Dienstag, 24. April 2007
Rollin´home
Heute mal wieder ein wenig sinnfreien Content. Nennen wirs mal Gagaismus.

Wir schreiben das Jahr 2037. Das deutsche Fernsehprogramm erstickt in Langeweile: Big Brother 37 ist gähnend langweilig, Deutschland sucht auch in der 29. Folge noch immer den Superstar und Sandra Maischberger sieht mit nunmehr 70 Jahren auch nicht mehr ganz taufrisch aus.

Ein Format allerdings sprengt sämtliche Rekorde: Das Veteranenrennen im 3000m-Rollstuhlhindernislauf. Dies ist Teil der großen Oldie-Olympiade. Das Rollstuhlhindernisrennen ist aber der Kracher schlechthin.

Die Starter:


Christian Ströbele, 98, Freie Republik Kreuzberg.

Gerhard Schröder, 93, Gazpromstan, vormals als Russland bekannt.

Oskar Lafontaine, 94, Starter für die DDR.

Edmund Stoiber, 95, startet für die CSU

Angela Merkel, 83, aber deutlich älter aussehend, nach dem sang- und klanglosen Untergang der CDU jetzt CSU

Gabriele Pauli, 80, eigentlich noch Juniorenklasse, aber mit Sonderstartberechtigung für die CSU

Horst Mahler, mittlerweile 100 Jahre alt. Aufgrund eines erneuten dramatischen Bruchs in seinem Leben und der Hinwendung zum fanatischen Islamismus tritt er für den Iran an.

Ernst Jünger, geklont und aufgepfropft auf Johannes Heesters, Alter: geschätzte 130 oder so. Niederländisches Großreich.


Alle stehen an der Startlinie bereit. Horst Mahler hat aufgrund seiner Ergebnisse in den Vorrennen die ungünstige Außenbahn. Noch vor dem Startschuß versucht er aufgeregt, eine bessere Startposition einzuklagen. Oskar springt ihm zur Seite, weil er Mahlers Startplatz als Benachteiligung und sowieso unsozialistisch empfindet.
Ströbele klagt beim Kampfrichter gegen die Beschwerde Mahlers.
Ernst Jünger zuckelt heimlich und von niemandem bemerkt langsam los.
Und während Mahler, Ströbele und Lafo noch streiten, knallt es bereits und der Startschuss ist gefallen. Änschie, Pauli, Stoiber und der Gerd folgen Ernst Jünger, der fährt, als müsse er durch Stahlgewitter.

Vorne in der Kurve, da wird es eng. Dann dürfen alle ihre Startbahn verlassen. Ströbele steht noch immer mit Lafontaine an der Startlinie. Diskutierend darüber, ob ein Startplatz an der Außenbahn menschlich zumutbar ist. Horst Mahler aber rast von dannen. Mit hoher Geschwindigkeit folgt er den anderen.
Es wird tatsächlich eng in der Kurve. Kurz vor dem ersten Hindernis kreuzt Gerhard Schröder Angela Merkels Rollstuhl. Gerhard jubelt laut. Auch Wladimir Putin jubelt auf der Tribüne. Zur Not aber hätte immer noch der KGB für Ordnung sorgen können.
Angela aber kommt ins schlingern, ins schleudern und donnert gegen die Gazprom-Werbebande. Die Zuschauer jubeln und johlen. Der Stadionsprecher tobt. Angela Merkel auch. Nur etwas anders, aber das kümmert niemanden.
Es geht in die erste Kurve. Ernst Jünger führt noch immer, gefolgt von Gabriele Pauli und Edmund Stoiber. Mitten in der Kurve aber blicken sich die beiden an. Blicken sich länger an und erkennen ihre tiefe Zuneigung füreinander. Gabriele springt aus ihrem Rollstuhl dem Edmund auf den Schoß, der eigene Rollstuhl läuft ins Leere. Gemeinsam als Tandem aber sind die beiden langsamer, sodass Horst Mahler immer weiter aufschließen kann, während Gerhard Schröder beinahe stehengeblieben ist und mit einem weißen Taschentuch Wladimir Putin zuwinkt.

Es geht ans erste Hindernis. Eine ordinäre Hürde. Ernst Jünger flankt geschickt darüber. Das Stoiber-Pauli Duo wird während der Zufahrt von Horst Mahler überholt, der elegant drunter durchfährt. Stoiberpauli bleibt an der Hürde hängen, aber das ist völlig egal, die beiden sind ohnehin mit sich selbst beschäftigt.
Christian Ströbele und Oskar Lafontaine diskutieren noch immer an der Startlinie, Gerhard Schröder hat jetzt Tränen in den Augen und erzählt noch immer vom demokratischen Gazprom-System.

Das Rennen wird sich zwischen Ernst Jünger und Horst Mahler entscheiden. Das ist bereits jetzt absehbar. Beide liegen gleichauf, als sie auf den Wassergraben zufahren. Beide nehmen gleichzeitig das Hindernis und plantschen gleichzeitig ins Wasser. Rad an Rad geht es auf die Zielgerade. Sie schenken sich nichts, blicken sich an, fahren nebeneinander.
Plötzlich kommen beide auf dieselbe Idee: Sich gegenseitig die Bremse einlegen. Da passiert es: Beide werden zeitgleich aus dem Rollstuhl katapultiert, ihre Gesichter graben sich in die Tartanbahn.

Von hinten kommt der taschentuchwinkende Gerhard an. Tränen der Rührung kullern über seine Wangen. Als er langsam die Ziellinie überrollt, feiert ihn der Stadionsprecher als wahren Demokraten. Die Demokratie hat gewonnen....

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