Montag, 11. Dezember 2006
Glöckle
Das verspricht eine richtig spaßige Geschichte zu werden....

Erst muss ich ein paar Worte erklären: Glöckle vertickert mit ziemlich seltsamen Methoden Lose der Süddeutschen Klassenlotterie. Das ist das, wofür auch der Jauch-Günther Werbung macht. Grob vereinfacht gesagt: Glöckle sichert mit aggressiver (Telefon-, aber nicht nur)Werbung das Einkommen eines Multimillionärs.
Nun habe ich vor einiger Zeit mal eins von den Los-Dingern im Miniformat geschenkt gekriegt und einen Kleingewinn erstanden, der dann auf mein Konto musste. Und schon hatten sie meine Kontonummer. Bis dahin war alles locker.

Dann kam irgendwann ein Brieflein, dass ich Lose für die nächste Lotterie blabla. Das war schon seltsamer. Also beim Call-Center angerufen, wo man mir dann versichert hat, das sei jetzt gekündigt und ein Mißverständnis und so weiter.

Schwupps: Ein paar Wochen später das nächste Ding im Briefkasten. Dieses Mal war ich dann schon etwas böser, als ich wieder mal dort angerufen hab und die mir wieder mal irgendeine bescheuerte Story aufgetischt haben.

Aber so weit, so gut.

Ab jetzt beginnt es, ziemlich "spaßig" zu werden, weil ich mittlerweile bereit bin, bis an die Grenze zu gehen und das -nebenbei- einen gewissen Unterhaltungswert bietet.

Drum hab ich mich hingesetzt und eine EMail geschrieben, die den Menschen deutlich machen sollte, dass ich nicht gewillt bin, mich an ihrer Geschäftsidee zu beteiligen.

Hier die Email:


Von: gorillaschnitzel
Betreff: Kündigung
An: kundenservice at gloeckle.de

Sehr geehrte Damen und Herren,

hiermit kündige ich alles, was je mit der "Kundennummer" XXX bei Ihnen registriert war und ist. Ich entziehe Ihnen ausdrücklich jegliche -im Übrigen nie erteilte- Erlaubnis, einen Betrag von meinem Konto abzubuchen. Sollte dies weiterhin der Fall sein, sehe ich mich gezwungen, Ihre Geschäftspraktikanten -im Besonderen die Methoden der Callcenter- public zu machen.

Ich erwarte eine zügige Bestätigung dieser EMail und hoffe, dann nie wieder mit Ihnen zu tun zu haben.

Mit unfreundlichen Grüßen

gorillaschnitzel


So. Ich war dann gespannt, wie die Reaktion aussehen würde. Die kam auch prompt:

Von: "SKL Gloeckle" <news at gloeckle.de>
An: gorillaschnitzel
Betreff: Ihre Nachricht zu Kd.-Nr.:XXX

Sehr geehrter Herr gorillaschnitzel,

vielen Dank für Ihre Nachricht.

Die Beendigung Ihrer Spiel-Teilnahme mit Abschluss der 6. Klasse/Runde
der 119. Lotterie haben wir mit großem Bedauern notiert.

Ihren Abbuchungsauftrag werden wir selbstverständlich mit dem Ende
Ihrer Spiel-Teilnahme streichen.

In Ihrer E-Mail erwähnen Sie, dass Sie sich über unsere
Geschäftspraktiken insbesondere über die Methoden der Call-Center geärgert haben.
Leider erwähnen Sie nichts genaueres, so dass ich Ihnen leider keine
Stellungnahme abgeben kann.

Herr gorillaschnitzel, ich hoffe, dass ich Ihr Anliegen zu Ihrer Zufriedenheit
erledigen konnte und wünsche Ihnen für die verbleibenden Ziehungen viel
Glück.

Mit freundlichen Grüßen
O. H.
Kundenservice



Damit schien die Angelegenheit erledigt. Wenn nicht, ja, wenn nicht wieder so ein Brieflein im Kästchen gelandet wäre: "Sehr geehrter Herr gorillaschnitzel, Blablabla, Jubiläum-alles-toll-Superlotterie undsoweiter....."

und dann die geniale Passage:

"Ihr Los gilt für die 120. Ziehung, der Einsatz ist rechtzeitig abgebucht."

Und weil ich ohnehin schon mächtig sauer auf den Laden war, hab ich mich wieder mal hingesetzt:

Von: gorillaschnitzel
Betreff: RE: Ihre Nachricht zu Kd.-Nr.:XXX
An: kundenservice at gloeckle.de

So, Herr H.,

da haben Sie sich also gefragt, welche Geschäftspraktiken mich so erbost haben. Das kann ich Ihnen sehr gerne mitteilen: Da liegt doch wieder mal ein Brief von euch in meinem Briefkasten, in dem man mir mitteilt, dass 51,95 € abgebucht wurden und ich stolzer Besitzer eines Loses für die 120. Runde blablabla...

Ich habe keine Ahnung, welcher inkompetente Schwachkopf dafür verantwortlich ist, aber wenn Sie nicht sehr zügig das Geld wieder dahin zurücküberweisen, wo es hingehört und hergekommen ist, werde ich richtig böse.

Des Weiteren untersage ich Ihnen hiermit ausdrücklich, mich weiterhin in irgendeiner Form -sei es telefonisch, postalisch oder gar persönlich- zu belästigen. Sollte Ihre Firma (...) auf die Idee kommen, eine derartige Aktion noch einmal versuchen zu wollen, landet der gesamte Vorgang bei der Polizei. (...)

gorillaschnitzel

Das ging gestern raus. Bisher: Keine Reaktion. Vermutlich beratet man sich noch, wie man mit renitenten Kerlen wie mir verfährt. Ich bin aber nicht bereit, mich hinhalten zu lassen und weil ich ohnehin stinksauer bin, geht darum nun demnächst die allerletzte EMail raus. Und danach wirds wohl richtig lustig.

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