Donnerstag, 8. März 2007
Häuser in der Toskana
Ende der 80er-Jahre gabs mal eine phantastische Fernsehserie: "Ein Haus in der Toskana". Nun muss man dazu sagen, dass meine Generation die Nase gehörig voll davon hatte, 68er-Lehrer und Spaßbremsen in uralten Autos durch die Toskana brettern zu sehen. Auch die Toskana selbst: Najaaa, nicht schlecht, aber überlaufen und Hügel gibts auch woanders. Gut, der Wein wäre ein richtig gutes Argument.
Zigtausende aber waren vom toskanischen Gesamtkonzept überzeugt, was vielleicht auch an der Fernsehserie gelegen haben mag. Und so zogen unterforderte Hausfrauen zum Töpferkurs in die Hügel und genauso unterforderte Oberstufenlehrer belegten völlig überteuerte Malkurse und schwitzten sich in Schwitzhütten ihre Männlichkeit raus.
All die Ledersandalenträger durften sich dort über lange Jahre austoben und richteten damit einen früher wunderschönen Landstrich ein für alle mal in deutscher Gründlichkeit zugrunde.
Spätestens als die Politik ("Toskanafraktion") dann auf die Idee kam, ihren vermeintlichen Wählern hinterherzureisen, hätte dies eigentlich genug Grund gegeben, die Gegend weiträumig zu meiden. Wer will schon freiwillig in Otto Schilys Nähe sein? Aber selbst davon ließen sich die Hartgesottenen nicht zurückschrecken und betreiben den weiteren Untergang. Sie spielen dort mittlerweile Einheimische und Insider. Auch wenn sie keinen Wein mögen und kein Italienisch können.

Dabei gab es damals nur einen einzigen Grund, die Sendung zu schauen: Muriel Baumeister.

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