Donnerstag, 19. Februar 2009
Äyndschie auf Shoppingtour.
Ich bin ja der Ansicht, dass Angela Merkel nicht sonderlich viel richtig macht und werde deren Sympathisant sehr wahrscheinlich nie werden. Aber in einer Frage hat sie vollkommen recht: Hypo Real Estate. Ja, das ist die Katastrophenbank, die uns alle bisher 102 Milliarden gekostet hat und wenn man einigen Gerüchten glauben darf, demnächst nochmal 20 Milliarden kosten wird. In Zahlen sieht das so aus: 102.000.000.000. Pro Bundesbürgerkopf sind das so pi über den Daumen etwa 1275 Euro und zwar vom 3jährigen Kindergartenkind bis zum hochbetagten Greis. Mal abgesehen davon, dass ich -und wir alle- für 1275 Öcken eine bessere Verwendung kenne als diese in eine Pleitebank zu investieren und ich -und wir alle- noch nicht mal persönlich davon betroffen wären, wenn diese elendige Bank über die Wupper ginge und an ihren Malaisen krepierte: Vielleicht sollte man all denen, die nun ganz laut Enteignung brüllen und vom angeblichen Sozialismus schwadronieren auch einmal sagen, dass so eine Bank kein Sozialunternehmen ist, dem man Spenden zukommen lässt ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Ich nehme an, das sind die gleichen Neoliberalisten, die diese Scheiße erst zu verantworten haben und die an dieser Stelle gut daran täten, ihre Klappe nicht zu weit aufzureißen.

Ändschie will als ultima ratio enteignen und wählt dabei das falsche Vokabular. Mal ehrlich: Bei einem Unternehmen, das eine Bilanzsumme von 400 Mrd. hat und das grade 100 Mrd. geschluckt hat um nicht ins Nirvana zu entschwinden, ein Unternehmen, das momentan grade mal 300 Millionen wert ist, also da kann man das nicht "Enteignung" nennen. Ich würde es "Investition" nennen. Oder "Beteiligung". Vielleicht auch "Einkauf" oder "Einstieg".
Umsonst aber gibt es nix. Das habe ich von Banken gelernt, als ich damals meinen Dispo an den Anschlag gebracht habe.

   ... Poly-Tikk
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