Donnerstag, 28. Dezember 2006
Fesselsex
Es gibt diese Geschichtchen, die so unglaublich sind, dass sie einfach wahr sein müssen. Die folgende Geschichte ist wahr. Und sie beweist: Die Realität ist noch immer die allerbeste Soap.

Man stelle sich einen stadtbekannten Anwalt vor. Solide, gesetzt. Die Fassade zumindest. Eines Tages im Mai kommt die Schwiegermutter des Mannes in die Kanzlei. Die beiden sind gut miteinander bekannt. Kein Wunder, werden Sie nun einwenden, sind ja schon richtig lange miteinander verschwiegert. Die beiden sind sich aber noch viel bekannter, als sich Schwiegermutter und Schwiegersohn eigentlich sein sollten, Sie verstehen? So richtig bekannt. Bis ins intimste. Er hatte sein geliebtes Schwiegermütterchen bereits für gemeinsame Besuche im Swingerclub bezahlt. Dieses Mal bezahlt die Schwiegermutter ihn: 50 €uro für ein bißchen Fesselspielchen im Büro. Schwiegersohnemann möchte ein braver Schwiegersohnemann sein und willigt ein.
Bis hierher ists zwar echt schräg, was aber dann kommt, übertrifft wirklich alles. Bis hierher wäre alles noch einigermaßen steuerbar. Einigermaßen zumindest. Ab jetzt bemühen Sie bitte Ihr bildliches Vorstellungsvermögen:
Er wird also an den anwaltlichen Bürostuhl gefesselt. Das gefällt ihm wohl noch einigermaßen. Dann aber driftet die Schwiegermutter ab und möchte etwas mehr als nur ein bißchen Bondage. Jetzt beginnt sie ihn mit dem Telefonkabel zu drosseln. Das findet er nicht mehr lustig und wehrt sich. Daraufhin kommt es zum Streit, bei dem er -gefesselterweise- der Unterlegene ist. Die Situation entgleist und eskaliert. Als Höhepunkt schlägt sie ihm eine Lampe über den Schädel. Es hat ein Ende, als der Sohn des Anwalts das Büro mitsamt delikater Situation entert und die Polizei ruft. Die wiederum findet den halbnackten, verletzten und gefesselten Anwalt, dessen Schwiegermutter mit runtergelassener Hose und den Sohn/ Enkel vor.
Omma faselt etwas von Raubüberfall, Papa Anwalt redet von versuchtem Totschlag an ihm und stilisiert sich als Opfer.
Weil das alles aber immer noch nicht reicht, geht das alles dann vor Gericht in die nächste Runde: Die gehörnte Ehefrau des Anwalts -man denkt ja, die müsste nun gänzlich entsetzt über sämtliche Familienbande sein- lügt vor Gericht ihrem Göttergatten zuliebe, der Sohn ebenso und nicht mal der gelernte Jurist hält es für nötig, sich an die Wahrheit zu halten. Anderen wäre die Geschichte vermutlich ziemlich peinlich, nicht aber dem Anwalt: Der steigt sogar noch als Nebenkläger ein. Er jammert darüber, dass seine Intimsphäre mit allen Peitschen- und Fesselspielen vor Gericht ausgebreitet worden sei und das, wo er seit 30 Jahren ein untadeliges Leben geführt habe.

Das vorläufige Ende vom Lied: 3einhalb Jahre für die Schwiegermutter wegen schwerer Körperverletzung und die Ansage des Opfers, in Berufung gehen zu wollen.

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Hört sich vielversprechend an...

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