Donnerstag, 29. Januar 2009
Eine Woche
Zuerst hielten sie ihn für harmlos und ohne Aussicht auf irgendeine Chance. Dann wurde er etwas wichtiger. Sie hielten ihn dann immer noch für chancenlos. Dann kam das, was aus ihrer Sicht nie passieren würde und er wurde noch wichtiger. Sie begannen, ihn herunterzuschreiben, alles zum Zufall zu erklären und ihm den baldigen Absturz vorauszusagen. Er stürzte nicht ab, sondern stieg immer weiter nach oben. Sie gingen dann dazu über, Leute zu Terroristen zu erklären, die mal "sozialistische Ideen" hatten und mit denen er noch nicht mal zu Mittag gegessen hatte und als auch das nichts mehr half, sagten sie das Scheitern voraus. Er nannte sie Zyniker und scheiterte nicht und so schrieben sie, dass er es so schwer haben würde, dass er vermutlich nicht viel würde bewegen können und dass "Wechsel" kein Programm sondern nur ein Schlagwort sei. Und dann durfte er loslegen und das war vor einer Woche und seither hat er

- ein Milliardenkonjunkturprogramm auf den Weg gebracht

- die Schließung von Guantanamo veranlasst

- das Abtreibungsrecht begonnen zu liberalisieren

- den Teilabzug aus dem Irak einzuleiten

- den Start gelegt, auf nachhaltige Energien umzurüsten

- den Lobbyismus begrenzt

- die Topgehälter für sich selbst und seine Mitarbeiter vorerst mal eingefroren

- den kompletten Antiterrorkampf umgekrempelt

- einige Regelungen seines Vorgängers rückgängig gemacht

In einer Woche. Und diese eine Woche US-Politik gefällt mir jetzt schon besser als die letzten 25 Jahre (weiter kann ich politisch nicht denken). Wäre die Merkelsche Bilanz nach 4 Jahren auch nur halb so gut, wäre ich schon reichlich zufrieden.

   ... Poly-Tikk
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