Sonntag, 13. April 2008
Westsibirien
Irgendwo im Nirgendwo, oder: In the middle of nowhere.



Von Ekaterinburg über Omsk bis Novosibirsk immer durch das Westsibirische Tiefland. Das dürfte die Strecke sein, die für den Birkenwäldchenohneende-Ruf der Transsib verantwortlich ist. Spätestens ab Omsk geht es nämlich gut 600 Kilometer immer geradeaus, ohne eine einzige Kurve. Und draußen gibt es nur Birkenwäldchen, Birkenwäldchen und Birkenwäldchen. Unterbrochen allenfalls hin und wieder mal durch ein einsames Dörfchen. Nicht mal der allerkleinste Hügel ist vorhanden und man hat angesichts der wenig abwechslungsreichen Landschaft (10 Stunden Birkenwald, topfeben wie Schleswig-Holstein) irgendwann den Eindruck, dass man entweder im Kreis fährt oder ganz steht. Aber die Monotonie kann auch etwas sehr meditatives haben. Einfach nur rausschauen und Wälder gucken. Das reduziert auf das wesentliche.





In Omsk überquert die Strecke den Irtysch und erreicht dann bei Novosibirsk den Ob (je nach Zählweise mal der längste, mal der zweitlängste Fluss Russlands. Wenn man den Irtysch als Zufluss zum Ob addiert, ergibts den längsten, bei Alleinzählung bleibts der Jennisej)



Überhaupt: Wer den Terminus "Birkenwäldchen" aufgebracht hat, gehört nachträglich in ein eben solches verpflanzt. Das sind keine "Wäldchen", das sind ausgemachte Wälder, die da rumstehen. Mehrere Kilometer fährt man da entlang. "Wäldchen" sind für mich ein paar Bäume, eine mittelgroße Schonung, aber nicht diese unendlichen Wälder.







Ein Stopp irgendwo im Nirgendwo: Tatarskaja (was nicht in Tatarstan liegt). Reizvoll gelegen inmitten hunderter Kilometer Wälder und Schnee.

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