Hausberg Montreals. Wegen dem Blick und der Illusion, man befinde sich inmitten unberührter Natur, während drumherum das Leben tobt.

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